Fünf Delay-Plugins für die DAW
In unserem heutigen Mega-Vergleich von U-he Colour Copy, Acustica Audio Lemon, PSP Audioware Echo, Avid Tape Echo und Native Instruments Replika widmen wir uns praxisbezogen einigen der gängigsten Delay-Plugins mit den unterschiedlichsten implementierten Sättigungs-Algorithmen und lassen diese gegeneinander antreten.
U-he Colour Copy, Acustica Audio Lemon, PSP Audioware Echo, Avid Tape Echo und Native Instruments Replika im Vergleich
Bei der schieren Fülle an Tape-, Eimerketten- und Transistor-Emulationen kann es nicht schaden, diese einerseits charakterlich gegeneinander abzugrenzen, andererseits aber auch, was die generelle Nutzbarkeit und Vielseitigkeit anbelangt, einen Vergleich vorzunehmen. Der klare Tape-Delay Bezug lässt sich im Hinblick auf unsere Testkandidaten kaum leugnen, jedoch behandeln wir mit Native Instruments Replika auch einen Hybriden mit unterschiedlichen Algorithmen und mit u-he Colour Copy wird ebenfalls die Emulation einer reinen Eimerkette zum Einsatz kommen. PSP-Audiowares PSP Echo ist seit 2013 auf dem Markt und war beim Markteintritt eines der absoluten Go-to Zeitverzögerer – kann es noch mit seiner jüngeren Konkurrenz mithalten? Was machen sechs Jahre Entwicklungsunterschied aus? Wird sich hier ein klares „Besser oder Schlechter“ im Mix abzeichnen? Avids Tape Echo kommt seit Ewigkeiten standardmäßig mit der DAW Pro Tools und emuliert die gute alte Bandmaschine mit drei Köpfen – wie schlägt es sich gegen das Plugin Lemon mit 40 verschiedenen von echten Maschinen abgesampelten Algorithmen aus der italienischen High-Grade-Schmiede Acustica Audio in Klang und Arbeitsablauf?
Wir testen alle fünf Plugins in denselben Arbeitsumgebungen und hoffen, am Ende dieses Tests praktische und moralische Schlüsse ziehen zu können.
Im Vergleichstest treten an:
U-he Colour Copy – Delay Plugin
Urs Heckmann gab Colour Copy erst im letzten Jahr als Weiterentwicklung der Effektsektion des eigens entwickelten Repro-1 Synthesizer-VSTs auf den Markt. Diese emuliert den Klang des klassischen Bucket-Brigade-Delays und bringt so bereits vorneweg eine angenehme klangliche Färbung mit sich. Wie sehr diese Färbung zu Buche schlägt auch auf welche Art und Weise, lässt sich stufenlos regeln.
Einerseits bekommt an hier die Möglichkeit, stufenlos zwischen fünf verschiedenen Färbungstypen hin und her zu regeln, per Saturation-Poti lässt sich dessen Ausprägungsstärke festlegen. Per LFO lässt sich die Schnelligkeit des Echos noch einmal zusätzlich modulieren, wodurch der klassische Effekt des leichten Pitch-Shiftings entsteht. Fährt man dieses Delay laut, gesättigt und präsent, so erhält man hier einen Charakter, der einen an die simplen, aber eindrucksvollen Dub- und Psychedelic-Klanglandschaften aus den 70er- und 80er Jahren erinnert.
Ein großer Vorteil bei der Benutzung gegenüber den anderen Testkandidaten: Per eingebautem Sidechain-Ducking lässt sich das Delay vom Eingangssignal „leise drücken“, gerade auf Vocals ein häufig unabdinglicher Schritt, der normalerweise Zeit und Arbeit kostet.
Ein spannendes Feature für kreative: Per „Freeze“-Funktion lässt sich das momentan aktive Delay einfrieren und endlos wiederholen, ohne irgendwann Probleme mit den Feedback zu bekommen – der Clou: Per „MIDI Key Control“ lässt sich das eingefrorene Material fortan chromatisch mit dem MIDI-Keyboard spielen.
Ein weiteres nützliches Feature ist, dass sich entscheiden lässt, ob man das Eingangssignal in True-Stereo, invertiert oder nur einkanalig abgreift – großartig zum Vorbeugen von matschigen Stereobildern. Über den Width-Regler lässt sich zudem noch die Stereobreite des prozessierten Signals beeinflussen. Großartig: Über die mittig untergebrachte Anzeige lässt sich genau ablesen, wann das Delay auf der Zeitachse aktiv ist.
