Vintage für die 3. Generation
Das TC2290 DT von TC Electronic ist sozusagen eine Neuauflage des „Klassikers“ TC2290-DT Electronic 2290 Digital Delay + Multi Effects Processor aus dem Jahr 1986, das über viele Jahre hinweg als Industriestandard galt. Der Klang war dabei genauso legendär wie seine Bedienung berüchtigt. Die Neuauflage umfasst dabei das Delay als DAW-Plugin mit einem eigenen Hardware-Controller, der über USB angeschlossen wird und als Dongle dient. Was diese Kombo im Jahr 2018 noch bringt, könnt ihr im Test des TC Electronic TC2290 DT lesen.
Auspacken des TC Electronic TC2290 DT
Das Delay kommt in einem kleinen Karton in etwas der Größe einer CD-Sammlerbox und entsprechend groß ist dann auch die Stellfläche des TC Electronic TC2290 DT Controllers. Er ist mit 386 Gramm, die hauptsächlich von dem Metallgehäuse her rühren, auch ordentlich schwer und verrutscht nicht so leicht auf dem Tisch.
Das Gerät selbst hat fast die exakte Stellfläche einer üblichen CD-Jewel-Box und die Höhe von vieren übereinander gelegten oder in Zahlen 43 x 109 x 135 mm. Die ideale Größe, um für Fünfjährige als Kasse im Kaufmannsladen herzuhalten.
Die Tasten machen dagegen einen eher mittelmäßigen, wackeligen haptischen Eindruck und sind zudem sehr klein. Auf der Rückseite hat der Controller einen USB-Micro-B Stecker als einzigen Anschluss. Der Controller ist ein USB 2.0 Full-Speed-Gerät, arbeitet also mit 12 Mb/s und ist USB-klassenkompatibel. Der Controller unterhält sich dabei mit dem Plugin über ein proprietäres Protokoll, also kein MIDI etc.
Entgegen den bisherigen Angaben verbraucht der Controller aber nicht 250 mA an Strom, sondern unter 30 mA im Betrieb. Außerdem ist der Controller so intelligent und verbraucht, wenn das Plugin nicht instanziiert ist, fast gar keinen Strom (>5 mA) und während 60 Minuten flossen 12 mAh.
Die Software kann als VST-, AU- oder AAX-Version für MacOS und Windows ausschließlich über die Homepage von TC Electronics heruntergeladen werden. Da der Controller sowohl als Dongle als auch für Betrieb und Bedienung des Plugin zwingend erforderlich ist, wurde dankenswerterweise auf weitere Kopierschutzmechanismen verzichtet.
Das Plugin kann 14 Tage ohne Controller-Dongle betrieben werden, danach muss es wieder autorisiert werden.
Bedienung des TC Electronic TC2290 DT
Es lassen sich beliebig viele Instanzen des Plugins öffnen. Mit der Maus (oder einem anderen Controller) kann dann zwischen den Instanzen umgeschaltet werden. Dies ist auch gleich die erste von vielen verpassten Chancen des TC2290-DT, denn ein Taster zum Umschalten zwischen den Instanzen gibt es nicht und die Sampling-Option aus der Hardware auch nicht.
Bei der Preset-Verwaltung im Plugin und dem integrierten 20-seitigen englischsprachigen Handbuch wurde hingegen alles richtig gemacht. Das mehrmalige Durchlesen des Handbuches ist aber auch dringend angeraten, denn TC Electronic haben die Kryptologie der Hardware konsequent durchgesetzt. Aber schauen wir uns das im Detail an.
Delay des TC Electronic TC2290 DT
In der rechten oberen Anzeige auf dem Controller ist die Verzögerungszeit beheimatet. Die Delay-Zeit kann über die Hoch/Runter-Taster eingestellt oder über die Zehnertaster + Enter eingetippt werden. Es können sogar Dezimalstellen eingegeben werden. Die maximal einstellbare Delay-Zeit liegt bei 9999 ms, also 10 Sekunden. Die originale Hardware konnte bis zu 32 Sekunden – ein weiterer dicker Patzer bei diesem Produkt. Warum genau dieses Alleinstellungsmerkmal nicht übernommen wurde, wenn der Code doch auf den originalen Algorithmen fußt, bleibt im Dunkeln.
