Voll auf die (Kopfhörer) Ohren!
Vorwort
Rund fünf Jahre ist es bereits her, dass unser Autor Sigi Schöbel den folgenden Vergleichstest Studiokopfhörer für uns geschrieben hat. Technisch hat sich in dieser Zeit kaum etwas getan und mit Ausnahme des Focal Spirit Professional sind die getesteten Kopfhörer weiterhin im Handel erhältlich, haben sich über die Jahre also entsprechend bewährt.
Wie setzt man Studiokopfhörer ein?
Kopfhörer sind im Studio, egal ob professionell oder Homerecording, ein ebenso wichtiges Kriterium wie Monitorlautsprecher. Und so habe ich heute fünf „Ohrenwärmer“ der gehobeneren Preisklasse in meiner Tonküche: Den AKG K712 Pro aus Österreich, den Amerikaner Shure SRH940, aus Frankreich den Focal Spirit Professional, aus Japan den Audio-Technica ATH-M70x und aus unseren heimischen Gefilden den Beyerdynamic DT880 Pro, der in Heilbronn entstanden ist. Wer am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen wird, klärt unser Vergleichstest Studiokopfhörer.
Mein Tonstudio in Gauting ist vornehmlich für Recordingsessions bis um die 8 Mann geeignet, deshalb brauche ich auch eine gewisse Anzahl vernünftiger Kopfhörerverstärker. In der Gesangskabine habe ich seit einigen Jahren den ART HeadAmp 6 Pro in Betrieb, den sowohl die Musiker als auch ich sehr schätzen. Er ist in erster Linie ein Kraftpaket und kann bis zu 6 Kopfhörer wirklich satt laut antreiben. Hinzu kommt, dass er ein sehr kraftvolles Klangbild ohne Schärfe liefert und auch die Bassbereiche der Aufnahme sehr „bauchig“ rüberbringt, ohne aber zu schwimmen. Dazu kommen praxistaugliche Regler und ein schönes Design.
Als „Gegenabhöre“ habe ich als sechsten Kopfhörer meinen eigenen AKG K171 Mk II drangehängt, da ich den Klang dieses mittelpreisigen Profihörers einfach gut kenne und so den Unterschied zu den einzelnen Testkandidaten unseres Vergleichstest Studiokopfhörer besser auffächern kann.
Eigene Abmischungen und Lieblings-Konserven von CD, vom MacBook Pro in mein Motu 8pre und von dort aus direkt in den Kopfhörerverstärker ART HeadAmp 6 Pro, das ist der Weg der Audiosignale für diesen Testlauf.
AKG 712 Pro
Der in Österreich entwickelte und dort auch gefertigte AKG K712 Pro ist ein ohrumschließender Kopfhörer in offener Bauweise. Wie die meisten AKG-Kopfhörer besitzt er ein tauschbares Kabel, das per Mini-XLR-Verbindung sehr solide am Hörer sitzt.
- Kopfhörertyp: offen
- Nennimpedanz: 62 Ω
- Nennbelastbarkeit: 200 mW
- Empfindlichkeit: 105 dB SPL/V
- Übertragungsbereich: 10 – 39,8 kHz
- Kabel abnehmbar: ja
- Kabellänge: 3 m
- Gewicht: 235 g
Shure SRH940
Der aus den USA stammende und in China gefertigte Shure SRH940 ist ein ohrumschließendes Modell in geschlossener Ausführung. Auch er besitzt ein austauschbares Kabel.
- Kopfhörertyp: geschlossen
- Nennimpedanz: 42 Ω
- Nennbelastbarkeit: 1000 mW
- Empfindlichkeit: 100 dB SPL/mW
- Übertragungsbereich: 5 Hz – 30 kHz
- Kabel abnehmbar: ja
- Kabellänge: 3 m & 2,5 m
- Gewicht: 322 g
Beyerdynamic DT880 Pro
Der in Deutschland entwickelte und auch gefertigte Beyerdynamic DT880 Pro ist ein halboffener Kopfhörer und ebenso ohrumschließend. Er besitzt ein fest montiertes Spiralkabel von 3 m Länge.
