S-Version mit tollem Sound
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Der Sennheiser Kopfhörer HD 660 gehört in vielen Tonstudios, aber auch in Wohnzimmern von HiFi-Enthusiasten, seit Längerem zum festen Inventar. Der Kopfhörer schafft es sowohl als Arbeitsgerät als auch für den reinen Musikgenuss, Interessenten für sich gewinnen. Das letzte Update hat Sennheiser seinem HD 660 Kopfhörer im Jahr 2019 spendiert, damals unter dem Namen „HD 660S Version 2019“. Nun steht mit dem HD 660S2 ein komplett überarbeiteter Kopfhörer zum Test bereit. Wir haben ihn uns für euch näher angeschaut.
Welchen Eindruck macht der Sennheiser HD 660S2?
Optisch bleibt Sennheiser seiner Linie treu und hat das S2-Modell des HD 660 im Vergleich zu den Vorgängern kaum verändert. Das zurückhaltende Design mit den Gitternetzen auf den Außenseiten der Ohrmuscheln kennt man bereits, das Sennheiser Logo sowie der Produktname glänzt im edlen Bronze-Ton. Laut Sennheiser hat man dafür technisch einige Details verbessert. So hat man die Aluminium-Schwingspule überarbeitet, was dazu führt, dass der Kopfhörer nun eine Impedanz von 300 Ohm aufweist. Die Vorgänger lagen bei 150 Ohm.
Gleichzeitig wurde der Frequenzgang des Kopfhörers angepasst. Er reicht laut Sennheiser nun bis 8 Hz runter (zuvor 10 Hz), im oberen Bereich liegt er ganz leicht über seinem Vorgänger, 41,5 kHz anstatt 41 kHz. Wie in der folgenden Grafik zu erkennen, spielt der 660 S2 vor allem im Bassbereich (unterhalb von 500 Hz) deutlich lauter auf und auch oberhalb von 5.000 Hz gibt es eine klare Änderung zum Vorgänger. Wie sich das klanglich in der Praxis auswirkt, werden wir später noch sehen.
Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität macht der HD 660S2 einen sehr guten Eindruck. Die Rahmenkonstruktion macht einen sehr solide Eindruck, wenn auch Sennheiser viel auf Kunststoff setzt. Die matt-schwarze Optik gefällt und durch die offene Optik der schwarzen Gitter hat man einen schönen Blick auf die Innereien des Kopfhörers.
Die Ohrmuscheln sind mit Velours ausgestattet, das sehr angenehm weich auf den Ohren aufsitzt. Die Größenverstellung ist gerastert, so dass der Kopfhörer auch nach mehrmaligem Auf- und Abziehen die gewünschte Größe beibehält. Insgesamt sitzt der Kopfhörer gut auf dem Kopf auf und bietet einen passenden Anpressdruck, so dass ein versehentliches Herunterrutschen ausgeschlossen ist. Hat man den Kopfhörer auf den Kopf, fühlt man sich keineswegs eingeengt, auch rückt das äußere Geschehen nicht völlig von einem weg. Was aber natürlich gleichzeitig zur Folge hat, dass der Kopfhörer nach außen hin nicht ganz geräuschlos agiert.
Die technischen Daten des Sennheiser Kopfhörers
Beim HD 660S2 handelt es sich um einen dynamischen Kopfhörer, der als Over-Ear-Kopfhörer ausgeführt ist. Die Wandler besitzen eine Größe von 38 mm, der SPL liegt bei 104 dB. Den Klirrfaktor (THD) gibt Sennheiser mit <0,04 % (1 kHz, 100 dB) an. Gefertigt wird der rund 260 g schwere Kopfhörer in Irland.
Mit welchem Lieferumfang wird der Sennheiser HD 660 S2 ausgeliefert?