In dieser Sektion können auch die Modulation und Synchronisation mit der Host-DAW hinzugeschaltet werden. Mit dem Learn-Taster lassen sich prinzipiell, bei ausgeschaltetem Sync, die Werte auch ein-tappen, aber die Tasten lassen bei der Ansprechgenauigkeit dann doch zu wünschen übrig. Die Delay-Zeit wird grundlegend in Millisekunden angegeben, auch wenn das TC2290-DT zur DAW synchronisiert wird. Dann eben in den entsprechenden Taktteilern in Millisekunden umgerechnet.
PAN/DYN-Sektion
In der oberen Mitte des Controllers befindet sich die PAN/DYN-Sektion. Über die entsprechenden MOD-Taster direkt unter der Beschriftung wird die Modulation für das Panning oder den Dynamik-Effekt hinzugeschaltet.
Mit dem „Delay“- und „Direct“-Taster wird in der Pan-Spalte eingestellt, ob der Pan-Effekt direkt dem Eingangssignal hinzugefügt wird oder dem bearbeiteten Delay-Signal am Ausgang oder beidem. Wenn keine der beiden Zuweisungen aktiv ist, dann gibt es zwar kein Panning, dafür wird aber das Delay-Signal am rechten Kanal phaseninvertiert ausgegeben, womit sich Chorus- und Flanger-Effekte erzeugen lassen.
Der „Reverse“-Taster invertiert den Dynamic-Effekt. Ist z. B. Hüllkurvenverfolgung oder Trigger für den Dynamics-Effekt aktiviert, dann wird aus der Kompression ein Ducking-Verhalten und aus dem Expander wird ein Gate-Effekt.
Modulation/OSC und Threshold des TC Electronic TC2290 DT
Mit dem „Select“-Taster wird zwischen den Parametersätzen für Delay, Panning und Dynamics umgeschaltet, denen die anderen Taster dieser Sektion dann folgen. Für jeden Effekt stehen dieselben Parameter zur Verfügung, als da wären LFO-Kurvenform mit Sinus, Zufall, Hüllkurvenverfolgung (ENV) oder Eingangssignal-Trigger (TRIG).
Die LFO-Frequenz wird in Hertz angegeben, wobei Frequenzen unter 1 Hz mit zwei Dezimalstellen angeben werden und darüber mit einer Dezimalstelle. Die höchste Modulationsfrequenz liegt dementsprechend bei 10 Hz.
Ist ENV oder TRIG als Modulation eingestellt, so entspricht „1“ einer Sekunde und 99 ist 1/99tel Sekunde. Die Modulationstiefe wird mit den Pfeiltasten oder über die 10er-Tastertur eingegeben, wie alle Parameter und ist in Prozent angegeben. „Enter“-Drücken nicht vergessen.
Eine gelbe Diode leuchtet auf, wenn das Eingangssignal (in das Plugin), den Treshhold überschreitet und Hüllkurvenverfolgung oder den Trigger auslöst.
TC wurde 2015 von der Music Group gekauft, oder? Tja, hatte ich ja damals schon gesagt: Nicht gut das ist.
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Mal eine Frage zum Verständnis. Ich habe ein Nova Delay, ein Flashback und ein D•Two von tc.electronic. Und das sind nur die reinen Delays. Was fehlt mir da am 2290-Sound? Nichts? Fein.
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Wäre das auch geklärt.
Ich hatte damals das TC2290 als Hardware und fand es immer großartig.
Wenn es diese Plug-In Hardware Variante als TDM Plug-In für die Avid Venue SC-48 Konsole gäbe würde ich es sofort kaufen.
Das TC2290 (Original Hardware) ist ein sehr besonderes Delay. Super im Klang und es macht viel Spaß daran zu editieren.
Die schwächen im Bedienungskonzept der neuen Plug-in Variante kann sicher und wird hoffentlich per Update behoben werden.
Danke für den Test. Erst dachte ich, das klingt ganz gut, aber die Umsetzung ist ja wirklich eine Zumutung. Wer kauft sich so etwas :/
Bitte sehr, gerne. :) Ich war ja am Anfang sehr neugierig, das hat sich dann aber recht schnell gelegt.
Wenn man ausreichend viele davon hat macht die Midi-Einrichtung auf einem neuen System richtig Spaß ;).