- Kopfhörertyp: halboffen
- Nennimpedanz: 250 Ω
- Nennbelastbarkeit: 100 mW
- Empfindlichkeit: 96 dB
- Übertragungsbereich: 5 Hz – 35 kHz
- Kabel abnehmbar: nein
- Kabellänge: 3 m
- Gewicht: 295 g
Audio Technica ATH-M70 X
Von der japanischen Firma Audio Technica stammt der in geschlossener Bauweise gefertigte ATH-M70x, der in Taiwan gefertigt wird. Bei diesem sind sogar drei Kabel unterschiedlicher Länge beigelegt.
- Kopfhörertyp: geschlossen
- Nennimpedanz: 35 Ω
- Nennbelastbarkeit: 2000 mW
- Empfindlichkeit: 97 dB
- Übertragungsbereich: 5 Hz – 40 kHz
- Kabel abnehmbar: ja
- Kabellänge: 3 m Spiralkabel, 3 m & 1,2 m Festkabel
- Gewicht: 280 g
Focal Spirit Professional
Der für seine edlen Lautsprecher bekannte Hersteller Focal aus Frankreich bietet mit dem Spirit Professional einen ebenso für professionelle Zwecke geeigneten Kopfhörer an. Er wird in China gefertigt und ist eine ohrumschließende, geschlossene Ausführung.
- Kopfhörertyp: geschlossen
- Nennimpedanz: 32 Ω
- Nennbelastbarkeit: nicht angegeben
- Empfindlichkeit: 102 dB SPL / 1mW
- Übertragungsbereich: 5 Hz – 22 kHz
- Kabel abnehmbar: nein
- Kabellänge: 4 m Spiralkabel
- Gewicht: 280 g
Technische Daten der Studiokopfhörer
Die oben genannten Daten zu unseren Modellen des Vergleichstest Studiokopfhörer habe ich den jeweiligen Webseiten der Hersteller entnommen. Leider braut hier bezüglich präziser Referenzwerte jeder irgendwie sein eigenes Süppchen und es fehlt somit eine verlässliche Vergleichsmöglichkeit der technischen Angaben. Allerdings ist der entscheidende Faktor immer noch das Ohr, also stelle ich meine „Watschln“ als Messinstrument hiermit zur Verfügung. Statt Graphic Analyzer, Onkel Sigisizer, sozusagen.
Unterschiede – was ist ein offener Studiokopfhörer?
Ein OFFENER Kopfhörer hat auf der Außenseite keine Abschottung der Schallwellen, es dringt also alles ungedämpft nach außen. Der Vorteil ist, dass sich das Klangbild extrem luftig und frei entwickeln und eine hervorragende Räumlichkeit vermittelt werden kann. Allerdings sind diese Kopfhörer nur am Mischpult zum Mischen oder Mastern geeignet, als Monitorhörer für die Musiker taugen sie nicht, da der austretende Schall allzu deutlich von den Mikrofonen wieder aufgenommen wird.
Vorteilhaft ist im Regieraum hingegen, dass man sich bei aufgesetztem Hörer noch unterhalten kann, im Gegenschluss dringen aber auch wieder unerwünschte Außengeräusche in den Hörer ein (wenn die Musiker miteinander reden etc.). Akustisch gesehen ist ein offener Kopfhörer leichter zu beherrschen als die geschlossenen Typen, da man hier mit weniger Reflexionen der Muscheln zu kämpfen hat. Darüber hinaus ist der Bassbereich bei offenen Typen tendenziell eher schlank und man schwitzt beim längeren Tragen nicht so sehr um die Ohren herum, da die warme Luft ungehindert austreten kann.
Was ist ein geschlossener Kopfhörer?
Der GESCHLOSSENE Kopfhörer ist exzellent für die Studioräume geeignet, da hier der Schall nur sehr mäßig nach außen tritt und somit kein großes Problem für Aufnahmen mit Mikrofonen darstellt. Man kann sie in Aufnahmesituationen relativ laut machen, was gerade Musiker im Rock-Bereich durchaus zu schätzen wissen. Der Bassbereich kommt meist druckvoll, bei billigen Kopfhörern dieser Bauart führt das dann gerne zu Matsch und Mulm.
Für das Monitoring im Live- und DJ-Bereich ist dieser Typ die einzig vernünftige Wahl, denn ein geschlossener Hörer lässt nicht nur die Geräusche von innen nach außen wenig durchdringen, er isoliert auch in Gegenrichtung vernünftig. Nachteilig ist der Wärmestau um die Ohren herum (zumindest bei ohrumschließenden Typen) und manche mögen den „Voll-auf-die-Ohren“-Effekt nicht so gerne, denn geschlossene Kopfhörer klingen prinzipiell sehr direkt und wenig zurückhaltend.
