Bühnenmikros
Im Allgemeinen hat man es innerhalb der Musiklandschaft mit einem ausgewogenen Terrain zu tun. Aufgrund der zum Teil diametral verlaufenden Musikgeschmäcker existieren innerhalb der einzelnen Genres nahezu alle Formen von Klängen, Farben und Formen, seien sie auch noch so unterschiedlich. Zwar kommen die meisten Protagonisten einer Stilrichtung nicht umhin, das jeweils Andersartige als „Baulärm“, respektive „Kommerzkacke“ zu bezeichnen, aber alles in allem lebt es sich doch recht gut innerhalb des audiophilen Schmelztigels.
Damit einhergehend erfreut sich auch die Musikindustrie aufgrund der bunten Vielfalt an Geschmäckern über die Möglichkeit, die unterschiedlichen Präferenzen mit unterschiedlichen Produkten versehen zu können. Viele unterschiedliche Geschmäcker = viele unterschiedliche Produkte. Doch halt, was wenn ein übermächtiger Platzhirsch seit Dekaden das Schlachtfeld der Auswahl mit einem Produkt geradezu blockiert? Was, wenn man eines Tempo-Taschentuchs gleich längst vergessen hat, dass es auch noch andere Papier-Taschentücher gibt, einfach weil ein Produkt so omnipräsent den Markt beherrscht?
Der Alptraum eines jeden Herstellers! Er mag sich noch so viel Mühe geben, das Stürmen der Phalanx des Marktführers wird auf jeden Fall mit schweren Verlusten in der Marketing-Abteilung einher gehen. Eingefleischte Bühnenmusiker wissen längst von welchem Produkt ich rede. Wohlan, liebe Leser, willkommen im Vergleichstest Bühnenmikrofone bis ca. 110,- Euro oder auch „Alle gegen Shure“.
Die Probanden:
Beyerdynamics TG-X58: ca. 90,- Euro
Sennheiser E835 S: ca. 80,- Euro
T.Bone MB 85 Beta: ca. 40,- Euro
AKG D 88 S CCS: ca. 55,- Euro
Shure SM 58 LC: ca. 115,- Euro
Mit den beiden Produkten SM58 und SM57 (die beiden Mikrophone sind bis auf die Kapsel vom Aufbau her identisch), welche 1966, respektive 1965 eingeführt wurden, beherrscht Shure den Markt von dynamischen Gesangsmikrofonen seit nunmehr fast einem halben Jahrhundert, und trotz vehementer Konkurrenz ist es bisher keinem anderen Hersteller gelungen, in Sachen Verkaufszahlen auch nur in die Nähe des Marktführers zu kommen.
Während in Sachen Kondensator-Mikrofone eine rege Betriebsamkeit herrscht und in Sachen Großmembram gleich eine gute Dutzendschaft von Herstellern sich gegenseitig zu neuen Leistungen anspornt, kann das USA-stämmige Unternehmen aus Chicago sich in Sachen Bühnenpräsens extrem relaxt zurück lehnen und der Konkurrenz bei ihren Bemühungen um den Marktanteil zusehen. Wie kann so etwas sein, wo es weltweit auch hervorragende Werkzeuge anderer Hersteller gibt?
Einen kleinen Auszug von Mitbewerbern soll dieser Vergleichstest bringen, welcher mit dem Beyerdynamics TG-X58, dem Sennheiser E 835 S und dem AKG D 88 S CCS gleich drei ganz große Namen im Warenkorb führt und mit dem T.Bone MB85 Beta noch ein Produkt aus dem Budget Bereich auflistet.
Die Ein/Ausschalter lassen sich heutzutage grösstenteils mit der kleinen Madenschraube (Gut zu sehen z. Beispiel beim Sennheiser) in der „On“ Position arretieren – muss man also nicht unbedingt abkleben, oder?
Toller Bericht… vielen Dank dafür….