Der neue Schweden-Hammer?
Die Nation atmet auf, denn der sehnsüchtig erwartete Elektron Digitakt ist gelandet. Die schwedische Groovebox-Manufaktur Elektron scheint einen perfekten Lauf zu haben, denn spätestens seit Erscheinen des Octatracks und nicht zuletzt des Analog Rytms haben sie sich den Respekt der Community ertüftelt. Eine findige Marketingstrategie, geprägt von mysteriösen Videos und kryptischen Hints taten ihr Übriges: Der Hype um den Elektron Digitakt wurde gewaltig. Ob das groovende Äquivalent des neuen Harry Potter Buchs diesem auch gerecht werden kann? Das und einiges mehr erfahrt ihr im folgenden Testbericht.
Es ist soweit
Mit acht Stimmen ausgestattet lautet die Typbezeichnung des Digitakts „digitaler Drum Computer & Sampler“. Das klingt etwas komplizierter, als es eigentlich ist. Um es einfach auszudrücken, ist der Digitakt ein Sampler, der acht Spuren mit je einem Sample gleichzeitig abspielen kann. Dazu werden weitere acht MIDI-Spuren addiert und fertig ist die Groovebox.
Wie beim Sprung von der älteren Garde aus Monomachine und Machinedrum zur „Dark Trinity“ (Anm. des Autors: Elektronauten-Slang für das Trio aus Analog Four, Octatrack und Analog Rytm) wurde am Äußeren einiges geändert. Sämtliche Bedienelemente wurden aktualisiert: Neues OLED-Display, neue hochauflösende Encoder und neue Buttons. Also alles neu soweit und gerade beim Display eine willkommene Verbesserung. In Sachen Lesbarkeit schon eine ordentliche Steigerung ist auf dem Display auch genug Platz für grafische Darstellungen. Auf diesen Punkt werde ich später noch zurückkommen.
Korrespondierend zum neuen Bildschirm bekamen auch die Taster ein Update. Die altbackenen runden Knöpfe wurden durch eckige, illuminierte ersetzt. Weitergehend wurde bei der Beschriftung das eher blasse Rot durch ein warmes Orange ersetzt, das sich besser vom schwarzen Untergrund abhebt.
Aufnehmen und aufdrehen!
Als Eingang dienen dem Elektron Digitakt zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen. Durch diese beiden Monoeingänge kann einzeln oder gleichzeitig aufgenommen werden, Resampling ist auch möglich, indem man den Input auf „internal“ stellt. Die Sampling-Prozedur ist bis jetzt noch etwas gewöhnungsbedürftig, da die Navigation umständlich erscheint. So kann man zwar die „Monitoring“-Funktion einstellen, um die Inputs auch bei nicht laufender Aufnahme zu hören, leider wird der Sound aber ausgeblendet, sobald der gewünschte Teil aufgenommen wurde und gespeichert werden soll. Dass der Digitakt noch das Nesthäkchen in der Elektron-Familie ist, merkt man dann eben doch und verbleiben tut da nur die Hoffnung auf eine Verbesserung per OS-Update.
Nachdem dann aber ein Sample aufgenommen wurde, kann es noch mit „Trim“ zurechtgestutzt werden, bevor es benannt und gespeichert wird. Ähnlich der MPC gibt es auch einen „Threshold“, der die Aufnahme automatisch startet, sobald der gesetzte Pegel überschritten wird. In einem Projekt können 127 Sampleslots mit einem Maximalgewicht bis zu 64 MB entweder intern aufgenommen oder über USB-Verbindung mit Dateien vom Computer gefüllt werden. Zu diesem Zweck haben Elektron einen neuen Samplemanager erstellt, was angesichts des mehr schlecht als rechtem C6 dringend nötig war. Die Samples werden im Sampleordner hinterlegt, aus dem man sie in neue Projekte hineinladen kann. Die Soundausgabe erfolgt bisher nur über einen Kopfhörerausgang oder die Left- und Right-Outputs. Mit den kommenden Updates sollte der Digitakt aber über Overbridge laufen und somit auch Einzelspuren abgegriffen werden können.
Zur Verarbeitung der Samples stehen acht Parameter zur Verfügung. Neben der Auswahl des Samples und dem Volume finden sich hier auch weitaus spannendere Parameter. Zuerst sollte die Entscheidung des Abspielmodus getroffen werden. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen den Modi Forward, Forward-Loop, Reverse oder Reverse-Loop. Anschließend werden Start und Länge des Samples eingestellt und gegebenenfalls noch der Loop-Point justiert. Dank den neuen High-Res-Encodern kann in unglaublich feinen Schritten gearbeitet werden.
Wo bei den Vorgängern noch gerade Werte benutzt wurden, ist der Elektron Digitakt auf zwei Stellen hinter dem Komma genau. Selbstredend beherbergt die Sampleengine auch einen Tune-Parameter, der von -24 bis +24 den Notenwert des Samples verschiebt. Für Liebhaber von crunchigen oder arg verzerrten Klanggebilden könnte die Bit-Reduction eine regelmäßige Anlaufstelle werden, die bei starkem Gebrauch teils verblüffende Resultate erzielt. Am interessantesten in der Samplesektion ist für mich der Loop-Parameter.
Nach Auslösen des Samples fährt dieser bis zum durch die „Length“ festgelegten Endpunkt und hält den Bereich zwischen Loop- und Endpunkt. Dieses Feature ist vielseitig anwendbar und kann zum Beispiel für Decay-Fahnen bei Drumsounds oder Glitch-Effekten bei längeren Klängen genutzt werden.
Arrangieren auf höchstem Niveau
Dass der im Elektron Digitakt befindliche Sequencer einiges auf dem Kasten hat, verwundert mich und andere Elektron-User wohl kein bisschen. Schon im Analog Rytm ist einer der wohl besten Sequencer aller Zeiten verbaut. Getreu dem Motto: „If it ain’t broke, don’t fix it.“, wurde der geniale Stepper auch im Digitakt übernommen. Das Default-Setting beim Öffnen eines neuen Patterns besteht aus den klassischen 16 Steps. Die gesamte Patternlänge kann zwischen „Infinite“ und 1024 Steps festgelegt werden. Das Pattern bildet sich in seiner Gesamtheit aus den 8 Spuren der Samplesektion und weiteren 8 MIDI-Spuren. Jeder einzelnen Spur kann eine individuelle Länge zugewiesen werden, die zwischen 2 und 64 Steps liegt.
