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Europaparlament: Musik Streaming muss gerechter bezahlt werden

Europaparlament beschließt, dass Streaming gerechter bezahlt werden muss

19. Januar 2024

Endlich hat sich das Europäische Parlament mit dem Streaming beschäftigt. Sie folgen damit Uruguay, die im November 2023 erkannten, dass die Einkünfte, die durch Streaming erzielt werden, zu gering sind und griff regulierend ein. Daraufhin kündigte Spotify an, seinen Streaming-Dienst in Uruguay einzustellen. Ob Spotify auch den Stecker in Europa ziehen wird? Hier eine kurze Zusammenfassung von dem, was die Abgeordneten beschlossen haben.

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Mit 532 zu 61 Stimmen bei 33 Enthaltungen hat das Europäische Parlament am 17. Januar 2024 beschlossen, das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Einnahmen aus dem Musikstreaming-Markt zu beseitigen, weil die Urheber zu schlecht bezahlt werden.

Man mag es kaum glauben, aber für das Geschäftsmodell Streaming gibt es derzeit keine EU-Vorschriften und das, obwohl 2/3 der Musik über solche Dienste gehört wird. Um genau zu sein, werden laut dem Europäischen Parlament 67 % der weltweiten jährlichen Einnahmen der Musikbranche in Höhe von 22,6 Milliarden USD durch Streaming erzielt. Es wird gefordert, die Gesetze für digitale Dienste (Digital Services Act – DSA) und digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) auf die Musikindustrie anzuwenden.

Streaming Doku

Wie die EU mitteilt, müssen die sogenannten „prädigitalen Lizenzgebührensätze“ dringend überarbeitet werden. Das Europäische Parlament stellt außerdem fest, dass Streaming-Dienste „entweder kostenfrei oder gegen eine vergleichsweise niedrige monatliche Abonnementgebühr“ ihre Dienste zur Verfügung stellen.

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Die Abgeordneten verurteilten das Payola System. Dieses Geschäftsmodell soll Musikern gegen Gebühr oder durch Verzicht auf Einnahmen zur besseren Sichtbarkeit auf den Streaming-Diensten verhelfen. Im Volksmund spricht man auch von Bezahlung durch Reichweite. Wir berichteten über das Spotify Modell hier.

Da das musikalische Angebot auf den Streaming-Diensten unüberschaubar ist, soll geprüft werden, ob es möglich ist, europäische Musik sichtbarer zu machen. Es wird nicht so formuliert, aber das klingt nach einer Quote für europäische Musik.

Credit: Shutterstock

Die Streaming-Dienstleister sollen dazu verpflichtet werden, ihre Algorithmen transpant zu machen, um zu erkennen, wie Musikempfehlungen zustande kommen. Außerdem soll für Musik, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt wurde, eine Kennzeichnungspflicht bestehen.

Aus Sicht der EU besteht das Hauptproblem darin, dass die Musikkonzerne überwiegend die Inhalte der Streaming-Plattformen bestimmen und von den Einnahmen vor allem populäre Künstler profitieren. Es soll die Vielfalt der musikalischen Genres, Sprachen und unabhängigen Urheber besser sichtbar gemacht werden.

Ich möchte festhalten, dass mit diesen Forderungen vielen Musikern Hoffnung gemacht wird, dass sich ihre Einkommenssituation in Zukunft verbessern könnte. Letztendlich stellt dich die Frage, was von diesen Forderungen tatsächlich rechtlich umgesetzt wird? Es stellt sich auch die Frage, ob sich Spotify aus der EU zurückziehen wird? Was haltet ihr von der Forderung des Europäischen Parlaments?

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Forum
  1. Profilbild
    Mac Abre

    Das Europaparlament hätte erst einmal beschließen sollen, dass Musik nicht ohne die Genehmigung des Musikers/Labels auf Streamingplattformen angeboten werden darf. Denn dann würde, wie es fast überall üblich ist, der Hersteller über den Preis entscheiden und wo er seine Ware anbietet und wäre nicht auf die Gnade von Spotify, YouTube und co. angewiesen.