Kleine Korrektur: man braucht für blackhole und die anderen eventide plugins nicht zwingend einen dongle, ilok Software reicht und ich nutze das auch so.
Frage, da es nicht im Text steht: wenn der Controller der dongle /Kopierschutz ist, heisst dass das der auch IMMER angeschlossen sein muss? Ich denke da an zweitcomputer / Urlaubs Laptop Szenarien
Ansonsten bestätigt der test meiner Vermutung nach anschauen des Controllers, nämlich das wozu Hardware wenn sie SO umgesetzt ist! Und ich finde hw Controller wirklich toll ?
HI Markus,
ja der Controller muss immer angeschlossen sein, sonst geht gar nix. und das Plug-In ist ohne auch überhaupt nicht nicht bedienbar. Sorry, ich dachte ich hätte das im Text deutlich genug gemacht. :)
Noch eine kleine Anmerkung: iLok- Softauthosization kann nicht mit TLC abgedeckt werden, nur der Dongle. Geht die Festplatte hinüber sind auch die Lizenzen weg. Deswegen empfehle ich die Soft-Aktivierung auch niemandem.
Das stimmt aber nicht ganz. Wenn der Controller nicht angeschlossen ist läuft das Plugin 14 Tage lang ohne Controller bis er wieder angeschlossen wird. Währenddessen können Presets abgerufen werden und die-zugegebenermaßen wenig-Parameter im Plugin Fenster auch editiert werden.
Davon steh aber nix im Handbuch. Aber gut, da können sich diejenigen die das Teil mögen ja freuen, was immer es bringen mag.
PS: Ehrlich gesagt ist mir der Gedanke, das Plug-In ohne Kontroller zu berteiben gar nicht gekommen, so absurd fand ich das. :)
Auch diese Aussage ist falsch. Seite 7 im Handbuch (Connection Status) steht es ganz genau beschrieben.
Auf Seite 6 oben in den Grafiken, jetzt hab ich es auch gefunden.
Wird ergänzt..
„Die ideale Größe, um für Fünfjährige als Kasse im Kaufmannsladen herzuhalten.“ :-)
Diese Art der Zweitverwertung könnte schwierig werden:
„Kinder, ihr müsst jetzt was anderes spielen, der Papa will Musik machen!“
Im Ernst, ich denke, sobald TC/MusicTribe merkt, dass das Produkt so nicht läuft, werden sie die produzierten Bestände recht billig verramschen. Und im nächsten Jahr gibt es dann eine überarbeitete Stand-Alone-Version zu einem deutlich günstigeren Preis und anderem Kopierschutz (die trotzdem hoffentlich noch mit dem Controller kompatibel ist).
Wer den zu klein geratenen Controller mag, könnte gut beraten sein, mit dem Kauf noch zu warten.
So, ich leg jetzt meine Kristallkugel weg und hol mir erstmal ne Flasche Pommes frites. „Palim-Palim!“
Schade, dass der Klang (und auf den kommt es doch an) lediglich in einem Nebensatz erwähnt wird. Denn der ist (als Kenner des Originals) wirklich verdammt nah dran und sehr gut.
Ich habe das „Spielzeug“ in einem meiner letzten Mischungen für einen Kunden gewinnbringend eingesetzt. Da ich mit der Hardware vertraut bin war es mir sogar sehr angenehm, dass sich das 2290 genauso bedienen lässt. Die Spuren die ich damit bearbeitet habe sei es für Delay, Pan- u. Chorus Effekte konnten sich im Mix immer gut durchsetzen. Da lässt so manches hochgelobte Delay Plug-in noch zu wünschen übrig.
Desweiteren lässt der Tester außer acht, dass man verschiedene Instanzen mit der Hardware bequem fernsteuern kann. Auch fühlt sich die Hardware nicht billig an und wabbeln tut da auch nichts. Auch ist die Aussage falsch, dass der Controller immer angeschlossen sein muss. Das Plug-in selbst kann bis zu 14 Tage ohne Controller aufgerufen werden. Erst danach muss der Controller wieder angeschlossen sein.
Ich finde es daher schade, dass sich hier mehr an allem Möglichen aufgehangen wird als an der eigentlichen Sache selbst. Aber jeder wie er will.