Acustica Audio Lemon – Delay Plugin
Vom König der Benutzerfreundlichkeit zum absoluten Monster. Sechs manuell zu bedienende Tap-Lines (bzw. wenn man einen Tape-Algorithmus verwendet: sechs verschiedene Tonköpfe), ein Eingangsfilter (hier als Feedbac- Filter bezeichnet) und ein Ausgangsfilter, Stereobreitensteuerung, sowie Hi- und Lopass am Ausgang.
Jede der sechs Delay-Lines lässt sich manuell in Feedback, Panning und Lautstärke modulieren sowie deaktivieren. DAW Sync? Fehlanzeige. Hier setzt man sich mit dem Taschenrechner davor, wie in guten alten Zeiten – denkt man zunächst, jedoch lässt sich auch hier ein sehr umständlicher DAW-Sync realisieren, das Erschließen dessen braucht seine Zeit. Dafür erhält man 40 verschiedene, dem Acustica Audio Standard entsprechend extrem akkurat abgesampelte Delay-Maschinen aus der Vergangenheit. Hier findet sich nicht nur eine Reihe an Band-Delays, auch Eimerketten und digitale Delays fanden den Weg in das Plugin. Dreht man Delay und Feedback komplett zurück, so hat man immer noch 40 verschiedene Preamp-Emulationen der jeweilig verbauten Aufholverstärker der Geräte griffbereit.
Von digitalen Klassikern wie dem TC 2290 bis zum altbekannten Space Echo RE-201 (mit unterschiedlich frischen Bändern) findet man hier alles. Wow und Fluter oder Modulationsstärke sucht man hier vergeblich, da es sich tatsächlich um Sampling von echten Maschinen handelt, nicht um Modeling.
PSPAudioware PSP Echo – Delay Plugin
Das PSP Echo geht da klassischer vor: Hier erhält man ein L/R-kanaliges Bandecho. Links und rechts lassen sich synchronisieren oder unterschiedlich programmieren. Über die Eingangslautstärke und „Drive“ lässt sich die Sättigung modulieren und per „Wow“ Pitch-Fluttering in Schnelligkeit und Stärke einschubsen.
Pro Seite gibt es Hi- und Lopass, Spread und Pan-Position. Per „Tape Speed“ lässt sich die Bandgeschwindigkeit von 7,5 bis 30 Zoll pro Sekunde regulieren – und das stufenlos. Durch niedrigere Bandgeschwindigkeiten erreicht man eine „dullere“ Anmutung mit mehr Beweglichkeit und weniger Top- und Bottomend, höhere lassen ein Band qualitätsvoller und sonisch voller klingen. Auch hier findet sich wieder ein eingebautes Ducking, exakt wie beim u-he Colour Copy. Ebenfalls variabel lässt sich hier noch ein Ping-Pong-Panning einfahren, das die Delay-Anteile noch einmal zusätzlich im Stereofeld verteilt.
Native Instruments Replika – Delay Plugin
Die Replika des Berliner Unternehmens Native Instruments schreibt sich auf die Fahne, eine Reihe an verschiedenen Delay-Typen nachahmen zu können – allerdings erfolgt das hier Algorithmus-basiert ohne irgendeine Form des Samplings.
Zwischen „Modern“, „Analogue“, „Tape“, „Vintage Digital“ und „Diffusion“ lässt sich hier wählen, wobei letzterer Algorithmus eher einem Reverb mit Pre-Delay-Lines gleichkommt. „Modern“ entspricht etwa dem digi-Plugin Style, aber mit regelbarer Sättigung, „Analog“ hält wieder BBD-Style Delays bereit, „Tape“ ist selbsterklärend und „Vintage Digital“ arbeitet wohl eher mit Samplingraten-Modulation und ähnlichem, um eine Färbung zu erzeugen. Sämtliche Algorithmen besitzen noch einmal unterschiedliche Unterkategorien, so lassen sich beispielsweise für das BBD die Aussteuerungsarten Warm, Clean, Dark und Grunge auswählen. Eine Pitch-Modulation (also Zeit) findet sich ebenfalls für fast alle Algos. Auch hier befindet sich neben einem Ducker wieder einiges zur weiteren, tiefgreifenderen Modulation, selbst wenn das Plugin zunächst sehr einfach wirkt.
