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Test: Yamaha DSR112, DSR115, DSR215 Aktivboxen und DSR118W Subwoofer

Yamaha DSR-Serie

15. Juli 2011
Die Yamaha DSR-Serie

Die Yamaha DSR-Serie

We are family

Yamaha hat vier neue Aktivboxen am Start. Sie gehören zur DSR-Serie und bestehen aus den Modellen DSR112, DSR115, DSR215 und dem Subwoofer DSR118W. Bis auf den 18-Zoll Subwoofer arbeiten die drei Fullrange-Boxen mit der identischen Class-D Endstufe, die eine Leistung von satten 1300 Watt liefert, aufgeteilt in 850 Watt für die Bässe (LF) und 450 Watt für den Mittel/Hochtonbereich (HF). Auch die digitale Frequenzweiche mit FIR-X-Tuning für optimiertes Frequenz- und Phasenverhalten und das identische CD-Waveguide Horn mit passendem 2-Zoll Treiber ist in jeder der drei Aktivboxen zu finden. Dennoch werden mit ihnen unterschiedliche Schalldrücke erzielt. Das liegt am Gehäusevolumen und an der Tieftonbestückung. In der kleinsten Box, der DSR112, arbeitet ein 12-Zoll Schallwandler, die DSR115 ist mit einem 15-Zoll Tieftöner bestückt, und die DSR215 hat gleich zwei 15er im Angebot. Im aktiven Subwoofer DSR118W geht ein 18-Zoll Basslautsprecher ordentlich zur Sache, angetrieben von einer 800 Watt Endstufe. Lassen wir bei diesem Test die DSR215 außen vor und konzentrieren uns auf den Rest der Familie.

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Fullrange-Boxen

Multifunktional kommt die DSR112 daher. Sie kann aufgrund ihrer Gehäuseform als Topteil oder als Bühnenmonitor eingesetzt werden. Für die Montage auf der „Stange“ ist wie beim größeren Bruder ein passender Hochständerflansch (35 mm) vorgesehen. Für geflogenen Einsatz besitzen DSR112 und DSR115 integrierte M10-Rigging-Punkte. Auch wenn das Gehäuse der kleinen 12-Zoll Box beim Tragen nicht unbedingt Rückenschmerzen verursacht, hätte ich mich über zwei Griffe gefreut, die auch das Handling bei der Hochständermontage erleichtern würden. Übrigens tragen alle Boxen der DSR-Serie die sehr widerstandsfähige Kunststoffbeschichtung Line-X. Damit sind sie auch im harten Bühnenalltag gegen Beschädigungen der Oberflächen geschützt.

Nur ein Tragegriff an der DSR112

Nur ein Tragegriff an der DSR112

Die Frontbleche der Aktivboxen sind aus massivem Stahlblech und werden ihrer Schutzfunktion sicherlich auch im harten Bühneneinsatz gerecht. Der Größenunterschied zwischen den beiden Fullrange-Boxen und das daraus resultierende Gehäusevolumen ist beachtlich. Die Abmessungen der kompakt wirkenden DSR112 (B x H x T): 370 x 638 x 368 mm. Dem gegenüber wirkt die DSR115 mit ihren Maßen schon richtig erwachsen: 442 x 755 x 423 mm (B x H x T).

Seitlicher Tragegriff der DSR115

Seitlicher Tragegriff der DSR115

Schallwandler

Die hohen Frequenzen (HF) der Fullrange-Modelle werden von einem 2-Zoll Titan-Diaphragma-Kompressionstreiber mit Neodym-Magneten übertragen. Das vorgesetzte, großformatige „Wide-Dispersion-CD-Waveguide-Horn“ ist in der Abstrahlcharakteristik optimiert. Es sorgt für einen weiten Abstrahlwinkel von 90° horizontal und 60° vertikal. Als LF-Schallwandler kommen Aluminium-Tieftöner mit 3-Zoll Schwingspulen und Neodym-Magneten zum Einsatz. Nicht zuletzt dadurch konnte das Gesamtgewicht der Aktivboxen reduziert werden. 21,2 kg bringt die kleine DSR112 auf die Waage, 28 kg sind es bei der DSR115. Die digitale Frequenzweiche mit der Bezeichnung „FIR-X-Tuning“ ist eine Yamaha Eigenentwicklung. Sie soll einen glatten Frequenzverlauf ohne Phasenauslöschungen ermöglichen, was im Endeffekt für einen transparenteren Sound sorgt. Die Trennfrequenz der Weiche liegt bei 1700 Hz. Der übertragbare Frequenzbereich (-10dB) reicht bei der DSR112 von 55 Hz bis 20 kHz. Beim größeren Modell, der DSR115, sind es 45 Hz bis 20 kHz.