Um einzelne Spuren verstummen zu lassen, kann man bei gehaltener „FUNC“-Taste den entsprechenden Track über die Sequencer-Taster muten. Die gesetzten Noten sind nach der Eingabe im Sequencer erst einmal „on grid“, können aber noch unabhängig voneinander per „Micro Timing“ angepasst werden. Für Ghost-Notes und exaktes Setzen der Samples ist das natürlich perfekt. Im Gegensatz zum Analog Rytm verzichtet der Digitakt auf die sogenannten „Kits“ und speichert alle Informationen im Pattern. Äußern tut sich diese Änderung darin, dass beim Sprung von einem laufenden Pattern in ein leeres jegliche Settings erst einmal nicht übernommen werden. Sollen die ausgewählten Samples in ein neues Pattern übertragen werden, kann dies über Copy & Paste arrangiert werden.
Der Wechsel zwischen mehreren Patterns vollzieht sich beim Elektron Digitakt simpel. Einfach den „PTN“-Button gedrückt halten und die erwünschte Destination anwählen. Auf die gleiche Art und Weise können auch Pattern-Chains erstellt werden. Sind bei gehaltenem PTN-Taster nämlich mehrere Patterns ausgewählt worden, spielt der Digitakt diese nacheinander durch. Insgesamt bietet ein Projekt genug Raum für 128 Patterns, die auf acht Bänken verteilt sind. Zwischen allen kann im laufenden Betrieb gewechselt werden, auch bänkeübergreifend. Die BPM- und Swing-Settings werden pro Pattern hinterlegt.
Kommen wir nun zu einem Thema, bei dem der Sequencer des Digitakt so richtig glänzen kann: den Parameter-Locks. Jeder Trigger verfügt über ein Gedächtnis, was bedeutet, dass sämtliche Einstellungen nicht nur per „Stimme“, sondern auch pro Step variierbar sind. Angefangen bei den Basics, wie etwa Filter- oder Amplifier-Sektion, erlauben die Parameter-Locks auch drastische Variationen am Sample.
Start-, Loop-, oder Tunesetting und ganze Sprünge von Sample zu Sample können von einem Trigger zum nächsten angepasst werden. Und damit der Prozess dorthin nicht zu pedantisch wird, lassen sich alle Parameter-Changes auch im Recording-Modus live aufnehmen. Davon ausgenommen sind die Tweaks, die im „Controll All“- Modus durchgeführt werden. Als ob das nicht genug wäre, können auch sogenannte Trigless-Locks platziert werden. Diese Funktion ermöglicht die oben erwähnte Variation zu erzielen, ohne das Sample erneut abzuspielen. Im Gebrauch ist das mit den DAW-typischen Automationskurven zu vergleichen. Um dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, gibt es noch ein sehr wertvolles Feature. Auch dieses bezieht sich auf die Trigger und nennt sich Conditional-Trigs. Mit diesen lassen sich Szenarien generieren, in denen die Notes nur unter bestimmten Bedingungen angespielt werden. Besagte Bedingung kann beispielsweise sein, dass eine Note in jedem x-ten Durchlauf des Patterns ausgelöst oder mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 bis 99% ausgestattet wird. Letzteres wird als Probability-Trig betitelt.
Sanft und sorgfältig
Die Filtersektion des Elektron Digitakt ist auf das Nötigste beschränkt. Sobald das passende Filter selektiert wurde, geht es ans Feintuning. Neben einer Hüllkurve zur Justierung des Anspracheverhaltens, darf selbstverständlich der Resonanzanteil nicht fehlen. Wie stark der Cutoff durch die Hüllkurve verändert wird, orientiert sich an der Envelope-Depth.
Sehr schön ist, dass dank neuem Display genug Platz für eine grafische Darstellung ist.
Die optische Repräsentation der Hüllkurve dürfte nicht nur Anfängern das Leben leichter machen, sie verbessert auch die Übersicht beim Durchgehen der Spuren. Klanglich macht das Filter einer sehr guten Eindruck. Im Vergleich zum Analog Rytm würde ich den Klangcharakter des Filters als feiner und weicher beschreiben. Hervorragend geeignet, um den Klang zu kolorieren und Frequenzen zu boosten. Auch bei hohen Resonanzwerten bleibt der sanfte Charakter des Filters erhalten.
Als Konsequenz mag das Filter vielleicht nicht das aufregendste seiner Art, für das Gros der Zielgruppe aber das richtige Modell sein. Mit aufgedrehter Resonanz lassen sich bauchige Percussiontöne erzeugen, die mit dem entsprechenden Sample gepaart, kinderleicht überzeugende Synth-Toms, Kicks oder Bleeps imitieren können (Anmerkung des Autors: Zur Zeit dieses Tests sind auf der aktuellsten OS-Version nur Highpass- und Lowpass-Filter implementiert. Es ist aber zu erwarten, dass sich das mit den nächsten Updates ändert).
Darf es noch etwas fetter sein?
Die Filtersektion zum Vorbild, findet sich die grafisch abgebildete Hüllkurve auch in der Amplifier-Sektion wieder. Allerdings handelt es sich nicht um eine typische ADSR-Kurve, sondern um die abgespeckte Version, die in 3 Intervalle unterteilt ist. Auf Attack folgt hier Hold und was normalerweise die Release-Rate wäre, wird zum Decay. Relativ unspektakulär und zweckmäßig bis jetzt, aber die spannenden Teile der Amplifier-Sektion kommen noch.
Rechts von der Hüllkurve sitzt nämlich der Overdrive-Regler. Ein unscheinbarer kleiner Kreis auf dem Display, hat er eine immense Auswirkung auf die Klangfarbe. Was dünn klingt, wird fett und was kalt klingt, wird warm, so oder so ähnlich lässt sich der Overdrive beschreiben. Gut, ein bisschen dick aufgetragen habe ich schon. Aus einem Dreirad macht er keine Harley, aber ein Mofa allemal.
