Trotz der geringen Abmessungen steckt die kleine Kiste voll mit Funktionen. Mit kombinierten neunzig Sekunden Aufnahmezeit hat man als Musiker mehr als genügend Kapazitäten, um Ideen festzuhalten oder sich selbst zu begleiten und auch schon mal ganze Arrangements zu testen. Dabei hilft nicht nur das eingebaute Metronom mit Tap-Tempo Funktion, sondern auch die Möglichkeit, die Loops zu quantisieren. Die Aufnahme startet und stoppt also immer zum richtigen Zeitpunkt und so lassen sich auch die beiden separaten Loops miteinander synchronisieren. Zusätzlich lässt sich über den Auto Rec-Knopf die Aufnahme mit dem Signal der Gitarre oder des Mikrofons triggern. Leider bietet das Metronom aber nur einen etwas schrillen und mit der Zeit nervtötenden „Klick-und-Piep Sound“. Der eine oder andere kleine Drumtrack macht da mehr Spaß und findet sich auch in anderen Loopern der gleichen Preisklasse. Dafür bietet es nicht nur den üblichen 4/4 Takt, sondern kann mit einigen Variationen aufwarten.
Das Gros der Möglichkeiten ist in der Effektsektion untergebracht. Zwölf verschiedene Effekte, Verzerrer und Simulationen werden hier geboten, darunter die Klassiker Chorus und Delay, aber auch eine ganz gut gelungene Akustikgitarren-Simulation. Aufgrund der Anwahl des jeweiligen Effektes über einen der beiden Chickenhead-Schalter können jedoch keine zwei Effekte parallel aktiviert werden. Neben den vier Bereichen des Effektpotis, mit denen die Effekte gewählt und in ihrer Intensität verändert werden, kann mit dem zweiten Poti bei vielen Effekten ein weiterer Parameter eingestellt werden. Beispielsweise die Lautstärke der Delay-Wiederholungen oder die Intensität des Phasers. Insgesamt Hat der Lil‘ Lopper damit schon vergleichsweise viel zu bieten.
Praxis und Klang
Dank der übersichtlich angeordneten Bedienelemente steigt man sehr schnell in die Funktionen und die Arbeitsweise des Lil‘ Loopers ein. Die Aufnahmen und das Löschen einzelner Patterns passieren intuitiv und unkompliziert. Durch die doppelte Belegung der meisten Knöpfe und eine klare Beschriftung gibt es auch mit den restlichen Funktionen keine Probleme. Allerdings wird durch das Einknopf-Layout für die Effekte an einigen Stellen viel Fingerspitzengefühl verlangt, um die gewünschte Einstellung zu finden. Wichtig für einen Looper ist auch die spontane und genaue Reaktion auf das Drücken der Fußschalter und hierfür bieten die etwas hakeligen Schalter des Lil‘ Loopers leider zu wenig Feedback. Zwar ist die Quantisierungs- und Synchronisierungsfunktion dabei eine willkommene Hilfe, doch bei der „freien“ Aufnahme wären etwas massivere Schalter klar von Vorteil. Da es keinen Speicher oder Exportfunktionen für aufgenommene Loops gibt, ist das Einsatzgebiet der kleinen Kiste eher die Bühne oder die heimische Übungssession.