DSR112 ohne Frontabdeckung

DSR112 ohne Frontabdeckung

Endstufenmodul

Die hocheffizient arbeitende Endstufe benötigt keinen Lüfter. Dafür sind einige Kühlrippen in das leistungsstarke Endstufenmodul aus Aluminium integriert. Die Signale werden intern von einem Hochleistungs-DSP mit 48 Bit verarbeitet. Ein Schaltnetzteil mit PFC (Power Factor Correction) übernimmt die Spannungsversorgung. Auf der Eingangsseite warten eine XLR- und eine parallel geschaltete Klinkenbuchse auf Anschluss. Mit der XLR-Thru-Buchse wird das Eingangssignal an zusätzliche Boxen weitergeleitet. Die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe ist zwischen Line und Mic umschaltbar. So kann auch schnell mal ein Mikrofon für Durchsagen direkt angeschlossen werden.

Endstufenmodul mit Konvektionskühlung

Endstufenmodul mit Konvektionskühlung

Der Level-Regler mit rastender Mittelstellung ist für den Ausgangspegel zuständig. Liegt der Eingangspegel knapp unterhalb der Übersteuerungsgrenze, warnt die rot aufleuchtende Peak-LED. Drei weitere LEDs signalisieren Power, Protection und Limit. Protection tritt bei aktiviertem Schutzsystem in Kraft. Das kann zum Beispiel bei Überhitzung der Fall sein oder beim Einschalten zum Schutz der Lautsprecher. Der Ausgangs-Limiter wird aktiv, wenn der Maximalpegel überschritten wird. Eine auf der Frontseite hinter dem Schutzgitter sitzende LED zeigt die Betriebsbereitschaft der Aktivbox an. Bei Bedarf kann diese weiße Kontroll-Leuchte ausgeschaltet werden.

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Bedienpanel der Fullrangeboxen

Bedienpanel der Fullrangeboxen

Zwei Druckschalter greifen direkt in das Soundgeschehen ein. Da haben wir einmal das High-Pass-Filter (HPF). Ist es aktiviert, werden Frequenzen unterhalb von 120 Hz ausgeblendet. Das macht Sinn beim direkten Anschluss eines Mikrofons oder beim Betrieb des Fullrange-Speakers in Kombination mit einem Subwoofer wie dem DSR118W, zum dem wir später noch kommen. Die zweite Taste aktiviert D-Contour (Dynamic Contour). Das ist eine dynamische Loudness-Schaltung, die sich bei Beschallung mit Musikkonserven anbietet (besonders für DJs). Sie arbeitet mit einem Multiband-Dynamikprozessor, der bei leisen Passagen Bässe und Höhen auf musikalische Art und Weise anhebt und bei seiner Arbeit die EQ-Einstellungen berücksichtigt. Steigt die Lautstärke, wird der Effekt immer weiter zurückgeregelt. Beide Schalter, D-Contour und HPF, sind im aktivierten Zustand beleuchtet, was im dunklen Bühnenumfeld eine sehr praktische Sache ist. Zur Stromversorgung werden übrigens allen Boxen der DSR-Serie verriegelbare Kaltgerätekabel mitgeliefert.

Subwoofer

Mit 42 kg gehört der DSR118W nicht zu den leichtesten Vertretern seiner Zunft. In seinem Bassreflexgehäuse arbeitet ein 18-Zoll Speaker mit Ferrit-Magnet. Möglicherweise hätte sich hier beim Einsatz eines Lautsprechers mit Neodym-Magneten noch etwas Gewicht einsparen lassen. Die Abmessungen des Gehäuses (B x H x T): 520 x 638 x 584 mm. Auf der Oberseite findet sich die Buchse für die Distanzstange, die leider ohne Gewinde auskommen muss. Bei der Leistung der Endstufe kann sich der Anwender über 800 Watt freuen. Das ist sogar etwas weniger, als bei den beiden Fullrange-Boxen. Der Frequenzbereich (-10dB) umfasst 40 Hz bis 130 Hz, bei einem Schalldruck von 132dB SPL. Im Vergleich dazu liefert die DSR112 einen Schalldruck von 134dB SPL und die DSR115 sogar 136dB SPL. Das Endstufenmodul des Tieftöners ist ebenfalls konvektionsgekühlt. Limit-, Protection-, Peak- und Power-LED sind auch vorhanden, ebenso der Schalter für die Front LED und der Level-Regler. Wie bei den meisten Subwoofern üblich, gibt’s noch einen weiteren Taster zum Umschalten der Polarität. Im Eingangsbereich finden sich zwei XLR-Buchsen (links/rechts). Über zwei weitere XLR-Buchsen (links/rechts) gehen die Signale dann zu den Satelliten. Frequenzweichen sind im DSR118W nicht eingebaut. Dafür gibt es ja in den Fullrange-Boxen die bereits erwähnten High-Pass-Filter. Das bedeutet aber auch, dass beim Einsatz von Satellitenboxen anderer Hersteller auf entsprechende Filterschaltungen geachtet werden muss.