Was ist ein halboffener Kopfhörer?
Der HALBOFFENE Kopfhörer versucht beide Bauweisen in ihren Vorteilen zu verbinden: Mehr Bass als beim offenen Typen, aber ein überzeugenderes Panoramagefüge gegenüber dem geschlossenen System. Durch die verhaltenere Isolation kann man sich auch bei aufgesetztem Hörer noch einigermaßen unterhalten, als Monitorhörer für die Musiker sind sie aber nur bedingt geeignet (zumindest bei offenen Mikrofonen), es dringt doch noch eine Menge Sound nach draußen.
Wie klingen die Kopfhörer?
AKG K712 Pro
Der trotz seiner beeindruckenden Größe sehr leicht am Kopf anliegende Österreicher ist sehr gut verarbeitet und besitzt mit dem verriegelten Mini-XLR-Stecker einen sehr soliden Anschluss. Mechanische Geräusche beim Auf- und Absetzen sind kaum vorhanden.
Der orange-bronzefarbene Bügel sieht hip aus, dient aber auch zur automatischen Anpassung an die Kopfgröße. Der Klang ist von leiser bis mittlerer Lautstärke satt, „schön“ und eher weich in der Gesamtabstimmung. Mit zunehmender Lautstärke fängt der K712 Pro bei den Gesangsstimmen und insgesamt im oberen Mittenbereich aber etwas an zu „plärren“ und es klingt dann nicht mehr ganz so beeindruckend.
Shure SRH940
Die mechanische Verarbeitung beim Amerikaner im Testfeld ist gut, eine Spur „Plastikcharakter“ ist aber vorhanden und die mechanischen Elemente machen ein wenig Geräusch beim Auf- und Absetzen. Für einen geschlossenen Hörer ist der Tragekomfort angenehm.
Merklich heller abgestimmt klingt er nicht „kinomäßig“ oder nach Cinemascope, sondern nach einem kompakten Raum mit viel hohen Mitten. Der Klangcharakter ist von leise bis sehr laut auffallend stabil, ändert sich also kaum. Das Anschlusskabel ist hier eine Mini-Klinkenbuchse mit Drehverriegelung, diese erscheint durchaus vertrauenswürdig.
Beyerdynamic DT880 Pro
Der Deutsche im Testfeld stammt aus Heilbronn und ist mechanisch ganz vorzüglich ausgeführt. So gut wie kein Geräusch entwickelt sich beim Auf- und Absetzen und der Tragekomfort ist hervorragend (zumindest auf meiner Rübe).
Das Klangbild ist einerseits relativ weit, es drückt aber auch merklich ein solider Bass in die Gehörgänge und alles ist sehr konturiert dargestellt. Gesangsstimmen klingen durchsetzungsfähig und ohne Schärfe und der DT880 Pro ist auch bei hoher Lautstärke noch ein Genuss. Zudem zeigt sich, dass auch mit einem relativ hochohmigen Kopfhörer (250 Ohm) eine hohe Lautstärke möglich ist (starker Kopfhörerverstärker natürlich vorausgesetzt).
Audio-Technica ATH-M70x
Der Japaner wirkt auf den ersten Blick ein wenig schlicht, ist aber sehr elegant ausgeführt. Die Verarbeitung ist hervorragend, ebenso der Tragekomfort. Zudem erzeugt er nur äußerst vernachlässigbare Geräusche beim Auf- und Absetzen. Der Anschluss am Kopfhörer erfolgt mit einer Miniklinke, die durch Drehung verriegelt wird, auch das wirkt solide ausgeführt.
Der Klang ist für einen geschlossenen Kopfhörer eine Überraschung, da hier sehr viel Weite realisiert wurde und der ATH-M70x kaum nach „voll-in-die-Fresse“ klingt, wie das gerne bei geschlossenen Typen der Fall ist. Er hat einerseits viel Druck und schiebt schön, andererseits klingt er sogar ein wenig nach Feingeist. Eine sehr gelungene Abstimmung, die von leise bis laut weitestgehend gleichbleibt. Zudem kann er unglaubliche Lautstärken entwickeln.