Was die Instanzen betrifft habe ich danach als erstes gesucht, ob die sich per Kontroller Umschalten lassen habe aber nichts gefunden, auch im Handbuch nicht. Instanzen Umschalten nur per Maus oder anderem Kontroller.
Die winzigen Tasten fand ich grausam.
Das der Kontroller nur alle 14 Tage angeschlossen sein davon steht nichts im Handbuch.
Was den Klang angeht, fand ich die Klangbeispiele ausreichend genug.
Aber ja, ein paar verbale Vergleiche mit meinem Arsenal von „hochgelobten“ Delay-Plug-Ins“, hätte ich noch ziehen können.
PS: und wenn in zwei Jahren die Pfeiltasten noch funktionieren, sehen wir, wie wertig der Kontroller wirklich ist. ;)
Bestätigt doch eigentlich nur deine Voreingenommenheit. Von einem seriösen Testbericht erwarte ich, dass alle Komponenten eines Produkts gleichermaßen berücksichtigt werden. Das vermisse ich bei diesem Testbericht hier doch schon sehr stark.
Voreingenomenheit, nein. Enttäuschung, ja.
Nunja, die gewählte Ausdrucksweise lässt eindeutig auf anderes schließen. Aber wie geschrieben, jedem das seine.
Hey #N3RD4L3R7,
Dein Profilbild gefällt mir, kannst Du mir den Grafiker nennen, der es gemacht hat?
Erinnert mich vom Stil her etwas an die Profilbildchen auf der MusicTribe Seite, etwas weniger
ikonisiert, aber vom Stil her ganz ähnlich.
Guten Morgen Nerdleader,
Der Klang ist nicht alles. Hier hat ein gutes Konzept eine schlechte Umsetzung erfahren und dementsprechend ist das bewertet worden.
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Punkt 1: Kopierschutz im Gerät. Geht mir nach 15 Tagen der Controller verlustig, hab ich Datenmüll auf der Platte. Wer auch immer sowas programmiert, kennt die Ferengi Erwebsregeln exakt. Ausserhalb des Ferengi Universum macht man sowas, schlicht weg, nicht. Das ist negative Kundenbindung 3.0. Autorisierung macht man immer ausserhalb der Box.
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Punkt 2: Das Maschinenbauparadigma, baue keine Funktion in Hardware, wenn du nicht vor hast alle Funktionen in Hardware abzubilden. Entweder es ist ein Controller für das komplette GUI oder es ist eine beschränkte Fernbedienung für bestimmte Funktionen. Da ist es unerheblich wieviele Instanzen du steuern kannst.
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Punkt 3: Nicht zu Ende gedachtes Produkt. Wenn man schon sowas einführt dann bitte mit Line In/Out und USB Audio Interface.
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Punkt 4: Markus hängt sich nicht allem Möglichem auf und schweift nicht von der eigentlichen Sache ab. Der Klang rechtfertigt keine Gängelung des Kunden auch nicht mit Verweis auf eine Vintage Legende, die mutiert hier schlicht und einfach zu einem halbgaren Produkt zu einem nicht angemessenen Preis von 199€. Und muss man einfach mal fair bleiben und nicht mit einem „jeder wie er will“ nachtreten, das ist unsportlich.
Nein, es geht nicht nur um den Klang, sondern auch wie praktikabel ich da hin komme und wenn mich ein Produkt so annervt, dass ich meine Lieblingsdisziplin „Schwadronieren über Klang“ bewußt vernachlässige, dann will das was heißen.
Dennoch eine Nachlässigkeit, die ich gestern mit einer ergänzenden Passage zum Klang korrigiert habe.
;)
Zuerst denkt man, dass das ein toller Hingucker ist. Diese permanente Miniaturisierung nervt mich aber! Ich denke aber, dass beim TC noch viel geändert wird, damit die Kundschaft zufriedener wird. Aber eigentlich hat man ja schon zu viel Delays.
finde das Konzept an sich schon ziemlich schräg….und zwar gar nicht mal im positiven Sinne. Delayeinstellungen sind doch schnell gemacht. Dafür diesen Kasten? Vor 32 Jahren machte es ja noch irgendwo Sinn, aber heute? Nostalgie treibt schon komische Blüten manchmal. Und wer spielt schon langwierig an Delayeinstellungen rum?
