Smartes Piano mit Stream Lights
Inhaltsverzeichnis
Yamahas Angebot an mobilen E-Pianos ist groß und breit gefächert. Egal ob Einsteiger, Fortgeschrittene oder professionelle Pianisten, bei Yamaha sollte jeder Interessierte ein passendes Instrument für sich finden. Mit dem Yamaha P-S500 bieten die Japaner ab sofort ein neues Piano an, das für einen Preis von knapp unter 2.000,- Euro allerhand Sounds, eine 88er-Tastatur und diverse smarte Funktionen bietet. Was sich dahinter verbirgt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Yamaha P-S500 – ein mobiles Digitalpiano
Im Gegensatz zu den großen mit festem Holzunterbau versehenen Clavinova CLP-, CVP- und Arius-Pianos von Yamaha ist das P-S500 als mobiles Piano ausgelegt. Wie üblich bietet Yamaha allerdings optional einen Unterbau aus Holz sowie eine 3-fache Pedaleinheit für das Piano an. Ansonsten nimmt das P-S500 auch gerne auf einem handelsüblichen Keyboardständer Platz. Da das Piano 21,8 kg auf die Waage bringt, sollte dieser allerdings einigermaßen stabil ausgelegt sein.
Zum Lieferumfang gehört das zum Betrieb notwendige externe Netzteil, ein Haltepedal, Notenhalter sowie zwei USB-Kabel für den Anschluss an einen Computer oder ein Tablet.
Die Maße des Pianos belaufen sich auf 1329 x 410 x 167 mm, die 88 Tasten benötigen natürlich etwas Platz.
Wie sieht das E-Piano Yamaha P-S500 aus?
Mir persönlich gefällt das P-S500 außerordentlich gut, denn es macht einen sehr edlen Eindruck und unterscheidet sich optisch durchaus von herkömmlichen Pianos. Das Gehäuse macht einen sehr stabilen Eindruck und bietet einige Raffinessen, so wie beispielsweise die oberhalb der Tastatur nach oben angewinkelte Leiste. In der Praxis dient diese Fläche zur Darstellung der sogenannten Stream Lights, LED-Streifen die die passenden Töne beim Erlernen neuer Klavierstücke visualisieren.
Der linke Teil des Panels ist mit Touchscreen-Elementen ausgestattet, worüber das Piano rudimentär gesteuert werden kann, auch ein kleines Display hat Yamaha hier integriert. Wichtig zu wissen: Yamaha hat das P-S500 konsequent als „smartes Piano“ entwickelt, d. h. ein Tablet mit der passenden „Smart Pianist“-App wird dringend empfohlen, dazu später mehr.
Direkt hinter dem hochgestellten Bedienpanel schließen sich die beiden nach oben abstrahlenden Lautsprecher an, mittig kann der mitgelieferte Notenhalter des P-S500 angebracht werden. An echten Hardware-Bedienelementen bietet das neueste Yamaha Piano lediglich einen Power-on/off-Button sowie einen Lautstärkeregler.
Welche Anschlüsse bietet das P-S500 von Yamaha?
Hinsichtlich der Anschlüsse bietet das Yamaha E-Piano eine gute Ausstattung. Zwei Klinkenbuchsen (6,3 mm) dienen als Hauptausgang, über einen 3,5 mm Klinkeneingang können dem Piano externe Audiosignale zugeführt werden. Auch ein regelbarer Mikrofoneingang (6,3 mm Klinke) ist vorhanden.
Wahlweise lässt sich ein handelsübliches Sustain-Pedal oder die o.g. 3-fache Einheit von Yamaha am P-S500 betreiben. Drei USB-Anschlüsse dienen zur Verbindung mit einem Computer, einem Tablet und externen USB-Speichermedien. Optional erhältlich ist der WLAN-Adapter UD-WL01, über den das Piano auch drahtlos mit einem mobilen Endgerät verbunden werden kann – und damit auch gleichzeitig zum Betrieb geladen werden kann. Allerdings kostet dieser satte 82,- Euro. Zusätzlich bietet das Piano zwei frontseitige Kopfhöreranschlüsse (1x 6,3 mm, 1x 3,5 mm) und den obligatorischen Netzteilanschluss.
Wie klingt das Yamaha P-S500?
Mit über 660 Sounds ist das P-S500 von Yamaha mit sehr vielen Klängen ausgestattet. Dabei schöpft das Piano vor allem aus dem Klangfundus von Yamahas Entertainer Keyboards. Entsprechend verfügt das Piano über diverse mit zusätzlichen, instrumentenspezifischen Artikulationen ausgestatteten Sounds wie über 100 Articulation Voices sowie mehrere Natural, Sweet und Live Voices. Das klingt alles sehr amtlich und ausdrucksstark. Da kann man sich bei Yamaha einfach drauf verlassen, dass eine ordentliche Klangqualität geboten wird.
