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Test: Echo Fix EF-X2, Tape Echo

Charmanter Bandwurm mit Vintage-Flair

8. Juni 2020
Echo Fix EF-X2

Echo Fix EF-X2

Zum Echo Fix EF-X2 hatte ich mir eigentlich eine tolle Einleitung überlegt: wer alles schon Tape-Delays benutzt, wer die ersten gebaut hat, auf welche Platten (die mit der einen Rille) sie deutlichen Einfluss nahmen etc. Aber dann wurde mir klar, dass der Urvater des Echo Fix EF-X2, das Roland Space-Echo 201, wohl für jeden eine andere Geschichte hat. Mir persönlich brannte sich dieser ikonische Klang ins Bewusstsein, als ich zum ersten Mal „And the Gods Made Love“ von Hendrix hörte. Diese singenden Delays, die durch Feedback bis zu einer kreischenden Sirene aufgeschwungen werden können, waren einfach beeindruckend.

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Nun, die Zeit schritt voran und das echte Tape-Delay wurde zuerst durch Silizium in analoger und später dann auch in digitaler Geschmacksrichtung ersetzt. Dennoch gibt es weltweit noch viele Benutzer eines Roland Space Echo RE-201. Und viele davon landen wiederum in Australien bei Shane Fritsch, der sich mit seiner Firma echofix.com auf Reparaturen und Ersatzteile für das altehrwürdige Tape-Delay spezialisiert hat.

Keine leichte Aufgabe, denn wenn etwas noch anfälliger als die alte Elektronik ist, dann wohl die Mechanik eines Tape-Echos. Je nachdem, ob es im klinischen Studio oder auf der Bühne neben rauchenden Colts und dergleichen im Einsatz war, fehlt den Schätzen manchmal nur etwas Zuspruch und Reinigung – oder eben eine komplett Restauration.

Auf die Frage wieso er überhaupt auf die Idee kam, ein eigenes Tape-Echo zu bauen, antwortete er:

„Yes I had been making parts and servicing tape echos for the last 15 years and I thought it was time I made my own tape echo.  The Roland tape echos were getting older and needed much more work to be reliable so I decided to make the EF-X2 :)“

Die charakteristische Bandschleife

Da die Nachfrage stets rege war, entschloss sich Shane dazu, ein eigenes Tape-Delay zu konstruieren, bei dem möglichst alle Probleme des Originals, die eben zu häufigen Reparaturen führen, ausgemerzt sind. Das Ergebnis: das Echo Fix EF-X2.

Ganz der Vater

Das Echo Fix EF-X2 gibt es in den Panel-Farben Schwarz, Blau und eben auch dem ikonischen Olivgrün. Das Gerät ist, ganz wie das Original, in einem mit schwarzem Tolex bezogenen Kasten untergebracht, bei dem man den mit Schnappriegeln verschlossenen Deckel abnehmen kann. Darunter kommt jene klassische Bandschleife zum Vorschein, die es dem Gerät ermöglicht Delay-Zeiten bis zu 800 ms zu erreichen.

Echo Fix EF-X2 - vintage chick_1920

Style pur – Echo Fix EF-X2

Das Frontpanel schaut nüchtern aus und wirkt sehr aufgeräumt, hier wurde nicht „auf Retro“ gemacht. Bis auf zwei Schalter befinden sich alle Bedienelemente auf der Vorderseite.

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Die symmetrischen XLR-Buchsen für Ein- und Ausgang befinden sich hinten, ebenso wie der Anschluss für das mitgelieferte Schaltnetzteil. Eine Neuerung, die ich sehr begrüße. Denn obwohl externe Netzteile immer das Risiko bergen, vergessen zu werden, verringern sich dadurch das Gewicht und die Brummeinstreuung erheblich.

