Test: Ueberschall Liquid Adlibs

– Dank integrierter Melodyne-Engine lässt sich das gesampelte Material in Tonhöhe und Tonart anpassen – der Anwender kann zwischen zig verschiedenen Skalen wählen –

Nicht nur die Tonhöhe, sondern auch die Tonlänge kann mit dem Editor beeinflusst werden. Möchte man z.B. eine Note innerhalb einer Phrase verlängern, so klickt man einfach den rechten Rand der „Röhre“ an und zieht die Note in die Länge. Der auf diese Note folgende Ton wird automatisch kürzer. Überlappungen gibt es keine, der Startpunkt der einen Note ist immer der Endpunkt der anderen. Das Bearbeitungsraster kann eingestellt werden (1/4, 1/8, 1/16, 1/24). Die Darstellung der Noten kann per Lupenfunktion vergrößert oder verkleinert werden, was gerade bei längeren Phrasen mit vielen kurzen Noten erforderlich ist. Analog zur Tonhöhen-Feinjustierung kann auch der Start- und Endpunkt per gedrückter ALT-Taste fein eingestellt werden. Das vollständige Entfernen von Noten funktioniert natürlich auch. Neue rhythmische Variationen kann man übrigens auch durch Ändern des Start- und Endpunkt der kompletten Phrase erreichen. Eigenes Material lässt sich leider nicht importieren.

– Die L.I.S. Engine bietet 8 belegbare Controller, die Volume, Panorama, Pitch und Formant steuern können. Da für jeden Controller der Keyboardbereich frei eingestellt werden kann, ist die Veränderung einzelner Phrasen möglich –

Automation & sonstige Funktionen
Die L.I.S. Engine bietet 8 belegbare Controller, die Volume, Panorama, Pitch und Formant für einen frei einstellbaren Bereich der Keyboardtastatur steuern können. Mit den Funktionen „Double tempo“ und „Half tempo“ wird die Geschwindigkeit des Samples mehrfach verdoppelt oder halbiert. Das Farbschema des gesamten Plug-Ins kann zwischen grün, rot und gelb gewechselt werden. Mit der Multi/Solo-Funktion wird eingestellt, ob man mehrere Samples gleichzeitig oder immer nur ein Sample auf der Tastatur abspielen kann. Zu guter Letzt gibt es noch eine Auto Sync-Funktion zur Synchronisierung des Instrumentes mit der Host-Anwendung und einen Setup-Bereich zum Hinzufügen weiterer Librarys.

Fazit
Der 10. Teil der Liquid Instruments Serie beschert dem Käufer eine umfangreiche Sammlung verbaler und nonverbaler Gesangsphrasen. Die Qualität der Library ist einwandfrei und die integrierte Melodyne-Engine sorgt beim Verbiegen der Samples dafür, dass die Qualität auch so bleibt. Das Benutzerinterface ist leicht zu bedienen und hat wenig Schwächen. Trotzdem ist Adlibs nicht für jeden Produzenten uneingeschränkt empfehlenswert. Das liegt zum größten Teil an dem gesampelten Material, das zum Musikstil und zu den bereits aufgenommenen Voice-Parts passen muss – wie immer also reine Geschmackssache. Dank der Melodyne-Engine lassen sich die Samples allerdings im großen Rahmen anpassen, so dass passend gemacht werden kann, was nicht auf Anhieb passt.

Plus:
++++ integrierte Melodyne-Engine inkl. Editor
++++ 2400 verbale und non-verbale Gesangsphrasen, eingesungen von 8 SängerInnen
+++ kinderleichte Bedienung, guter Samplebrowser, einfacher Melodyne-Editor

Minus:
— LIS-Benutzeroberfläche lässt sich nicht an Bildschirmgröße anpassen, Browserfenster könnte größer sein

Getestete Version: 1.5.1.2
Kopierschutz: Challenge-Response
Lieferumfang: 1 DVD, gedrucktes englisches Handbuch, deutsches Handbuch als PDF

Preis / Straßenpreis: 174,00 Euro / 159,00 Euro

Systemvoraussetzungen:
Mac: (Leopard kompatibel), mind. Mac OS X 10.3.9, 512 MB RAM, G4 500 MHz
RTAS (mind. Pro Tools 6.9), AU, VST, Stand Alone
Windows: Windows 98SE, XP, 512 MB RAM, Pentium 800 MHz, RTAS (mind. ProTools 6.9) , VST, Stand Alone