    • Profilbild
      anselm

      @Mac Abre Wie kommt es denn dazu, daß Musik ohne Zutun des Labels auf einer Streamingplattform landen kann? Über Kooperationsverträge mit Musikverlagen?

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Finde ich gut, wenn sich Spotify aus der EU ‚zurückzieht‘.

    Streaming ist ein Unding.
    Vor Jahren hat man viel über illegale downloads diskutiert, das ist so gut wie gar kein Thema mehr.
    Streaming via spotify ist eigentlich noch viel schlimmer als illegale downloads. Da zahlt man alibimässig ein paar Euro (an die Piraten) und hat dann Zugang zu sämtlichen Alben, die man sich anhören kann. Was ist das für ein Geschäftsmodell? Das ist doch sonnenklar, dass da hinten nichts bei den Künstlern ankommen kann!

    Mal abgesehen davon, dass da eine absolute Wahllosigkeit des Musikkonsums bestimmt durch Algorithmen zustande kommt. Bei einem download ist zumindest noch ein gewisser Denkprozess beim user zu erkennen, da die Musik eigenständig runtergeladen werden muss. Das klingt jetzt vielleicht lusitg, ist aber ernst gemeint. So eine Art Entscheidungsprozess… (gut, man kann jetzt drüber streiten, wie der zustande gekommen ist). Man muss sich interessieren und kümmern, lesen und Auerverbindungen selber entdecken.

    Ich behaupte jedenfalls, dass die Chance höher ist, dass sich jemand ein Album tatsächlich kauft, wenn es gefällt und immer wieder gehört wird, als dieses fastfood-Hörerlebnis auf spotify, wo man hin und hergeschickt wird und nichts wirklich hängenbleibt, weil es überhaupt keine wirklich emotionale Verbindung zum gehörten gibt. Ausnahmen bestätigen die…..usw.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      > Finde ich gut, wenn sich Spotify aus der EU ‚zurückzieht‘. […]

      Ich auch. Gerne auch aus der ganzen Welt.

      > […] Da zahlt man alibimässig ein paar Euro (an die Piraten) und hat dann Zugang zu sämtlichen Alben, die man sich anhören kann. Was ist das für ein Geschäftsmodell? […]

      Wenn das Geld gerecht verteilt würde, hätte ich kein Problem damit (Geld von Konsumenten an Spotify, abzüglich einer Spotify-Gebühr, und dann Anzahl die gehörten Minuten auf die Anzahl der Künstler aufteilen, technisch kein Problem). Das Problem ist die absolut und völlig undurchsichtige Verteilung der Kohle. Ein Schelm wer schlimmes denkt, WARUM die das nicht genau aufdröseln.

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Finde ich grundsätzlich mal gut, dass sich die EU mit dem Problem befasst. Wenn denn da etwas kommt, dann muss das zwar noch in Ländergesetze umgesetzt werden, was alles zusätzlich verzögert. Aber grundsätzlich finde ich das gut. Man sollte dann allerdings mal genau in das dann fertig formulierte Gesetz hineinsehen. Das kennen wir ja, dass Lobbyisten solange auf Politiker einwirken, dass bei einem erst einmal guten Ansinnen hinterher genau das Gegenteil heraus kommt (nicht dass die Methoden Spotifys schlussendlich noch gesetzlich zementiert werden).

    Bei »Quoten« habe ich immer gemischte Gefühle. Dass die Video-Streaming-Dienste zum Beispiel dazu verdonnert wurden, auch europäische Serien und Filme anzubieten (glaube ich jedenfalls, da war mal was), hat mir persönlich gut getan. Ich kann die allermeisten US-Serien nicht mehr ertragen. Dagegen mal eine schwedische oder dänische Serie sehen, das ist durchaus großartig. Auch die deutschen Serien und Filme auf Netflix haben mir gefallen. Auf der anderen Seite könnte dadurch jeder Schrott zwangsweise veröffentlicht werden, was dann aber niemand hören will.

    Wenn ich mir dagegen die YouTube-Music-Charts anhöre, dann brauchen wir keine Quoten. Es gibt auch so schon genug deutschen Schrott. Bis auf das Stück »Alter weißer Mann« von Mike Krüger; das hat mir sehr gefallen; das ist lustig.