Der Clou bei Native Instruments Replika: Das Delay-Signal lässt sich mit Swing versehen und akzentuieren. Lässt man das Delay beispielsweise über eine angeswingte Sechzehntel HiHat-Figur mit Feedback laufen, so kann man es ebenfalls in 16teln programmieren und mit Swing und Akzent angleichen, ohne dass der Groove gestört wird – tolles Feature und Alleinstellungsmerkmal der Replika. Als wäre das noch nicht genug, kann man das Delay nachträglich noch mit einem Effekt wie Pitch-Shifting, Phasing oder Flanging versehen – ein Traum für den ambitionierten Sounddesigner, der zu schnellen und interessanten Ergebnissen kommen möchte.
Avid Pro Tools Tape Echo – Delay Plugin
Avids Tape Echo ist wohl das schlichteste der hier aufgeführten Plugins, die Tape-Emulation verfügt über eine Wow & Flutter-Regelung, per Knopfdruck aktivierbares Rauschen und eine Klangregelung über die Emulation des leichten Kippens des Tonabnehmerkopfes. Über die Eingangslautstärke lässt sich mit dem „rec level“-Poti die Färbung regulieren. Sync, Dry/Wet, Delay-Zeit Einstellung – und das war es auch schon.
Praxis: Sound und Nutzbarkeit der Delay
Wie in der Kurzbeschreibung der Plugins schon deutlich wurde, sind die Delay-Plugins alle sehr unterschiedlich aufgebaut. Schauen wir uns also verschiedene Anwendungsfälle an und ergründen, wo welches glänzt. Zunächst ein paar grundsätzliche Gedanken zu den einzelnen Plugins:
Urs Heckmanns Colour Copy erzeugt eine angenehme transistorartige Färbung mit viel Bauch, die sich großartig formen und manipulieren lässt. Von ganz seicht bis „grungy“ lässt sich das Ansprechverhalten der Sättigung stufenlos regeln. Über den Width-Regler lassen sich geniale chorusartige Stereo-Interferenzen erzeugen, mit denen man Pads oder dergleichen extrem in die Breite ziehen kann. Generell ist Colour Copy wohl das am gütigsten zu bedienende Plugin unseres Testfelds, die Sättigung erzeugt einen tollen Kontrast, ohne zu auffällig zu werden, so muss man es nicht stark anfahren, damit es präsent genug wird.
Das PSP Echo macht etwas ganz anderes. Es klingt unleugbar nach Band und nach der etwas kratzigeren und verwascheneren Variante, muss sich trotz seiner Andersartigkeit jedoch nicht vor Replika und Colour Copy verstecken. Dem Plugin fehlt der eingebaute „Turbo Boost“, den Replika und Colour Copy, was die Stereobreite und Sättigung anbelangt, bereithalten. Gerade dieser ist mir in vielen Situationen allerdings auch etwas zu viel – man hat das Gefühl, hier wird häufig verleitet, vermatscht und schöngefärbt, gerade bei der Replika.
Replika macht schon von sich aus etwas Stereo, deswegen macht sie gleich alles unfassbar breit. Es erfolgt eine sehr gute Kontrastierung durch die verbauten Algorithmen, aber es klingt sehr perfekt und eigentlich wenig lebendig. Der Effekt, den das Replika Plugin erzeugt, ist mir häufig etwas zu überpräsent.
Acustica Audios Lemon ist extrem CPU intensiv, dieses Plugin lässt sich lediglich im Mixdown-Status verwenden und hierauf zielt es auch ab. Gemeinsam mit dem Klangbild ist leider auch die Feedback-Schaltung extrem realistisch umgesetzt – und ist deshalb sehr mit Vorsicht zu genießen.
Klanglich suchen dessen Drive und Sättigung für meine Ohren allerdings ihresgleichen in der DAW-Umgebung, die Impulse der verschiedenen Gerätschaften klingen großartig und bieten von sich aus schon eine fantastische, aber sehr subtile Abhebung vom Eingangssignal, die aber einfach – alles – kann. Fährt man das Plugin sehr heiß, wird es genial kratzig – es klingt wirklich sehr echt.
Das Avid Tape Echo markiert den Schlusspunkt unserer Plugin-Reihe. Dieses ist selbstverständlich in seinem Funktionsumfang extrem limitiert und lässt nicht so viele Bearbeitungsmöglichkeiten zu wie seine Konkurrenten.