Focal Spirit Professional
Die französische Firma bietet hier einen optisch äußerst schlichten Hörer an, der von der Verarbeitung aber insgesamt sehr gut ausgeführt ist. Die mechanischen Teile machen ein wenig Geräusche, aber alles noch im Rahmen, zudem wirkt alles sehr robust. Nur der nicht verriegelbare Miniklinken-Anschluss gefällt mir nicht sonderlich gut, denn es kommt immer mal wieder im Leben vor, dass man auf der Leitung steht und dann ist das Kabel draußen.
Der Tragekomfort ist gut, aber man spürt hier doch einen gewissen Nachdruck am Kopf. Klanglich ist er sehr druckvoll und präzise, aber „große Weiten“ tun sich nicht auf, hier spielt die Musik eher auf einer kompakten Bühne. Ideal für die Musiker als Monitoring-Hörer.
Welcher ist der beste Studiokopfhörer?
Für mich gibt es bei diesem Test eine klare Reihenfolge und der absolute Testsieger des Vergleichstest Studiokopfhörer heißt: Audio-Technica ATH-M70x
Die Gründe dafür: Er ist trotz seines sehr feinauflösenden Klangbildes ein GESCHLOSSENER Typ und damit der universellste Kandidat. Man kann mit ihm mischen und mastern, da er sehr ausgewogen klingt und nie nervig wird. Andererseits kann er so sacklaut betrieben werden, dass auch der Gitarrero einer Heavy-Metal-Truppe sich damit die Ohren Barbecue-mäßig durchgrillen kann. Der Tragekomfort ist für einen geschlossenen Hörer schlicht exzellent und die Verarbeitung ausgesprochen gut. Zudem sind drei unterschiedlich lange Anschlusskabel beigefügt.
Gleich dahinter folgt der Beyerdynamic DT880 Pro, der absolut gesehen das beste Klangbild von allen hat. Er löst extrem fein auf und klingt von leise bis laut superedel, ohne aber den nötigen Druck vermissen zu lassen. Die Verarbeitung ist die beste von allen Kandidaten und der Tragekomfort ebenso. Da er als halboffener Typ aber in seiner Universalität eingeschränkt ist, setze ich ihn auf den zweiten Platz.
Platz drei nimmt der Focal Spirit Professional ein, der die Eigenschaften eines geschlossenen Kopfhörers beinahe perfekt verkörpert: Gute Schallisolation nach und von außen sowie ein druckvolles Klangbild „direkt-ins-Hirn“. Dieses klingt aber nicht roh und ungeschliffen, sondern ist durchaus mit einem edlen Touch versehen. Nur für das Mischen und Mastern hätte ich persönlich gern mehr Weite und Feinsinn als es der Spirit wiedergibt.
Auf Platz vier setze ich den AKG K712 Pro. Er hat einen beinahe ebenso guten Tragekomfort wie der Beyerdynamic DT880 Pro und ist mit diesem von der Verarbeitung beinahe ebenbürtig. Von allen Kandidaten klingt der AKG am meisten nach „großem Kino“, also weit und breit und tief. Allerdings hält er das nicht über die gesamte Lautstärken-Bandbreite durch, denn bei höherem Pegel wird er deutlich plärrig und verliert diesen wunderschönen Grundcharakter.
Den letzten Platz auf meiner persönlichen Rangliste nimmt der Shure SRH 940 ein, da ich mich bis zuletzt mit seinem eher mittig-hellen Klangbild nicht recht anfreunden konnte. Es muss aber klar gesagt werden, dass der Shure kein schlechter Kopfhörer ist und einen unabhängig von der Lautstärke gleichmäßigen Klangcharakter entwickelt. Nur gefallen muss er einem halt.
Trotz meines Versuchs, den Klang in Worte zu kleiden, sind meine Ohren MEINE Ohren. Evtl. geht jemand von euch in einen Laden und findet aber den AKG am besten oder ein anderer den Shure, ein weiterer liebt den Focal. Es würde nicht so viele Kopfhörertypen geben, gäbe es nicht so viele unterschiedliche Ohrentypen und Musikertypen. Jeder der hier getesteten Kandidaten ist fähig, als Studiokopfhörer gute Dienste zu leisten. Ich kann einen Anhalt geben, entscheiden müssen eure eigenen Ohren.