Wie im folgenden Video dargestellt, zeigt sich der Vorteil des „smarten P-S500“ in einer einfachen und intuitiven Bedienung. Gerade wenn man auf der Suche nach seinem ganz persönlichen Lieblingsklaviersound ist, ist das Bedienkonzept mit einem angeschlossenen Smartphone/Tablet ein echter Bringer. Einfacher und komfortabler hat man mit einem Hardware-Piano wohl noch nie seinen Sound ausgewählt, bearbeitet und eingestellt. Mit bis zu 256 Stimmen ist dazu ausreichend Polyphonie vorhanden.
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Das Yamaha P-S500 bietet neben seinen vielfältigen internen Sounds auch 370 Styles, so dass es als fast schon als schickes Entertainer Keyboard durchgeht. Auch hier kommt wieder ein mobiles Endgerät gelegen, denn ohne dieses hat man Zugriff auf 100 Styles. Über ein Smartphone/Tablet sind es dann 370 unterschiedliche Rhythmen.
Gegenüber den reinen Entertainer Keyboards von Yamaha ist die Begleitautomatik zwar deutlich abgespeckt, die Styles des P-S500 bieten lediglich jeweils ein Intro und Ending sowie vier Style-Variationen. Die Begleitautomatik funktioniert aber tadellos und für das Spielen zu Hause reichen die gebotenen Funktionen allemal aus.
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Das interne Lautsprechersystem des P-S500 klingt insgesamt rund und ausgewogen. Ausgestattet ist das Piano mit zwei 2,5 cm Hochtönern sowie zwei weiteren für die Mitten und tiefen Frequenzen zuständigen Lautsprechern. Etwas mehr (Bass-) Fundament hätte ich mir zwar gewünscht, aber für die Session im heimischen Wohnzimmer reicht die Leistung und Klangqualität gut aus.
Yamahas Smart Pianist App für iOS und Android
Schon lange gehören Apps zur Grundausstattung fast jedes aktuellen Digitalpianos. Mit der Smart Pianist App hat auch Yamaha seine eigene kostenlose App entwickelt, die zu den Serien Clavinova, Arius, einigen Modellen der P-Serie und dem hier getesteten P-S500 kompatibel ist.
Wie im oben verlinkten Video zu sehen, lädt der Touchscreen des Smartphones/Tablets förmlich dazu ein, den passenden Flügel- und Klaviersound nicht nur auszusuchen, sondern sich auch optisch präsentieren zu lassen. Das macht schon einfach etwas her, wenn man durch die Flügel und Klaviere per Touchscreen „wischen“ kann.
Gleichzeitig lässt sich auch der virtuelle Raum, in dem man spielen möchte, aussuchen und anpassen. Vom kleinen Tonstudio bis hin zur Kathedrale ist alles möglich. Denn auch bei den Effekten unterscheidet Yamaha zwischen der Bedienung am Piano und der über ein mobiles Endgerät. Lediglich 5 Reverb-Presets lassen sich am P-S500 auswählen, über ein Tablet/Smartphone sind es luxuriöse 58. Hinzu gesellen sich weitere Effekte wie Master Equalizer und ein Vocal Harmonizer für Mikrofonsignale.
Im folgenden Video findet ihr einen Überblick zur Smart Pianist App:
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Zusammen mit der Audio 2 Score Funktion, über die in der App aus Yamahas Musikbibliothek Noten und Leadsheets erstellt werden können, lassen sich auf Wunsch auch die Stream-Lights nutzen. Diese leuchten synchron zum laufen Song passend auf, so dass man die richtigen Töne auch visuell oberhalb der Tastatur angezeigt wird. Ich bezweifele zwar, dass diese Funktion auf lange Sicht einen adäquaten Klavierunterricht ersetzen kann, aber offensichtlich sieht Yamaha auch außerhalb des Einsteiger-Bereichs hierfür eine Zielgruppe:
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Die Tastatur des Digitalpianos Yamaha P-S500
Im Yamaha P-S500 kommt eine GHS-Tastatur zum Einsatz mit 88 Tasten zum Einsatz. Die Anschlagsdynamik lässt sich in sechs Stufen einstellen.