Es agiert wie eine klassische Bandmaschine – deswegen „dreht und drückt“ es sehr schnell und lässt schnell die interessanten und typischen bauchigen Tape-Delay-Artefakte zu. Fährt man das Plugin zu heiß, fängt es schnell an zu stottern und zu schieben.
Die klangliche Eingrenzung
Wie dem auch sei, versuchen wir nun also die Stärken der einzelnen Plugins anhand verschiedener Anwendungsfälle herauszustellen.
Moog Lead Sound mit Delay Plugins
Zunächst habe ich versucht einen Synth Lead über extrem kurze links-rechts Verschiebungen in die Stereobreite zu ziehen. Hier bringen alle Plugins gleich ihre eigenen Vorteile ins Spiel.
Acusticas Lemon holt sich hier im Bezug auf die Qualität und Nutzbarkeit des gewünschten Effekts gleich den ersten Platz. Das Signal bleibt „eins“, wandert aber im absoluten Glanz-Stil an die Seiten. Dicht gefolgt vom PSP Echo, das unter Einsatz der Feedback-Schaltung auf absolut geniale retroartige Weise etwas phasy und flangy wird, in der passenden Umgebung würde ich diesen Effekt dem des Lemon sogar vorziehen.
Colour Copy wirkt bei dieser kurzen Delay-Zeit und unter Einsatz des „Width“-Reglers eher wie ein chorusartiger Effekt, auch dieser lässt sich großartig einsetzen. Bei der Replika hört man hier, was ich im Bezug auf die etwas übertriebene Stereobreite meine. Das gefällt mir anhand dieses Beispiels gerade nicht wirklich, es ist etwas zu überkandidelt. Das Tape Echo lässt realistischerweise solche kurzen Zeitverschiebungen überhaupt nicht zu, in L/R lässt sich hier generell nichts bearbeiten. Deswegen ist mit diesem nur eine Art Slapback-Effekt zu realisieren, aber auch dieser kann sich hören lassen.
Moog Synth
Als nächstes nehmen wir uns eine Synthesizer-Fläche vor. Hier überzeugt Lemon wieder durch die großartige Abhebung des prozessierten Materials vom trockenen Signal, hier wird nichts „verschwammt“, nur angereichert. In diesem Falle muss aber ebenfalls die Replika erwähnt werden, bei diesem Beispiel greift der Stereo-Effekt des Echos auf unfassbar tolle und verdichtende Weise, hier wirkt das Prinzip genial. PSP Echo und Colour Copy überzeugen hier durch ihren Bauch, wobei letzteres Plugin etwas eindrucksvoller im Stereofeld agiert, das Tape Echo erzeugt einen spannenden Vintage-Charakter und matscht das Pad etwas an – wenn es passt, warum nicht?
Delay DAW-Plugins mit einem SEM Bass
Für dieses Beispiel war ich auf der Suche nach einem crunchy, grungy „Stranger Things“ Delay-Sound. Diesen konnte ich am besten mit dem PSP Echo und mit der Replika erzeugen, auch das Tape Echo lädt zu Bearbeitungen dieser Stilbreite ein. Hätte man bei Acustica Audios Lemon die Option auf Modulation oder wow und flutter, würde es auch hier wieder das Rennen für mich machen, dessen Grundcharakteristik ist unschlagbar. Meine Feststellung abseits der Zitrone: Auf Synthesizer-Flächen überzeugt das Replika Plugin nachhaltig und auch die Colour Copy liefert wieder einen großartigen Job ab, jedoch gefällt mir hier die Tape-Charakteristik einfach deutlich besser.
Rhodes
Auf meinem Rhodes klingt die Lemon mal wieder herausragend und hebt sich subtil vom recht trockenen Eingangssignal ab, ohne zu überpräsent zu werden. Replika ist mir für diesen Effekt wieder etwas zu breit und wuchtig. Color Copy nimmt hier ein großartiges Transient-Rounding vor und fügt sich „dreamy“ ins Grundmaterial mit ein. Somit ist es hier mein Platz eins.