Ausgeliefert wird der HD 660S2 in einem einfachen, bedruckten Pappkarton. Darin befinden sich neben dem Kopfhörer selbst ein Stoffbeutel die Bedienungsanleitung, ein Adapterkabel (3,5 mm Klinke auf 6,3 mm Klinke, vergoldet) sowie zwei Anschlusskabel. Beide Kabel werden beidseitig am Kopfhörer befestigt. Eine Verriegelung gibt es nicht, aber die Stecker sitzen so fest am Kopfhörer, dass sie sicherlich nicht aus Versehen herausfallen. Die beiden Kabel unterscheiden sich nicht hinsichtlich der Länge und weisen 1,8 m auf. Unterschiedlich sind aber die Stecker. Während das eine Kabel auf einem vergoldeten 6,3 mm Klinkestecker endet und damit für den Home- und Tonstudio-Einsatz gedacht ist (auf Wunsch auch mit 3,5 mm Stecker mit Hilfe des Adapters), endet dann zweite Kabel auf einem symmetrischen 4,4 mm Pentacon-Stecker. Im Tonstudio eher selten anzutreffen, gibt es im HiFi- und im Bereich der mobilen Endgeräten mittlerweile einige Produkte, die hiermit ausgestattet sind.
Wie klingt der Sennheiser HD 660S2 Kopfhörer?
Eines vorneweg: Ein direkter Vergleich mit der Vorgänger-Variante war leider nicht möglich, daher beschreibe ich den Klang des Kopfhörers so gut wie es geht und verweise gleichzeitig auf meinen Test der 2019er Edition. Der Vorgänger HD 660S (ohne 2 im Produktnamen), der mich klanglich überzeugen konnte, wird aktuell noch im Handel angeboten.
Getestet wurde der HD 660 S in Zusammenspiel mit einem SPL Phonitor Mini, dem Kopfhörerausgang einer RME HDSP Karte, einem Mischpult Mackie 1604 sowie einem Apple iPhone.
Auch die aktuelle Version des HD 660S2 kann mich bereits bei den ersten Tönen überzeugen. Das Klangbild ist sehr ausgewogen, mit einem Hang hin zum Analytischen. Aber bei Weitem nicht so stark wie mein Vergleichsmodell AKG K812. Insgesamt klingt der Sennheiser auch wärmer.
Wie man anhand der oben gezeigten Grafik erwarten konnte, bietet der HD 660S2 ein ordentliches Bassfundament, allerdings ohne dies zu stark aufzutrumpfen. Grundsätzlich gibt es ja durchaus einen Trend zu mehr Bass im Klangbild, das entspricht einfach den aktuellen Musiktrends aus dem Pop-, R&B- und Hip-Hop-Bereich. Als neutral würde ich ihn daher nicht bezeichnen, eher als ein wenig gefälliger und spaßbehafteter. Denn es macht auch einfach unglaublich viel Spaß, den Kopfhörer für den reinen Musikgenuss zu Hause heranzuziehen.
Dennoch wirkt das Klangbild des HD 660S2 sehr aufgeräumt. Einzelne Bestandteile von Mixes lassen sich gut auseinander dividieren und im Stereofeld orten. Schön detailreich sind die Mitten und Höhen, die der Kopfhörer ans Ohr seines Nutzers bringt. Auch Live-Aufnahmen von Orchestern oder kleinen Jazz-Combos mit allerhand instrumenten- und aufnahmebedingten Nebengeräuschen vermag der Sennheiser Kopfhörer gut abzubilden.
Im Rock-Bereich mit mehreren verzerrten Gitarren im Mix finde ich den Kopfhörer zwar weniger überzeugend, da fehlt es mir etwas an Biss, aber ansonsten bietet der HD 660S2 von Sennheiser ein rundum gelungenes Klangverhalten. Das wird auch nicht vom höheren Frequenzbereich getrübt. Auch hier agiert der Kopfhörer schön detailreich und bringt einen luftigen Klang ans Ohr.
Hervorragend ist auch seine Ansprache und Schnelligkeit. Ultra-knackige Signale bringt er schnell ans Ohr. Auch im Raum verteilte Signale auf der Bühne, sowohl im Stereofeld als auch im Hinblick auf die Platzierung weiter vorne oder vom Hörer weiter weg platziert, schafft der HD 660S2 mit Bravour.
ich besitze den Vorgänger und bin sehr zufrieden, sicherlich überlegt man sich es zweimal ob man dann ein Upgrade macht bei dieser Preissteigerung. Die Änderungen scheinen mir sehr marginal zu sein. Irgendwie bezeichnend, viele Hersteller versuchen gerade ne extra Mark zu machen und hoffen, dass sich alle an diese Preissteigerungen gewöhnen.