Frequenzselektives Arbeiten
Wem die grundlegende Funktionsweise noch nicht verfrickelt genug ist, der kann in beiden Sektionen jeweils den FREQ-Knopf drücken. Hier kann die Stärke der Transienten- und Sustainbearbeitung frequenzselektiv eingestellt werden. Laut Sonnox funktioniert das Ganze wie eine Art frequenzabhängiger Dry-/Wet Regler. Es gibt dabei zwei verschiedene Modi, den Tilt und Focus Mode. Beim Tilt-Mode gibt es wie bei einem Tilt-EQ eine Center-Frequenz. Durch positive Tilt-Werte wird nun der Bereich unter der Centerfrequenz abgesenkt und somit aus der Bearbeitung ausgeblendet. Bei negativen Tilt-Werten wird wiederum der Bereich oberhalb der Center-Frequenz abgesenkt und aus der Bearbeitung ausgeblendet. Neben dem Tilt-Wert lässt sich auch die Center-Frequenz und die Flankensteilheit verändern.
Als Zweites gibt es den Focus Mode, wobei wiederum eine Centerfrequenz gewählt werden kann. Positive Focus-Werte senken nun den Bereich oberhalb und unterhalb dieser Frequenz ab, während negative Werte den gewählten Frequenzbereich selbst absenken und aus der Bearbeitung ausblenden. Diese frequenzabhängige Arbeitsweise kann für den Transienten- und Sustainbereich separat eingestellt werden.
Das Ganze macht vor allem bei komplexeren Signalen Sinn. So kann man beispielsweise auf der Drumsubgruppe die Transienten global anheben, mithilfe von negativen Tilt-Werten aber die Becken mehr oder weniger aus der Bearbeitung herausnehmen. Andersherum kann man die Sustain-Phase global verkürzen, das Ganze mit positiven Tilt-Werten aber auf den Bassbereich beschränken, so dass der Beckenausklang nicht unnatürlich verändert wird.
Output Sektion
Auf der rechten Seite liegt die Output-Sektion. Dort befindet sich der Regler für den Ausgangspegel, ein globaler Dry-Wet Regler und ein Warmth-Regler. Letzerer repräsentiert eine Sättigungsstufe, welche dem Ausgangssignal hinzugemischt werden kann. Bei 100% Warmth wird sogar das Clipping, das bei hohen positiven Transients-Werten schnell in der DAW entstehen kann, komplett abgefangen. Verzerrungsprodukte werden aber nur moderat hörbar. Neben dem globalen Bypass gibt es auch einen Differenz-Schalter. Hier kann die Differenz zwischen bearbeitetem und unbearbeitetem Signal hörbar gemacht werden, was die Einstellung der Sensivity vereinfachen kann, aber auch kreative Klangoptionen eröffnet.