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Test: Korg Liano, portables Digitalpiano

Das leichteste Digitalpiano?

14. Dezember 2022
korg liano test

Korg Liano, portables Digitalpiano

Als Korg im September das Liano vorstellte, war das Interesse groß. Denn immerhin fielen dazu Sätze wie „das leichteste Digitalpiano der Welt“ oder „nur 6 kg Gewicht“. Seit Kurzem ist das Digitalpiano nun im Handel erhältlich und wir haben es uns einmal näher für euch angeschaut.

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Korg Liano, ein portables Digitalpiano

Unabhängig davon, ob das Liano von Korg wirklich das leichteste Digitalpiano der Welt ist, lässt sich festhalten, dass es mit seinem Gewicht von 6 kg mit Sicherheit zu den leichtesten Pianos gehört, die man aktuell kaufen kann – was aber nicht immer zum Vorteil sein muss. So schön es ist, den eigenen Rücken beim regelmäßigen Transport des E-Pianos zu schonen, ein gewisses Mindestgewicht sollte es schon sein, denn was bringt einem ein Piano-Leichtgewicht, wenn es sich bei härterem Anschlag der Tasten von der vorgesehenen Stelle wegbewegt. Gerade bei kleinen, kompakten Controllerkeyboards kommt es immer wieder vor, dass die Keyboards letztlich zu leicht sind und sich im hektischen Live-Betrieb bei vollem Tastaturanschlag vom Platz bewegen.

Korg Liano test

Es ist also ein schmaler Grad, aber Korg hat diesen beim Liano gut gemeistert. Leicht – ja, zu leicht – nein! Dafür sorgen auch mehrere Antirutschgummis, die Korg auf der Unterseite des Pianos angebracht hat.

Das Korg Liano ist klar auf den Einsteigerbereich ausgerichtet und lässt sich entsprechend einfach und intuitiv bedienen. Die Bedienoberfläche bietet zwei Drehregler, einer für die Lautstärke des Pianos, das zweite zur Auswahl der acht internen Sounds. Hinzu gesellen sich drei Buttons, wovon einer als Power-on/off-Schalter dient, einer zur Aktivierung eines Effekts, der andere zur Aktivierung des Metronoms, so dass man im gewünschten Tempo üben kann. Drückt man Reverb- und Metronom-Taste in Kombination mit einer bestimmten Taste der Klaviatur, ergeben sich weitere Funktionen.

korg liano test

Welche Tastatur und Anschlüsse bietet das Korg Liano?

Korg verbaut beim Liano eine eigens entwickelte LS-Tastatur. Diese bietet einen vergleichsweise geringen Widerstand und kommt entsprechend den Spielern entgehen, denen herkömmliche Klavier-Hammermechanik-Tastaturen zu schwergängig sind. Über den vollen Tastaturumfang von 88 Tasten verfügt das Digitalpiano und könnte dank der direkten USB-Verbindungsmöglichkeit auch als schlankes und kompaktes MIDI-Masterkeyboard dienen. Es verfügt zwar über keinerlei Extra-Funktionen für diesen Bereich, aber wer einfach nur 88 Tasten für die DAW-Arbeit benötigt, könnte das Liano durchaus mit in die engere Wahl einbeziehen.

Auch am iPad funktioniert es mit Hilfe des Camera Connection Kits. Eine drahtlose Verbindung via Bluetooth ist dagegen nicht möglich.

Korg Liano test

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Mir persönlich ist die Tastatur des Liano leider zu leichtgängig, denn beim Anschlag der Tasten gibt es keinen nennenswerten Widerstand. Letztlich war dies beim Blick auf das Gewicht des Pianos aber auch nicht anders zu erwarten. Entsprechend empfinde ich das Spielgefühl als befriedigend, denn ein richtiges dynamisches Spiel mit großen Lautstärkeverläufen erscheint hier sehr schwierig. Keine Frage, für den Einsatz als mobiles Piano, bei kleineren Gigs in der Kirche, für Walking-Acts oder Combos, die auf Events mehrfach den Auftrittsort wechseln, ist das super. Da zählt auch eher das Gewicht, als dass man eine Top-Tastatur unter den Fingern hat, um eine Etüde auf die Tastatur zu legen. Man sollte die Tastatur – wie grundsätzlich immer – aber ausgiebig anspielen, denn die Tastatur spielt sich aufgrund der Leichtgängigkeit schon deutlich anders als bei anderen klassischen mobilen Pianos.