    • Profilbild
      kiro7

      @Flowwater Ganz deiner Meinung! Habe unten jetzt meine Alternative geschrieben. Leider ließ sich über Handy keine Tippfehler mehr bearbeiten (Bei Amazona merke ich immer öfter wie WordPress „schwitzt“😀)

  4. Profilbild
    left-to-do

    Spotify meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Als Musiker spiele ich aus diversen Gründen (eine davon ist eine Behinderung) zu 99% nur noch für mich, mache also keine Veröffentlichungen. Aber ich bin ja auch Konsument. Und als solcher brauche ich Spotify definitiv nicht. Ich muss die dort herrschende Ungerechtigkeit nicht auch noch unterstützen.

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      @left-to-do Welche Streaming-Anbieter sind denn dann für Konsumenten die richtigen? 😇

      Oder welche Alternative ist dann die (für dich) richtige.😁

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        left-to-do

        @CDRowell Tja, das ist das Problem. Viel Gescheites im Sinne von Gut für die Musiker gibt es ja nicht. Ich versuche mit Anbietern wie Bandcamp über die Runden zu kommen gugge (höre) auf den Seiten der Musiker selbst nach, und suche auf youtube, wobei das natürlich auch nicht ideal ist.

            • Profilbild
              kiro7

              @Flowwater Vielen Dank! Also ich finds einfach super. Kleines DAB + Steckdosenradio welches ich von der Küche ins Bad etc. umstöpseln kann, größeres an der Stereoanlage, da die Qualität auch viel besser ist als mp3. Kann nur jedem empfehlen auch mal auf beatsradio.de zu gehen, auch ruhig mal Impressum ansehen. Ist ein Ableger von Klassikradio, auch super, denn da gibts immer Movie-Nights, also Filmmusik von Hans Zimmer & Co, Synthesizer Genuss pur!

          • Profilbild
            left-to-do

            @kiro7 Radio generell ist eine gute Alternative. Ich hab mich bei meiner Antwort aufs Internet beschränkt. Aber natürlich gibt es auch noch andere Medien. Ich hab in meinem Wohnzimmer keinen Platz für einen Fernseher (es steht und hängt alles mit Instrumenten voll) und gugge auch nur gelegentlich im Netzt die öffentlich rechtlichen, aber das Radio dudelt ziemlich oft, vor allem wenn ich an einem Instrument arbeite. – Radio hat den Nachteil, dass ich nicht bestimmen kann, was kommt, aber dafür wieder den Vorteil, dass ich auch mal was geboten bekomme was nicht in meine Blase passt und das so mein Musikerlebnis erweitert.

      • Profilbild
        anselm

        @CDRowell Tidal zahlt wohl deutlich mehr als andere. Ob das dort so viel ist, wie man sich wünscht, sei dahin gestellt.
        Und natürlich entscheiden die Konsumenten, welchen Anbieter sie nutzen.

  5. Profilbild
    anselm

    Was ich als (weitere) Unverschämtheit empfinde, ist, daß Podcasts, Geräusche zum Einschlafen und die hier angesprochene algorithmisch generierte „Musik“ auf den meisten Plattformen gleich bezahlt werden wie Musik.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @anselm Tja, aber was will man dagegen machen? Wir werden es erleben, das ein vollständig von einer KI generiertes Stück in den Charts landen wird. Das muss aber immer noch von jemandem produziert, gemixt, gemastert, vermarktet und so weiter werden. Ich heiße das nicht gut (überhaupt nicht sogar), aber ich schätze, das wird passieren. Und selbst die Leute, die einen Einschlaf-Track mit Waldrauschen erzeugen … auch die haben dafür etwas gemacht.

      In dem Zusammenhang mag ich auch in das Stück 4’33“ von John Cage erinnern. Ist das noch Musik? Generell ist in diesem Zusammenhang die Beschäftigung auch mit den weiteren Werken von John Cage interessant. Auch Steve Reichs »Clapping Music« geht in diese Richtung (großartig übrigens).

