Echtes Tape-Delay mit Stereo-Effekt
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Das Echo Fix EF-X3 Bandecho ist die neuste Version der australischen Reinkarnation des legendären Roland Space Echos. Auch im Jahre 2023 erfreut sich diese spezielle alte Effekt-Technik dank ihrer einzigartigen Klangeigenschaften großer Beliebtheit, so dass inzwischen Hersteller wie T-REX, Fulltone oder Echo Fix wieder echte Bandecho-Geräte produzieren.
Nachdem Shane Fritsch von Echo Fix sich über 15 Jahre auf Ersatzteile und Reparaturen alter Roland Echos spezialisiert hatte, brachte er bereits vor einigen Jahren seine erste eigene Hommage auf den Markt. Mit der neuen EF-X3 Version erfüllt Fritsch nun einen langersehnten Wunsch vieler Anwender, indem er die vier Wiedergabeköpfe mit Einzelausgängen für Stereo-Anwendungen versehen hat. Darüber hinaus ist das EF-X3 mit einem analogen BBD-Chorus und einem echten Federhall ausgestattet.
Die Geschichte der Roland Bandecho-Geräte
Die ersten Bandecho-Geräte erschienen bereits in den 50er-Jahren, um – im Sprachgebrauch der damaligen Zeit – „Nachhall-, Echo- und Trickeffekte“ zu erzeugen. Vorläufer und Ideengeber für diese Effektart waren Studiobandmaschinen, deren verzögerte Aufnahmewiedergabe für einfache Slapback-Delays genutzt wurde.
Das technische Prinzip eines Bandechos ist recht simpel: Auf einer Magnetbandschleife wird das Eingangssignal aufgezeichnet, dann von einem oder mehreren Wiedergabeköpfen zeitlich verzögert abgespielt und schließlich wieder gelöscht. Abhängig von der Bandlaufgeschwindigkeit verändert sich das Tempo des Echos, während eine regelbare Rückkopplung die Länge und Intensität bestimmt.
Insgesamt hat Roland in den 70er- und 80er-Jahren sieben verschiedene Tape-Delays auf den Markt gebracht. Die ersten Versionen besaßen noch eine einfachere Ausstattung mit relativ kurzen Bandschleifen, während das 1974 erschienene RE-201 erstmalig zusätzlich über einen Federhall verfügte. Der Beiname „Space Echo“ beschreibt sehr schön dessen einzigartigen Klang: Pitch-Effekte, Verzerrungen, Klangverwirbelungen und ein durch ein hohes Feedback angeregte Selbstoszillation sind charakteristisch für alle Modelle aus dieser Serie, bei keinem waren diese Merkmale aber so stark ausgeprägt wie bei dem RE-201.
Bis heute ist es wegen seines wilden, schmutzigen Sounds eines der beliebtesten Roland Echos und gilt allgemein als die „Dub-Machine“ schlechthin.
Der Nachfolger RE-301 hatte schon einen etwas saubereren Ton, andere Positionen der Wiedergabeköpfe und zusätzlich einen analogen BBD-Chorus – weswegen es auch den Beinamen „Chorus Echo“ erhielt. Aus rein technischer Sicht war schließlich das letzte Modell RE-501 bzw. die Rack-Version SRE-555 am hochwertigsten, mit einem relativ brillanten Klang und der Möglichkeit, Echo, Hall und Chorus zu einem einfachen, aber schönen Pseudo-Stereo-Effekte zu vereinen.
Das EF-X3 von Echo Fix orientiert sich an verschiedenen Roland Modellen, hat aber nicht den Anspruch, eine 1:1 Kopie zu sein. Darüber hinaus bietet es zahlreiche moderne Features, die nicht nur die Bedienung erleichtern und die kreativen Möglichkeiten erhöhen, sondern auch die Langlebigkeit gegenüber den Originalen verbessern.
Echo Fix EF-X3 auf den ersten Blick
In drei verschiedenen Gehäuse-Arten ist das EF-X3 erhältlich – mit Holzseiten, als 19 Zoll Rack-Version und ganz klassisch, wie die Vorbilder, in einem aufklappbaren Vinyl-Case.
Zusätzlich stehen für das Frontpaneel verschiedene Farbgebungen in Anlehnung an die unterschiedlichen Roland Modelle zur Auswahl. Das moderne Design des Testgerätes erinnert mit seiner silbernen Vorderseite und den blauen Streifen an das RE-100, ebenso ist es aber im grünen Ton des RE-201 oder, wie das RE-501, in Schwarz lieferbar.