Persönlich würde ich mir um den mit dem Overdrive betrauten Encoder am ehesten Sorgen machen, denn der wird häufig zum Einsatz kommen. Mit einer Prise davon klingt eigentlich alles ein wenig besser und bei exzessivem Gebrauch verstärkt er das Signal mit köstlichen Harmonischen. Ähnlich bedeutsam für den Gesamtklang finden sich in der Amplifier-Sektion auch die Effektanteile wieder. Mit ihnen werden die Anteile von Reverb und Delay gesteuert und auch diese sind mit hübschen Animationen versehen. Den Abschluss dieser Sektion bilden der Panorama- und der Volume-Regler, zu denen nicht viel anzumerken ist.
Mehr als ein Wobble
Ein entscheidender Faktor im Siegeszug der Musikkisten von Elektron ist die kreative Verwendung von LFOs. Wer bei LFO an Filter-, Volume-, oder Pitchfahrten denkt, hat zwar Recht, aber diese Funktionen sind nur einige der mannigfaltigen Möglichkeiten.
Um noch einmal klarzustellen: Jede Spur des Digitakt verfügt über eine eigene LFO-Page, die in keinster Weise aneinander gekoppelt sind. Als Schwingungsformen stehen Triangle, Sine, Square, Sawtooth, Exponential, Ramp, and Random zur Auswahl, die über die „Depth“ in ihrer Intensität reguliert werden.
Und nun zu den weiteren Parametern: Zuerst will eine LFO-Destination gewählt werden und da wird man wirklich vor die Wahl gestellt: Sämtliche Parameter aus der Sample-, Filter-, und Amplifier-Sektion können vom LFO angesteuert werden. Alle Implikationen dieser genialen Designentscheidung aufzuzählen, würde leider komplett den Rahmen sprengen. Aus diesem Grund gibt es hier einen kurzen Überblick über die denkbare Einsatzmöglichkeiten:
Das Panorama kontrollieren, um das Stereofeld auszuweiten, den Sampleslot per LFO wechseln, wahlweise auch im Random-Mode. Mit einer Square-Wave das Volume kontrollieren, um einen Stutter-Effekt zu erzeugen und so weiter und sofort. Für alle verfügbaren Routing-Optionen rate ich, das Handbuch zu konsultieren.
Was oben Gennantes erst richtig besonders macht, ist die Vielseitigkeit des LFOs. Statt eines klassischen Rate-Regles übernehmen beim Digitakt zwei Parameter dessen Part. Namentlich sind das der „Speed“-Regler, der quasi ein Rate-Regler ist, aber ergänzt wird durch den „Multiplier“. Wie sich vom Namen ableiten lässt, multipliziert der Multiplier den Speed-Wert und so die Frequenz, in der der LFO schwingt. Was als praktisches Tool zur schnellen Optimierung der LFO-Frequenz anfängt, kann aber auch anderweitig genutzt werden. Denn neben eher frommen Werten von 1 bis 64 reicht der Multiplier bis in den 2000er Bereich. Geroutet auf Parameter wie Panorama, Sample-Position oder Envelope-Depth. Um auch in extremen Situationen nicht die Kontrolle zu verlieren, gibt es zur zusätzlichen Lenkung den „Fade“-Anteil. Bei negativem Wert entsteht ein Fade-In- und bei positiven Werten ein Fade-Out-Effekt. Eine simple, wie praktische Funktion. Ähnlich des Fade-Ins gibt es noch den Start-Phase-Parameter. Mit ihm kann der „Einsatz“ des LFOs nach hinten verschoben werden. Wer also eine starke Modulation will, ohne den Attack des Samples zu beeinflussen, ist beim „SPH“ goldrichtig. Zu guter Letzt gibt es 5 Modi, die das Verhalten des LFOs beeinflussen. „FRE“ lässt den LFO frei schwingen, während er bei „TRG“ an jeder Note neu beginnt. „HLD“ ist quasi das Mittelding und hält die derzeitige Position des freischwingenden LFOs bis zum Ende der Note. Ist die Wahl auf den Modus „ONE“ gefallen, wird der LFO gestartet und einmal bis zum Ende, im „HLF“-Modus bis zur Hälfte der Sequenz gefahren und dann gestoppt.
Meister der Lautstärken
Der Inhalt der Masterpage ist zwar ein heiß debattiertes Thema im Elektron Digitakt-gewidmeten Elektronauts-Thread, fällt aber eher unspektakulär aus. Es handelt sich um einen Mixer, bei dem man mit den 8 Encodern die Lautstärke der jeweiligen Spur kontrollieren kann. Für eine Livesituation bestimmt praktisch, aber auch der bis jetzt größte Dämpfer im Hype um den Digitakt. Da Elektron aber für zuverlässige und teils umfangreiche Updates bekannt ist, ist bei mir die Hoffnung auf ein wenig mehr noch nicht erloschen.
Ich glaub, es hallt!
Der Elektron Digitakt hält zwei interne Effekte bereit, mit denen die Samples versehen werden können. Reverb und Delay bringen Tiefe in den Mix und lassen sich ebenfalls P-Locken. Auf beiden Effekten sitzen ein Highpass- und ein Lowpass-Filter und ein Volume-Regler. Zusätzlich gibt es beim Reverb die Pre-Delay, Decay, Shelving-Frequency und den Shelving-Gain-Regler zur Optimierung des Signals. Das Delay, welches entweder im Normal- oder im Ping-Pong-Modus verwendet werden kann, lässt sich auch noch einmal durch den Reverb-Effekt schleifen. Die Settings sind auch hier typisch Delay und bringen Time, Stereo-Width und Feedback mit an den Tisch.
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Von drinnen nach draußen
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, darf der Elektron Digitakt satte 8 MIDI-Spuren sein Eigen nennen. Diese werden genau wie die normalen Spuren behandelt und die Trigger können mit bis zu 4-facher Polyphonie im Chromatic-Modus gespielt werden, Parameter-Locks beinhalten und verschieden lang sein. Der Digitakt kann ganz klassisch auf 16 Channels Notenwerte und CC-Informationen senden, die genutzt werden können, um externe Geräte anzusteuern. Bis zu 8 unterschiedliche CC-Destinationen können auf der „CC Select“-Page ausgewählt und deren Modulationstiefe auf der „CC Value“-Page festgelegt werden. Für die MIDI-Spuren gibt es ebenfalls einen LFO, allerdings kontrolliert dieser die entsprechenden Parameter der MIDI-Pages. So können beispielsweise Pitch-Bend, Mod-Wheel oder Aftertouch als auch Breath-Controller und die CC-Values moduliert werden.