Es ist auch schon ein sehr stark eingreifender Effekt, mit etwas Vorsicht und mit Hilfe des stufenlosen Width-Reglers lässt sich jedoch auch hiermit Großes anstellen. Avids Tape Echo passt hier großartig und der Algorithmus der Bandsättigung tut hier einen fantastischen, anreichernden, verdichtenden und lebendigen Job. Das über sechs Jahre alte Plugin PSP Echo lässt sich hier ebenfalls großartig einsetzen und stellt für mich im Bezug auf die bisherigen Tests bereits den heimlichen Star dieses Vergleichs dar.
Bad Cello
Dieses Beispiel stellt ein schiefes Cello-Ensemble dar, das ich selber als Effekt für eine Produktion aufgenommen habe. Dieses Audiomaterial ist extrem dynamisch und hält viele Details bereit, hiermit lassen sich noch einmal sehr gut die grundsätzlichen Charaktere der verschiedenen Delays einschätzen.
Die Color Copy offenbart hier noch einmal ihren großartigen, mittenbasierten Eimerketten-Bauch, der das Ganze ziemlich warm macht. Die Lemon macht das Signal an sich einfach größer und breiter, ohne dass man einen Preis (etwa Schwammigkeit oder „Unschärfe“) dafür bezahlen muss. Das PSP Echo fügt auf klassische Art und Weise eine weitere Stereo-Ebene hinzu. Die verschieden langen Delay-Kanäle sind einfach hart nach links und rechts gepannt. Die Replika macht es breit – und in diesem Falle auch ziemlich schwammig und undefiniert. Das Tape Echo bleibt in der Mitte und matscht diese ordentlich auf.
Disto Vox
Auf diesem Stimmenbeispiel überzeugen Colour Copy, Replika und PSP Echo am meisten, da diese über eingebautes Ducking verfügen. Die Replika macht es nur wieder etwas zu breit. Lemons Delay ist extrem präsent, weshalb man es kaum anfahren muss. Was die Effizienz des Effekts angeht, holt sich Lemon hier wieder den Titel. Ansonsten regieren hier Umfeld und Geschmack. Mich persönlich überzeugen hier besonders PSP Echo und Lemon.
Rap Vocal
Zu guter Letzt noch ein Auszug eines Projekts mit einem Rapper. Der Track verfügt natürlich über Adlips und Backing-Vocals, aber wir nehmen einmal an, dem wäre nicht so und die Vocals müssten etwas breiter gemacht werden. Zurück zu den ganz kurzen Delay-Zeiten und den Stereo-Qualitäten. Hier überzeugt in diesem Beispiel ganz klar die Replika, da hier die Stereobreite wieder absolut zum Vorteil genutzt werden kann. Auch Lemon holt hier wieder alles heraus und auch die Colour Copy überzeugt durch ihre tollen, hochfrequenten Enden. Der Effekt, den PSP Echo erzeugt, sagt mir im Bezug auf dieses Klangbeispiel nicht zu. Die Phasyness von Wow & Flutter nehmen dem Signal die Präsenz. Das heiß gefahrene Tape Echo stellt hier einen fantastisch klingenden und vielleicht punktuell einsetzbaren Slapback-Effekt dar.
Das Lemon Delay erinnert mich an Zurück in die Zukunft ;)
@Emmbot https://www.acustica-audio.com/system/akfp/file_entries/files/000/000/418/original/Lemon_teaser_004.png?1513852376
da bist du offensichtlich nicht der einzige ;)
mMn. fehlen da zwei Haupt-Akteure:
– SoundToys EchoBoy (eigentlich DAS Delay-Plugin)
– Valhalla Delay
@j.keys Sehe ich genau so.
Guter und ausführlicher Test…mir fehlten leider ebenfalls der Klassiker Echoboy und das Valhalla Tapeecho.
Hallo beejay und mofateam,
leider wollte Soundtoys an unserem Vergleichsunterfangen nicht partizipieren, fand ich auch schade. Valhalla wäre eine super Idee gewesen.
Gruß, Vincent
@Vincent Guten Abend Vincente,
ich kann deine Begründung zu Soundtoys überhaupt nicht nachvollziehen.
Seit wann muss man einen Entwickler fragen, wenn man einen unabhängigen Vergleichstest machen möchte. Oder bedeutet „partizipieren“, dass Soundtoys nichts für den Vergleichstest bezahlen wollte. Oder wollte man sogar Soundtoys nicht gegen U-HE (eure Spezl) antreten lassen?
Ich schließe mich Bejay’s, Mofateam’s Kritik an. Ein Vergleichstest ohne Soundtoys „EchoBoy“ ist für mich unvollständig.
