TC Electronic BMC-2
Monitor-Controller erfreuen sich in modernen Studios seit dem Niedergang der großen und kleinen Konsolen seit Jahren steigender Beliebtheit. In unserem Vergleichstest „Monitor-Controller“ erhalten Sie eine Übersicht aktueller und angekündigter Modelle verschiedener Hersteller.
Die oberste Prämisse eines Monitor-Controllers sollte seine klangliche Neutralität sowie seine einfache Bedienbarkeit sein. Gute Kürnoten erhält er für Flexibilität und hochwertigen Aufbau. Notenabzüge sollte es für fehlende Mono-, Mute- und Dim-Funktionen geben, da diese für die tägliche Arbeit unerlässlich sind.
Der neue BMC-2 von TC Electronic hebt sich konzeptionell von allen anderen Monitor-Controllern ab, da er als Digital-zu-Analog-Controller entwickelt wurde. Ausgehend vom modernen digitalen Studio geht TC davon aus, dass es sowieso nur noch digitale Quellen gibt und hat so einen analogen Eingang ausgespart. Dafür bietet der BMC-2 aber einen regelbaren digitalen Ausgang, der direkt an digitale Eingänge von Aktivmonitoren angeschlossen werden kann.
Der BMC-2 bietet einen großen Regler für die Abhörlautstärke und einen kleineren für die Kopfhörer. Wie Sie auf dem Bild sehen können, ist auch eine LED-Kette für die Aussteuerung vorgesehen. Zusätzlich kann man zwischen den Eingängen S/PDIF, ADAT oder TOS wählen. TOS beschreibt hier einfach das optische S/PDIF Format. Die Abtastraten werden bis 96 kHz automatisch erkannt. Bei ADAT kann man manuell umschalten, ob es die einfache oder die doppelte (S/MUX) Abtastrate führt.
Des Weiteren finden wir einen Taster, der zwischen Stereo, Mono und dem Seitensignal umschalten kann. Das Abhören des Seitensignals ist eigentlich nur für verlustbehaftete Audiokompressionen (wie MP3, WMA, OGG etc.) sinnvoll, da hier das Seitensignal oft stärker in Mitleidenschaft gezogen wird als das Mono-Signal. So kann man, wenn man selber komprimiert, gut erkennen, wie gut oder wie schlecht die Stereoauflösung ist. Allerdings kann es auch beim Mischen durchaus interessant sein, mal zu hören, was das Seitensignal so tut.
Die Tasten DIM und CUT kennen wir. DIM reduziert die Lautstärke um 18 dB, und Cut schaltet sie ganz ab.
Erklärungsbedürftig sind REF und ALT. ALT steht für „alternative Abhöre“ und schaltet den analogen Ausgang stumm, während man über einen der digitalen Ausgänge abhören kann. REF ersetzt die Stellung des Lautstärkereglers durch einen festen aber einstellbaren Wert, die Referenzlautstärke. In einem Studio stellt man eine Referenzlautstärke von in der Regel ca. 83 dB(SPL) ein. Bei dieser Lautstärke müssen alle Frequenzen raumakustisch optimal (also mit möglichst linearem Frequenzgang) wahrnehmbar sein. Somit lässt sich auch beim Wechsel des Regieraums ein im gewissen Rahmen gleichbleibender Klangeindruck gewährleisten.
Da der BMC-2 komplett DSP-gesteuert ist, konnte TC statt knackender analoger Schalter weiche Ein- und Ausblendungen implementieren. So blendet ALT zwischen den Monitoren, Cut und Ref blenden weich ein und aus, nur der Dim-Taster knackt. Ob TC da etwas vergessen hat? Ebenso erfolgt das Umschalten von Side auf Stereo nicht weich oder abrupt, sondern es wird zuerst der linke und dann der rechte Kanal aktiviert, was beim konzentrierten Abhören etwas irritiert.
Steht nichts drin (oder hab ich es übersehen), aber ich hoffe doch die Regelung findet nach der Wandlung statt
Der Artikel ist ja nun schon sehr alt, aber vielleicht kann mir trotzdem mal jemand sagen, ob man das BMC-2 noch irgendwo als Neuware beziehen kann? Wird es gar einen Nachfolger geben?
Ich habe TC diesbezüglich schon angeschrieben, aber der Support meinte, von nichts zu wissen und dass ich doch Google bemühen sollte…
¯\_(ツ)_/¯