Alles save!
Am Ende angelangt wird über eine Tastenkombination das Projekt gespeichert und auf dem +Drive hinterlegt. Von dort aus kann man es jederzeit mit allen Informationen abrufen, umbennen oder wieder löschen. Mit maximal 128 Projects bietet der Digitakt genug Speicherkapazität für jede mir erdenkliche Situation.
Danke für die ausführliche schöne Beschreibung. Doch was mich besonders interessiert und leider nicht im Artikel oder in den Beispielen vorkommt: Kann das Gerät wie damals die Machinedrum auch Techno?
@VAyv Das is’n Witz, oder?
@VAyv Falls es kein Witz war: Als Sampler kannst du mit dem Gerät natürlich auch Sounds abspielen, die für Techno-Produktionen taugen.
Im Gegensatz zur Machinedrum hat der Digitakt aber keine eigene Synthesefunktion – du musst ihn also erst mit Klängen füttern, die du von irgendwo anders herbekommst.
Ich persönlich hätte mir das (und nun bin ich wieder beim Sonic Potions LXR) allerdings sehr gewünscht. Reines Sampleplayback und etwas digitale Bearbeitung würde ich bei meinem Workflow nicht aus der DAW in ein externes Gerät verlagern.
Für Live-Situationen sieht es sicher wieder ganz anders aus.
@VAyv Hallo VAyv,
grundsätzlich ist der Digitakt für so ziemlich alles geeignet. Einen sehr spezifischen Klang hat er nicht, der wird fast nur durch deine Sampleauswahl bestimmt. Wie im Test unschwer zu erkennen ist, schwöre ich auf den Sequencer und der bietet definitiv alles um die genretypischen Strukturen im Techno locker umzusetzen.
@VAyv Technooooooooooooooo
Wie oben bereits geschrieben, bin ich mit dem Digitakt ziemlich enttäuscht.
Auf Grund der News, die ich im Vorfeld gelesen hatte, bin ich davon ausgegangen, dass es zusätzlich zum Sampling noch verschiedene Syntheseformen (Analog Modelling, FM usw.) pro Spur geben würde, die sich digital auch locker hätten realisieren lassen.
So bleibt nur der (für mich) uninteressanteste Teil übrig, und kostet tut es noch 100,- € mehr als damals angekündigt/angedeutet.
Potential in meinen Augen nicht ausgeschöpft, und damit auch nicht mein Einstig in die Elektron-Welt.
nettes Gerät – jedoch ohne Einzelausgänge für den Preis verdient es m.E. dafür ein dickes Minus.
Ich finde das Teil stinkt gegen die MPC Live ziemlich ab. Das Sample Management ist, wie beim Rytm, einfach überhaupt nicht zeitgemäß und für mich manchmal ein ziemlicher Kreativitäts Killer.
Klingt insgesamt gut, mit nicht weniger habe ich auch gerechnet.
Was mich am meisten interessiert: kann der Digitakt auch Loops (ein- oder mehrtaktige Audioloops!) an das aktuelle Tempo anpassen? Der Octatrack macht das mit Bravour.
Guter Test, der den Digitakt in wenigen Zeilen charakterisiert und aufzeigt. Gefällt mir!
Was ich persönlich am Digitakt schwierig finde, ist die Limitierung des Speichers: 64 MB kann ich mir im Angesicht des Analog Rytm und der Möglichkeiten des Digitakt irgendwie noch schön reden – wobei ich es nicht gut finde, aber wieso gibt es die Limitierung von 1 GB Festplattenspeicher. Das ist aus meiner Sicht ein dicker Minuspunkt. Ein SD-Kartenslot hätte Elektron kein Vermögen gekostet. Aber anscheinend bauen sie schon für den Digitakt Plus vor. Schade!
Ein Feature hast du unerwähnt gelassen. In den Videos wurde gezeigt, dass jeder Track bei Bedarf seinen eigenen BPM-Wert haben kann. Ein Feature was ich sehr begrüßenswert finde und so von keinem anderen Gerät her kenne.
@j.rauner Hallo Johannes,
vorab vielen Dank für das Lob. Das von dir erwähnte Feature war mir selber noch nicht bekannt. Könntest du einen Link zu besagtem Video posten?
@Jonas Bonk Nein, tut mir leid. Ich habe es irgendwo in den vielen Videos von der Superbooth gesehen.
@j.rauner Also dass jedem Pattern eigene BPM- und Swingsettings zugeordnet werden kann, habe ich erwähnt und ich bin mir fast sicher, dass es keine pro-Track-Einstellung gibt. Eventuell hat sich ein begeisterter Reviewer versprochen?
@Jonas Bonk Nein, das wurde tatsächlich gesagt, und zwar im Supersonic Preview Video. Da wird ein loop abgespielt und nur die BPM des einen tracks geändert. Keine Ahnung, wie das dann insgesamt funktionieren soll, aber das war die message ;)
@adzix Ist vielleicht der „Scale“-Parameter gemeint? Mit ihm kann man die Abspielgeschwindigkeit eines Patterns variieren, was vielleicht als Änderung der BPM empfunden werden könnte. Zum Beispiel könnte man das Pattern mit 3/4X auf ein Drittel des Ausgangstempos runterschieben.
Cooler Testbericht, da habe ich mich schon drauf gefreut. Das mit den fehlenden Synthese-Modis finde ich aber auch ein wenig schade, so kann das meine Machinedrum nicht ersetzen. Aber Elektron meinte ja auch schon im Vorfeld dass das Digitakt auch sehr gut als Gefährte zu den anderen (Elektron-)Geräten oder (Drum-)Synths passt :) Ein Schelm wer da böses denkt.
Wieso es aber keine Drum-Kits mehr gibt und alles in den Pattern gespeichert wird kapier ich nicht. Das fand ich eigentlich vorher gut gelöst. Die Einzelausgänge gibt es später über den Rechner, jedoch leider nur für Overbridge Premium für nochmal 80 €. Ich warte erstmal ab und schaue was in kommenden Updates noch dazu kommt, insgesamt sieht es ja schon nach Spaß aus.
