In der Praxis
… schlägt sich das Gespann aus Vestax Spin Controller und DJay Software erstaunlich gut, man muss sagen, in Anbetracht des Preises sogar fantastisch. Natürlich kommt die Haptik des Controllers nicht an die eines VCI-100 oder 300 heran, und der Zugriff auf die Effekte der Software ist eingeschränkt. Die Jogwheels allerdings sind in dieser Preisklasse einzigartig, und auch der Rest ist ordentlich verarbeitet und liegt gut in der Hand. Selbst einem gelegentlichen Club- oder Party-Einsatz steht nichts im Weg, solange man dem Spin keine Stürze vom Pult zumutet. Die Zusammenarbeit mit der DJay Software ist dank der optisch ähnlichen Umsetzung sehr intuitiv und funktioniert flüssig und schnell. Große Latenzen oder auch Ladezeiten seitens der Software ließen sich im Test nicht feststellen. Auch die CPU-Auslastung ist selbst beim Abspielen von zwei Tracks und gleichzeitigem Browsen sehr gering.
Dabei bietet DJay gerade Einsteigern eine sehr gute Übersicht über das Mixing und gibt dem User trotzdem die Möglichkeit, kreativ, zum Beispiel durch das Einbinden von Effekten, zu arbeiten. Somit wird jeder Anwender mit diesem Paket schnell zu einem Erfolgserlebnis kommen, aber andererseits die Software erst mit einiger Erfahrung voll ausreizen können. Auch die Automix Funktion macht einen guten Eindruck, wenn es einmal nur um die Hintergrundbeschallung einer Veranstaltung gehen sollte. Lediglich eine detaillierte Wellenformanzeige der einzelnen Tracks lässt DJay vermissen.
Das Audiointerface besitzt einen sehr guten, druckvollen Klang, der zwar nicht mit Highend-Lösungen mithält, aber für DJ-Anwendungen auf jeden Fall ausreichend ist, da meist die Grenzen eher durch die vorhandene PA als durch das Audiointerface gesetzt werden. Als Anschlüsse stehen ein Master-Out in Cinch-Ausführungen, sowie ein Mikrofoneingang und ein Kopfhörerausgang im Klinkenformat zur Verfügung. Hier wünscht man sich später eventuell einen zweiten Cinch-Ausgang. Zwar sieht DJay nur das interne Mixen des Musiksignals vor, aber es lässt sich ja auch ohne Probleme eine Software wie Native Instruments Traktor oder ähnliche mit dem Controller verbinden. Man könnte hier höchstens den zweiten Ausgang per Adapter über den Kopfhörerausgang realisieren, um dann zwei Decks über einen externen Mixer zu mischen.