Optischer Hochglanz

Das Echo Fix EF-X2 wird mit einem Reinigungsset und einem Ersatzband geliefert. Auf Nachfrage wurde mir bestätigt, dass eine Bandschleife, je nach Luftfeuchtigkeit zwischen 100 und 300 Stunden und mehr nutzbar ist. Eine Reinigung der insgesamt 4 Leseköpfe, einem Schreibkopf und einem Löschkopf ist nur bei einem Bandwechsel nötig.

Die Tape-Heads des Echo Fix EF-X2

Die Tape-Heads des Echo Fix EF-X2

Unter dem Deckel kann man das Laufwerk in Aktion betrachten. Durch eine blau erleuchtete Acrylplatte und den verchromten Metallteilen bekommt der ganze Aufbau eine eigentümliche Mischung aus Vintage und Modern, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Da kommt echtes 50er-Jahre Cadillac-Gefühl auf. Generell ist die Verarbeitung tadellos und alle verwendeten Bauteile sind von höchster Qualität. Gerade die Potis haben einen guten Widerstand und sind präzise zu dosieren.

Hmm, Upgrades

Schaut man sich die Parameter und Anschlüsse an, ist klar, dass hier an einigen Stellen das originale Konzept erweitert worden ist. In der Anleitung, die übrigens als Broschüre auf dickem Papier beiliegt, werden diese Neuerungen auf 12 Seiten genau beschrieben. Die wichtigsten sind: CV-Steuerung des Feedback und der Motor-Geschwindigkeit (0 – 5 V oder über ein Expression-Pedal) sowie eine Reverb-Decay-Einstellung.

CV-In, kann auch mit Expression-Pedalen genutz werden

CV-In, kann auch mit Expression-Pedalen genutzt werden

Ja, ein Reverb ist auch an Bord. Doch wozu braucht ein Spring-Reverb eine Decay-Zeit? Die Antwort ist einfach: Gleichzeitig ist auch ein digitales Reverb/Chorus verbaut. Dieses kann alternativ oder zusammen mit dem echten Spring-Reverb genutzt werden.

Eine kleine Story am Rande: Zunächst war dem Echo Fix EF-X2 nur das digitale Reverb vergönnt. Die ersten Kunden beschwerten sich jedoch bitterlich, dass ein echter Federhall unbedingt zu einem Tape-Echo gehört – und so wurde sehr schnell der Federhall nachgerüstet und die digitale Version eben dringelassen. Ob man digitalen Reverb, Chorus, den Federhall oder sogar eine Mischung (Blend) aus allem nutzen möchte, legt man durch die zwei Schalter fest, die unter der Haube zu finden sind. Ich persönlich konnte sie alle gewinnbringend einsetzen.

Kontrollschalter

Kontrollschalter

Ebenfalls neu ist der Direct-Schalter, der in Stellung „off“ nur noch das Wet-Signal am Ausgang anliegen lässt. Damit kann man den Echo Fix EF-X2 leicht in einen FX-Send einbinden.

Der Sound On Sound-Schalter aktiviert den vierten Lesekopf und ermöglich so noch längere Delay-Zeiten.

Motor Off schaltet den Motor aus, der dann ganz gemächlich in die Ruheposition übergeht und genauso gemächlich auch wieder aktiviert wird – klasse für Bomb-Dive-Effekte.

Über den Eingang Remote Effect Cancel kann man mit einem Pedal über eine TRS-Verbindung Delay und Reverb getrennt voneinander de-/aktivieren.

echo fix ef x2 test tape echo

Auch in Blau ist das EF-X2 erhältlich

Die Delay-Konfigurationen des Echo Fix EF-X2

Hier muss der Echo Fix EF-X2 ein bisschen zurückstecken, denn statt 11 bietet er lediglich 7 verschiedene Delay-Konfigurationen. Berücksichtigt man allerdings den vierten Lesekopf der Sound On Sound-Schaltung, ergeben sich daraus trotzdem stolze 14 Delay-Konfigurationen.