Auch das Format (18,5 cm Höhe, 29 cm Tiefe und 42 cm Breite) entspricht fast den Originalen, im Gegensatz zu dem Gewicht, das trotz des externen Netzteils 12 kg beträgt.
Rundum betrachtet macht das EF-X3 einen sehr hochwertig verarbeiteten und soliden Eindruck. Das Vinylgehäuse samt Frontpaneel fällt äußerst robust aus und auch alle Potentiometer und Kippschalter wirken langlebig und widerstandsfähig.
Unter dem abnehmbaren Deckel liegt das Bandlaufwerk, dessen Tonkopfträger von einer massiven Metallplatte gekapselt wird. Nur in dem Bereich der Tonköpfe ist das Band gespannt, denn hier erfolgt die Aufnahme und Wiedergabe. Der lose Rest sortiert sich danach selbst in schlängelnder Form in einer Art Sammelbecken. Eine dicke Acrylscheibe schützt das Band zusätzlich vor Verschmutzungen.
Staub ist bekanntermaßen einer der größten Feinde des Magnetbandes, daher gehört zum Zubehör des EF-X3 ein kleines Etui, das Wattestäbchen und zwei verschiedenen Reinigungstücher beinhaltet. Wie bei jedem Bandgerät sollten die Tonköpfe und alle bandführenden Teile regelmäßig mit Isopropylalkohol gereinigt werden, den man recht günstig in der Apotheke erhält.
Neben dem externen Netzteil und der Bedienungsanleitung sind noch zwei Bänder im Lieferumfang enthalten. Weitere Ersatzbänder kosten im Online-Shop von Echo Fix 50,- Euro, der Preis bezieht sich auf ein Doppelpack, jedoch ohne Einfuhrumsatzsteuer.
Die Funktionen des Echo Fix EF-X3
Der Klinkenanschluss auf der Vorderseite des EF-X3 hat Shane Fritsch mit einem regelbaren Vorverstärker versehen, für den er einen Nachbau der FET-Schaltung des Echoplex EP-3 nutzt. Dieser Preamp ist etwas farbenfroher als die Roland Vorverstärker und bei Gitarristen sehr beliebt. Hersteller wie Dunlop oder Chase Tone haben ihn deswegen sogar als eigenständige Bodeneffekte herausgebracht.
Das Maß des Eingangssignals wird zum einen über ein VU-Meter angezeigt und zum anderen über eine LED, die in dem Ring des Echo-Mode-Reglers sitzt. Je nach Intensität der Vorverstärkung leuchtet dieser in verschiedenen Farben, wodurch sich das EF-X3 zwangsläufig in eine kleine, dauerhaft flackernde Lichtorgel verwandelt – ein Feature, das zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig ist. Im Gegensatz zu der ansonsten sehr hohen Verarbeitungsqualität des EF-X3, hinterlässt der aus Kunststoff bestehende Echo-Mode-Regler leider auch einen etwas wackeligen und fragilen Eindruck, wodurch aber erstmal keine Einschränkungen in der Funktionsweise entstehen. Seine sieben Positionen dienen zum Anwählen und Kombinieren der ersten drei Wiedergabeköpfe, folgende Schaltungen und Verzögerungszeiten sind damit möglich:
- Mode 1 – Head 1 (short) [56 – 221 ms]
- Mode 2 – Head 2 (medium) [121 – 477 ms]
- Mode 3 – Head 3 (long) [187 – 800 ms]
- Mode 4 – Head 1 + 2 (short + medium)
- Mode 5 – Head 2 + 3 (medium + long)
- Mode 6 – Head 1 + 3 (short + long)
- Mode 7 – Head 1 + 2 + 3 (short + medium + long)
Zusätzlich kann über die „Sound on Sound“ Funktion der vierte Wiedergabekopf aktiviert werden, der eine lange Verzögerung von bis zu 1,2 Sekunden hervorruft. Bei Bedarf lässt er sich auch losgelöst von den ersten drei Wiedergabeköpfen nutzen. Streng gesehen ist die Bezeichnung „Sound on Sound“ allerdings etwas irreführend, da sich hiermit keine Klänge schichten lassen, dafür müsste der Löschkopf abschaltbar sein.