Noch eine Anmerkung: Aus mir unerfindlichen Gründen verwenden alle Hersteller als Hauptstecker eine 3,5 mm Miniklinke und schrauben darauf einen Adapter auf 6,35 mm Stereoklinke. Diese Adapter haben mir über die Jahre stets Ärger bereitet, da sie gerne mal den Kontakt verlieren. Bei meinen eigenen Kopfhörern habe ich deshalb diesen Miniklinkenstecker abgeschnitten und mir einen soliden 6,35 mm Neutrik-Stecker drangelötet.
Vergleich Studiokopfhörer – AKG K171 MK II?
Auch nach dem Test gefällt er mir noch gut, selbst wenn er nicht so wirklich mit dem Spitzenfeld dieses Vergleichstest Studiokopfhörer mithalten kann. Ich kenne ihn und ich mag ihn. Er bleibt und seine sechs gleichen Brüder, die ich für größere Aufnahme-Sessions besitze, ebenso. Für den Preis nach wie vor ein Riesenhörer!
Hinweise
Zum privaten Musikhören ist es wichtig, ob sich im Zimmer befindliche Personen von der Musik gestört fühlen. Für die Nachbarn sind alle drei Typen problemlos geeignet, aber im Zimmer selbst hört die Frau/Freundin bei offenen Kopfhörern stets eine ordentliche Menge Musik unfreiwillig mit. Die halboffenen sind etwas unproblematischer, aber eine maximal mögliche Trennung nach draußen haben ausschließlich die geschlossenen Ausführungen.
Zur Ehrenrettung des Shure:
der SRH-940 Kopfhörer ist meiner Meinung nach eher ein Spezialist in Sachen Höhen und Mitten. Er ist eben kein Allrounder. Ich habe ihn hier neben anderen Kopfhörern von Shure (SRH-840) , Sennheiser(DT880) und AKG (K240 DF) im Einsatz und nur er „seziert“ mir geradezu den Mittelton-, Präsenz- und Hochtonbereich.
Zum Dauerhören ist er meines Erachtens nicht vorgesehen. Ich bin froh, dass ich ihn für diese Spezialaufgabe habe.
@Tarause Wo siehst Du in die Position des SRH-840 in deinem Arsenal?
@kometh Gute Frage! Ich mag den 840 sehr gerne. Er ist dunkler als der 940, daher mehr Allrounder. Der Sennheiser hat noch eine Spur mehr HiFi. Ich kann es nicht anders erklären, aber ich habe immer den Eindruck, die Hörer von Sennheiser wollen (mir zu sehr) gefallen. Die klingen fast zu perfekt, ich will das aber nicht so.
Knallhart ist wirklich der AKG K 240DF. Der ist so fürchterlich neutral und nüchtern, das tut schon fast weh;)
Für klangliche Entscheidungen ist für mich der 840 die erste Wahl, den 940 nutze ich oft für den Mittel-Hochton und die Aufspreizung im Panorama (weil er so gut jedes Instrument sezieren kann), den Dt880 eher zum Musikhören und zum Üben am Klavier und der AKG K240 DF ärgert mich, um mich klanglich mit leichter Gewalt immer wieder schonungslos und direkt zu erden ;)
@Tarause Danke fuer die ausfuehrliche Antwort. Der 840 ist auch mein Studiokopfhoerer, deswegen die Frage.
Ich mag ihn auch sehr, aber was mich etwas verunsichert hat: Die Sonarworks Korrektur veraendert seinen Charakter wirklich radikal, die Hoehen werden stark beschnitten. Fuer mich immer kaum zu glauben, dass das dann neutral sein soll.
@kometh Okay…
Mh, eine Raumkorrektursoftware kann ich mir ja noch erklären, wenn die akustische Bearbeitung des Raumes nicht möglich ist -aber wozu soll so eine Kopfhörerkorrektur denn gut und sinnvoll sein?
Ich würde auch mehr den eigenen Ohren vertrauen.
Selbst wenn jeder einzelne Kopfhörer damit nun „gleichgemacht“ bzw. „neutral“gemacht würde, würde doch weiterhin jeder Hörer im Vergleich anders klingen, oder?
Daher frage ich mich, wofür das sinnvoll sein soll.
Ich persönlich habe diese Funktion daher nie genutzt.