Jeder Dubber aber dieser wird eher zu einem Boss Re 20 greifen ^^
Da möchte ich schon lieber Drehregler an einem Controller und die Bewegungen möchte ich im Sequencer aufzeichnen können. Das konnte man schon mit der Electribe EA-1. Die meisten werden auch schon mindestens einen Controller mit Reglern und ev. Fadern haben, welche jedes Delay Plug-In steuern können.
Ich habe nichts gegen Tasten und Regler unter den Fingerspitzen aber dieses Konzept ist schon etwas komisch.. wiso nicht gleich einen Chip in den Controller und Software drauf plus Ti und schon könnte man es mit und ohne Computer nutzen…
Ashatur, das frage ich mich auch. Siehe oben.
Zuerst dachte ich, hui, sowas wie die pioneer remix station 1000/ 500…
Hardware und auch als plugin controller fürn guten Kurs. Nungut, ein dezidierter plugin controller ist ansich ne gute sache und der nimmt jetzt auch nich sooo viel Platz weg. Wäre das Ding doch bloß hybrid!
Sicher gibt es Kritikpunkte beim TC 2290DT bzw. beim ähnlich gestrickten TC 1210DT.
Für mich ist der einzige Kritikpunkt, dass das Plugin-Fenster in der DAW nicht alle Parameter anbietet, wie die Fernbedienung, was aber TC mit einem Update beheben könnte.
Ich vermute der Tester hat die Idee des TC 2290DT irgendwie nicht ganz verstanden.
Es gibt unter uns viele Produzenten, die jahrelang auf einer Hardware gearbeitet haben, diese quasi im Schlaf auswendig kennen und die dann aufgrund eines Defektes bei hohen Gebrauchtmarktpreisen einen adäquaten Ersatz dafür suchen – mit möglichst gleichem Sound und Bedienkonzept. Und genau das liefert das TC 2290DT.
Alles andere ist für diese Zielgruppe erstmal sekundär, so hart das auch klingen mag.
Ich habe mir das TC 2290DT genau deshalb gegönnt und ich fand die Oberfläche wirklich sehr vertraut. Wenn man nicht gerade dicke Wurstfinger hat, lässt es sich wunderbar bedienen. Ich komme damit sogar besser klar als mit dem Mäusekino des oft als 2290 Ersatz gehandelten D-Two.
Der Preis stimmt auch, wenn man bedenkt, was manche PlugIns so kosten, die überhaupt nicht wie das Original klingen.
Zusammen mit dem Soundtoys Echoboy habe ich jetzt alle Arten von Delays abrufbereit in meinem Studio.
Insofern bekommt das 2290DT allemal 4 von 5 Sternen.
Dass das Teil für Besitzer des Original attraktiv ist, kann ich ja nachvollziehen. Der Test zielt aber auf die erheblich größere Gruppe ab, die nie etwas mit dem Teil zu schaffen hatten und unter dem Askpekt läuft das Produkt in der jetzigen Form, im Vergleich zur Konkurrenz nahe der Irrelevanz-Grenze.
Und wenn ich Toby (siehe oben) zitieren darf:
„Punkt 1: Kopierschutz im Gerät. Geht mir nach 15 Tagen der Controller verlustig, hab ich Datenmüll auf der Platte. Wer auch immer sowas programmiert, kennt die Ferengi Erwebsregeln exakt. Ausserhalb des Ferengi Universum macht man sowas, schlicht weg, nicht. Das ist negative Kundenbindung 3.0. Autorisierung macht man immer ausserhalb der Box.“
Wenn TC da nachbessert ist das herzlich willkommen!
Ok – verstehe. Unter dem Aspekt gebe ich Dir natürlich Recht.
Aber das Ganze ist doch noch ausbaufähig und der Ansatz und die Idee fand ich halt irgendwie innovativ. Softtube hat das halt mit der SSL Console besser gelöst. Aber kann ja noch kommen
Aber das 2290DT klingt einfach super, ehem. TC2290 Besitzer können direkt loslegen und der derzeitige Preis ist gemessen an so manchen teuren UAD Plugins, die auch nur mit Karte bzw. Satellite Box laufen, auch nicht übertrieben.
Basismäßig kann ich Dir auch hier zustimmen. Hätte TC was in Richtung optionale Console 1 für Multi-FX gemacht, wäre ich wahrscheinlich sogar begeistert gewesen.