Zum Justieren des Tempos, der Anzahl der Wiederholungen und der Lautstärke der Echos aller vier Wiedergabeköpfe dienen die obligatorischen Regler „Speed“, „Feedback“ und „Echo Volume“.
Eine deutliche Verbesserung gegenüber den Originalen stellen die Funktionen „Motor off“ und „Auto Tape Stop“ dar. Bei allen Modellen von Roland läuft nach dem Einschalten des Gerätes das Band dauerhaft, wodurch natürlich ein unnötiger Verschleiß entsteht, gerade wenn nur der Vorverstärker, Hall oder Chorus genutzt werden soll. „Auto Tape Stop“ erkennt, ob die Bandfunktion 5 Minuten lang nicht verwendet wurde und schaltet sie dann automatisch aus. Umgekehrt wird der Bandlauf aktiviert, sobald wieder ein Signal am Eingang ankommt. Das sorgt im Studioalltag erstmal für einige Schreckmomente, da mit dem unerwarteten Ein- und Ausschalten ein lautes, mechanisches Klacken einhergeht.
Wer sich an dieser Funktion stört, kann sie aber auch deaktivieren und anstatt dessen manuell mit dem „Motor off“-Schalter den Bandlauf ein- und ausschalten. So lassen sich übrigens auch sehr schöne Slow-down- und Speed-up-Effekte erzeugen, was gleich noch anhand der Klangbeispiele demonstriert wird.
Der Vorgänger EF-X2 verfügte noch über einen analogen Federhall und einen digitalen Chorus- und Hall-Effekt. Diese Sektion wurde bei dem neusten Modell von Echo Fix auf den Federhall reduziert, der auch nur in seiner Lautstärke regelbar ist, dafür hat das EF-X3 nun einen analogen Eimerketten-Chorus erhalten. Im Gegensatz zu dem RE-301 und RE-501, die nur mit einer Intensity-Regelung für den Chorus ausgestattet sind, besitzt das EF-X3 die Parameter „Rate“ und „Depth“.
Die Anschlüsse des Bandechos
Das EF-X3 ist mit zahlreichen Anschlüssen versehen, allein auf der Vorderseite sind sechs Klinkenbuchsen im 6,3 mm Format eingelassen:
Der Audioeingang kann dank der Eingangsimpedanz von 1 MΩ sowohl für Gitarren- als auch Line-Signale verwendet werden, während der Ausgang zwei wählbare Aussteuerungsstufen bietet (High und Low).
Ähnlich wie bei dem Roland RE-301 oder dem Korg SE-500, lässt sich mit dem EF-X3 die Feedback- und Speed-Funktion per Control Voltage (0 – 5 Volt) steuern. Zusätzlich gibt es zwei Eingänge zum Aktivieren oder Deaktivieren der Chorus- und Echo-Hall-Sektion per Kanalumschalter.
Die Rückseite beherbergt alle übrigen Anschlüsse, zu denen, wie bei dem RE-501, zwei symmetrische XLR-Buchsen zählen. Direkt daneben befinden sich sechs weitere Klinkenbuchsen, die ebenfalls symmetrisch ausgelegt sind. Mit den ersten vier – an dieser Stelle wird es richtig spannend – können die Signale der einzelnen Tonköpfe abgegriffen und somit beliebig mit einem Mischpult oder in einer DAW im Panorama verteilt werden. Auch das trockene Eingangssignal und der Hall- und Chorus-Effekt lassen über zwei Direktausgänge ausgeben.
Zu guter Letzt liegt auf der Rückseite noch der Anschluss des externen Netzteils, dessen Stecker sogar über einen Schraubverschluss verfügt.
Das Echo Fix EF-X3 Bandecho im Tonstudio
Die Bedienung des EF-X3 gestaltet sich überaus einfach und ist weitestgehend selbsterklärend. Dadurch entsteht schnell ein intuitiver Arbeitsfluss, wodurch einem das Arbeiten mit dem Bandecho viel Spaß bereitet. Generell ist der Klang eines Bandechos im Vergleich zu digitalen Pendants natürlich immer in der Kategorie „Lo-Fi“ einzustufen, aber gerade darin besteht nun mal der große Reiz und Vorteil eines solchen Gerätes. Wenn ein Echo in einer Tonmischung Tiefe erzeugen soll, braucht es keinen ausgeprägten Höhenanteil, was ein Bandecho oder ein BBD-Delay naturgemäß sofort erfüllt. Darüber hinaus ist es gerade das schwankende und unperfekte Klangbild, welches für eine lebhafte Tiefenstafflung sorgt.