      Merke: Neues kann nur entstehen, wenn man eingetretene Pfade verlässt. Das muss nicht jeder gut finden. Aber Anfang der 60er waren es die Beatles, die ausgelatschte Pfade verlassen haben … heute ist es eben etwas anderes.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @anselm
      [Nachtrag]
      Wieder einmal Parallelität der Ereignisse: Gerade heute habe ich eine E-Mail über Bandcamp von dem Label »Astral Industries« bekommen, die jetzt das »Live Recordings« von »Ear to Ear« heraus gebracht haben.

      Warum geht’s da? Im Prinzip Geräusche aus der Umwelt, die dann aber noch einmal prozessiert wurden (meine Ohren vermelden mir heftige Delay-Kaskaden von … irgendwas … unterlegt von rauschhaften tonalen Pads). Was soll ich sagen: Mir gefällt das. Ich bin kurz davor, das zu kaufen. 🙂

      PS: Und, nein, ich habe weder etwas mit dem Künstler noch mit »Astral Industries« zu tun (ich habe bisher von denen noch nix gekauft).

      PS2: Ich will Dich damit auch echt nicht nerven. Ich fand’s nur lustig, dass ich genau heute eine Werbung für so etwas bekommen habe. 🙂

      • Profilbild
        anselm

        @Flowwater Ich würde sagen, daß es bei der Gestaltungshöhe große Unterschiede gibt von Geräuschen, Podcasts, wo Leute labern, und Musik.
        Einen tollen Song schreiben und produzieren, der dann 3 Minuten lang ist, dürfte deutlich schwieriger sein, als 3 Minuten labern oder einen Rauschgenerator zu bouncen.

        Deezer (Spotify-Mitbewerber aus Frankreich) haben Geräusche de-monetarisiert, wenn ich mich richtig erinnere. Das finde ich sinnvoll.

        • Profilbild
          left-to-do

          @anselm Aber wer bewertet es was da Gestaltungshöhe hat oder nicht. Beispiel Podcast: Das kann Gelaber sein, aber auch in mühevoller Kleinarbeit recherchierter Inhalt, der den Hörer echt nach vorne bringt. Auch hinter Geräuschen kann verdammt viel Arbeit stecken. So sagen die einen z.B. dass Heinbach Kunst produziert und die anderen halten es für zusammengestückelte Geräusche. Und ein drei Minutensong muss ja nicht unbedingt toll sein, sondern kann auch eine Kindergartenkomposition sein, die aber was weiß ich, z.B. von Malle aus die Welt erobert. Und ob ein menschenkomponierter Song immer besser ist als ein KI-generierter Song ist die Frage. Generell bin ich als Handwerker auch eher fürs Handgemachte, aber seltsamerweise ess ich dann doch eher die Pralinen vom Aldi und nicht die dreimal so teuren vom Konditor, die ich mir auch garnicht leisten kann. Meine persönliche Entscheidung. Und genau die, also nicht nur meine sondern die Entscheidung aller Konsumenten wird sich am Ende durchsetzen.

          • Profilbild
            anselm

            @left-to-do Natürlich kann man Ausnahmen herauspicken.
            Ich denke bei dem Vergleich an einen halbwegs guten Pop-Song, zB. Taylor Swift.
            Und vergleiche das mit einem typischen Podcast.
            Der Pop-Song muss einem nicht gefallen. Aber die Arbeit, die darin steckt, ist eindeutig wertiger.
            Das „wer soll das entscheiden? Ist Ansichtsache…“-Argument greift da nicht.
            Umso mehr ist das der Fall bei Rauschen.
            Naturgeräusche gut aufzunehmen kostet natürlich mehr Mühe. Das ist jedoch dann vielleicht noch Fleißarbeit aber keine künstlerische Leistung.

            Analog kann ich mir ein Malen-nach-Zahlen-Buch kaufen und das bearbeiten, werde mit dem Ergebnis aber nicht im Louvre landen.

            Das ist jedenfalls meine Sichtweise.