:)
Was man hätte anders machen können bzw. noch anders machen kann:
1.) Direkt ein TC 2290 Desktop Hardware Delay bauen mit Ein- und Ausgängen plus Plugin-Bedienung, via USB – so ähnlich wie bei Korg’s Remake SDD-3000. Dann hätte man aber nur eine Instanz.
2.) Oder einen DSP einbauen, der die Berechnung des Sounds übernimmt wie bei den UAD Satellites.
Dann hätte man ebenfalls einen Kopierschutz erreicht und könnte dennoch alle Parameter jederzeit auch in der DAW ändern.
3.) Ein Update herausbringen, das für die reinen Plugin-User alle Parameter im PlugIn Fenster anzeigt und editierbar macht. Meiner Meinung nach die vernünftigste und einfachste Lösung für TC Electronic.
Wie gesagt – mich stört es nicht – es klingt super und die Bedienung geht auch leicht von der Hand, wie schon beim Original. Verstehe das Gemeckere nicht. Bei UAD Satellite regt sich doch auch niemand auf, dass das Kästchen immer angeschlossen sein muss.
Yup, wenn TC Deine Punkte 1-3 macht bin ich voll dabei! :)
Bei UAD finden ja Berechnungen im Satelliten statt, was den Rechner konsequent entlastet und UAD Plug-Ins und Hardware.Authorisation ist Konto-basiert, soweit ich weiß
Aber ich bin auch kein Freund von UAD und frage mich ob wie egal gewisse Dinge den Benutzern sien können.
Ein 2290 wird man auch nicht als Ersatz für ein beispielsweise ein Space Echo benutzen, die meisten Effekte die man vom 2290 nutzt bedient man besser mit Tasten. Ein 2290 ist schon immer weit entfernt gewesen von Dub (zumindest von typischen Dub-Delays) deswegen fehlen mir jedenfalls keine Drehregler. Dafür gibt es andere Delays die auch klanglich besser passen.
Sorry, ich kann Dir da in keiner Weise zustimmen.
Die Bedienung hat vielleicht in de 80ern Sinn gemacht. Heute bin ich wesentlich komfortableres gewohnt und mit dem Konzept hat es TC eindeutig versäumt neue Möglichkeiten mit den TC2290 zu eröffnen oder neue Benutzergruppen zu erschließen, als diejenigen die mit der Hardware gearbeitet haben.
Dass man auch aus alten Konzepten noch was neues machen kann zeigen z.B. Xils Labs oder Arturia zur genüge.
Ein paar Encodern wären dem _extrem_ zuträglich gewesen.
Was mich persönlich sehr wundert, ist dass von _keinem_ der Fürsprecher-Komentaren hier auch nur ansatzweise kritisiert wird, welche Features der Hardware beim Plug-In einfach weggelassen wurden – allem voran 32s Delay-Zeit und 64s Sampling.
Stimmt, das hat mich auch etwas verwundert.
Aber heute im Zeitalter von DAWs sind wahrscheinlich lange Delayzeiten von 32s oder Sampling von 64s nicht mehr so interessant wie damals, weil es heute andere und bessere Loop- bzw. Sample-Möglichkeiten gibt.
In den 80ern und frühen 90ern benutzte man Delays gerne mal als Ersatz für Sampling um Aufnahmen loopen zu können oder an eine andere Stelle im Song nochmal hinzukopieren. Es gab ja damals nur Bandmaschinen oder audiolose Ataris – hehehe. Da wurde ein TC2290 gerne mal als zusätzliche Audiospur missbraucht, gerade wegen seiner hohen Abtastrate von 1 MHz.
Heute erwartet man von einem Delay vor allem interessante TAP-Patterns und abgefahrene Filtermöglichkeiten wie sie dezidierte Dub-Delays oder Plugins wie Soundtoys Echoboy bieten oder aber man möchte eine kompromisslose Soundqualität bei Ducking- oder Stereo-Delays haben, wie man sie für Gesang oder mit etwas Modulation für Gitarren benötigt. Das liefert das TC2290 bzw. TC-2290DT auf Knopfdruck.
haha „auf Knopfruck“ sehr schön die Kurve gekriegt :)
Dem kann ich nicht widersprechen.