  • Mode 1 – Head 1 (“short”) [56 – 221 ms]
  • Mode 2 – Head 2 (“medium”) [121 – 477 ms]
  • Mode 3 – Head 3 (“long”) [187 – 800 ms]
  • Mode 4 – Head 1 + 2 (“short” + “medium”)
  • Mode 5 – Head 2 + 3 (“medium” + “long”)
  • Mode 6 – Head 1 + 3 (“short” + “long”)
  • Mode 7 – Head 1 + 2 + 3 (“short”, “medium” and “long”)

Den größten Einfluss auf den Delay-Klang haben natürlich die Regler Feedback, Bass und Treble. Hier entscheidet sich, wie singend oder kreischend die Delay-Fahnen werden. Und weil es einen so immensen Einfluss auf die Übersteuerung hat, hätte ich mir auch zumindest auch beim Treble-Regler eine CV-Option gewünscht.

echo fix ef x2 test tape echo

Bedienung und Praxis

Erwartungsgemäß ist die Bedienung des Echo Fix EF-X2 selbsterklärend, was die Hauptfunktionen betrifft. Dem Gerät eine schöne Audiospur geben, an den Reglern drehen und das Ergebnis aufnehmen. Das Gefühl dabei, an einem tatsächlich wirklich unwiderlegbar echtem Tape-Delay zu drehen und die Motorgeräusche und Schwankungen zu erleben, hat tatsächlich etwas Magisches. Es gibt keine harten Sprünge oder ähnliches, man kann der Feedback-Entwicklung sehr genau zuhören und den Moment genau abpassen, bei dem es gerade zu viel wird und schnell gegenregeln. Eine (zugegebenermaßen recht intensive) Nutzung des Echo Fix EF-X2 bei einem Mixdown kann man hier hören. Bei diesem Beispiel hört wird auch deutlich, was ich mit singend und kreischend meine.

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Mehr Informationen

Die musikalische Komponente eines Tape-Delays lässt sich auch sehr gut beim Drop-in bei Sekunde 20 hören. Dreht man am Echo Fix EF-X2, hat man auch bei einem Overdub das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, an der Entstehung der Musik tatsächlich teilzunehmen.

Ausdrücklich aquch für den Bühneneinasatz gedacht: Echo Fix EF-X2

Ausdrücklich auch für den Bühneneinsatz gedacht: Echo Fix EF-X2

In den Klangbeispielen habe ich mich bemüht, möglichst zielgerichtet die einzelnen Facetten aufzuzeigen; es ist schwer, nicht am Echo Fix EF-X2 (ab) zu drehen, wenn ein Signal durchgeht.

Unvermeidliche Schattenseiten

Es gibt zwei Dinge, die inhärent und eben nicht zu vermeiden sind (wie mir von Shane Fritsch bestätigt wurde). Zum einen ist bei einem hohen Treble-Pegel der Feedback-Aufbau für meinen Geschmack ein wenig zu harsch. Das liegt allerdings an den Eigenschaften eines Magnetbands und ist eben so. Vorsicht beim Trebulieren verschafft hier Abhilfe.

Reinigungsset und Ersatzband gehören zum Lieferumfang

Reinigungsset und Ersatzband gehören zum Lieferumfang

Zum anderen erzeugt der Echo Fix EF-X2 auch bei ausgeschaltetem Motor ein leichtes Rauschen, das auf dem Ausgang liegt. Problem sind hier nach Aussage von Shane die Tonköpfe selber sowie der dahinterliegende Verstärker. Das Rauschen ist kaum wahrnehmbar, sobald ein Signal eingeht, aber vielleicht könnte man hier irgendwann eine rauschärmere Variante finden.

echo fix ef x2 test tape echo

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Fazit

Ein Fazit fällt mir leicht: ein sehr gutes Gerät in tadelloser Optik und Verarbeitung, mit zusätzlichen Features, die über das Original hinausgehen und das Tape-Delay-Konzpt sinnvoll ergänzen. Besonders die CV-Steuerung (die über Umwege ja auch über MIDI erfolgen kann) und der digitale Reverb bzw. Chorus dienen dazu, die Klangpalette zu erweitern und sind so eine sehr willkommene Abwechslung zum archetypischen Spring-Reverb- und Tape-Delay-Sound.

