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Test: SONY PCM-D50

SONY PCM-D50

17. November 2008

Mobile Stereorecorder im Westentaschenformat mit eingebauten Mikrofonen scheinen derzeit ein besonders lukratives Marktsegment für die Audioindustrie darzustellen. Die großen japanischen Tontechnikfirmen, die neben professionellem Equipment auch immer schon Consumer-Produkte im Programm hatten, haben diesen Markt offensichtlich jetzt auch für sich entdeckt und überraschen die Fachwelt mit interessanten Neuheiten. Die kleinen handlichen Geräte, die Audiodaten in der Regel auf Flash-Speichern aufnehmen, sind durch ihre Funktionalität bestens geeignet als hochwertige Diktiergeräte und Reportage- oder Fieldrecorder für (semi)-professionelle Audioaußenaufnahmen. Sony hat mit dem PCM-D50 jetzt ein sehr interessantes Gerät im Angebot, welches vom Funktionsumfang dem großen Bruder PCM-D1 aus gleichem Hause weitgehend entspricht, jedoch für nur ca. ein Viertel des Preises über die Ladentheke geht.

SONY PCM-D50

SONY PCM-D50

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Ausstattung

Wer auf das Titangehäuse des PCM-D1 verzichten kann, keine zusätzlichen VU-Meter als optische Aussteuerhilfe benötigt, sich zudem mit der gemeinsamen Aussteuerung der beiden Kanäle zufrieden gibt und den neigbaren Mikrofonkopf nicht braucht, kann sich beim kleineren Sony PCM-D50 im Wesentlichen über die hochwertige Technik des größeren Bruders freuen. Aufgrund der geringeren Gehäuseabmessungen passt das Gerät auch noch besser in die Jackentasche. Neben den wesentlich geringeren Anschaffungskosten kann alleine das schon für mobile Anwender der Grund zur Kaufentscheidung für den kleineren der beiden Sony-Recorder darstellen.

Der PCM-D50 liegt mit seinem geschmackvoll gestalteten und robust wirkenden Ganzmetallgehäuse aus Aluminium gut in der Hand. Mit 4 x 1,5 V AA Batterien oder Akkus bestückt, bringt der kleine Recorder rund 365 g auf die Waage und ist damit alles andere als ein Leichtgewicht. Das trägt aber neben der äußerst peniblen Verarbeitung durchaus zum wertigen Erscheinungsbild des Gerätes bei. Sofort ins Auge fallen die beiden kleinen durch einen stoßsicheren Metallbügel geschützten Elektret-Kondensatormikrofone, die durch ihre Verstellbarkeit verschiedene Versatzwinkel und somit unterschiedliche Stereoaufnahmeverfahren ermöglichen. Bei der im Produkthandbuch beschriebenen XY-Ausrichtung, wobei beide Mikrofonkapseln in einem Winkel von 90° zueinanderstehen, handelt es sich allerdings nicht um eine XY-Anordnung nach dem Lehrbuch, dazu müssten die Mikrofonkapseln so übereinander angeordnet sein, dass der eintreffende Schall beide Kapseln gleichzeitig trifft.

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XY-artige Mikrofonausrichtung

XY-artige Mikrofonausrichtung

Das XY-Aufnahmeverfahren wird bekannterweise ja auch als Koinzidenz- oder Intensitätsstereomikrofonie bezeichnet, gerade weil die aufzunehmenden Schallsignale bei korrekter Mikrofonanordnung gleichzeitig auf die Membranen auftreffen. Die Stereoinformation hängt dabei nicht von Laufzeitunterschieden (Phasenverschiebungen) ab, sondern nur von richtungsabhängigen Pegeldifferenzen. Diese Quasi-XY-Anordnung beim PCM-D50 ist also nicht als optimal anzusehen. Spätestens wenn das aufgenommene Stereosignal mono wiedergegeben werden soll, sind Auslöschungen durch Kammfiltereffekte nicht auszuschließen.

der Versatzwinkel der Mikrofone ist einstellbar

der Versatzwinkel der Mikrofone ist einstellbar

Auch die anderen Mikrofonausrichtungen, die von AB- bis ORTF-/NOS-artigen Kapselanordnungen reichen, werden aufgrund der zu geringen Mikrofonbasis (Kapselabstand zueinander) sicher ebenfalls keine nach Lehrbuch korrekten Stereoabbildungen ermöglichen. Die geringe Gehäusegröße lässt natürlich keine andere Lösung zur Anordnung der internen Mikrofone zu. Auch die Produkte der Mitbewerber müssen sich mit den Nachteilen eng aneineinderliegender Mikrofonkapseln arrangieren, der Sony-Recorder ist mit seinen verstellbaren Mikros aber sicher noch am flexibelsten aufgestellt. Wer mit optimierten Mikrofonanordnungen für korrekte Stereoabbildungen arbeiten möchte oder muss, kann beim PCM-D50 auch externe Mikrofone anschließen. Dazu dient eine Stereominiklinkenbuchse, die für PIP (Plug In Power) geeignete Mikrofone auch eine Speisespannung zur Verfügung stellt, welche allerdings zu gering ist, um professionelle Kondensatormikrofone bertreiben zu können. Für den ambitionierten Mobileinsatz bieten sich also batteriebetreibbare Stereomikrofone, wie z.B. das Rode NT 4 an.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich fände es immer gut, die übersteuerungsfestigkeit von diesen dingern zu testen.

    ich hatte zuerst den zoom H2, der im proberaum nicht zu gebrauchen war, weil er so übrsteuert hat, auch auf niedrigster gainstufe

    der edirol r09hr schafft den probereaum grad noch…

    da gibt es also schon größere unterschiede, die für alle, die im proberaum mitschneiden wollen, wichtig sind

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Gute Spielzeug, aber wie alles bei Sony: bei gleicher Leistung viel teurer, als Produkte von anderen Firmen. Sony D50 kostet 588 €, und hat im Vergleich mit 349 € teuerem Zoom H4N weder XRL-Buchsen mit Phantomspeisung für externe Mikrofone, noch 4-Spur-Recording. Dazu hat Speicherkarte bei D50 Sony-Format, nicht wie bei H4N mit handelsüblichen und billigeren SDHC…

  3. Profilbild
    mdopp

    Der Sony PCM-50 ist ein superber Recorder mit kristallklarem Sound und einer tollen Verarbeitung (Alu statt Plastik). Ich habe mir das Gerät kürzlich als Ersatz für den Zoom H4n angeschafft, über dessen Unfähigkeit zur Aufnahme von Line-Signalen ich segr enttäuscht war.
    Klar, der Sony hat ein paar Features weniger. Aber man merkt schnell, dass der Preisunterschied absolut gerechtfertigt ist.
    Ich vermisse nur die XLR Anschlüsse und die Phantomspeisung. Aber immerhin gibt es ja inzwischen einige sehr gute Stereo-Mikros, die mit Batterien auskommen (Rode NT4, Beyerdynamic MCE82 usw.).
    Ich kann jedenfalls nur dazu raten, den Sony vor der Entscheidung für ein billigeres Plastik-Gerät mal selbst in die Hand zu nehmen.
    You get what you pay for.

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