Diese Merkmale treffen auch auf das EF-X3 zu, wobei die Nähe zu den Vorbildern von Roland nicht zu überhören ist:
Tendenziell ähnelt das Echo dem RE-201, auch wenn es nicht ganz so „schmutzig“ klingt, dafür erzeugt das Feedback ab der Hälfte des Regelweges lange Wiederholungen, die in der typischen, kräftigen Space-Echo-Selbstoszillation münden.
Der „lasche“ Chorus erinnert wiederum stark an das RE-501, wogegen der Federhall einen eher eigenständigen Sound hat.
Die folgenden Klangbeispiele zeigen diese Charaktereigenschaften in verschiedenen Anwendungsbereichen und auch einen Vergleich mit einem Roland RE-501 Chorus Echo.
Alle Klangbeispiele sind wahlweise im WAV-Format (44,1 kHz, 24 Bit) oder als MP3s (320 kBit/s) aufrufbar.
Echo Fix EF-X3 – Chiptune-Dub-Intro
Um einen ersten Gesamteindruck zu gewinnen, geht es mit einem kleinen Chiptune-Track los, der ursprünglich für den Test des Twisted Electrons hapiNES L erstellt wurde und nun die Dub-Eigenschaften des EF-X3 demonstrieren soll. Links ist der Federhall zu hören, rechts das Echo und ab der Hälfte kommt noch der Chorus in der Mitte hinzu.
Stereo-Echos
Als nächstes werden die Einzelausgänge der Tonköpfe verkabelt, um zwei Beispiele mit Stereo-Echos aufzunehmen. Dieses Feature stellt in der kleinen Welt der Bandechos eine echte Innovation dar, schließlich waren bisher für derartige Anwendungen immer zwei Geräte notwenig. Natürlich lassen sich an das EF-X3 keine Stereo-Signale anschließen, aber das anliegende Mono-Signal kann mit einem Stereo-Echo versehen werden.


Echo Fix EF-X3 Chorus Echo Silver
Für das erste Beispiel kommt eine einfache Snare des Moog Mothers-32 zum Einsatz, die nur einmal am Anfang jedes Taktes ertönt. Alle weiteren Schläge erzeugt das EF-X3, dessen vier Tonköpfe links und rechts im Panorama verteilt sind.
Mit dem Motor ON/OFF-Schalter lassen sich, wie bereits erwähnt, sehr schöne Slow-down- und Speed-up-Effekte mit der Bandschleife erzeugen. Wie das in Stereo klingt, zeigt eine Piano-Aufnahme des Sielorchestras. Kopf 1 und 3 sind wieder links und rechts im Panorama verteilt, auf der rechten Seite ist noch der Federhall leise hinzugemischt.
Chorus, Echo und Hall
Anhand der Reed-Sektion des Sielorchestras wird nun die Kombination der drei Effekte veranschaulicht. Zunächst ist die Original-Version zu hören, dann kommt ein Stereo-Echo hinzu und schließlich noch der Chorus und Federhall:
E-Gitarre
Bandechos sind seit eh und je auch bei Gitarristen sehr beliebt. Wie das EF-X3 mit einer Stratocaster klingt, zeigt die folgende Aufnahme.
Bei der Gitarre handelt es sich um das Modell V6 der Vintage Icon Series, deren Fender Tex Mex Tonabnehmer in Stegposition genutzt wurde. Zuerst ist die rohe Aufnahme des EP-3 Preamps ohne Effekte zu hören, dann folgt eine Ausspielung mit einem Chorus-Vibrato links und einem leichten Slapback-Echo rechts:
Sound on Sound
Dass die als „Sound on Sound“ betitelte Funktion sich nicht zum endlosen Schichten von Klängen eignet, wurde bereits erklärt. Der vierte Wiedergabekopf dient letztendlich für Echos mit längerer Verzögerungszeit. Die folgende Sequenz der Novation Bass Station 2 ist links im Panorama positioniert, das lange, einfache Delay des EF-X3 rechts:
CV Remote Speed und Feedback
Ein weiteres, großartiges Feature ist die per Control Voltage (0 – 5 Volt) steuerbare Feedback- und Speed-Regelung. Dadurch eröffnen sich viele kreative Möglichkeiten, die von wiederholbaren Effekt-Modulationen bis hin zu eigenständigen Klang- und Melodieverläufen im Bereich der Selbstoszillation reichen. Dafür eignet sich ein gängiges Expressions-Pedal, ein modulares Synthesizer-System oder ein Stepsequencer, wie der Korg SQ-1. Dieser sorgt bei dem folgenden Klangbeispiel für eine Modulation des Tempos und des Feedbacks, die jeweils immer nach vier Takten einsetzt:
Roland RE-501 vs. Echo Fix EF-X3
Das für den Vergleich mit dem EF-X3 genutzte RE-501 Chorus Echo ist in einem sehr gut erhaltenen Originalzustand, vor dem Test wurden die Tonköpfe gereinigt und ein N.O.S. RT-1L Band von Roland eingesetzt, das wunderbar klingt, aber dessen Klebestelle bekanntermaßen kurze Aussetzer hervorrufen kann – was übrigens bei dem neuen Band des EF-X3 auch der Fall ist.
