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Test: TC Electronic, NOVA System, Multieffektgerät für Gitarre

(ID: 1196)

Sound/Praxis

In Betrieb genommen wird das TC NOVA durch Einstecken des Netzkabels. Schade, denn ein Netzschalter wäre hier sicher eine nicht zu kostspielige und bequemere Art gewesen. Schon beim ersten Durchsteppen der Presets zeigt sich ein angenehm harmonischer und gut durchsetzungsfähiger Grundsound. Das von TC Electronic benannte NDT-System (NOVA DRIVE TECHNOLOGY) für Distortion-Sounds kann überzeugen und liefert, egal ob im nur leicht crunchigen Betrieb oder bei hohen Verzerrungsgraden, jederzeit ein sauberes, matschfreies und dynamisches Klangbild. Auch die Modulationseffekte wie Chorus, Delay und Reverb können überzeugen und bieten mit ihren reichhaltigen Parametern eine sehr hohe klangliche Dichte, wenn gleich man sich beim tieferen Editieren schon durch ein mehrseitiges Menü hangeln muss. Doch das kann sich lohnen, wie etwa beim Intelligent Pitch-Shifter, der nach Eingabe der entsprechenden Tonart immerhin mit bis zu dreistimmigen Voicings (und das ohne eine spürbare Latenz beim spielen) aufwarten kann.

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Die Delays bieten – neben Parametern für High- und Low-Cut und ihren unterschiedlichsten Charakteren wie Clean, Analog oder Tape – eine maximale Verzögerungszeit von 1800 ms, was bei weitem für die gängigsten Stile ausreichen sollte. Ebenso erhält man bei den Hall-Sounds eine exzellente Qualität für sein Geld. Sage und schreibe zwölf Parameter dienen zum Editieren der Reverb-Sounds, die von einer Länge von 100 ms bis zu einem „Konzerthallen-Flair“ von 20 Sekunden reichen. Über den Sinn oder Unsinn eines Kompressors für den Gitarrensound kann man sich zwar streiten, im TC NOVA erfüllen diese Kompressions-Effekte aber ebenfalls tadellos ihren Dienst und überzeugen mit knackig-kurzen Regelzeiten und mit einer generell sehr dezenten und unauffälligen Arbeitsweise.

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So weit, so gut dürfte man meinen. Allerdings gibt es auch ein paar Kritikpunkte, insbesondere bei der Bedienung des Gerätes. Sehr gewöhnungsbedürftig erscheint in diesem Zusammenhang vor allem, dass Schaltbefehle erst nach Lösen der Fußtaster ausgeführt werden. Ebenfalls sollte man sich darauf einstellen, dass sich nach Vorwahl der gewünschten Bank diese nach zehn Sekunden wieder gelöscht wird. Also, leider nix mit vorbereiten von Preset wechseln innerhalb des Songs – eine schnelle Entscheidung wird hier vom NOVA gefordert!

Ebenso seltsam ist das Verhalten des Gerätes im Mono-Betrieb. Was beim Anschluss an einen Mixer/PA in stereo noch alles wunderbar funktioniert, ist beim Betrieb an einem einfachen Gitarrenamp doch eher etwas umständlich gelöst. Denn obwohl die mehrsprachig mitgelieferte Bedienungsanleitung beim Nutzen des NOVA in dieser Konstellation einfach empfiehlt, den linken Output mit dem Amp zu verbinden, zeigen sich die Modulations-Effekte doch stark beschnitten. Abhilfe schaffen tut somit nur ein erneutes Programmieren der Sounds für den Mono-Betrieb am Amp. Nun ja, Speicherplätze für das Erstellen eines Mono-Setups besitzt das TC NOVA ja genug.

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Fazit

Das TC Electronics NOVA System bietet dem Käufer einen guten Gegenwert für das hart Ersparte und behauptet sich im Test als eine flexible „All in One-Lösung“ für uns Gitarristen. Das Gerät ist sehr robust und hochwertig verarbeitet und glänzt weiterhin mit einer üppigen Ausstattung in Form von symmetrischen und SP/DIF-Ausgängen sowie einer umfangreichen MIDI-Steuerung. Das Abkoppeln der Vorstufen-Sektion von den digitalen Effekten hat sich gelohnt, denn das von TC benannte NDT-Verfahren bietet eine große Auswahl von dynamischen und matschfreien Overdrive- bzw. Distortion-Sounds, die sich dann mit den hochwertigen Effekt-Algorithmen verschmelzen lassen.

Abzüge eines gelungenen Auftritts gibt es nur bei der Bedienung, bei der das Wechseln der Sounds nur dann geschieht, wenn man den Fußtaster löst und weiterhin, dass die vorangewählte Soundbank nach zehn Sekunden der Inaktivität wieder zur Ursprungs-Soundbank zurück schaltet. Wer aber mit diesen Kompromissen gut leben kann bzw. sich daran gewöhnen möchte, findet im TC NOVA System ein Multieffektgerät, bei dem kaum ein Wunsch offen bleibt.

Plus

  • Verarbeitung
  • Sound
  • Anschlussmöglichkeiten (symmetrische Ausgänge, MIDI und SP/DIF)
  • robuste, absolut bühnentaugliche Konstruktion
  • ausführliches Handbuch im Lieferumfang

Minus

  • teilweise gewöhnungsbedürftige Bedienung
  • Signalführung in mono unbefriedigend

Preis

  • UVP: 399,- Euro
  • Straßenpreis: 385,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    GioGio AHU

    Als ich das Gerät eine Woche durchgängig am Strom hatte um für eine Aufnahmesession nix zu verstellen, ging das Gerät in dieser Zeit einfach kaputt. Ein Techniker meinte zu mir, das liege schon eher an billiger Technik. Gute Technik sollte so einen Dauerbetrieb definitiv abkönnen.
    Ich kann das nicht wortwörtlich wiedergeben, da mir die technischen Begriffe und Kenntnisse fehlen.
    Naja, nun muss ich leider auf eigene Kosten reparieren lassen, da ich keine Rechnung/Garantie mehr habe.

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @GioGio Krass! Danke für die Info, damals hab ich das Teil aber ganz sicher nicht so lange am Stück laufen lassen. Ist ja auch eher ungewöhnlich, darf aber natürlich trotzdem nicht passieren! Was kostet dich die Reparatur und was ist kaputt? Berichte mal! :)

  2. Profilbild
    Killnoizer

    Zitat :

    Über den Sinn oder Unsinn eines Kompressors für den Gitarrensound kann man sich zwar streiten, im TC NOVA …

    Im Ernst ? Das kann man tatsächlich in Frage stellen ?

    Schade finde ich das die Pitch Sektion nicht alternativ als zweite Modulationsabteilung genutzt werden , Pitch Shift ist ja schon sehr speziell, zwei verschiedene Modulationen kann man dagegen schon mal benutzen, aber gleichzeitig können das nur wenige Multi fX .

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