Hinsichtlich der Anschlüsse bietet das Korg Liano das Notwendigste. Ein kombinierter Ausgang für Kopfhörer bzw. eine externe Beschallungsanlage liegt in Form einer 3,5 mm Stereo-Miniklinkenbuchse bereit. Hinzu gesellt sich ein USB-Port für den Anschluss an einen Computer sowie eine weitere Klinkenbuchse, an dem sich ein Pedal anschließen lässt.

Zum Stromversorgung dient ein externes Netzteil. Alternativ lässt sich das Liano auch mit sechs AA-Batterien betreiben. Laut Korg liegt die maximale Betriebsdauer bei 8 Stunden. Damit lässt sich das Piano ohne Weiteres für mobile Gigs, Chorauftritte im Freien oder ähnliches nutzen.

Wie klingt das Korg Liano Digitalpiano?

Mit seinen acht internen Sounds bietet das Liano eine kleine, aber durchaus feine Auswahl an Klängen. Jeweils zwei akustische sowie zwei elektrische Pianos sind an Bord, hinzu kommen ein Harpsichord, jeweils eine elektrische und eine Pfeifenorgel sowie ein Streicher-Klang.

Insgesamt natürlich nicht sonderlich viel Auswahl, aber für den Einsteiger, der gerade mit dem Klavierspielen beginnt, definitiv ausreichend. Die Qualität der Klänge bewerte ich mit gut bis sehr gut. Man kann sicherlich davon ausgehen, dass Korg für das Liano keine neuen Samples erstellt hat, sondern die Sounds auch schon in diversen anderen Korg Pianos zum Einsatz kamen.

Das erste A-Piano des Liano gefällt mir sehr, klingt schön ausgewogen und rund:

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Das zweite Piano klingt im direkten Vergleich nicht so höhenreich, passt also in die Mellow-Ecke der Pianos und bietet sich entsprechend für die ruhigeren Songs an:

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Auch die beiden E-Pianos zeugen von guter Qualität. Ein Rhodes sowie ein klassisches FM-Piano sind an Bord. Die Rhodes-Variante gefällt mir insgesamt besser, wobei es sich hierbei um eine recht cleane Variante handelt. Für die passenden Balladen bietet das zweite E-Piano genug Authentizität:

Die beiden Orgeln, Harpsichord und Streicher sind letztlich schöne Beigaben, die das Sound-Spektrum des Digitalpianos gut abrunden, aber qualitativ nicht auf dem Niveau der Pianos liegen.

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Das Lautsprechersystem des Digitalpianos

Wichtiger Bestandteil eines Digitalpianos ist das interne Lautsprechersystem. Korg hat bei seinen Entertainer-Keyboards (hier findet ihr eine große Übersicht zu den aktuellen Entertainer und Arranger Keyboards der Einsteiger-Klasse) bereits bewiesen, dass sie trotz der konstruktionsbedingten Limitierungen kompakter Pianos und Keyboards, ordentliche Lautsprechersysteme entwickeln und verbauen können, die teils mit erstaunlich sauberen und druckvollen Bässen aufwarten können.

Korg Liano test

Beim Liano setzt Korg auf ein Bassreflexsystem, das über spezielle Öffnungen auf der Rückseite des Gehäuses verfügt und die zusammen mit den 8 cm messenden Lautsprechern ein sehr angenehmes Klangbild ergeben. 2x 8 Watt reichen hier allemal aus, um die privaten Räumlichkeiten, aber auch kleinere Auftrittslocations mit passendem Sound zu füllen. Allzuviel Bassanteil muss das Piano bei den acht internen Sounds nicht abliefern, entsprechend ist es schwer, die Qualität der tiefen Frequenzen zu beurteilen, aber insgesamt klingt das schon ordentlich über die internen Speaker.

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Korg Liano
Korg Liano
Kundenbewertung:
(3)

Lieferumfang

Seit einigen Jahren bietet Korg einige interessante Software-Lösungen an, die unter macOS/Windows oder auf iOS-Devices zum Einsatz kommen können. Einige dieser Produkte legt Korg dem Liano bei, wenn auch teils nur in abgespeckter Form. Neben einem 3-Monats-Abo der Klavier-Lern-Software Skoove sowie einem 50 % Gutschein für die App „TuneCore“ liegen dem Liano die beiden Apps Korg Module und Korg Gadget 2 LE bei.