            Man kann allerdings fragen, ob Menschen, die vom Streaming Hintergrundbeschallung für den Alltag haben wollen ohne dieses Angebot mehr Geld für Musik ausgeben würden.
            Das wären vor dem Internetzeitalter Konsumenten gewesen, die meist Radio gehört und hin und wieder mal eine CD gekauft hätten.
            Es gibt einfach Menschen, die würden so oder so wenig bis gar kein Geld für Musik bezahlen.
            Ein Schaden entsteht so gesehen nicht unbedingt dadurch, daß diese Menschen per Streaming für wenig Geld viel Musik hören.
            Natürlich gab es auch Menschen, die viel Musik gekauft haben. Das ist heute weniger.

            Ich würde sagen, daß weniger Geld für Musik ausgegeben wird, liegt daran, daß Menschen ihr Geld heute vermehrt für andere Sachen ausgeben (etwa iPhone und Mobilvertrag)

            • Profilbild
              Flowwater AHU

              @anselm > […] Naturgeräusche gut aufzunehmen kostet natürlich mehr Mühe. Das ist jedoch dann vielleicht noch Fleißarbeit aber keine künstlerische Leistung. […]

              Da sehe ich, dass Du eine komplett andere Meinung zum Thema »Kunst« hast, als ich. Für mich ist die »Schöpfungshöhe« einzig und alleine in den Augen bzw. Ohren des Künstlers zu finden. Sonst hat niemand darüber zu urteilen, ob man etwas überhaupt machen darf. Der Künstler darf machen was er will. Ob die Leute das dann gut finden oder sogar Geld dafür ausgeben, das steht auf einem anderen Blatt. Aber um zum Streaming zurück zu kommen: Eine Plattform, die irgend welche Regeln einführt und gewisse Schöpfungen ausschließt (bei Spotify ja schon mit den »mindestens 1.000 Streams, sonst gibt es kein Geld) ist bei mir sofort unten durch. Ich brauche von niemandem eine Belehrung, was ich zu hören habe und was nicht.

              Deswegen müssen wir da wirklich nicht weiter diskutieren, weil wir uns vermutlich schnell im Kreis drehen würden (und nicht[!], weil ich Deine Meinung nicht respektiere). 🙂

              • Profilbild
                anselm

                @Flowwater Meine Sichtweise ist:
                Wenn jemand 100 Songideen erarbeitet, eine davon innerhalb von einigen Wochen produziert und dann jemand anderes, der weißes Rauschen hochgeladen hat, pro Stream genauso viel an Geld bekommt, dann ist das eine Entwertung der Musik.

                Ein Bild von Andy Warhol ist aus meiner Sicht ebenso ein Kunstwerk wie ein Rembrandt. Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied im Wert als Kunstwerk. Es gibt da aber schon einen Unterschied in der Mühe, die erforderlich war, das Bild zu erstellen.
                Das man diesen Unterschied würdigt, bedeutet nicht, daß man die ästhetische Qualität automatisch infrage stellt.
                Siehe John Dewey „Kunst als Erfahrung“.

                Ebenso kann ich den Klang eines Waldes mit Vogelzwitschern zu schätzen wissen und gleichfalls das Hören Smetanas „Die Moldau“.
                In der Gestaltungshöhe gibt es auch hier einen eindeutigen Unterschied.

  6. Profilbild
    kiro7

    Als Alternative, bzw. Ich mache es so: DAB+ Radio, mit zig Sendern. Am meisten höre ich Beats Radio, und das hat dann wiederum noch Untersparten über Web, also Internetradio. Ok, das ist auch eine Form des Stresmings, aber die Auswahl wird menschlich gemacht, und ich da bekommt jeder Künstler ganz klassisch sein „Radio-Geld“. Und wenn mir was gefällt, dann kaufe ich den Track, bei DAB+ wird er angezeigt oder ich Shazamme ihn mir. Find ich fair, und ich zahle kein Abo.

  7. Profilbild
    Tai AHU

    „Ob Spotify auch den Stecker in Europa ziehen wird?“

    Kann man in Uruguay bringen, in Europa wäre das Selbstmord.

