Praxis
Im Testbetrieb zeigte Tracktion keine Schwächen und lief durchgehend stabil. Das Bedienkonzept ist trotz Jahren des Stillstands immer noch einzigartig.
Ich könnte mir sogar vorstellen, Tracktion bald als Tablet-App zu sehen, da die Bedienung mittels Drag&Drop, das Ein-Fenster-Konzept und vor allem die großen Buttons geradezu danach verlangen, „angefasst“ zu werden.
Die Auswahl der mitgelieferten Plug-ins erscheint im Vergleich zur Konkurrenz sehr mager, was aber angesichts des Preises und der Massen an Freeware Plug-ins, die mittlerweile verfügbar sind, kein Kaufkriterium mehr sein sollte. Wichtiger erscheint eine Weiterentwicklung der Bearbeitungsfunktionen von Audio- und vor allem MIDI-Events. Insbesondere eine Alternative zum In-Place-Editing wäre wünschenswert.
Ein weiterer Wunsch auf meiner Liste ist eine optionale Mixeransicht. Bei den heutzutage vorherrschenden 16:9-Bildschirmen kann diese Art der Ansicht gerade bei sehr großen Projekten hilfreich sein, um den Überblick zu behalten.
„Für dieses Betriebssystem kann Tracktion als die erste vollständige DAW angesehen werden.“
Tut mir Leid, hier mal den Schlaumeier machen zu müssen, aber mit Ardour 3 und Qtractor ist schon eine Weile zwei vollständige DAWs für die Betriebssysteme um den Linux Kern vorhanden! Beide bieten VST Unterstützung. Desweiteren gibt es eine Weile schon den Ubertracker Renoise (OK, nicht ganz eine DAW) und auch der Ableton Live Clone „Bitwig“ ist schon auf Linux getestet worden, aber noch nicht erschienen.
Sonst, schöner Artikel, der die Vorteile des Tracktion Konzeptes ins rechte licht rückt.
Besitzer einer Lizenz für die Vorgängerversionen von Tracktion müssen für ein Upgrade auf Tracktion 4 29,99 Dollar zahlen. Dafür können sie die Mackie-Plugins, die mit Tracktion 2/3 mitgeliefert wurden, auch unter Tracktion 4 einsetzen.
Ich benutze Tracktion 3 schon seit Jahren und bin immer noch sehr angetan vom ergonomischen Workflow, besonders für das Mixing und das Arbeiten mit reinen Audiospuren. Der umständlich zu bedienende MIDI-Editor hat mich allerdings auch schon oft genervt. Deswegen versuche ich mich gerade in Reaper einzuarbeiten, bin aber vom Funktionsumfang etwas überwältigt. Dafür gibt es dort so interessante Sachen wie die JS-Plugins und ReaScript.
Für Linux-Nutzer ist Reaper unter Wine übrigens auch eine interessante Alternative, die auch (in der ermäßigten Lizenz) nicht mehr kostet. Unter Wine kann man auch viele Winows-Plugins nutzen, kommerzielle machen machmal Probleme wegen den Kopierschutzmechanismen.
Ich werde Tracktion unter Linux jedenfalls weiterhin gespannt verfolgen und auf T4 upgraden, sobald es aus der Beta raus ist.
Unprätentiöser und informativer Test. Super.