Praxis und Sound
Zufällig hatte ich vor nicht allzu langer Zeit den Vorgänger, also den „Sweeper“, hier zum Antesten, und in der Tat hatte der die ein oder andere Schwäche: Die Regler waren extrem leichtgängig, so dass ein versehentliches Berühren mit dem Fuß, was in der Praxis nun mal häufiger vorkommt, sofort zur unbeabsichtigten Änderung der Einstellungen führte. Außerdem fehlten dem Effektsound bei aktiviertem Pedal nahezu jegliche Bässe, was bei einem Bodentreter für Bass schon irgendwie echt blöd ist …
Doch kommen wir nun zur aktuellen Version, dem Sweeper 2. Das Problem mit den zu leichtgängigen Reglern besteht nicht mehr, die Potis sind angenehm schwergängig und somit vor versehentlichen Veränderungen der Reglerpositionen weitgehend geschützt. Die Geschichte mit dem Bassfundament ist auch besser als vorher, wenn auch nicht ganz behoben. In den tiefsten Subbässen ist immer noch ein recht deutlicher Verlust spürbar, in der Praxis dürfte das in den meisten Fällen aber kein Problem sein, Bassdruck ist durchaus vorhanden. Nun ist es aber auch so, dass das Funktionsprinzip eines Choruseffektes eben auch aus Phasenauslöschungen besteht, und die betreffen eben auch und vor allem die tieferen Frequenzen. Andere Hersteller von Chorus-Pedalen für Bass behelfen sich auf verschiedenste Weise. Der eine baut eine Frequenzweiche ein, die nur höhere Frequenzbereiche der Effektbearbeitung zuführt und Bässe unbearbeitet lässt, der nächste behilft sich mit einem Equalizer, mit dem man durch den Chorus verlorene Bässe wieder nachregeln kann, wieder andere erlauben es, mittels eines Wet/Dry-Reglers den Effekt anteilig zuzumischen und das Original-Signal teilweise beizubehalten. T-Rex hat sich gegen solche Lösungen entschieden, die puristisch betrachtet auch immer nur einen Kompromiss darstellen, dafür meiner Meinung nach aber den Praxiswert eines solchen Pedals erhöhen.
Der T-Rex Sweeper 2 hat einen neuen Algorithmus spendiert bekommen – das kann man deutlich hören! Tendierte der Vorgänger bei der ein oder anderen Einstellung noch zu „digitaler Härte“ und etwas schrillen Höhen, bekommt man hier einen sahnigen, absolut amtlichen Chorus-Sound geboten, dem man seine digitale Herkunft nicht anmerkt. Der Sweeper 2 klingt stets elegant und schwebend – abgedrehte Klänge sind nicht seine Sache. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man unbedingt den Stereobetrieb ausprobieren, da geht aber mal so richtig die Sonne auf!
Das Nebengeräuschverhalten ist für ein Bodenpedal absolut vorbildlich, lediglich ein minimaler Rauschteppich ist – unter Studiobedingungen und wenn man wirklich darauf achtet – auszumachen. Entscheidend ist hierbei die genaue Anpassung des Instruments mittels des seitlich angebrachten Input-Level-Reglers. T-Rex weist nirgendwo darauf hin, dass eine True-Bypass-Schaltung verwendet wird, allerdings sind hier absolut keine klanglichen Einbußen hörbar, so dass man davon ausgehen sollte, dass hier eine solche Schaltung Verwendung findet.
sauberer klang.. edel!!!