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Test: Roland SP-404A, Performance Sampler

Des Kaisers neuer Sampler

27. Mai 2018

roland sp-404a

Ich muss ehrlich sagen, dass mich der SP-404 schon immer interessiert hat. Ist doch der SP-404 einer der ersten Sampler gewesen, der mit Audio-Streaming auffuhr und das zu einer Zeit, wo viele Sampler noch mit begrenztem RAM-Speicher arbeiteten und Speichererweiterungen mit ordentlichen Zusatzkosten verbunden waren. Nun hat Roland den Roland SP-404A auf den Markt gebracht, wobei das A die nahtlose Integration in Rolands Aira TR-8 verspricht. Na gut! Ein Blick in die MIDI-Implementierungstabelle verrät, dass das auch durchaus mit anderem Equipment möglich ist, da die Sounds der einzelnen Pads normal über MIDI-Noten angetriggert werden. Auch das Vergleichen mit den Spezifikationen des Vorgängers SP-404SX lässt die Annahme zu, dass einzig und alleine das Faceplate neu ist und der Lieferumfang um Audiomaterial von Loopmaster erweitert wurde.

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Erster Eindruck des Roland SP-404A

Vorab muss ich gestehen, dass ich ehemaliger MPC-User bin, der mittlerweile auf Octatrack setzt. Dementsprechend bin ich sehr verwöhnt hinsichtlich der Sample-Editierfunktionen, Effektierung von Pattern und Sequencer-Funktionen. Aber da man ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen soll, hieß es beim Test, Ansprüche herunterfahren und mal schauen, was geht. Also zurück zum Wesentlichen.

roland sp 404a

Ausgepackt wird klar, dass der Roland SP-404A ein richtiges Leichtgewicht ist, ohne dabei auf eine solide Verarbeitungsqualität zu verzichten. Hier spiet der Roland SP-404A auf jeden Fall seine Stärken aus. Ein nicht zu verachtender Faktor hinsichtlich Live-Gigs, DJ-Set-Ergänzung und Reisetätigkeit. Auch die Möglichkeit den SP-404A „standalone“ mit Batterien zu betreiben, prädestiniert den Roland SP-404A für mobile Applikationen, gerade richtig zur beginnenden Sommersaison.

Bedienelemente, Anschlüsse, Konnektivität des Roland SP-404A

Hinsichtlich der Bedienelemente und des Layouts macht der Roland SP-404A einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck. Fangen wir mit den Performance-Pads an, die sich im unterem Segment befinden. Über die Pads werden sowohl Sounds abgefeuert, in Kombination mit dem Shift-Taster globale Funktionen aufgerufen als auch bei vorab gedrückten Select-Taster Pattern abgespielt. Leider sind die Pads nicht anschlagsdynamisch und somit ist ein akzentuiertes Einspielen von Sounds und Drums nicht möglich. Oberhalb der 12 Pads befinden sich die fünf Taster für die Bank-Auswahl, da diese doppelt belegt sind, wählt man hier die 10 Sample- und Pattern-Bänke aus.

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Rechnerisch gesehen stehen dem Anwender so 120 Sounds/Samples und 120 User-Pattern für die Performance zur Verfügung. Rechts neben den Pads befinden sich noch die Taster für Hold, Audio-In und das Sub-Pad. Das Sub-Pad ist ein besonders spannendes Feature. Wählt man ein Pad mit entsprechendem Sound aus, wird der Sound gleichzeitig auf das Sub-Pad gelegt. Das ist besonders praktisch zum Einspielen von 16tel oder 32tel Noten für Percussion/Hihats, Drumrolls etc. Geht mit zwei Händen eben besser.

Die Pad-Sektion mit Bank-Selekt-Tastern oberhalb

Im mittlerem und oberen Segment befinden sich alle Bedienelemente für Aufnahme, Play, Tempo, Editierfunktionen von Sample-Audio-Dateien und Pattern. Auf den Workflow gehe ich später noch ein. Vorab gesagt, einige Funktionen sind sehr gut gelöst und andere weniger.

Sektion für Transport-, Pattern- und Sample-Editier-Funktionen

Die Effektsektion oberhalb ist wirklich übersichtlich. Es stehen insgesamt 29 DSP-Effekte (24 Multi-FX + Filter, Voice Trans, Delay, Isolator, DJ-FX-Looper) zur Verfügung, deren Parameter über drei Potentiometer angesteuert werden. Regler Nummer 4 auf der linken Seite kontrolliert einzig die Lautstärke.