P.S.: Habe grade noch ein schönes Video auf YouTube gefunden, da sieht man auch endlich mal die MIDI-Funktionalität in Aktion :-P
https://youtu.be/6XwOwzL-GS0
@benni bst Hallo Benni,
auch dir danke ich für das Lob und stimme voll und ganz zu: die Kits haben ihre Daseinsberechtigung zumindest im Rytm. Meiner Meinung nach wurde das aber beim Digitakt ausgelassen, um ihn noch gradliniger wirken zu lassen. Vom Funktions- und Optionsumfang ist der Digitakt (noch ) nicht mit den „großen“ Elektrons zu vergleichen. Mich beschliech sowieso der Verdacht, dass der Digitakt primär nicht für die Stamm- sondern potenzielle Neukunden optimiert wurde. Sp zumindest meine Vermutung.
Habe ich vielleicht im Testbericht überlesen, aber: Ist der Midi-Sequencer polyphon? Falls ja: Wieviele Noten lassen sich gleichzeitig spielen?
@Radeon Hallo Radeon,
ja der Midi-Sequencer ist polyphon und zwar 4-fach. Das habe ich im Test wohl unterschlagen, werde es aber ergänzen.
Vielen Dank für den Hinweis.
@Radeon 4-fach polyphon ist er, jedoch lässt sich mit externer Tastatur nur eine Note (!) einspielen, auch wenn ein Akkord mit 4 Noten gespielt wird. Was soll das bitte?? Gerade die Midi-Funktion hätte mich interessiert, mit dieser Arbeitsweise kann ich auch bei meiner alten Machinedrum bleiben.
Schade!
@aszent Im Ernst jetzt? :-(
Danke für den Test, aber für mich die größte Frage ist, was ist gegenüber dem OT neu? Ich habe den A4, OT und Rytm. Warum sollte ich den Digitakt kaufen, wenn er eigentlich ein abgespeckter OT ist!? Ich verstehe den Schritt von ELEKTRON nicht wirklich, Sinn hätte meiner Ansicht nach ein voll digitaler aller Monomaschine mit viel FM als Ergänzung zu OT,A4 und Rytm gemacht.
@tobymoby Hi Toby,
diese Frage ist durchaus berechtigt, wird sie doch ( nebst dem „MPC Live vs. Digitakt-Thread“) heiß im Elektronauts-Forum debattiert.
Persönlich habe ich nicht genug Hands-On-Erfahrung mit dem OT gemacht um genauer zu urteilen, der gravierendste Unterschied scheint mir aber Overbridge zu sein. Das wird es für den OT nie geben und wird ja immer mehr von Elektron forciert. Ohne Overbridge hätte Elektron den Digitakt niemals ohne Indivdual-Outputs rausbringen können. Zumindest nicht ohne sh*tstorm.
@Jonas Bonk Und jetzt hat Elektron auf Toby gehört und den Digitone herausgebracht !
@tobymoby Ich denke auch, dass die Marketingidee hier ist, eine neue Einstiegsdroge für all diejenigen zu haben, denen die 1000-1500 € der anderen Geräte bisher zu viel waren. Genauso hat man ja Overbridge bisher kostenlos angeboten, was mit Einführung des Digitakt aufhört: Ab sofort gibt es die abgespeckte Version kostenlos und dazu eine „Premium“ Version mit all den schicken Features, die man eigentlich gerne hätte. Womit wir wieder bei der Einstiegsdroge wären.
Wenn man einen Octatrack hat, gibt es meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund, den Digitakt zu wollen. Der OT kann alles (außer Overbridge) und mehr, wie zum Beispiel den Arranger (aka Song Mode), den es im Digitakt offensichtlich nicht gibt. Oder das Streamen von sehr langen Samples, mit direktem Timestretching.
Dafür kostet der Neue eben auch nur ungefähr die Hälfte.
@Everpure Gerade Overbridge bindet die Kiste aber auch wieder an einen PC/Mac, und damit geht dann viel vom Stand-Alone Charm, den so ein Gerät ausübt verloren, finde ich.
Und damit kommen dann auch wieder Geräte wie die NI Maschine als Konkurrenz in Frage, die oberflächlich betrachtet den gleichen Markt bedienen („Ich will coole Beats machen“).
Und wenn ich recht überlege, kommt bei mir auch die Frage auf, warum ich nicht alles in den Rechner verlagere, wenn dank Digital-Out nicht mal die Wandler irgendwie zum Klang beitragen (oder halt nur Stereo) und ich das Ding mit Overbridge wie ein Plugin bediene.
Ich möchte wirklich ungerne wie ein Miesmacher rüberkommen, aber ich verstehe das Konzept des Gerätes nicht. Ist der Elektron Workflow wirklich so gut, die Effekte so klasse und der Sequenzer so genial, dass ich dafür so in die Tasche greife?
Ich kann dem Gerät keinen Kaufgrund abringen. Bei aller Liebe zu Elektron! Allen voran: nur L/R-Out und Monosampling??? Sehr fragwürdig? MPC Live als aktuellen Konkurrent, wenn das mal nicht in die Hose geht.
Der Analog Four ist in Würde gealtert und hätte ein Update verdient. Der Octatrack könnte ebenfalls eine Überarbeitung vertragen. Der hier ist zu sehr abgeritten auf DSP-Algos und Firmwares die mindestens 8 Jahre alt sind und das hört man auch. Da ist eine alte Monomachine wesentlich innovativer. Wie wäre es mal mit was wirklich neuem liebe Elektrons?
Ich würde gerne wissen, ob man mit dem Digitakt Multisamples erstellen und auf eine externe Tastatur verteilen kann, zudem interessiert mich, ob es möglich ist, einzelnen Samples, Projects und/oder Spuren eigene MIDI-Kanäle zuzuweisen.
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Und überdies: Hab ich das richtig verstanden – nur je EIN Sample pro Audiospur?
Die Fragen haben sich erledigt, ich habe mir mittlerweile ein entspr. Video angesehen, wo Cenk die Sampling und Sequencing-Funktionen zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=MefPEo_9kiI . Also nur ein Sample pro Audiotrack, Multisamples gibts nicht.
Na du kannst doch Samplelocks setzen, damit hast du je Step die Möglichkeit ein anderes Sample zu nutzen. Ist ein Kernfeature des Sequencers bei den Elektrons (also Locks generell).