Zum Vergleich der Klangeigenschaften dient eine Gesangsaufnahme von Mani Mathia, die mit einem Neumann U87 durch den NE573 und 573EQ von IGS Audio aufgenommen wurde.
Die unbearbeitete Version klingt so:
Im Gegensatz zu dem stark ausgeprägten „topfigen“ Hallklang der originalen Roland Echos, wirkt das Frequenzspektrum des EF-X3 Federhalls breiter und ausgewogener. Natürlich entspricht das nicht ganz dem beliebten, aber durchaus eigenwilligen Trademark-Sound der Vorbilder, letztendlich dürfte er aber dadurch vielseitiger einsetzbar sein:
Deutlich näher am Original ist hingegen der Klang des Chorus, der sich natürlich dank seiner zwei Regler wesentlich flexibler einstellen lässt als der des RE-501. Dementsprechend aufwendig war es auch bei diesem Vergleich, ein halbwegs identisches Modulationsverhalten zu erreichen. Der Klang des EF-X3 hat ein bisschen kräftigere unter Mitten und Bässe, aber ansonsten sind sie sehr nah bei einander.
So richtig spannend und mit einem unerwarteten Ergebnis verlief der Vergleich der Bandaufnahmen. Zunächst einmal ist das Bandrauschen des EF-X3 wesentlich stärker ausgeprägt als bei dem RE-501. Tatsächlich ist das keine Besonderheit des Testgerätes, sondern ein bekannte Eigenheit der Geräte von Echo Fix, die auch schon Thilo Goldschmitz bei dem Test des EF-X2 feststellte. Natürlich hat das RE-501 von allen Roland Bandechos das geringste Rauschen, aber selbst bei einem gewarteten RE-201 ist es nicht so stark ausgeprägt wie bei dem EF-X3. Darüber hinaus wirkt der Klang des RE-501 edler, schlanker und hochwertiger. Das EF-X3 erscheint hingegen etwas dunkler, mit kräftigeren unteren Mitten und Bässen. Auch die Löschfunktion hinterlässt mehr Artefakte als bei dem RE-501, dagegen sind wiederum die Klebestellen beider Bänden jeweils zu hören:
Dieser Unterschied wäre bei einem Vergleich von normalen Studio-Bandmaschinen schon fatal, tatsächlich stellt das Rauschen im Kontext mit dem trockenen Signal aber kein ernsthaftes Problem dar – zumindest wenn das Echo hintergründig eingebunden wird. Erhält das Delay allerdings eine dominantere Rolle in einer Tonmischung und liegt zum Beispiel im Panorama weiter außen, sticht das Rauschen schon hervor.
Auch die Unterschiede im Frequenzspektrum sind durchaus hörbar, das EF-X3 sitzt etwas weiter hinten, während das RE-501 offener und edler erscheint. Beide Klangcharaktere sind absolut brauchbar und können je nach Anwendung und Situation von Vorteil sein.
Schließlich soll noch das Verhalten der Selbstoszillation verglichen werden. Das Ergebnis überrascht nicht wirklich, da sich das RE-501 in diesem Punkt bekanntermaßen deutlich von seinen Vorgängern absetzt. Selbst wenn der Feedback-Regler des RE-501 voll aufgedreht ist, erzeugt es nicht ansatzweise den wilden, ungestümen Sound des EF-X3. Abermals fällt es schwer, den Unterschied in „schlechter“ und „besser“ zu unterteilen: Für typische Dub-Sounds ist das EF-X3 sicherlich vorteilhafter, für einen schönen, behutsamen Klangteppich, der nicht sofort völlig eskaliert, eignet sich das RE-501 sicherlich besser.