Die Effektsektion mit designierten Kontroll-Potentiometern 1, 2 & 3

Auf der Vorderseite befinden sich der Kopfhörerausgang, der SD-Karten-Slot und der Mikrofoneingang für dynamische Mikrofone. Den Eingangspegel stellt man bequem gleich daneben ein, ohne dabei viel Zeit durch irgendwelche Menü-Strukturen zu verlieren. Ist kein Mikrofon zur Hand, kann auch das interne Mikrofon verwendet werden, Klangqualität und Rückkopplungssicherheit wurden hier nicht getestet.

Vorderansicht des SP-404A

Rückseitig befinden sich, wie sollte es auch anders sein, der Audio-Out, Audio-In und MIDI-In. MIDI-Ausgang und MIDI-Thru vermisst man. Die Audioein- und Ausgangsanschlüsse sind mit RCA/Cinch-Buchsen ausgestattet. Das bedeutet unsymmetrischer Signalfluss und somit weniger Aussteuerungsreserve bzw. Ausgangspegel. Ich persönlich lege, wenn es um Audio und Sampler geht, immer auf einen symmetrischen Signalfluss Wert. Dementsprechend könnte man denken, dass der Roland SP-404A wahrscheinlich nichts fürs Studio ist. Hier kann ich beruhigen, trotz dieser Defizite ist der Roland SP-404A in klanglicher Hinsicht nicht zu verachten. Was ein nettes Zusatz-Feature ist, ist die Möglichkeit, den Roland SP-404A  mit einem Kensington-Lock zu sichern. Das freut den Einzelhandel und beruhigt, wenn die Location mehr Underground bietet als erwartet.

Rückansicht des SP404A

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    Ich besitze seit 2011 einen sp404sx.
    Mag das gerät, aber diese version ist unnötig.
    Sie hätten gleich auch eine technische überholung machen sollen.
    Die preisgestaltung kann ich nicht nachvollziehen.
    2011 kostete der sx 350€.
    Ja, ich weiss inflation aber das ist wohl etwas übertrieben,

  2. Profilbild
    ForAndreas

    Die SP404 SX entspricht fast exakt der SP404A. Einziger Unterschied ist die Triggerfunktion und die Optik. Wobei natürlich auch die SP404/X von aussen angetriggert werden konnte.
    In Summe ist es Wein in alten Schläuchen und den Test zur SP404SX auf Bonedo hätte man man fast Copy und paste auf Amazona übertragen können.

    Nichtsdestotrotz ist die SP 404/555 nachwievor ein tolles Instrument. Optimale Grösse. Guter Klang und Effekte und hoher Spassfaktor. Das die Treiberschwäche der 555 nie ausgebessert wurde(wie soviele Produkte von Roland) ist schade aber die ticken da knallhart. Produktliebe und Pflege ist was anderes.

    • Profilbild
      Lars Hemmerling

      @ForAndreas Wie geschrieben, einzig das Faceplate ist auf Aira gemacht und der mirgelieferte Sample-Content von Loopmaster ist neu. Die hoch angepriesene Integration zur TR8 ist, wenn man MIDI versteht, auch einfach nur ein Versuch auf Marketingebene den SP-404A attraktiver zu machen. Ich hätte mir zumindest eine Step-Sequenzer Integration gewünscht. Es mach trotzdem Spaß mit dem SP-404A zu arbeiten. Manchmal fokussiert weniger Möglichkeiten auch auf das Wesentliche.

  3. Profilbild
    Roller

    Ich finde der Test haette durchaus mehr kritische Gewichtung hinsichtlich AIRA Kompatibilitaet vertragen koennen. Denn offensichtlich sollte ja mit diesem „Update“ eine Bruecke zu AIRA geschlagen werden. Dafuer ist das gebotene aber ziemlich mau und preislich ganz schoen happig.

  4. Profilbild
    Der_Brechreiz

    Ich stimme ForAndreas zu, die SP404 ist eine tolle Spaßkiste.

    Aber 492 € für eine Gerät welches im Grund schon 12 Jahre in den Regalen steht, ist schon eine gewaltige Dreitstigkeit von Roland…

  5. Profilbild
    llIIl

    Ich meine gelesen zu haben, dass der Original 404 echtes 22kHz-Sampling kann (Lofi-Button), während bei den Nachfolgemodellen dies nur ein digitaler Effekt ist. Kann das jmd. bestätigen?

  6. Mehr anzeigen
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