Effekte, Step-Sequencer & Arpeggiator
Doch die gute Soundqualität ist nicht das Einzige, was Cinematic Guitars zu bieten hat. Neben den ohnehin schon guten Sounds bietet die Library noch neun verschiedene Effekte an, die alle über ihr eigenes Edit-Fenster verfügen. Zum Einsatz können hier Distortion, Lo-Fi, Filter, Phaser, Flanger, Chorus, Delay, Reverb und eine Kombination aus Cabinet / Rotor kommen. Viele Sounds sind von Haus aus bereits mit einigen Effekten versehen, eigene Soundvorstellungen und Modifikationen können jedoch auch abgespeichert werden.
Neben diesen Effekten bietet das Hauptfenster des jeweiligen Instruments die rudimentären Einstellungen wie Volume, Pan, Attack & Release und Hi- und Low-Cut an. Geht man die Namen der einzelnen Instrumente durch, so fällt auf, dass viele noch den Zusatz MW, SEQ oder AT tragen. Diese Kürzel bedeuten, dass die Instrumente entweder per Modulationsrad (MW) soundtechnisch verändert werden können, den integrierten Step-Sequencer nutzen (SEQ) oder aber Aftertouch Effekte beinhalten (AT). Der wohl interessanteste Aspekt davon ist der erwähnte Step-Sequencer, der Sequenzen zwischen 2 und 64 Steps wiedergeben kann. Timing-genau zum Tempo des Host-Sequencers können so bspw. Filterkurven, Phaser Effekte oder auch fast alle anderen oben erwähnten Effekte nach einem bestimmten Muster moduliert werden. Hierdurch können – ohne dass andere Anwendungen zur Hilfe genommen werden – sehr komplexe Sequenzen erstellt werden, die den Sounds nochmals eine große Portion mehr Originalität verleihen. Ein absoluter Pluspunkt für die Library. Schön ist auch, dass die Parameter per MIDI ferngesteuert werden können und bspw. auch die Pattern des Step-Sequencers per MIDI aufgerufen werden können. So lassen sich in einer Kontakt Instanz bzw. einem Instrument verschiedene Sequenzen speichern und abrufen.
Auch der integrierte Arpeggiator kann vom Step-Sequencer Gebrauch machen und lässt sich so sehr effektiv nutzen. Sample Logic spendiert dem Arpeggiator neben den typischen Pattern Up, Down und Variationen davon auch abwechslungsreichere Modi wie Zig-Zap Up, Move In and Out, Random etc. Alles in allem also eine sehr gut ausgestattete Effekt-, Arpeggiator- und Step-Sequencer-Sektion.
Zu guter Letzt sollten die Performance Options nicht unerwähnt bleiben. Hier lassen sich abschließend noch die Einstellungen für Glide, Detune, die Anzahl der wiedergegebenen Stimmen (Voices) und Spread verändern.
In der Praxis funktioniert Cinematic Guitars wunderbar einfach, und lobenswert ist, dass die RAM Belastung der einzelnen Instrumente / Multis nicht sehr hoch ist. Die CPU wird hingegen bei mehreren gleichzeitig eingesetzten Instrumenten mit vielen Effekten, Arpeggiatoren und Sequenzen gefordert. Für große Macs und PCs ist das natürlich kein Problem, aber oftmals wird man die Library nicht als einzelnes Instrument nutzen, sondern im Zusammenspiel mit einigen anderen Software-Synths und Effekten einsetzen. Daher finde, dass die von Sample Logic angegebenen Systemvoraussetzungen für einen richtig guten und exzessiven Einsatz der Library als zu niedrig angesehen werden können.
Systemvoraussetzungen:
PC: Pentium / Athlon XP 1,4 GHz, 1 GB RAM, Win XP
Mac: Intel Core Duo 1,66 GHz, 1 GB RAM, Mac OS ab 10.5