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Test: Stanton S-450

Stanton S-450

21. Februar 2005

Die amerikanische Firma Stanton (eigentlich Stanton Magnetics) existiert seit ca. einem halben Jahrhundert und beschäftigt sich seit jeher mit Tonabnehmern und Audiotechnik. Bei dem uns zur Verfügung gestellten Gerät handelt es sich um das Stanton Flaggschiff im Bereich der Tabletop CD Player, den S-450.

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Black is beautiful

Der Stanton S-450 ist von der Größe her eher im oberen Mittelfeld seiner Klasse angesiedelt. Zwar hat er nicht die Dimensionen des im letzten Jahr hier auf amazona.de gestesteten Numark CDX, nimmt aber Längen-mäßig die Größe eines Plattenspielers und bezüglich der Breite ungefähr die eines solchen ein. Das Gehäuse ist aus schwarzem Plastik, wirkt aber nicht billig! Außerdem fällt die schicke Alu-Optik des Jog Wheels auf; dieses erfüllt unterschiedliche Funktionen.
Alle anderen Knöpfe sind gummiert und z.T. beleuchtet. Das Display leuchtet in einem tiefen Blau mit hellblauer Schrift – das klingt zwar erst einmal nicht so pragmatisch, hat sich aber im Laufe des Tests als nicht weiter störend erwiesen.

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Insert Disk…
Mit genau diesem Schritt beginnt der „Arbeitsalltag“ mit dem Gerät, zunächst also zur notwendigen Fütterung.
Der Stanton S-450 begnügt sich damit, herkömmliche Audio CDs lesen zu können. Natürlich dürfen diese auch selbst gebrannt sein. Der Hersteller weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich um CD-Rs handelt muss – den Test mit CD-RWs hat der S-450 aber auch mit Bravour überstanden. Es handelte sich dabei sogar um einen ziemlich strapazierten Rohling, der schon viele Male zum Einsatz gekommen ist.
MP3-Files oder Daten-CDs kann der S-450 nicht verarbeiten, was natürlich etwas schade ist. Das verbaute Laufwerk ist von guter Qualität und lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Leider hat man aber eine Schubladen-Version gewählt, so dass hier doch die Gefahr des Abbrechens besteht, wenn man mal im Eifer des Gefechts etwas unachtsam ist. Bei den meisten Mitbewerber-Modellen findet man deshalb auch so genannte Slot-In Laufwerke vor, die dieses Problem nicht aufweisen.

Pitching
Hat man die CD-Wiedergabe erstmal gestartet, kommt man beim Mixen von Tracks als DJ um die Tempoanpassung dieser durch das klassische Pitching nicht herum. Über einen Knopf rechts oben auf dem Gehäuse lässt sich die Pitchfunktion ein- und ausschalten. Direkt daneben befindet sich die Aktivierungsmöglichkeit der Tonhöhenkorrektur (Key-Correction). Über eine weitere Taste kann der Pitchbereich justiert werden, zur Auswahl stehen 8,16, 25 und 100%.
Bei der Erstellung des Handbuchs ging man wohl noch von anderen Werten aus (z.B. 4%) – da man diese aber direkt auf dem Gerät ablesen kann, kann man über einen solchen kleinen Patzer hinweg sehen. Das Pitch-Bending – eine temporäre Änderung der Abspielgeschwindigkeit – kann entweder über das Jog-Wheel oder die +/- Tasten realisiert werden, die sich unterhalb des Pitchreglers befinden.

Cue-Punkt
Hat man das Tempo der zu mixenden Tracks erst einmal abgestimmt, gilt es den Einstartpunkt des Tracks für das Mixing zu finden und festzulegen. Das dafür notwendige Setzen von Cue-Points ist bei jedem CD-Player unterschiedlich gelöst. Der Stanton S-450 bietet hierzu zwei Möglichkeiten an:
Durch Drücken des Tasters „In“ während der Wiedergabe erzeugt man in Echtzeit einen Cue-Point, abgerufen werden kann dieser über die Cue Taste.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, mit dem Jog-Wheel den gewünschten Zeitpunkt anzufahren, danach auf die Start/Pause Taste drücken, und schon hat man ebenfalls einen Cue-Punkt festgehalten. Auch dieser kann dann über die Cue-Taste angesteuert werden.

Seamless Loop
Natürlich kann man mit dem S-450 auch Loops im laufenden Track einfangen und diesen Bereich beliebig oft und lange wiederholen lassen. Man drückt dazu einfach zum Startzeitpunkt des Loops die „IN“ Taste und zum Bestimmen des Endpunkts die „OUT“ Taste.
Um den Loop dann wieder verlassen zu können genügt ein erneuter Druck auf die „OUT“ Taste. Möchte man zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Loop hineinspringen, gelingt dies über die „Reloop“-Taste. Der Loop kann nachträglich verlängert oder verkürzt werden.