Neben dem Software-Paket liegt dem Liano das zum Betrieb notwendige Netzteil, zwei gedruckte Bedienungsanleitungen in deutscher, englischer, spanischer und französischer Sprache, ein Download-Kärtchen für das o. g. Software-Paket, ein Notenständer sowie ein einfaches Haltepedal bei.

Extras des Korg Liano

Wie eingangs erwähnt, fokussiert sich das Liano auf die notwendigsten Funktionen. Entsprechend bietet es leider kaum Extra-Funktionen. Klar, die acht internen Sounds bieten sich nicht sonderlich für Splits der Tastatur, also das parallele Spiel von zwei Klängen in zwei Bereichen der Tastatur, an, aber ein Layer von A- oder E-Piano zusammen mit den Streichern wäre schon denkbar gewesen. Aber weder Splits, noch Layer sind beim Liano vorgesehen.

Korg Liano test

Die auf der Bedienoberfläche befindliche Taste Reverb dient zur Aktivierung des gleichnamigen Effekts. Einstellen lässt sich allerdings nicht, auch gibt es keinerlei Hall-Presets. Über ein spezielles Tastaturkommando lässt sich am Korg Liano auch ein Chorus-Effekt hinzuschalten. Aber auch dieser lässt sich lediglich ak- bzw. deaktivieren.

Wie eingangs erwähnt, ist das Liano mit einem Metronom ausgestattet, das über die entsprechende Taste aktiviert werden kann. So einfach das funktioniert, so kompliziert ist es, ein passendes Tempo einzustellen. Denn hierfür müssen bestimmte Tasten der Tastatur einmal oder mehrmals hintereinander gedrückt werden. So müssen die mit x100, x10 und x1 beschrifteten Tasten für ein Zieltempo von 126 bpm also ein Mal (x100), zwei Mal (x10) und sechs Mal (x1) gedrückt werden – ganz ohne Display oder anderer Möglichkeit der Überprüfung. Fairerweise muss man sagen, dass die Zielgruppe des Liano vermutlich eher selten bpm-genaue Metronomeinstellungen vornehmen wird – aber bei anderen Pianos ist das Einstellen des Metronoms doch deutlich einfacher.

Zu guter Letzt bietet das Liano acht Demosongs, einen für jeden Sound des E-Pianos, die Möglichkeit der Transposition sowie eine Local-on/off-Funktion.

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Fazit

Mit dem Liano bringt Korg ein sehr leichtes mobiles Digitalpiano auf den Markt, das sich mit acht Sounds, zwei Effekten und Metronom nicht vor anderen Pianos unterhalb der 400,- Euro Marke verstecken muss. Das geringe Gewicht von 6 kg ist definitiv ein großer Plus-Punkt des Korg Liano, so dass es sich für Proben oder Auftritte im mobilen Umfeld anbietet. Passend dazu lässt es sich auch mit Batterien betreiben.

Das geringe Gewicht geht aber gleichzeitig mit einer leichtgewichteten Tastatur einher, deren Anschlagdynamik sich zwar ein drei Stufen einstellen lässt, aber kaum ein echtes dynamisches Spiel ermöglicht. Hier entscheidet letztlich das Einsatzgebiet ob das Liano in die engere Produktauswahl genommen werden kann. Denn wie im Test bereits angemerkt, sehe ich das Piano vor allem bei mobilen Proben und Gigs, hier kann es seine Vorteile auf alle Fälle ausspielen und für passenden Sound sorgen.

Plus

  • Gewicht
  • Sounds
  • Lautsprechersystem

Minus

  • umständliche Bedienung des Metronoms

Preis

  • 379,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    ich verstehe nicht, warum die Hersteller die User davon abschrecken wollen, so ein Gerät als master Keyboard einsetzen zu können.
    Zwei modulationsräder wären doch schon ausreichend gewesen.
    Dann hätte ich das ganze auch als 76er Tastatur rausgebracht.
    wenn schon mobil, dann richtig.

    • Profilbild
      m-ex

      @vssmnn … und für das eingesparte Geld der 12 Tasten erweitert man das ganze dann noch um eine echte Midi-Out-Buchse.

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