@kometh Wäre auch mein erster Gedanke. Klar kann man nie ALLE Kopfhörer auf einmal testen… aber der 840 ist für mich der beste Kopfhörer zum Abmischen. Die beyerdynamics geben mir immer Zuviel Wärme mit. Der 840 ist neutral fast perfekt… ein kleines Preset für den ProQ3 mit Feinabstimmungen und schon braucht man nichts anderes mehr… ;))
@Tim Upps, ich meinte oben in meiner Kritik über den DT880 natürlich Beyerdynamic, nicht Sennheiser.
„Nur der nicht verriegelbare Miniklinken-Anschluss gefällt mir nicht sonderlich gut, denn es kommt immer mal wieder im Leben vor, dass man auf der Leitung steht und dann ist das Kabel draußen.“
Klingt für mich nach einem positiven Verhalten. Lieber Stecker draussen als Kabel kaputt.
Fest verbaute Kabel sollte jedem
Kopfhörer als dickes Minus angekreidet werden. Absolut dämlich und nicht am Kunden orientiert dass immer noch anzubieten. Schneller Kabelwechsel ist nicht möglich und selbst wenn ein Defekt in der Garantie besteht schickt man den Kopfhörer durch halbe Weltgeschichte für eine Reparatur.
Da freut sich die Umwelt.
@MonsDuvall Bluetooth sollte auch Standard werden. Zumindest während der kreativen Phase ist es ungemein ergonomisch sich ohne Kabel bewegen zu können. Leider unterstützen kaum bis keine Audio-Interfaces dieses Feature. Der Tascam Model 12 Mixer kann es.
Anbei ein kleiner Erfahrungsbericht.
Ich besitze den DT880 Pro seit zwei Jahren, er steckt in einem Focusrite Scarlett 2i2 (MKII). Davor saßen der Sennheiser HD25 und ein Sony MDR-1ABT auf den Öhrchen. Ich fand den Klang des DT 880 Pro im Auslieferungszustand insgesamt gut, nur im Bassbereich war er mir nie präsent genug. Höhen empfand ich mitunter als zu harsch.
Warum schreibe ich in der Vergangenheitsform? Nach 6 Monaten „einhören“ beschloss ich, ihn mit der Kalibrierungssoftware Sonarworks Reference (Headphone Edition) zu testen. Einfach den eigenen Kopfhörer in der Liste ausgewählt und den Frequenzgang „neutralisieren“ lassen.
Der Unterschied ist auch bei diesem ja eigentlich als recht neutral geltenden Kopfhörer deutlich hörbar, endlich satte Präsenz untenrum, ohne zu matschen, trotzdem crisp und klar in den Höhen, die auch nach Stunden Musikhören, Mixing, Film gucken nicht nerven. Erst diese Maßnahme befreit meiner Meinung nach den DT 880 Pro von seinen letzten Schwächen.
Ich persönlich kann den 880 Pro sehr empfehlen, der Tragekomfort ist traumhaft, Preis-Leistung unglaublich gut. Zu Höchstform läuft er aber – wie ich finde – erst vollends frequenzneutralisiert auf.
@coboto Ja, Sonarworks benutze ich auch. Sowohl für Kopfhörer als auch Boxen.
Macht alles schön linear.
Bei Sennheiser Kopfhörern hatte ich sehr oft und schnell defekte Kabel, die sich aber ohne Service austauschen liessen. Bei Ultrasone war bisher ein festes Kabel in 15 Jahren einmal defekt und wurde sehr schnell vom Service gewechselt. Bei meinen AKG & Beyerdynamic habe ich noch nie ein Kabel wechseln müssen. Ist das »Ersatzkabel« auch nur ein Marketing-Trick um Zubehör zu verkaufen?
@Franz Walsch Bei dem AKG 712 Pro gibt es jedenfalls zwei Kabel im Lieferumfang: ein spirales in Schwarz und ein gerades in dem, you guessed it, zum Bügel perfekt passenden Rost-Orange. Passt schon.
@Aljen Mein »AKG K 290 Dolby Surround« Kopfhörer hat ein festes Kabel und kam mit einer »K 290 Surround Switchbox« an der man Kopfhörer, Stereo- und Surroundboxen anschliesst und zwischen den Systemen umschalten kann. Ferner mit einer umfassenden Service Dokumentation mit Abbildung, Teileliste und Schaltplan.