Lightman, schön wieder von Dir zu lesen. Deine Kommentare gefallen mir hier bei Amazona am besten. Ja, der Sequencer kann Samples pro Step austauschen. Funktioniert super.
@ISE500 Danke für die Blumen! :)
Hallo Jonas,
mir hat der Testbericht auch wieder gut gefallen, vielen Danke.
Ich hätte aber noch ein Fragen: Die lange braucht den ein „Projekt“, welches man von dem Drive+ in den Ram laden will ( bei den vollen 64 MB Ram)?. Für Live vielleicht nicht ganz unwichtig.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, der Digitakt hat zwar 2 Eingänge, aber Sterosampling ist nicht möglich ? pro Spur nur ein Monosample ?
Und kann man die Midispuren (ggf. auch die Audiospuren) beim Starten auch transpo-nieren ?
Schon mal vielen Dank für die Antworten. Schön Grüße Andreas
@Artic Hallo Artic,
vielen Dank für die lieben Worte. Um direkt zu deinen Fragen zu kommen:
1. Bei mir waren es jetzt immer nur 1 bis maximal 2 Sekunden, wenn ich das „Preset“-Projekt geladen hab. Ich denke, dass das ziemlich voll sein sollte. Allerdings brauchten die Samples auch noch 3 – 5 Sekunden. Insgesamt handelt es sich deifinitv um Zeiträume, die mit einem effektvollen Hall locker „überspielt“ werden könnten ;)
2. Das hast du genau richtig verstanden. Die zwei Eingänge können zwar summiert werden, bleiben aber mono.
3. Meine Wissens nach ist das bis jetzt noch nicht möglich. Allerdings kann man bei gedrückter „FUNC“-Taste den Tune-Parameter um 24 Schritte verschieben. Bei Gedrückthalten des Encoders springt er um 2er Werte.Das funktioniert auch bei der Ausgangsnote der Midi-Spuren, allerdings erfolgt hier der Sprung nur zwischen dem C0, E5 und G10.
Das könnte sich allerdings noch ändern.
Dumme Frage:
Muss ich meine 2.000.000 Drum-One Shots in Mono umwandeln, bevor ich sie via Overbridge auf den Digitakt lade, oder wandelt die Kiste das Zeug selbstständig um?
@Nawa Shibari C6 wandelt die automatisch um beim Rytm. Darum gehe ich aus, dass das beim Digitakt auch ist.
Problem sind die Namen. Außer ich mach das verkehrt. Kann sein, dass das auch per Overbrige geht.
Mir fällt es schwer der Kritik am Digitakt zu folgen. Vor allem wenn es um Features geht, die dem Digitakt „fehlen“. Wenn ich mich umsehe dann nutzen viele den Octatrack als Maschine um Samples abzufeuern (OneShots und chromatisch), und um mit MIDI Externes zu kontrollieren. Also quasi ein aufgebohrter, samplebasierender Drumcomputer mit MIDI-Sequencing.
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Dafür ist er eigentlich etwas teuer, oder?
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Und jetzt gibt es einen Digitakt, der exakt diese Zielgruppe bedient, und dabei einiges besser macht als der Octatrack, und vieles vom großen Bruder einfach weg lässt. Die ultravariable Flex-Maschine des OT braucht der nicht. Pickup-Maschine ebenso.
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Auf diese Weise wird der Digitakt günstiger. Sehr gut. Und das er einen „Heath“-Knopf bekommen hat macht mich als OT-Besitzer schon ein wenig neidig.
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Wer auch noch Syntheseformen will braucht was Größeres: Den Analog Rythm. Wo also ist das Problem?
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Ich würde die vielen Effekte des OT vermissen wenn ich einen Digitakt hätte. Vor allem den Compressor im Masterkanal. Aber hey, einen Tod stirbt man immer. Oder?
Guter Kommentar. Schaut man sich Kommentare zum Digitakt auf Youtube oder Facebook an, bemerkt man, daß sehr viele sich einen Hardware-Sequencer gewünscht und ihre Hoffnung in den Digitakt gesetzt haben! Sehe es ähnlich wie Du, allerdings wird ja zu Recht bemängelt daß der Digitakt kein Pattern-Chaining und keinen Song-Mode hat. Man will ja einen Sequencer fürs Leben, vielleicht wäre es schlauer gewesen, dann gleich 800-850 anzupeilen und ein „rundes“ Produkt abzuliefern. Stereo-Samples wären auch nett gewesen! Ansonsten Topgerät für mich.
Ich wollte weniger kritisieren als meiner Enttäuschung Ausdruck verleihen, den Digitakt so unglaublich langweilig zu finden. Um wirklich fundierte Kritik üben zu können, müsste ich das Gerät erst einmal benutzt haben, finde ich.
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Für mich hat ein guter Drumcomputer aber nun einmal eine eigene Klangerzeugung, da ich sonst keinen Vorteil gegenüber den Samplern sehe, die jede DAW von Haus aus mitbringt, und die, was z. B. das Dateimanagement angeht, sicher auch einfacher zu bedienen sind.
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Oder anders gesagt: Warum sollte ich mir die Mühe machen und irgendwelche Oneshots in den Digitakt laden, die ich dann hinterher womöglich noch direkt aus der DAW triggere, wenn ich einfach eine Instanz eines fast beliebigen Samples starten kann und damit schneller zum Ziel komme. LFOs, Modulation etc. bieten viele ja auch direkt an.
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Ich sehe nun einmal nicht einen einzigen Vorteil gegenüber teils sehr günstiger Software, was die Kiste damit für mich zu einem glorifizierten, 769,- € teuren Play-Button macht.
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Wie gesagt: Dieses Unverständnis bezieht sich primär auf den Studioeinsatz und nicht auf Live-Situationen, und auf die Tatsache, dass ich es mit einem Rechner betreiben muss um mehrere Ausgänge zu haben.
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Und ja, es besteht auch eine sehr gute Chance, dass ich „es einfach nicht begreife“ und mein Geist an der Stelle etwas beschränkt ist – aber das nur am Rande. ;)
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Freue mich aber natürlich für alle, die dem Ganzen mehr Spaß abgewinnen können.
@fkdiy Hi. Naja, es soll ja mehr ein (Drum)-Sampler als ein Drumsynth sein.
