Separation von Tracks in Einzelspuren in Realtime!
News aus dem Hause Algoriddim, dem Hersteller der wohl bekannten DJ-App/DJ-Software für Smartphones, Tablets und Computer, djay PRO für Windows und Mac, djay für Android und djayPro für iOS. Am bekanntesten dürfte dabei wohl die djay PRO Software für iOS sein, die kostenlos-erhältliche DJ-App und Gewinner verschiedener Apple Design Awards.
Ganz frisch hat Firma Algoriddim eine extrem spannende Erweiterung zu der iOS App djay Pro angekündigt, die den Namen djay Pro AI trägt. AI, für Artificial Intelligence. Künstliche Intelligenz in einer DJ-App?
Was nun kommt, soll eine fundamentale Veränderung darstellen, hinsichtlich der Art und Weise, wie DJs Musik spielen.
Grundlegend gibt es mit dem kostenpflichtigen Update zu Algoriddim djay Pro AI zwei Veränderungen.
Die erste ist, dass die neue Software den Track analysieren kann und dabei anhand einer Art Trackraster gute Stellen für ein Intro und Outro und einen Mix findet und im Mix sogar mit EQ-Settings helfend einspringen kann und dies für den Auto-Mix nutzen kann.
Die wirklich große Veränderung jedoch die neue Neural Mix Technologie in der PRO AI Version. Die Neural Mix Technologie baut auf der Leistung des Apple A12Z Bionic Chips und bietet eine Echtzeit-Analyse von Audiomaterial mitsamt der Separierung des Tracks in drei Spuren: Vocals, Drums, Harmonie. Und mit genau diesen Spuren kann der DJ dann direkt arbeiten, mixen, Mash-Ups erstellen und natürlich Tracks dank der Einzelspuren komplett neu zusammenfügen.
Das ist generell nicht neu, Native Instruments hat hierfür vor Jahren STEMS eingeführt, mit allerdings mäßigem Erfolg aufgrund limitierter Verfügbarkeit von Tracks bzw. STEM-Files und nur mit entsprechender Vorarbeit, die zu finden, herunterzuladen bzw. zu kaufen.
Als Software-Lösung gibt es alternativ dazu auch die Softare XTRAX-Stems, die bis zu vier Spuren schafft, allerdings nicht in Echtzeit.
Für den Mix mit den Spuren kann man wählen, ob man nur mit zwei Spuren arbeiten möchte und einfach Vocals oder das Instrumental nutzen oder ausblenden möchte, alternativ gibt es auch die genannten drei Spuren samt Level-Regler für Einstellungen bei der Lautstärke.
Im Video funktioniert das unglaublich gut, es wird jedoch sehr spannend sein, wie die Separation später in Realtime funktioniert und wie da Ergebnis klanglich ist. Ich erwarte ehrlich gesagt, so wie bisher zum Beispiel von XTRAX STEMS bekannt, Artefakte und Übersprechungen auf den Einzelspuren. Die große Frage wird sein: Wie stark? Und wie klingt der Track nach Separation in Einzelspuren? Ich denke gerade so an das Mastering, welches bei den Native STEM-Files ein großes Thema war.
Wenn das jedoch so gut funktioniert wie im Video, dann wird diese Technologie nur bei DJs sehr beliebt werden, sondern auch bei Produzenten.
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Kostenpunkt? Nun, die djay PRO App ist per se kostenlos, das AI Upgrade wird verfügbar sein als Abo-Modell für rund 5 Euro im Monat. Eine kostenlose Testversion ist aktuell verfügbar. Wohlgemerkt, funktionieren wird sie nur bei denen, die ein iPhone oder iPad mit dem entsprechendem Chip haben, also das neue iPhone SE, XS oder neuer, iPad Pro oder Air der dritten Generation. Man sollte also auf jeden Fall kurz checken, ob das eigene Gerät mit der djay PRO AI Software kompatibel ist.
Auch die App habe ich ausprobiert. Ich muss sagen, die Umsetzung ist auch sehr gut. Mit dem Denon MC 7000 und dem IPad lässt sich gut arbeiten. Es war aber nur ein kurzer Test von ca. einer Stunde.