Einfache, schwarze Dots sorgen für die Orientierung auf dem Griffbrett, in der Oktavlage gibt es davon sogar drei. Schwarz ist ein gutes Stichwort, denn die gesamte Hardware der Sandberg California ST-H Special besitzt diesen dezent-zeitlosen Farbton: angefangen von den Kluson Mechaniken an der Kopfplatte über die Pickups, die Potiknöpfe, das Blech der Output-Buchse bis hin zum Vibratoblock und seinem Hebel, mit dem unser Testinstrument ausgestattet wurde.
Bei den Tonabnehmern handelt es sich um Entwicklungen aus eigenem Hause, um der California ST-H eine größtmögliche Flexibilität mit auf dem Weg zu geben, wurden neben zwei Singlecoils auch ein Humbucker am Steg direkt in die Decke eingelassen. Die Schaltung dazu ist schnell erklärt, denn schon seit Jahren selbstverständlich: Ein Fünfwege-Schalter wählt die Pickups an, wobei der Humbucker in seiner Zwischenposition im Singlecoil-Modus arbeitet. Zwei Tone-Potis sorgen für den Höhenanteil des mittleren Singlecoils und des Humbuckers, den Abschluss bildet natürlich das Mastervolume-Poti.
Der Schalter und auch die Potis hinterlassen einen hochwertigen und robusten Eindruck, dabei laufen die Regler nicht zu schwer auf ihren Achsen, sodass mit dem Lautstärkepoti auch problemlos Volumeswells vonstatten gehen. Ebenso Pluspunkte sammelt der Vibratohebel, denn er ist gesteckt und somit recht flexibel zu bedienen und geht aus dem Weg, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Weniger schön ist allerdings die Tatsache, dass der Body in Position des Vibratoblocks keine Fräsung besitzt und somit Up-Bendings des Vibratoblocks faktisch nicht möglich sind. Schade!
Das auf zwei Bolzen gelagerte Vibratosystem stammt übrigens auch aus dem Hause Sandberg und funktionierte zusammen mit den Kluson Locking-Mechaniken im Test im wahrsten Sinne des Wortes „reibungslos“. Und dabei auch weitestgehend resistent gegen Verstimmungen, zumindest bei moderatem Einsatz.
Den ersten Check-up besteht die Sandberg California ST-H Special mit Bravour. Das Instrument ist bestens verarbeitet und strahlt mit seiner Wölkchenahorndecke und der schwarzen Hardware ein gewisses Understatement aus, was aber bestimmt nicht für den Sound gilt. Denn da wird ordentlich Gas gegeben, wie wir auf der nächsten Seite erfahren werden!