@Round Robin Ich gehe eher davon aus, das Soundtoys nicht mit einer Lizenz rausrücken wollte, damit Echoboy überhaupt getestet werden kann. Wie soll man auch ein Produkt testen, das man nicht hat?
Dann soll man den Test ganz sein lassen. Den Platzhirsch auslassen geht eben nicht.
Auch eine Hardware-Referenz, wie bereits bemerkt, hätte gut getan. So ist es ein Scheintest der suggeriert als ob es nix anderes da draußen gäbe. So Außenseiter wie den (Impulsantwort-Technologie?) Lemon Audio oder ein Pro Tools/Avid-Only ist vollkommen Praxisfern. Auch fehlt noch ein amtliches Freeware-Delay. Wollte man Color Copy besonders rausstellen, dann hätte man das im Rahmen eines Nachtest/Update machen sollen. Dann aber bitte gegen das Beste am Markt!
Buongiorno zusammen,
Ted Raven hat alles wichtige bzgl. Vergleichsgrundlage gesagt, da waren uns leider die Hände gebunden. :(
Herausstellen wollten wir definitiv überhaupt nichts, sondern anhand verschiedenster Kandidaten nahelegen, welches Delay sich für welchen user case eignet und ob und inwieweit da etwaige Aussenseiter mitschwingen können. „We gotta work with what we got“, aber gerade im Bezug darauf denke ich, dass man aus diesem Test, gerade aufgrund der grundsätzlichen Differenzen, ganz gute Schlüsse ziehen kann. Echoboy vs Replika vs Color Copy wäre ein super Shootout gewesen, aber auch D16 und Valhalla wären Kandidaten mit großem Potenzial.
Den Test als praxisfern und als „Scheintest“ darzustellen, nur weil die vom Leser persönlich präferierten Plugins nicht mitinbegriffen wurden, halte ich dennoch für vage (ich persönlich nutze tatsächlich Lemon am häufigsten). Gut nachvollziehen kann ich den Wunsch, eine Freeware mit einzubinden als auch eine Hardware – oder einen einzigen Vergleichstest: Lemon vs. Hardware. ;)
Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft noch einmal ein Shootout à la Color Copy, D16, Valhalla, Replika und Echoboy machen können.
Liebe Grüße,
Vincent
@Vincent Wenn das so ist hättest du es besser unter „Community“ als User-Expirience veröffentlichen sollen. Seine eigenen Plugins zu nehmen und das als Vergleichstest zu deklarieren ist schon komisch. Schade das keine Lizenz für dich rumgekommen ist. Eine 30 Tage Trial hättest du aber sicher bekommen. ;)
Hey Hector,
also sag amol. :D Alle Plugins die hier getestet wurden besaß ich vor Testbeginn nicht (bis aufs Tape Echo aus PT). So sind also schon ein paar Lizenzen für „mich“ rumgekommen (die ich aber bis auf Lemon sehr selten nutze).
Und wenn ein Hersteller keine Lizenz rausgeben möchte, sollte man das schon auch respektieren.
Vincent
@Hector. Und nach 30 Minuten beendet sich die Trial oder der Effekt lässt sich nicht als Audio bouncen, da gibt es die allerfeinsten Sachen die dem Tester das Leben „sehr angenehm“ gestalten.
@TobyB Schade nur das Soundtoys ohne Einschränkungen läuft. Nur eben das 30 Tage Limit. Haste die schon probiert? Hat was von Strymon nur viiiiel besser. Hatte kürzlich meinen eigenen „Testmarathon“ inklusive vieler Freeware-Plugins. Bei der heraustechenden Qualität und dem guten Testangebot müssen die auch keine Lizenz verschenken. O-Ton hier von Markus Schroeder:“Klanglich ist den SoundToy Plug-ins nur nur schwer das Wasser zu reichen.“ Stimmt! ;)
Gut gemachte Übersicht. Ich bin allerdings etwas überrascht wie flach und künstlich alle hier getesteten Delays klingen. Als Vergleichsmasstab wäre ein gutes Hardware-Delay interessant gewesen. Ich bin jedenfalls wirklich überrascht, dass der Klang von Delay Plugins immer noch so minderwertig ist. Das klang in den 90gern auch nicht viel schlechter.