Anders als bei einem Plugin habe ich hier tatsächlich das Gefühl, mittendrin zu sein im Klanggeschehen. Es fühlt sich einfach nach einem Instrument an, das erlernt werden will, das aber auch schnell zu erlernen ist. Gefahr ist hier vielleicht nur, etwas zu viel Delay einzusetzen, einfach weil es so eine Freude macht. Nun gut, 2.099,- Euro sind auch kein Pappenstiel und alles andere als Exzellenz wäre hier wohl fehl am Platze.

Mit EchoFix hat man dazu noch eine Firma, die sich auch in Zukunft um Ersatzteile und Reparaturen kümmern wird, so dass so eine Anschaffung für ein Leben halten sollte. Ich für meinem Fall war von Gesamtkonzept richtig angetan und vor allem: inspiriert. Das Tape-Delay wurde mit viel Ehrfurcht vor dem Original ins neue Jahrtausend gehoben.

Plus

  • authentischer Bandecho-Klang
  • Federhall und digitaler Hall
  • CV-Steuerbarkeit
  • robuste Verarbeitung

Minus

  • leichtes Rauschen des Ausgangsverstärkers auch bei augeschaltetem Motor

Preis

  • 2.099,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
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      Ashatur AHU

      @Tyrell Ja zum verlieben aber der Verlobungsring ist zu teuer für mich :-D
      Aber es gibt ja zum Glück noch von T-Rex den Replicator jr.

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      AMAZONA Archiv

      @Tyrell …für 1000 würde ich überlegen…hm..vielleicht….

  1. Profilbild
    costello RED

    Ein gutes Bandecho ist durch nichts zu ersetzen. Natürlich ist ein Strymon El Capistan billiger zu haben, kommt dem Tape Echo-Klang schon sehr nahe, aber ist doch nicht ganz das Gleiche. Die alten Re-201 oder 301 kosten ja heute – je nach Erhaltungszustand – auch gut und gern 1000,- Euro. Und wenn man es billiger bekommt, dann wird der eingesparte Betrag meist bei der nächsten Überholung fällig. Wobei – ein bisschen Wow und Flutter gehört ja zum authentischen Tape Echo-Sound dazu.

    • Profilbild
      Dirk Matten RED

      @costello Zitat: Ein gutes Bandecho ist durch nichts zu ersetzen. …

      Die Hersteller von Bandechogeräten hatten immer das Ziel, den damit erzeugten Klang so audiophil wie möglich zu gestalten. Dass das auf Grund der verwendeten Technik je nach Aufwand nicht immer möglich war, dürfte bekannt sein. Aufwendig konstruierte digitale Echogeräte kommen diesem Ideal sicherlich am nächsten. Wer jedoch den eher mäßigen (unter dem Gesichtpunk der „Klanggüte“) Klang der Bandechogeräte sucht, um vielleicht einem Klangideal der Vergangenheit nachzutrauern, mag alte oder neue Bandechogeräte wählen. Mich erinnert das an die Geschichte „Das Gewürz der Seligen“.

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        Ashatur AHU

        @Dirk Matten Wenn man sich Musikrichtungen wie Dub und Reggae bewegt sind Bandechos und Analoge FX Einheiten bis heute ein Stielprägendes Mittel. Ja in der Tontechnik sind sie gewiss kein audiophiler Genuss aber ihr Grundsound allein kann den Charakter eines Songes enorm beeinflussen.

        • Profilbild
          Dirk Matten RED

          @Ashatur Dann sollte vielleicht der Satz „Ein gutes Bandecho ist durch nichts zu ersetzen“ durch „in bestimmten Musikgenres“ ergänzt werden, obwohl man einen audiophilen Klang leichter in Richtung LoFi bearbeiten kann als anders herum.

