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Test: Steinberg HALion Player

(ID: 3936)

Der Klang

Je nachdem welches Instrument geladen ist, haben die Steinberg-Ingenieure dem User acht Parameter zur Klanggestaltung an die Hand gegeben. Die Parameter enthalten häufig einfache Einstellungen für das Filter und die Effekte. Leider sind die Parameter nicht vom User definierbar. Der Benutzer kann auch nicht einfach den Hall durch ein Delay austauschen. Dafür gibt es ja noch weiter PlugIns, die über die AUX-Wege des Mixers geroutet werden können. Trotzdem fehlen mir wichtige Parameter immer wieder – je nach Instrument.

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Um die Qualität wirklich abschätzen zu können, muss man aber den HALion Player hören. Deswegen sind hier reichlich Klangbeispiele, wobei die Effekte alleine vom Player selber erzeugt werden – auch der Hall:

Tasteninstrumente:

Die Pianos können mich überzeugen, wozu der Hall beiträgt. Leider sind die Ausklingphasen doch etwas drahtig, aber so lange hält man einen Ton am Klavier so gut wie nie aus. Das Suitcase Rhodes hat mir ebenfalls gut gefallen und ließ sich mit den Velocity-Switches authentisch spielen. Leider fehlt ein Tremolo in der Effektabteilung des Players. Die Modulationen entstammen dem Autopanner – na ja. Das Mark I Rhodes ist nicht mit der gleichen Liebe zum Detail gespampelt, wird aber in jeder Ballade seinen Platz finden können (deswegen der Chorus als Effekt?). Ganz unproblematisch ist das Cembalo. Beim D6 Clavinet von Hohner gibt es keine unterschiedlichen Equalizer-Einstellungen wie beim Original – das begrenzt die Einsatzfähigkeit des Samples. Als Effekt dient hier das HALion Filter, was mich auf dem D6 nicht überzeugen kann. Die B3 ist mit dem starken Klick am Anfang des Samples so typisch wie begrenzt in der Anwendung. Der Rotoreffekt passt hervorragend, aber der Fatness-Regler fügt keine wirklich schönen Obertöne hinzu. Eine schreiende B3 hat man damit nicht.

Gitarren und Bass

Akustische Gitarren sind keine großen Herausforderungen für Sample-Player, sofern sie gezupft werden. Somit gefallen mir die Gitarren mit Nylon wie mit Stahlsaiten gut. E-Gitarren sind naturgemäß für Sampler schwierig zu imitieren. Die Strat geht noch klar, sofern sie weit im Hintergrund des Mix-Downs ist. Der Kontrabass klingt authentisch gezupft, was aber nur eine von vielen Spieltechniken auf diesem Instrument ist. Der sechssaitige E-Bass klingt sehr sauber und in dieser Phrase sind einige zusätzliche Samples besonderer Spieltechniken mit am Start – mehr davon!

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Blasinstrumente

Vielleicht wundert es den Leser, warum nur ein Klangbeispiel zum Thema Blasinstrumente auftaucht. Es gibt leider nur einige wenige Bläsersätze, auch eine French-Horn-Section, daneben aber einzig und alleine nur das Tenorsaxophon. Und Saxophone sind eine wahre Herausforderung für Sample-Player.

Streichinstrumente

Die Streichersätze sind recht detailreich abgebildet und in unterschiedlichen Spielweisen vorhanden. Leider sind auch hier keine einzelnen Streichinstrumente vorhanden. Die ersten drei Klangbeispiele zeigen das typische Sample-Angebot der HALion-Player-Bibliothek: Große Instrumente stehen dem User in abgestuften Ausführungen zur Verfügung, damit er die Ressourcen seines Rechners optimal nutzen kann.

Synthesizer-Sounds

Die Library des HALion Player besitzt sehr viele Synthesizerklänge in großer Bandbreite. Es liegt zwar in der Natur von Samples, dass diese nur eingeschränkt im
Nachhinein geformt werden können. Die Samples von Synthesizern aus der
HALion Bibliothek sind in diesem Sinne oft für die Klangnachbearbeitung
zu begrenzt, als Preset-Klänge eigenen sie sich aber gut.

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Fazit

Der HALion Player ist ein No-Thrills-Produkt. Das VST-Instrument ist ein stabiles Arbeitspferd im Hintergrund ohne jeden Schnick-Schnack. Die Qualität und die Begeisterung kommen allein durch die Samples. Innerhalb der mitgelieferten Sample-Bibliothek sind einige sehr gute Samples, nicht unerwähnt bleiben soll das tolle Drum-Set, aber auch viel Durchschnitt ist zu finden. Was mich bei der Auswahl der Bibliothek aber am meisten verwundert, ist der Mangel an guten GM-Sets und aussagekräftigen Einzelinstrumenten, vor allem im Bereich der Bläser. Dagegen sind die Klaviere, akustisch wie elektronisch, absolut in Ordnung. Steinberg und Drittanbieter werden also sicherlich eine Reihe von HALion Samplebibliotheken anbieten werden. Der letzte Wermutstropfen besteht für mich in der mangelnden Kompatibilität. Es können keine AKAI-Programme importiert werden – das wiegt schwer. Eigentlich ist der HALion Player nur zu Steinberg und Steinberg nahen Produkten kompatibel.

Die Parameter zum Sounddesign sind sehr spartanisch ausgelegt. Da sich der HALion Player vor allem dem Einsteiger und dem Musiker, der gut klingende Sample-Instrumente einsetzen möchte, anbietet, reicht der Funktionsumfang wohl. Wer mehr braucht, sollte sich nach dem richtigen HALion Sampler umsehen. Die Performance des Players und die gute Handhabung unterstreichen diese Position. Und das zu einem sehr günstigen Preis!

Im Vergleich zu dem über doppelt so teuren Gegenstück von Native Instruments, dem Kompakt, ist die Parameterausstattung und die Kompatibilität mager, rechnet sich aber im Preis. HALion Player will andere User als NIs Kompakt.

Plus

  • Neutraler Klang
  • leichte Handhabung

Minus

  • Parameterauswahl spartanisch
  • Es fehlen wichtige Instrumente in der Basisbibliothek
  • Geringe Kompatibilität

Preis

  • 89,-€
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Klangbeispiele
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