Moin, mein AKG 712 PRO, Baujahr 2020, ist nicht in Österreich, sondern in der Slowakei gefertigt worden. Eine Zeit lang war der Hörer tatsächlich Made in Austria. Okay, die Slowakei gehörte mal zum K.u.K.-Reich, insofern stimmt es wenigstens historisch… :)
Ich selbst kann einen Vergleich zwischen dem Focal und Dem DT880 pro stellen
Den Focal hatte ich zuerst. Sehr dichtes, aufgeräumtes Klangbild. Allerdings leidet bei mir der Bass, weil ich wahrscheinlich einen zu kleinen Kopf habe. Den Druck vermisse ich tatsächlich, aber Höhen und Mitten sind sauber, aber alles sehr unaufgeregt.
Der DT880 wirkt deutlich klarer. Im direkten Vergleich gefällt mir trotz der offenen Bauweise der Bass besser. Schöne Räumlichkeit in der man alles Orten kann. Die Höhen sind etwas mehr betont, aber nie scharf. Er zeigt einem Fehler im Mix sofort.
Den DT880 habe ich erst ein paar Monate und er hat meinen Focal Spirit sofort abgelöst.
Der Focal drückt nach kurzer Zeit unangenehm und die Ohren werden unangenehm warm. Zudem hatte ich bereits nach 2 Jahren und mäßigen Gebrauch einen Bruch des Kopfbügels. Ich warte noch bis auch die Kabel darunter brechen. Das Kunstleder löst sich ab. Einziger Vorteil: ein austauschbares Kabel, das beim DT fest verbaut ist
Der DT880 spielt bei der Verarbeitungsqualität in einer anderen Liga: Tolle Materialen, ausgezeichneter Tragekomfort auch über längere Zeit. Zudem konnte ich ihn online anpassen inklusive Gravur! Zum entspannten Musikhören über längere Zeit, Filme schauen und zum Abhören finde ich ihn deutlich besser. Zudem wurde er mit einem Case geliefert, hab mich aber zusätzlich für das Hartschalencase entschieden
Ich besitze die schwarze Sonderedition der Beyerdynamic DT 880 Pro. Die schwarzen Ohrpolster sind mir eindeutig zu hart! Ich meine das dadurch der Klang ebenso härter und die Bässe etwas trockener/knackiger sind. Es sei laut B. anscheinend präziser, aber mir kommt es nicht so vor. Daher werde ich bei Zeiten die Polster durch die weicheren grauen ersetzen. Es sei denn, die schwarzen geben noch deutlich nach. Denke aber das wird nicht ausreichen. Aufpassen das man die richtigen bestellt (Beim T. sind bei den Ersatzpolstern alle gängigen passenden Kopfhörer aufgelistet). Ansonsten gefällt mir ebenso die halboffene Bauweise: Der Gesamtklang ist daher vergleichbar mit den von Studiomonitoren auf kurzer Distanz und dadurch klingt es etwas „räumlicher“. Außerdem hört man noch jemanden Sprechen oder die Klingel der Türe. Genau deshalb sind sie nicht geeignet für Gesangsrecording, aber zum Mixen und Mastern ideal. Das Design ist sehr schön. Warum aber die Buchstaben R und L innen angebracht sind, diese wiederum nur gestanzt, bleibt wohl ein Rätsel. Leider schwer abzulesen. Abhilfe schafft eine eigene Beschriftung, natürlich außen angebracht.
@Filterpad Nachdem ich mich jetzt entschieden habe die Ohrpolster zu wechseln, hier quasi ein Tipp wie man dies einfach bewältigt. Der Hinweis dürfte für die meisten Beyerdynamic Headphones gelten: Also: Das Ohrpolster ansetzen und gut festhalten. Eine zweite Person fährt mit dem Hinterteil eines Teelöffels an der Innenseite des Kunstleders entlang und stülpt dies über den Metallrand darüber. In etwa vergleichbar wie Autoreifen mit der Maschine über Felgen gestülpt werden. In einem Video wurde geraten, die Ohrpolster vorher mit einem Fön aufzuwärmen – Ist definitiv nicht nötig und rate ich eher ab! Dieser Trick ist schnell, sauber und nahezu ohne Kraftaufwand.