      • Profilbild
        costello RED

        @Dirk Matten Das sehe ich durchaus anders. Gerade in der Pop- und Rockmusik geht es ja regelmäßig um ein Soundideal, das nicht immer mit Hifi-Normen übereinstimmt. Verzerrungen und Übersteuerung sind erwünscht. Heutige Digitalechos emulieren aufwändig Wow und Flutter, also Gleichlaufschwankungen der Tape Echos. Und die frühen Digital Delays wie das Roland SDE-2000, machten ihre magere Verzögerungszeit mit einem Verdopplereffekt wett, bei dem freilich der Frequenzgang sehr beschnitten wurde. Für 12 Bit-LoFi-Ästhetik unschlagbar. Da jagen manche sogar ihren Fairlight durch, damit er etwas crunchy klingt. Die frühen Sampler wären übrigens auch ein gutes Beispiel.

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          iggy_pop AHU

          @costello Der originale Fairlight an sich klingt schon so crunchy, daß so ein knuspriges Delay allenfalls noch die Mängel kaschieren kann, die anderfalls einfach zu ohrenfällig wären…

          • Profilbild
            costello RED

            @iggy_pop Konkret meinte ich J.J. Jeczalik, der den zu cleanen Sound seines Fairlight III auf dem „Art of Silence“-Album von 1996 etwas erden wollte: »Ich musste etwas finden, was den Sound des 15-kHz-Samplings emulierte. Eine meiner Geheimwaffen war das Roland SDE-2000. Mit verdoppelter Delay-Zeit lieferte es einen schönen Grunge-Effekt.« (Sound & Recording)

    • Profilbild
      TobyB RED

      @costello Ich bevorzuge aus technischen Gründen die RE-1 App für iOS von Numerical Audio, wenn ich dann einen Tape-Delay benötige. Hat den Vorteil ich kann die Parameter mit MIDI CCs mappen. Und mittels Audiobus mehr als eine Quelle gleichzeitig durchjagen. Ist jetzt nicht mega authentisch. Funktioniert aber prächtig.

  2. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Wirklich ein tolles Teil. Der aufgerufene Preis hat es in sich. Aber wer Tape will, muss sowieso tief in die Tasche eintauchen.

  3. Profilbild
    Emmbot AHU

    Das Teil macht schon was her. Wenn ich mir vorstelle wie man den Deckel abnimmt, und das Tape betrachte ist bestimmt auch n toller Blickfang.

    Der zusätzliche Federhall + Reverb ist doch für den Preis ok. Ich denke das ist eh mehr was für Liebhaber.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sauberer Test. Klingt, wie man es erwarten sollte.

    Aber es ist ein Luxusartikel. Nicht das, was man ein „Must Have“ nennen kann. Nix, was man in jede Produktion reinballern kann.
    Ein Schmuckstück fürs Studio – nicht mehr, nicht weniger

  5. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Jimi Hendrix dürfte wohl kaum ein RE-201 verwendet haben, auch wenn er an Zeitreisen und UFOs und dergleichen glaubte. Das wird wohl eher ein Echoplex gewesen sein, ein Copycat vielleicht, oder einfach ein Studiotonbandgerät.

    Sound-On-Sound „aktiviert den vierten Lesekopf und ermöglich so noch längere Delay-Zeiten.“ — heißt das, es wird wie beim RE-501 ein zusätzlich Ding—-gaDing—-gaDing-Delay draufkopiert, oder läuft die komplette Bandschleife mit Audiosignal durch und wird einmal wiedergegeben (wie beim RE-301)?