Und warum man Oneshots oder Samples nicht mit der DAW abfeuert? Weil man vielleicht (wie ich) nur Hardware als Klangerzeuger nutzt und möglichst lange den Kreativprozess fährt ohne Computer (bis auf Midi), der dann erst beim Audiorecording zum Einsatz kommt. D.h. bis dahin verläuft der Signalfluss außerhalb der DAW.
Jeder hat halt so seine eigenen Vorgehensweisen. Vielleicht ändere ich die ja auch mal wieder. Bis dahin werden Vocals etc. direkt während der Kreativsession, in der das Grunfundament und Vorarrangement des Songs entsteht, gesampelt und ohne Rechnerdurchschleifung wiedergegeben. Hoffe ist nachvollziehbar? :)
Irgendwie scheine ich der absoluten Minderheit anzugehören, denn mich kann der/das Digitakt total begeistern, ich sehe das als Ergänzung meines Setups, als kreatives Tool, mit sehr coolen und vielfältigen Manipulationsmöglichkeiten, gerade für den Live-Einsatz sicher toll.
Für mich ist der reduzierte Ansatz von mono-samples, monophon und 8 tracks ein schöner Ansatz, um mit Limitierungen kreativ umzugehen, und daraus was zu basteln, das hat mich zum Beispiel seinerzeit dazu bewegt, mir die MPC 500 zu kaufen.
Klar wäre Synthese prima gewesen.
Dass hier bei zukünftigen Updates auch noch der Funktionsumfang steigt, ist zu erwarten, ich sehe das Gerät eher in einer Familie mit dem OP-1
@adzix Ich habe auch eine MPC500 – allerdings ist die ja ganz anders als der Digitakt, mehr als vierfach polyphones Sequencing und auch nicht diese elendige maximal 4 mal 16 Pattern Length! Insofern kann ich Deinen Vergleich zwischen MPC500 und Digitakt nicht nachvollziehen. Und wo die MPC enttäuscht (Workflow, Display) kann der Digitakt voll punkten. Das Mantra „Einschränkungen beflügeln“ die Kreativität spielt natürlich oft den Herstellern in die Hände – es dient als perfekte Argumentation, den Benutzern weniger Features zur Verfügung zu stellen, um Geld zu sparen. Wenn allerdings der Preis heiss ist, überlegt man sich, ob man mit den Einschränkungen leben kann. Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man sich ja den Circlon holen.
@adzix Ich sehe das auch so mit der Begrenzung. Einfach nur ein paar Oneshots oder gesampelte Songfragmente kreativ in der Session bearbeiten. Mono reicht mir da. Den Rest besorgen die anderen Geräte. Würde gerne meinen Electribe-Sampler ersetzen. Doch leider hat der kleine Elektron-Sampler wohl nur 64 MB Speicher für die Samples? Das bedeutet dann ja wieder ständiger Austausch :( Aber die MPC-Live hat mir wieder zu wenig Regler zum Parameterschrauben. Hmmm…
Ich habe mittlerweile das Manual quergelesen und mir die offiziellen Videos angesehen. Offenbar gibt es ein Mißverständnis bezüglich der Ausrichtung des Digitakt, er ist eine Drummachine mit Sampling, der Schwerpunkt liegt auf Drums und Percussion, da ist Stereosampling kein großes Thema, zumal man mit Panning und weiteren Effekten die Monosamples gut aufpeppen kann.
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Anders gesagt: Der Digitakt ist weder als Alternative für den Octatrack, noch als Nachrücker für ältere Racksampler gedacht, sondern ein fortgeschrittener Drummie. Die MIDI-Implementation ist sehr umfangreich, man kann ihn auch als Samplebox nutzen und von externen Controllern oder Sequenzern ansteuern. Schön ist auch die Unterstützung des DIN SYNC-Protokolls.
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Ich habe meine anfänglich durchwachsene Meinung über den Digitakt geändert, das Gerät ist durchdacht, flexibel und klingt sehr warm und voll. Der Preis geht voll in Ordnung. Man muß genau hinschauen und prüfen, ob es das ist, was man braucht – lange Loops und komplexe Produktionen mit nur einem Gerät bleiben vorerst die Domäne von MPC, Octratrack & Co., die 64MB pro Projekt des Digi sind dazu nicht ausreichend. Wer allerdings eine im Studio wie auf der Bühne gleich gut einsetzbare Sampling-Drummachine mit geilen Funktionen braucht, um ein Percussiongewitter abzubrennen, liegt mit Elektrons neuem Gerät wohl richtig.
Einspruch, Eure (Leuchtende) Ehren: als RYTM-Besitzer, ebenfalls 64 MB, kann ich ihnen versichern, daß man damit auch richtig lange Tracks verwirklichen kann, problemlos. Nicht auszudenken, was der Digitakt da noch an futterstofflicher Entlastungsarbeit bringt, da er noch andere Geräte aus dem Fuhrpark pro Projekt sequenct und man weniger auf Samples angewiesen sein wird !
@ISE500 Lange Tracks ja, das ist kein Thema, meine Sampler haben allesamt weit weniger als 64MB, das reicht mir für meine Bedürfnisse vollkommen aus. Mit 64MB pro Project kriegst du aber keine komplette Audio-Produktion mit elend langen Loops und Backing Tracks hin, die in der Regel im mind. dreistelligen MB-Bereich liegen, das ist es, was den Digitakt z. B. vom Octratrack unterscheidet. Je nach den persönlichen Bedürfnissen kommt man da mit dem Digitakt schnell an die Grenzen des Machbaren, für sowas ist ’ne MPC wohl besser. Für mich alten Krachmacher und Liebhaber krasser Percussion ist der Digi mit seiner Drummie-Ausrichtung und tollen Effekten aber genau richtig, deshalb werde ich mal ein Sparschwein dafür eröffnen und hoffe, daß ich die Knete zusammenkriege, bevor das Gerät ausgemustert wird… wäre nicht das erste Mal… :)
JA, eine Audio-Produktion vielleicht nicht – das wäre auch nicht mein Workflow. Eventuell müßte man aber nachher im Ableton nicht mehr viel machen, das ist aber ja das schöne, daß man soviele Möglichkeiten hat, zu produzieren, bei mir rennt er offene Türen ein. Was das Sparen angeht: bei Elektron muss man sich vielleicht eher beeilen, siehe Monomachine oder Machinedrum – aber ich denke fünf Jahre wird er schon im Programm bleiben (mal schauen, was so passiert, jetzt wo Angie mit den Indern in die Kiste kriechen wird).