Hört euch mal das Sigmund von d16 Group an! Für mich das vielseitigste und bestklingende Delay Plugin.
Gruß
@Frame 65 Repeater ist auch cool.
Schade auch, daß Fabfilter nicht besprochen wurde.
Wie auch immer, mit Echoboy, den UAD Delays, Valhalla, Replika und der Strymon Hardware bin ich mehr als gut bedient, obwohl ich länger mit dem ue Delay geliebäugelt habe.
Als nächstes wünsche ich mir einen Hall-Vergleichstestest vom Autor.
@Frame 65 Yup, der Sigmund ist klasse und neben dem Echoboy meine erste Wahl. Wenn etwas flach klingt liegt das häufig an der Programmierung. Wenn alle Echos die selbe Stereoposition, Lautstärke und Feedback haben, kann da nix wirken. Ich nehme oft noch das U-he Uhbik-D, weil das für mich lebendiger wirkt und in Kombination mit dem Uhbik-Phaser ein guter Ersatz für Ensoniq DP4 Delay/Phaser-Sessions ist. Gerne kommen die VST-Delays auch nach meinen 2 „LoFi“-Outboard 12-Bit-Modulen, den genialen Alesis-Brothers Midiverb-MK1 und Midifex. „Best of PingPong-Delay“ ist für mich übrigens das Ensoniq ASR-10 44.1khz-Delay, live über den Sampling-Input abgenommen. Aber wie so oft liegt alles nur an den Ohren der tätigen Programmierer und selten an schlechten Plugins oder Hardware. ;)
Hi zusammen,
den Hall-Vergleichstest können wir sehr gerne angehen denke ich – danke für deinen Input! Wie sollte dieser aussehen? Welche Kandidaten interessieren Euch besonders? Und welche Art – IRs?
„Aber wie so oft liegt alles nur an den Ohren der tätigen Programmierer und selten an schlechten Plugins oder Hardware“ – hiermit ist alles gesagt, sehr richtig! :)
Liebe Grüße,
Vincent
@Vincent Hallo Vincent,
oh schwierig… es gibt verdammt viele gute Reverb Plugins…
wie wäre es mit: Valhalla VVV,Room,Plate, UAD Lexicon 224, UAD 480, UAD EMT 140, Eventide Blackhole + UltraReverb, Lexicon PCM, TC VSS3, FabFilter Pro-R, UAD RMX16, Exponential Audio R4 , als Freeware Stone Voices Ambient Reverb, und der Oldie ist 2C-Audio Aether :-)
und alle müssen zusätzlich gegen Hardware antreten: Tegeler Audio Manufaktur Raumzeitmaschine, Bricasti M7, Lexicon PCM 70 & MX 400
da ist dann mit teuer vs billig, alt & neu alles vertreten :-)
IR: z.b. Audio Ease – Altiverb, LiquidSonics’ Seventh Heaven, UAD Ocean Way Studio, HOFA Plugins IQ-Reverb
… das wäre in der Tat ein Test Marathon :-)
@keen K Ein Marathon und Kraut und Rüben durcheinander…
Wenn überhaupt (Hall-Shootouts gibt’s schon jede Menge), dann macht’s nur Sinn, entweder den Unterschied verschiedener Algorithmen/Technologien (Room, Hall, Chamber, Plate,…) rauszuarbeiten, oder verschiedene Plugins in der selben Kategorie zu vergleichen.
Interessant wären für mich Valhalla Rooms/Plate, FF Pro-R, Lexicon Native.
Die „Space“ und „Shimmer“ Kategorien könnt ihr da wenn’s nach mir geht ruhig auslassen…
@j.keys Hall….. Mir wäre ein Profi-Workshop in dem ein Mix mit Hall aufgebaut wird viel lieber. Die „Bühne“ hinzubekommen ist für mich das schwierigste überhaupt. Ich glaube bei Hall geht es auch weniger um die Frage welchen Hall man nutzt, sondern wie und wofür. Diskussionen darüber arten dann schnell in Kakophonie aus, was ich immer sehr verwirrend finde, da es doch offensichtlich Regeln gibt wie man am besten vorgeht. Ein TrueVerb z.B. kann immer noch toll klingen aber keiner redet mehr darüber. Nur ein Beispiel von fast vergessenen Plugins, die fast jeder im Ordner hat und alle Grundlagen für so einen Workshop liefern würden. Nur so als Anregung. ;)