    Der Preis ist auf Boutique-Niveau — ich für meinen Teil würde mir dafür eher ein von Grund auf renoviertes, originales 201 hinstellen. Oder gleich ein originales Binson Echorec.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @iggy_pop … Das Binson ist aber nicht wirklich ein Tapedelay….aber es ist wohl insgesamt vergleichbar…und auf jeden Fall das obere Ende der Magnetmedienverzögerer

    • Profilbild
      nativeVS AHU

      @iggy_pop Kann man ein gut restauriertes Echorec so schnell denn noch finden? Bei Soundgas sind die immer sehr schnell verkauft zu presien die sich fuer mich nicht relativieren, selbst als grosser fan von Echorec songs.

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @nativeVS Nö, und Binsons sind einfach viel zu teuer, egal welcher Bauart — aber da ich ein Freund der Originale bin, würde ich 2.100 Euro eher in diese Richtung investieren als in einen modernen Nachbau eines RE-201.

  6. Profilbild
    nativeVS AHU

    Das ist definitiv eher fuer alle die ein neues Bandecho mit garantie moechten anstelle eines moeglichts preiswerten RE-201 (dazu natuerlich auch die CV kontrolle; wuerd mich interessieren wie leicht man damit ein MIDI sync auf die reihe kriegen kann). Nebenbei find ich es in blau aber auch absolut sexy…

    Ich werd mich wohl eher mit ner B77 als Bandecho begnuegen muessen. Oder vielleicht irgendwan ein Copicat mit Variac.

    Ein EF-X5 basierend auf 501/555 als rack (mit schienen natuerlich) wuerd mich eher interessieren, dann sollte man aber auch einen analogen chorus (zum beispiel Haible’s Dimension Klon mit modernen bauteilen) dazu spendieren.

    • Profilbild
      Ashatur AHU

      @Numitron Oh ganz bestimmt aber sie müssen erst noch das Tal der Synthesizer und Drumcomputer bezwingen bis sie die Effekte erreichen obwohl mit dem Juno Chorus haben sie es versucht aber göttlich klang er ja wohl nicht.

    • Profilbild
      nativeVS AHU

      @Numitron Ich weiss nicht ob ich bei etwas so mechanischen die billigware nehmen moechte denn die abstriche die Behringer im moment macht relativ geringe auswirkungen auf die produkte haben aber hier waere ich sehr besorgt; wuerde wahrscheinlich nicht viel weniger als die haelfte kossten denn so greosse massen kann man davon nun nicht absetzen.

  7. Profilbild
    Zwo5eins

    Zum Preis kann ich nur sagen: 1978 habe ich ein Roland RE301 für 1800.-DM gekauft das war auch damals sehr viel Geld. Das war ein tolles Gerät, aber ich möchte heute kein Bandecho mehr haben, ich finde die digitalen Sachen besser.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich mag den Klang von Bandechos, dafür kommt manchmal mein Uher 4-Spur Tonbandgerät zum Einsatz, das heißt, wenn es nicht gerade wieder Zicken macht, was wegen des Uher-eigenen Bandspanners und des fortgeschrittenen Alters leider immer öfter der Fall ist. Daher nutze ich in 8 von 10 Fällen digitale Versionen des Effekts und bin zufrieden damit.

    Für Puristen ist das Gerät hier sicher toll, Bandsalat und sonstiges Gebastel möchte ich mir aber heutzutage nicht mehr geben müssen.

    • Profilbild
      Emmbot AHU

      Wenn ich sehe wie lose das Band da drin liegt, habe ich auch so meine Befürchtungen. Aber wenn man zuschaut, wie sich das Band immer wieder neu legt hat man n schönen Lavalampen ersatz ;).

      • Profilbild
        swissdoc RED

        @Emmbot Das ist bei fast allen Tapedelays so, es sei denn, das Band ist kurz und gespannt. Ziel ist es ja gerade, ein langes Band zu haben.