Subwoofer DSR118W ohne Frontabdeckung

Subwoofer DSR118W ohne Frontabdeckung

Praxis

Bei diesem Test ist ein direkter Vergleich zwischen den verschiedenen Fullrange-Aktivboxen gegeben, da Yamaha mir freundlicherweise jeweils zwei Pärchen zur Verfügung gestellt hat – und das sogar für einen längeren Testzeitraum. Dies ist nicht immer möglich, weshalb ich mich ausdrücklich bedanke. Damit deren Verhalten in Kombination mit einem Subwoofer auf den Prüfstand kommen kann, stellte mir die Spedition auch noch einen DSR118W vor die Tür.

Kein surrender Lüfter stört die Stille, als ich meine Test-CD mit Liedern von Marla Glen einlege. Der Klang ist brillant in den Höhen, die Bässe zaubern ein sattes Fundament, Lautstärkereserven sind genügend vorhanden, der Sound gefällt. Die Rede ist übrigens vom Pärchen DSR112. Wie zu erwarten, wird die Basswiedergabe beim Anschluss der beiden DSR115 um einiges kräftiger. Schließe ich ein Mikrofon direkt an die Aktivboxen, ist dringend anzuraten, den HPF-Knopf zu drücken, zumindest wenn der 15-Zoll Basslautsprecher im Spiel ist. Ansonsten ist die Basswiedergabe einfach zu kräftig.

In Kombination mit dem Subwoofer klingt die CD von Marla Glen über die beiden kleinen DSR112 erst richtig gut. Der 18-Zoll Sub ergänzt die Satelliten perfekt, satte Tiefbässe füllen den Raum. Die Ortung der Instrumente im Stereobild ist gut herauszuhören, die Bässe wirken nie verwaschen. Beim Trio mit den beiden DSR115 ist mir die Basswiedergabe allerdings eine Spur zu kräftig. Ich regle den Subwoofer zurück, dann passt’s wieder. Oder anders ausgedrückt. Sind die zwei DSR115 im Einsatz, ist ein Subwoofer nicht unbedingt nötig. Die kompakten DSR112 mit den 12-Zoll Tieftönern können hingegen eine Unterstützung im Bassbereich ganz gut vertragen. Um abschließend einen Teil der Yamaha Anlage unter Live-Bedingungen zu testen, beschalle ich mit der Kombination DSR112 und DSR118W den Auftritt einer Coverband. Als Ergebnis freuen sich Band wie Zuhörer über einen druckvollen, edlen Sound mit knackigen Bässen und stimmigem Gesamteindruck. Der Subwoofer überträgt den Sound der Bassdrum mit dem gewünschten Punch, und der mehrstimmige Gesang setzt sich unverfälscht durch. Auch bei hohen Lautstärken wird es nie schwammig oder indirekt. Die Impulsfreudigkeit der Anlage ist jederzeit spürbar. Nach mehr als vier Stunden Dauereinsatz geht meine Hand beim Abschalten der Komponenten direkt zu den Kühlkörpern. An den Lamellen ist lediglich eine geringfügige Wärmeentwicklung spürbar. Die „kleine“ Yamaha-Anlage hat ihren Livetest mit Bravour bestanden.

Ab September werden auch Lautsprecherhüllen für die Modelle DSR112, DSR115 und DSR118W
verfügbar sein.

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Fazit

Die Aktivboxen der Yamaha DSR-Serie sind für professionellen Einsatz wie geschaffen. Angefangen bei der Auswahl der Komponenten, über die exzellente Verarbeitung, bis hin zu den klanglichen Eigenschaften und den hohen Pegelreserven gibt es nichts zu beanstanden. Dank verschiedener Schutzschaltungen steht auch einem Dauereinsatz nichts im Weg, und die passive Kühlung erledigt dabei bestens ihren Job. Die sehr harmonisch klingende D-Contour-Schaltung rundet den Einsatzbereich in Richtung Musikkonserven-Beschallung (sprich DJ) ab. Für Events unterschiedlicher Größenordnungen und Anforderungen lässt sich mit den Bausteinen der Yamaha DSR-Serie jeweils eine passende PA zusammenstellen, die zeitgemäßen Anforderungen entspricht und hohe Leistungsreserven bietet. Die widerstandsfähigen Line-X Beschichtungen tragen zudem dazu bei, dass die Oberflächen auch im Live-Alltag gegen äußere Einflüsse recht gut geschützt sind. Die DSR-Serie ist ein Gesamtsystem, das durch die Art der verschiedenen Boxen mit unterschiedlichen Bestückungen im Tieftonbereich für viele Anwender interessant ist und bestimmt nicht enttäuscht.

Plus

  • Klangeigenschaften
  • Verarbeitungsqualität
  • hohe Endstufenleistungen
  • D-Contour Schaltung (bei Fullrangeboxen)
  • beleuchtete Schalter D-Contour und HPF (bei Fullrangeboxen)
  • Netzkabel mit Verriegelung
  • Konvektionskühlung
  • Oberflächen mit Line-X Beschichtung

Minus

  • DSR112 nur ein Tragegriff
  • DSR118W ohne Frequenzweichen

Preis

  • Straßenpreise (Stand Juni 2011):
  • DSR112: 879,- Euro
  • DSR115: 979,- Euro
  • DSR118W: 949,- Euro
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