Ich hab ihn (oder sie?) seit gestern auf dem Schreibtisch stehen und bin nach einer ersten ausgiebigen Testfahrt recht begeistert. Das OS fühlt sich noch etwas unfertig an. Es fehlt zB der Bandpass-Filter in der Filtersektion und ich konnte die vom Analog Rytm bekannten Accent- und Slide-Funktionen nicht ausfindig machen. Der MIDI Sequencer funktioniert, ist aber noch unstabil und hat die Kiste mehrmals abstürzen lassen. Die Kalibrierung der Encoder ist auch noch nicht ganz rund, manchmal wird es etwas fummelig. ABER – und das zählt für mich mehr als alle Kinderkrankheiten, die mit dem nächsten oder übernächsten Update sicher ausgebügelt werden – es macht unglaublichen Spaß, mit Digitakt Musik zu machen! Nach kürzester Zeit entstehen spielerisch komplexe und interessante Grooves, die diesen gewissen Elektron-Zauber haben. Klar, Digitakt kann nichts, was Ableton und Push 2 (oder eine beliebige andere Kombination von DAW und Controller) nicht auch könnten – trotzdem komme zumindest ich dank des ganz eigenen Elektron-Workflows hiermit zu ganz andern und in meinen Ohren viel musikalischeren Ergebnissen.
Nach dem „Yin/Yang“-Muster würde ich sagen, daß ein Klopfspecht eher „männlich“ ist – deswegen würde ich sagen, der Digitakt ist ein „Er“.
@ISE500 ich denke, ich bleibe in diesem Fall bei „die“, wie in „die Drummachine“.
Inzwischen hab ich die Digitakt auch in mein digitales Setup integriert und muss leider feststellen, dass Midi-Sync sowohl über USB als auch Din noch etwas wackelig ist. Das Tempo schwankt ein wenig und es gibt – zumindest bei mir – eine kleine, aber hörbare Latenz, die meine sonstigen Geräte so nicht vorweisen. Verbuche ich unter Kinderkrankheiten und freue mich aufs nächste Update.
Macht Sinn. Rytm via Oberbridge macht keine Probleme.
Ich bin für meinen Teil auch sehr begeistert vom Digitakt! Kreative perkussive Rhythmen und das ganze in netten Sessions mit Freunden… klingt doch spannend! Momentan besitze ich ein paar Volcas und den Korg Electribe 2 (nicht den Sampler)
der DT könnte eine tolle Ergänzung dazu sein oder was meint ihr?
LG
Endlich eine Preisklasse in der man wieder mitspielen kann.
Es ist auf alle Fälle etwas anderes mit einem externen Hardwaresampler zu arbeiten….irgendwie komme ich damit zu besseren Ergebnissen obwohl ich weniger Möglichkeiten habe als z.B. mit Ableton. Ich hoffe nur das Overbridge endlich für das Ding kommt.
Hallo,
Danke für den ausführlichen Test. Für mich als Linux-User stellt sich die Frage, wie der Dateitransfer zwischen PC und interner Speicherkarte des Digitakt stattfinden soll. Ich nehme einmal an, dass das Gerät nicht Class Compliant ist, da es auf eine spezielle Software zur Datenübertragung angewiesen ist. Da das Gerät keinen externen Speicher vorsieht, wäre das Gerät für Linux nur schwer zu empfehlen. Hat jemand den Digitakt schon mal unter Linux laufen gehabt, und kann etwas zum Zugriff auf die interne Speicherkarte sagen?
LG
Nach einem halben Jahr warten und mit V1.6 immer noch so buggy, dass ich RYTM und DIGITAKT nicht zusammen nutzen kann.
(1 Takt Verzögerung im Patternchange übertragen) Das ist vollkommen untragbar.
Ich würde meine 2 Sterne in ein ungenügend wechseln, wenn ich könnte. Elektron geht den Bach runter, echt schade.
@monopuls gut zu wissen, ich wollte mir den digitakt als ergänzung zum rytm kaufen, um patterns aufeinander abzustimmen. Das geht dann also wohl nicht?
Hierzu hätte ich direkt die Frage, ob ein Analog Rytm den Digitakt überhaupt ersetzt. Ich dachte immer das der Digitakt Stereo Samples verarbeitet und hätte dadurch die Abgrenzung zum Analog Rytm gesehen bzw. die parallele Nutzung beider nachvollziehen können. Aber wenn beide „nur“ (nicht wertend gemeint) mit Mono Samples arbeiten, stellt sich für mich die Frage, was ein AR gegenüber des DT nicht hat? Ist der Digitakt also nur für diejenigen interessant, die noch keine (Elektron) Drummachine besitzen und mit weniger Features auskommen können?
Das Gerät ist von den Specs viel zu mickrig.
Nur ein Midi Out Ausgang. Nur 4 Noten Polyphonie für eine Midispur.
Kein Stereosampling. Einfach nur lächerlich.
Ich checks einfach nicht, die Schwedenphilosophie.
Digitakt hat wohl soeben mit dem OS 1.10-Update Overbridge-Support erhalten: https://www.elektron.se/support/?connection=digitakt#
Mehr als nur ein einfacher Sampler….. dank loopen von winzigen SChnipseln kann er auch als synth funktionieren..und wenn man bedenkt das die LFO_Welle genutzt werden um dorch die geladenen samples im Ram_Speicher zu wandern, kann man ihn quasi auch als Wavetable-synth bezeichnen… oder was sagt die Community
Danke für den ausführlichen Test!
Erstaunlich, der Digitakt ist nun seit über 5 Jahren auf dem Markt, ist immer noch aktuell und bekommt noch tolle updates. Wiederverkaufswert scheint in der Liga von Leica zu spielen.
Song Mode kommt mit OS 1.40:
bit.ly/3E0dC8X
Die Box ist mit dem neuen OS 1.50 nochmal deutlich aufgewertet worden. Allerdings ist der Preis aktuell auch ordentlich gestiegen. Das tolle am Digitakt ist, ich erhalte in kurzer Zeit immer tolle Ergebisse.