Bäumchen wechsel dich
Die Module Nozoid Nozori 68 und Nozori 84 können (fast) alles sein, was man will. Denn die beiden Module stellen eine Plattform für unterschiedliche Anwendungen dar, die sich nach je nach Wunsch umschalten lassen.
Der französische Hersteller Nozoid wurde durch die digitalen, halbmodularen Synthesizer OCS-2 und MMO-3 / MMO-4 bekannt. Nun überträgt der Entwickler Cyrille Henry die Technik auf Eurorack-Module, die ein eigenes Konzept verfolgen. Mit einer Kickstarter-Kampagne soll nun Geld für die Produktion aufgetrieben werden.
Nozoid Nozori 68 verfügt über sechs Regler und vier Buchsen. Nozori 84 besitzt dementsprechend acht Regler und vier Buchsen. Außerdem gobt es einen 3-fach Schalter und zwei LEDs. Beide Module arbeiten mit einem ARM Cortex M3 Prozessor, für den momentan 20 verschiedene Anwendungen pro Modul entwickelt wurden.
Jumper auf der Platine erlauben das Wechseln der Algorithmen. Wer die Funktion seines Moduls häufiger wechseln möchte, kann ein 2 TE breites Expansionboard mit leicht zugänglichen DIP-Schaltern an das Modul anschließen.
Für Nozoid Nozori, das vier Eingänge für CV-Spannungen bietet, gibt es fünf verschiedene Oszillatoren, Noise, 11 Audio Effects inklusive Filter, Delay, Crush, Wave Shaper, EQ, KSS sowie vier CV-Quellen wie Hüllkurve, LFO, Random, CV-Recorder.
Für Nozori 84 stehen 11 Audio Sources, darunter verschiede modulierbare Sin-Oszillatoren sowie Harmonic OSC und Additiv OSC, zwei Audio-Effects und sieben CV-Quellen, darunter zwei Sequencer.
Für die verschiedenen Algorithmen wird ein optionales Bundle von 10 doppelseitig bedruckten Schablonen angeboten, die die jeweiligen Funktionen der Regler und Buchsen darstellen. Die Firmware lässt sich updaten, so dass zukünftig neue Algorithmen in die Module übertragen werden können.
Das Finanzierungsziel für die erste Serie scheint bereits erreicht zu sein, so dass man davon ausgehen kann, dass es auch danach mit den Nozori-Modulen weitergeht. Die Auslieferung ist für Mai geplant. Nozoid Nozori 68 und Nozori 84 kosten 239,- Euro (bzw. 219,- Euro als Early Bird-Angebot). Ein Bundle aus beiden Modulen mit Expansion Pack (2x 2o Frontpanels und zwei Erweiterungen mit DIP-Schaltern) wird für 529,- Euro angeboten.
Interessantes Konzept. Hat aber mit analogem Synthesizer nichts mehr zu tun.
Und für beide Module zusammen 529 Euro + Versand? Dafür, dass man immer nur zwei Funktionen parallel nutzen kann? Ganz schön happig. Die meisten der gebotenen Funktionen bekommt man aktuell schon für 49-99 Euro von mehreren Modul-Herstellern, z.B. von MFB.
LFO, ADSR, VCO, VCF kann man sich so schon für insgesamt ca. 320 Euro zusammenstellen. Parallel nutzbar!
Diese Nozoris sind also eher interessant für die Spezial-Funktionen. Und/oder für Nutzer, die ihr Setup gerne übersichtlich haben und trotzdem mal flexibel umkonfigurieren wollen.
Also mal was ganz anderes. Das Umschalten ist schon ne tolle Idee. Das gif zeigt schön wie einfach es geht. Aber der Preis ist wirklich noch etwas sehr happig. Da kann man ja noch hoffen das es mit entsprechender Nachfrage noch etwas nach unten geht. Aber die Entwicklung der Module will ja auch bezahlt werden.
Das Prinzip finde ich sehr gut; mit den DIP-Switches der Expansions ist das Wechseln von Funktionen auch sehr einfach. Mir haben auf den ersten Blick auf Website gleich vier Funktionen für das Nozori 84 gut gefallen, das relativiert doch etwas den Preis.