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @Emmbot Der Sinn der langen Bandschleifen ist der, den Abrieb und den allgemeinen mechanischen Verschleiß zu minimieren — ein Space Echo hat Tauschintervalle von 300 Betriebsstunden für eine Bandschleife, bei einem Dynacord Echocord muß man, wenn man Pech hat, alle Naselang das Band tauschen, weil in den letzten 50 Jahren die Bandführungen und Köpfe runtergefräst worden sind und alle zwei Sekunden das Band über eine scharfe Kante läuft.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Auha, das Ding rauscht ja ganz schön. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung aber weder Roland 301 noch 201 rauschen so stark wenn sie gewartet sind. Die Re-5xx er sowieso nicht, dank Rauschunterdrückung. Davon abgesehen scheint es neutraler zu klingen als die Roland Kisten. Will man das? Die Motorabschaltung ist allerdings eine sehr nützliche Sache! Danke für den Bericht nebst Audio!!

  10. Profilbild
    swissdoc RED

    Coole Sache, dass man solches Gear wieder neu im Laden kaufen kann, auch wenn der Preis recht stramm ist. Klanglich ist das ja super gepflegt. Wenn ich mir da so mein altes Solton Cathedral Echo E-3000 anhöre. Das lebt und atmet (nun ja, es röchelt eher).

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    …also hätte ich z.B. die Kohle mir mal eben einen Moog One hinzustellen…
    dann würde ich mir das Teil dazu kaufen…
    es hat auf jedenfall heutzutage ein Alleinstellungsmerkmal.
    Mit den T-Rex Kassettenkisten möchte ich das Ding nicht vergleichen, ich nehme das Gerät also staunend wahr..und benutze ne Tape Echo Emu….und muss keine Bänder wechseln….

  12. Profilbild
    tantris

    Warum man heutzutage noch ein Magnetband-Echo einsetzen sollte, erschliesst sich mir nicht, vor allem wegen des Preises und der Verschleissteile, die nach etlichen Jahren eventuell nicht mehr hergestellt werden. Sicher klingt ein Magnetband-Echo anders ein digitales Echo, aber es klingt eben nur anders und nicht unbedingt schlechter. Wird der Effekt in einem modernen Song eingesetzt, kann der Zuhörer sowie nicht unterscheiden, ob ein Echo digital oder analog erzeugt wurde.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @tantris …Haptik, Nostalgie, 100% Authentizität, Esoterik….Männerhobby (möglichst viel Aufwand, mit garantiert geringem Nutzen)….mehr Argumente?

    • Profilbild
      nativeVS AHU

      @tantris Etwas Rube Goldberg gefuehl beim spielen ist glaub ich mit der einzig wirklich gute grund; obwohl was Olafur Arnalds mit seinem paar SRE-555 macht klingt ja auch relativ schoen, nur ob zwei mal El Capistan und ein Ola das nicht auch mindestens gleich gut und viel zuverlaessiger koennen ist mal dahinn gestellt.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @tantris Das würde ich so nicht sagen, oder wenn, dann nur, wenn ich noch nie mit einem guten Bandecho gearbeitet habe (also keinem Copycat, Echocord oder einer dieser unsäglichen Rappelkisten mit Eight-Track-Cartridge): Jedes Effektgerät ist eine Komponente im Gewürzregal, welche neue Aromen hinzufügt oder vorhandene verstärkt, und Bandechos fügen — genauso wie Federhallgeräte — dem Klang eine ganz bestimmte Patina hinzu. Die muß man wollen.

      Bis auf Korg (mit dem DL8000R) sind bisher so ziemlich alle Hersteller an digitalen Clones gescheitert, denn in den Bereichen, wo ein Bandecho anfängt, interessant zu werden, scheitern sie: Chaos im Feedback, Ungenauigkeiten beim Bandtransport und eigenwillige Interaktion zwischen Federhall, Echo und evtl. Modulationseffekten. Dem Gesamtpaket also.

      Einfach nur ein digitales Delay im Frequenzgang zu reduzieren und ein bißchen Wow and Flutter zu simulieren, macht noch keine überzeugende Bandechosimulation.

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