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Test: Sonalksis TBK PlugIns

(ID: 2962)

CUTOFF: Die Grenzfrequenz des Filters – natürlich stufenlos einstellbar (zwischen 20 Hz und 20 kHz). Selbstverständlich ist das bei diesem Filter der wichtigste Parameter, der TBK-typisch riesengroß in der Mitte sitzt.

Alles alte Bekannte also – ansonsten gibt es nur noch unten links einen BYPASS-Button, um das PlugIn zu umgehen, und einen SETUP-Button, der ein äußerst aufgeräumtes Preferences-Fenster öffnet: Hier kann man lediglich einstellen, ob die Maus zur Parameterveränderung kreisförmig („circular“) oder vertikal („linear“) bewegt werden muss und wie die Cutoff-Frequenz im „Step“-Modus dargestellt wird, als Tonhöhe oder Frequenz (BYPASS und SETUP finden sich übrigens auch bei den anderen beiden TBK-PlugIns).

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Ähm, halt – Step-Modus? Wo soll man den denn überhaupt aktivieren, wir sind doch alle Parameter bereits durchgegangen, und noch wichtiger – was ist das überhaupt? Zur ersten Frage: Bei ganz genauem Hinsehen fällt das Wort „STEP“ rechts oberhalb des großen Filter-Knobs auf – es sieht zwar irgendwie so aus, als gehöre es zur Frequenzskala, aber hier aktiviert man eben den Step-Mode. Und zur zweiten Frage, nämlich „Was ist das?“: Durch Aktivieren des Step-Modes kann man die Grenzfrequenz nicht mehr stufenlos einstellen, sondern in Raster-Schritten, die exakt bestimmten Tonhöhen („Noten“) entsprechen. Jede Tonhöhe kann man nämlich auch einfach als eine bestimmt Frequenz ansehen (berühmtes Beispiel: der „Kammerton“ A entspricht üblicherweise 440 Hz). Daher kann man auch auswählen, ob man im Step-Mode Notenwerte oder Tonhöhen angezeigt bekommen möchte. Insgesamt also eigentlich ein interessanter Parameter, der es einem beispielsweise erlaubt, gezielt bestimmte Tonhöhen oder Obertöne auszublenden. Einziger Kritikpunkt: die Tonhöhenangaben beziehen sich hier wirklich immer auf den Kammerton „A = 440 Hz“, heute sind aber z. B. viele Orchester etwas höher gestimmt (oft auf „A = 442 Hz“), eine Einstellmöglichkeit für die Referenz-Frequenz wäre also wünschenswert.

Vom Step-Modus einmal abgesehen, haben wir es hier also mit einem ganz normalen Filter PlugIn zu tun – oder? Nicht ganz: Unter der Haube des „Creative Filters“ spielt sich nach Sonalksis Angaben auch etwas vollkommen Neuartiges ab – die sog. „Adaptive Resonance Technology“, auf der das TBK1 beruht. Ohne hier allzu sehr ins etwas esoterisch angehauchte Detail gehen zu wollen: Durch intensive Forschung ist es Sonalksis nach eigenen Angaben gelungen, die drei Parameter Grenzfrequenz, Resonanz und Sättigung voneinander zu entkoppeln, und durch die anschließende Entwicklung eines psychoakustischen Modells können diese jetzt so miteinander verbunden werden, dass man mit weniger Parameter-Einstellungen zu einem besseren Ergebnis kommt, also zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Theorie hin und her – wie klingt das Ganze denn nun? Und da muss ich zugeben: wirklich gut. Für ein PlugIn klingt das Filter schon ziemlich „analog“. Wie auch immer die „Adaptive Resonance Technology“ genau funktionieren mag: das, was sie verspricht, hält sie. Es sind nur wenige Parameter einstellbar, aber das Ergebnis überzeugt klanglich eigentlich immer. Mit Slope-Einstellungen von 12 oder 24 dB/Oktave und einer Resonanz von LOW oder MED klingt das Filter angenehm unauffällig. Wer es extremer mag, hat mit der extrem hohen Flankensteilheit von 48 dB und den Resonanz-Einstellungen HIGH oder vor allem RUDE, die beide starke, aber trotzdem nicht digital klingende Verzerrungen erzeugen, ebenfalls ein gutes PlugIn zur Verfügung. Der Unterschied zwischen HIGH und RUDE ist allerdings recht drastisch ausgefallen, hier wäre eine feinere Abstufung doch wünschenswert. Letztendlich ist das aber ein grundsätzlicher Nachteil des TBK-Konzepts, das wegen der wenigen wählbaren „MODES“ keine allzu feinen Abstufungen zulässt. Alle Parameter-Einstellungen lassen sich übrigens (bei allen TBK-PlugIns) natürlich auch als Presets abspeichern, einige Presets sind auch bereits ab Werk dabei.

 

TBK2 – Creative Digital Grimebox

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Das zweite Creative-Familienmitglied hat sich zur Aufgabe gemacht, schöne, saubere digitale Audio-Signale auf unterschiedliche Arten „kaputt“ klingen zu lassen – sei es durch „Downsampling“, also Reduktion der Samplingrate oder durch „Bit-Crushing“, also Heruntersetzen der Auflösung.

Früher hätte sich wohl jeder Ton-Ingenieur an den Kopf gegriffen, wenn man ihm erzählt hätte, es gäbe Bedarf an Effekt-Geräten, die das Audio-Signal derart „verunstalten“, dass es klingt, als hätte man bei der Aufnahme irgend etwas furchtbar falsch gemacht oder alte und schlechte Wandler benutzt – aber diese Zeiten sind vorbei. Es gibt seit längerem verschiedene Musikrichtungen, wo ein gewisser LoFi-Sound – so paradox es klingen mag – ganz einfach zum „guten Ton“ gehört. Wie sonst ist es auch erklärbar, dass manche 12 Bit-Sampler aus der grauen Vorzeit der Sampler-Geschichte für teilweise horrende Summen auf dem Gebrauchtmarkt gehandelt werden?

Wer nicht so viel Geld in überholte Technik investieren will, bekommt sein Audio-Material also auch ganz modern mit dem TBK2 kaputt – der Vorteil ist, dass man hier sehr genau einstellen kann, wie stark es denn wirklich nach LoFi klingen soll. Die Bedienoberfläche präsentiert sich ebenso simpel und übersichtlich wie die des TBK1 – auch hier gibt es nur wenige Schalter und ein großes Rad in der Mitte:

für destruktiv veranlagte: die „Grimebox“ TBK2

für destruktiv veranlagte: die „Grimebox“ TBK2

INPUT: Regelt den Pegel des Eingangssignals

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Diese Plugins sind wirklich sau-geil !

    Der TBK2 sorgt für allerfeinste LoFi-Britzel-Effekte.

    Der TBK3 sorgt für Verzerrungen und für mehr Biss und härteren Attack. Der Hit für aggressivste Synth-Lines!

    Der TBK1 ist halt „nur“ nen Filter, der aber wirklich sehr gut klingt.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Jepp !
    Kann Heinz nur zu stimmen. Besonders die Schlichtheit regt zum spielen an, der Klang ist sehr gut, nuanciert und immer High-End bzw. Lo-Fi ;)

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