    Gut, dass die Euros sich um so was kümmern. Ist ja nicht gerade der Bereich mit der größten Lobby

    Sich Spotify wegzuwünschen ist ja niedlich. Das Ding ist gelaufen. Mit Streaming. Mit Spotify an 1. Das sind die Fakten, akzeptieren wir sie. Da ist der beste Hebel, genau dort anzusetzen, die Vergütung vor allem bei den Kleinen zu verbessern.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Tai > […] Sich Spotify wegzuwünschen ist ja niedlich. Das Ding ist gelaufen. […]

      Ich fürchte, Du hast Recht (seufz). Aber man darf ja mal träumen. 😉

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        Kazimoto

        @Flowwater Nie aufgeben, nicht nutzen. Ich lade gerade Linux runter und werde Ableton installieren. Diese KI-Integration bei Apple und Windows mache ich nicht mehr mit.

        • Profilbild
          unknowninternetguy

          @Kazimoto Hab ich auch gemacht und das nach 25-30 Jahren Windows. Wem Privatsphäre etwas bedeutet, wird da mittelfristig nicht drumherum kommen. Bin allerdings auch zeitgleich von Ableton Live auf Bitwig umgestiegen und habe es keine Sekunde bereut. 🙂 Eines meiner Lieblingsfeatures allgemein unter Linux ist, das ich mehrere Soundkarten zeitgleich verwenden kann. 👍 Von Schnelligkeit und Stabilität muss ich erst gar nicht anfangen. 👍

          • Profilbild
            Kazimoto

            @unknowninternetguy 👍 Habe Ableton schon zum laufen bekommen. Als System habe ich Endeavour OS genommen und hänge nach diversen Aktionen beim Jack-Server fest, der einfach nicht starten will. Ableton läuft auf Wine ganz ordentlich, wenn auch nicht so snappy wie unter Windows. Vielleicht muss ich die Distri noch wechseln, obwohl Endeavour mit KDE und Nvidia doch bestimmt keine schlechte Wahl war. Was nimmst du?

            • Profilbild
              unknowninternetguy

              @Kazimoto Ich nutze openSUSE Aeon (GNOME / immutable OS), dort ist pipewire, jack etc. alles schon mit drin und installiere Bitwig über ein Flatpak, was es sehr bequem macht. Davor openSUSE Tumbleweed womit ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Sound, GPU etc. lief dort ebenfalls ootb. openSUSE ist sehr stabil und reaktionsschnell.

              Viel basteln muss ich nicht, hab ich nach 20 Jahren IT auch nicht mehr so Bock drauf. 😄 Auf WINE wollte ich verzichten, da man sich damit auch Windows typische Sicherheitslücken mit ins Boot holt, daher habe ich auch keine bridge für Plugins am laufen oder so. Natürlich würde ich gerne das eine oder andere gekaufte Plugin nutzen, aber es geht auch ohne. Nutze Bitwig aber meist nur zum aufnehmen + Effekte.

              Das Konzept von unveränderbaren Betriebssystem finde ich auch cool, da man für Applikationen entweder Flatpaks nimmt oder über docker/podman separate Container. Damit läuft alles in einer Sandbox (OS, jede App, jeder Container etc.), ist aber an einigen Stellen etwas umständlicher, das nur als Info nebenher.

              Vielleicht gehe ich wieder zu Tumbleweed zurück, da ich mir hier und da doch etwas mehr Flexibilität wünsche was Installationen angeht aber eilig habe ich es nicht und es läuft ja alles.

              Pipewire hat die 1.0 stable im November veröffentlicht, vielleicht hast du damit mehr Erfolg. Von händischen jack Installationen habe ich leider keine Ahnung.

  8. Profilbild
    Sven Blau AHU

    Ich finde diese ganze Verweigerungshaltung vor dem Fortschritt peinlich. „KI-Integration, da mach ich nicht mit!“ „Streaming – bitte bitte bitte hört auf in Europa“

    Auf welchem Planeten wollt ihr denn leben? Auf dem von vorgestern?

    Ja, Streaming ist aktuell schlecht bezahlt, ja, KI macht mir manchmal Angst und ist noch am Anfang.. aber wie will man den Fortschritt besser machen, wenn man sich ihm verweigert?