Samples und Speicherplätze
Auch wenn wir hier den Begriff „Sampler“ vorfinden, darf man diese Funktion nicht mit einem „normalen“ Sampler vergleichen.
Der Stanton S-450 bietet stattdessen die Möglichkeit, pro eingelegter CD auf 4 Speicherplätzen Verweise zu Samples oder Cue-Punkten von dieser CD in den Speicher zu übertragen. Diese bleiben somit auch dann erhalten, wenn man das Gerät vom Stromnetz trennt. Insgesamt bietet der S-450 eine Speicherkapazität von 508 Speicherplätzen.
Legt man eine CD ein, von der man vorher diese Verweise im S-450 gespeichert hat, und drückt die „Bank“-Taste, werden die Samples (maximale Länge von 6,5 Sekunden) geladen und sind per Taster 1-4 abspielbar.
Die Samples können wiedergegeben werden, egal ob die CD läuft, sie sich im Pause-Modus befindet oder auch gar nicht mehr eingelegt ist. Die Wiedergabe kann dabei einmalig (One Shot) oder als Loop erfolgen.
Zur Erzeugung eines Sample-Verweises muss zunächst ein Loop kreiert werden (siehe Abschnitt Seamless Loop). Die Parameter Lautstärke und Tonhöhe können verändert und bei Bedarf mit dem Verweis gespeichert werden.
Hat man mehr als ein Sample gespeichert, besteht die Möglichkeit, eine selbst gewählte Abspielreihenfolge zu programmieren.

Effekte/Filter
Um der Wiedergabe der CD-Tracks noch ein Sahnehäubchen auf zu setzen, verfügt der Stanton S-450 über 8 verschiedene Effekte, wobei davon bis zu vier gleichzeitig und in Kombination eingesetzt werden können! Eine Einschränkung der Kombinationen ergibt sich dadurch, dass mache Effekte die gleiche Effekt-Bank belegen und somit nur alternativ zum Einsatz gelangen können. Diese sind übereinander auf dem Gerät angeordnet, so dass man auch nur jeweils einen davon anwählen kann. Über den FX Select-Knopf kann man zwischen den beiden Bänken umschalten. Das Ganze ist auch farblich unterschiedlich gehalten – so sind die oberen Effekte grün und die unteren blau. Die Effekte werden alle im Zeitablauf moduliert und laufen auf Wunsch auch beat-synchron in verschiedenen wählbaren Quantisierungsrastern. Der eingebaute BPM-Counter sorgt dabei für die Ermittlung der richtigen Geschwindigkeit. Liegt dieser mal daneben, so kann man auch manuell die Beats eintappen.

Kommen wir zu den Effektblöcken im Einzelnen:

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SCRATCH/SKID
Erster ist die Simulation eines Scratch-Effekts, wobei das Jog-Wheel als Plattenteller zur Steuerung dient. Die Scratch-Bewegungen können dabei vorwärts oder rückwärts ausgeführt werden. Drückt man einen Finger auf das Jog-Wheel, so stoppt die Wiedergabe. Parallel dazu dient das Jog-Wheel in dieser Einstellung aber auch weiterhin zum Pitchen – zu diesem Zweck muss man aber das Wheel am äußeren, gummierten Rand anfassen.
Der zweite Effekt (SKID) simuliert das Starten und Stoppen eines Plattenspielers – die jeweilige Zeitdauer kann von 10 ms bis 10 sec eingestellt werden.
Scratch-Effekt
Skid – Effekt

FILTER/PHASE
Das Filter kann je nach Einstellung als Lowpass- oder Highpass-Filter seine Dienste verrichten und wird temposynchron moduliert. Der Phase-Effekt führt zu einem leichten Phasing. Dieser Effekt ist sehr dezent, lässt sich aber dennoch gut einsetzen.

FLANGER/ECHO
Der Flanger-Effekt kann über die Parameter Zeit und Ratio nach eigenen Wünschen eingestellt werden.
Immer gerne genommen wird auch der Echo-Effekt – auch hier stehen die Parameter Zeit und Ratio zur Verfügung. Der Ratio-Parameter bestimmt dabei die Länge des Echos, der Zeitparameter das Einsetzen des Echos.

TRANS/PAN
Der Trans-Effekt unterbricht rhythmisch die Wiedergabe des abgespielten Tracks; dabei können wieder Ratio und Geschwindigkeit eingestellt werden.
Der Pan(orama)-Effekt lässt das abzuspielende Signal rhythmisch im Stereobild wandern.


Effekt Parameter Editierung

Die Parameter der Effekte lassen sich auf zwei Arten verändern. Die erste besteht darin, den auf dem Gerät befindlichen Encoder zu drehen – so findet man einen mit der Beschriftung „TIME“ und einen zweiten mit der Beschriftung „RATIO“ vor.
Die alternative Möglichkeit der Editierung besteht darin, einen der eben genannten Encoder runterzudrücken und dann mit dem Jog-Wheel den entsprechenden Wert zu ändern. Zu der zweiten Methode ist zu sagen, dass sie nur dann angewendet werden kann, wenn der Effekt Scratch nicht aktiviert ist.

Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass die Parameteränderungen nur dann fixiert werden, wenn man zuvor die Tast „HOLD“ gedrückt hat – ansonsten werden nach kurzer Dauer die ursprünglichen Werte wieder angefahren. Der Systemspeicher ermöglicht auch das Speichern der Effekteinstellungen.

 

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