Für welche Zielgruppe ein Hersteller ein Keyboard/Piano entwickelt, lässt sich oftmals bereits an der verbauten Tastatur erkennen. Im Falle des P-S500 setzt Yamaha mit der „Graded Hammer Standard“ auf eine Tastatur, die bereits in den günstigeren Einsteiger-Modellen wie dem P-45 oder dem P-125 zum Einsatz kommt. Zusammen genommen mit den vielfältigen Sounds des Pianos möchte man also offensichtlich nicht zwingend die professionellen Pianisten ansprechen, sondern eher die Aufsteiger und Fortgeschrittenen, denen neben einer großen Soundpalette aus dem Entertainer-Bereich (samt Styles) auch eine schicke Optik wichtig ist. Anders sieht es da beispielsweise beim P-515 aus, das etwas günstiger als P-S500 ist, deutlich weniger Sounds bietet, dafür aber mit der NWX-Tastatur (Natural Wood X) mit Holztasten ausgestattet ist.
Die GHS-Tastatur des P-S500 ist im Gegensatz zur NWX-Tastatur deutlich weniger hart gewichtet und erfordert entsprechend weniger Kraftaufwand beim Spielen. Grundsätzlich handelt es sich bei der aus Kunststoff gefertigten Tastatur um eine solide Klaviatur, die sich gut spielen lässt und worüber nicht nur akustische Pianos, sondern eben auch Synthesizer-Sounds, Orgeln, Streicher & Co. gut rübergebracht werden können.
Danke, Felix, für den Testbericht…!
Ich muss aber sagen, mit Deiner Bewertung kann ich mich nur teilweise anfreunden.
Ich sehe es nicht als Pluspunkt, wenn ich für die uneingeschränkte Nutzung eines Instruments zwingend ein Smartphone/Tablet vorhalten muss, auch wenn dieses wohl fast Jeder haben wird.
Wenn ich mir ein solches Instrument hole, will ich es spielen und nicht nicht als kastriertes Masterkeyboard für irgendwelche Apps verwenden.
Zumal ich ja auch noch etwa 80 Dolores für den Adapter hinlegen muss…
Nur meine Meinung, Viele mögen das sicher entspannter sehen.
Aber für mich ein klarer Grund für einen Nicht-Kauf, geht für mich in die falsche Richtung…
@Codeman1965 volle Zustimmung.
MIDI-Schnittstellen scheinen out zu sein. Schade. Somit für mich unbrauchbar
Da werkelt die gleiche Tastatur drin wie im
P45 für 400,- € ……
nicht dass ich die schlecht fände (meine Tochter hat das P-125), aber in der Preisklasse, sorry, geht garnicht.
Dann doch besser der Griff zum P-515 !!!!
Danke für den Testbericht. Ich finde den Titel „mobil“ sehr irreführend, weil 21 kg wirklich nciht sehr leicht ist, das ist eher ein normales Gewicht für ein stage piano. Ich habe eins das 22kg wiegt und ich kann es zwar alleine in einer Tasche tragen, aber ohne Rollen geht da eigtl. realistisch gesehen nichts über Strecken, die man „mobil“ nennen würde. Habe ein Yamaha p121 und das lässt sich gerade so auf weitere Strecken in einer Rucksack Tasche mehr oder weniger einfach tragen, aber ist auch schon schwer. Also mobil fängt für mich aller höchstens bei 10kg nach unten an. Würde mich aber schon interessieren, ob das andere genauso oder anders sehen :)
Neben meinem PC und Arturia Keyboard suche ich etwas zum „schnellen Einschalten und loslegen“. Mit Begleitautomatik ist es tatsächlich Ideal um ein wenig vor mich hin zu spielen. Das es schon „vorgefertigte“ Songs gibt, finde ich auch interessant – müsste man mal herausfinden wie viele davon wirklich für mich interessant sind.
Die Lernfunktion würde mich tatsächlich auch interessieren, wenn es mir hilft nicht nur nach Gehör zu spielen, sondern tatsächlich auch mal Noten (intensiv) zu lernen..
Das mit dem Tablet ist sicherlich vor allen Dingen eine Ersparnis für den Hersteller, wenn der keinen Touchscreen einbauen muß, weil (vielleicht) jeder noch das ein oder andere Tablet liegen hat. Und wenn nicht, ist das vermutlich auch nur eine Zusatzausgabe von vielleicht 200 Euro (Lenovo P11).
Ich hoffe mal, dass alles schon „drin“ ist und die App quasi nur ansteuert. Trotzdem – oder gerade deshalb – frage ich mich aber schon, warum es ohne Tablet so limitiert wird. Wenn man sich zumindest seine „Lieblings-Sounds“ zu einer Schnellauswahl hinzufügen könnte.
Oder ob man auch weitere Songs hinzufügen kann und so auch Lieder üben kann, die nicht von Yamaha bereitgestellt werden.
Die Touch-Oberfläche ist sicherlich sehr schön, allerdings hätte ich auch Angst, dass die irgendwann nicht mehr funktionieren. Da sind mir „richtige“ Taster doch irgendwie lieber.. Aber schick ist es.. Der Preis.. Schon heftig