Klangbeispiele
Klangerzeuger: Twisted Electrons hapiNES L, Moog Mother-32, Siel Sielorchestra, Novation Bass Station 2, Vintage V6 Icon Series
CV-Steuerung: Korg SQ-1
Sänger: Mani Mathia
Vergleich: Echo Fix EF-X3, Roland RE-501
Aufnahme: Studer 962, RME Fireface 800, Logic
Die Aufnahmen wurden nicht weiter nachbearbeitet.
Herrlich dieser Test!!! Hat viel Spaß gemacht zu lesen und die Klangbeispiele sind top! Etwas mehr Dub hätte ich besser gefunden aber wahrscheinlich stellen sich das Ding überwiegend grau gewordene Gitarrenboomer aus den Grüngürteln auf ihre Amps. Oder Studio Besitzer die es als ernsthaftes Tool nutzen. 😉 Bei dem Preis muss ich allerdings passen, da bietet mein Monotron Delay für 29,99€ schon genug Mojo. Den Hall finde ich übrigens richtig schön spacig.
Danke dür diesen Bericht. Ich fühle mich um Jahre zurück versetzt, wo bei der Fa. Philips wo noch Bandmaschinen in Wien produziert worden sind. Einige Greunde und ich vauten aus den Tonband Chasis Echo Maschinen. Natürlich nicht so toll. Das Ganze war in den Frühen 70er.
Funktional offensichtlich ein gutes Gerät. Aber bei der Summe möchte ich ein Frontplatten Design an dem ich mich jeden Tag erfreuen kann. Der gebotene Optik ist schon sehr schlicht und nüchtern.
@Zwo5eins stimmt, sollte besser aussehen.
Onkel Uli könnte es klonen.
vielleicht mit verschiedenen Farben wie bei der td3.
hätte gerne so ein Ding…
@Zwo5eins Also mir gefällt ja die weiße Rackversion mit Abstand am Besten. Das typische grün mit dem Vinylcase wie bei einem Gitarren-Amp fand ich schon immer irgendwie zu retro und hässlich.
Sehr cooles Maschinchen und ein toller Bericht -danke!
Die CV-Steuerung und die Einzelausgänge sind wirklich super.
Wäre da nicht der recht hohe Preis, könnte ich fast etwas schwach werden.
Okay, die ganze Mechanik ist sehr aufwändig, die produzierten Stückzahlen niedrig und das kostet eben.
Aber da kommt andererseits auch wieder die Vernunft durch.
Mein RE-201 habe ich nach vielen Jahren dann doch verkauft, da mich der ständige Bandwechsel und das Reinigen der Köpfe doch ziemlich genervt haben.
Besonders wenn das Bandecho im Studio täglich mehrere Stunden lang in Betrieb ist, was beim Einsatz mit Modularsystemen ja keine Seltenheit ist, klingt es mit ausgenudelten Bändern auch schnell etwas muffig.
Ich denke mit etwas Wehmut an die alten Zeiten zurück, es war immer sehr beruhigend, den Bandschleifen im Betrieb zuzuschauen.
Digitale Alternativen gab es früher ja nicht.
@Bernd-Michael Land Ich hatte damals das RE-301neu gekauft und wir haben es sehr geliebt. Heute würde ich mir kein Bandecho mehr kaufen, die aktuelle Technik funktioniert und klingt doch prima.
@Zwo5eins Diese Geräte werden auch nicht gekauft, weil man sie braucht, sondern weil man es kann…
@BÄM Nein, das glaube ich nicht. Nur für GAS trifft vielleicht auf gutbetuchte Hobbyisten zu. Wer ernstahaft Musik macht und genau diesen speziellen Sound haben möchte, der kauft sich so ein analoges Bandecho. Es gibt einige Musiker, die sowas mit auf die Bühne schleppen, ebenso wie die schwere Hammond oder das Rhodes.
Interessant, dass das Band bei solchen Geräten gar nicht auf einem Rad aufgerollt wird.
Ganz tolles Gerät mit einem schönen Test. Würde sich bei mir im Studio gut integrieren, leider preislich unerreichbar. Da muss dann weiter die Nachbildung von UA reichen.
Die Soundbeispiele sind ganz hervorragend.