    Man kann die Zukunft nur gestalten, wenn man sie sich wünscht, und nicht die Vergangenheit.
    Ich wünsche mir eine bessere Zukunft, also versuche ich offen für Neues zu sein und die Gegenwart mitzugestalten, da wo ich kann.

    • Profilbild
      Florestan

      @Sven Blau Da bin ich sofort bei Sven.

      Insbesondere „Zukunft gestalten“. Ich bin sehr erfreut, dass – obwohl es ein Politikthema ist – nicht in den Kommentaren auf „unsere Politiker da oben“ einphrasiert wird.

      Insbesondere jetzt, da die Diskussion auf Europaebene endlich anläuft sollten wir Musiker unserer politischen EInflussmöglichkeiten bewusst werden:

      Ich z.B. werde gleich ein kleines Schreiben den Europaabgeordneten meines Wahlkreises aufsetzen um ihn für dieses Thema zu sensibilisieren. Dabei ist es zunächst mal völlig egal, welches Parteibuch er hat! (Ausgenommen die mit dem Dm-Akkord im Namen… 😈)

  9. Profilbild
    Florestan

    … ob Spotify&Co. das Europageschäft aufgeben wird? Der Kontinent mit den reichsten Privathaushalten?

    Das werden die nie tun.

    Lasst sie regulieren, die freie Marktwirtschaft funktioniert hier offensichtlich nicht. Mindestbeteiligungen für Musiker eingeführt und der Drops ist gelutscht!

    (Besser als einfach ein Tierwohllabel für Musiker einzuführen…)

    Viel interessanter ist der Schritt, den Einsatz von KI kennzeichnen zu müssen. Finde ich grundsätzlich gut, aber ich gespannt, wie das Gesetz funktionieren soll: Wenn das ganze Stück so entstanden ist, geht das vielleicht. Aber wenn z.B. der Texter sich nur ein bisschen hat inspirieren lassen? Wenn das Mastering von KI gemacht wurde?

    Was ist mit denjenigen unter uns, die vielleicht künstlerisch mit KI umgehen? Auch die gibt es, und es werden immer mehr?

  10. Profilbild
    UKoPo

    Hm, ich bin vielleicht nicht der typische Konsument, aber ich würde mir zumindest wünschen, dass mein Beitrag unter den Künstlern aufgeteilt, die ich höre. D.h. wenn ich nur einen höre, dieser auch meinen kompletten Beitrag (abzüglich der Spotify „Gebühr“) erhält.

  11. Profilbild
    Phoenix

    Spotify wird sich sicherlich nicht aus Europa zurückziehen! Das wäre vergleichsweise so, als wenn sich Mercedes aus China zurückziehen würde, nur weil die Chinesen auf die Idee kommen, auf ausländische Fahrzeuge 5% mehr Steuern zu erheben. Einen lukrativen Markt überlässt man NIE der Konkurrenz!

    Zunächst ist ja mal nur ein Entwurf… dann laufen erstmal die Wirtschaftsanwälte von Spotify, und suchen nach Lücken in dem was da beschlossen wurde. Danach wird alles ein wenig umbenannt, umverteilt und wieder etwas neu gestaltet. Man gibt mit der einen Hand was dem Musiker ab und holt es sich mit der anderen wieder zurück. Letztlich glaube ich nicht daran, dass es große Änderungen geben wird. Das mag auch daran liegen, dass das Parlament von dieser Materie keine Ahnung hat.

    Und wieviel wäre den „gerechter“? Darüber gibts noch keine Ausführungen. Wenn der Künstler 1% mehr erhält als zuvor – dann wäre das schon „1% gerechter“ als zuvor…Vorgabe erfüllt!

  12. Profilbild
    Dayflight

    Also heute als kleiner Musiker mit Elektro Geld zu verdienen, um davon leben zu können, ist unmöglich. Natürlich kriegen die Gröhnemeyers und Swift, Metallica, etc. 95% vom Kuchen, der Rest kriegt Brotkrümel.

    Souncloud wird gerade für 1 Mrd US Dollar verkauft, ich denke um Spotify II zu werden. Bandcamp zahlt direkt nach Abzug einer Gebühr, allerdings wenn man kein Superhero ist, verdient man kaum was.

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