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Free-TV: Call Me DJ! erzählt aus dem DJ-Alltag von Frauen

Dokumentation rückt weibliche DJs in den Mittelpunkt

26. November 2022

Zurzeit findet man in den öffentlichen rechtlichen Sendern so viel Dokumentationen über elektronische Musik wie noch nie. Mit der Technobewegung wurde elektronische Musik ein Massenphänomen, der ein Bestandteil unserer Gesellschaft wurde. Die 5-teilige Dokumentation Call Me DJ! untersucht den Arbeitsalltag weiblicher DJs.

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Die Filmemacherin Rosanna Grüter ist selber DJ und legt unter dem Namen Roxanne auf. Indem sie Protagonistinnen aus der DJ-Szene in den Mittelpunkt stellt, kann sie ein  authentisches Bild aus Frauensicht zeichnen. Sie begleitete die DJs in ihrem persönlichen Umfeld und bei der Arbeit. Dadurch gelingt ihr ein zeitgemäßer Einblick in die Arbeit von Künstlerinnen, der über Geschlechterfragen hinaus geht.

Electric Indigo in Call Me DJ!

Die 5 Teile behandeln den Arbeitsalltag, Kreativität, Business, Beziehungen und Netzwerk weiblicher DJs. Ziemlich schnell wird klar, dass weibliche DJs sich mit denselben Fragen auseinandersetzen müssen, die auch männliche DJs beschäftigen. Das viele Reisen, nachts arbeiten, Fehlbuchungen und die Verführung durch Drogen ist unglaublich anstrengend und kräftezehrend. Gleichzeitig ist auch ein Beruf, der unglaublich viel Freude bereitet und die Protagonistinnen erfüllt.

Joyce Muniz in Call me DJ!

Auch in Fragen der Kreativität unterscheiden sich Frauen nicht von ihren männlichen Kollegen: In der Dokumentation werden weibliche Technikfreaks gezeigt, die über Studios verfügen, in denen ich auch gerne arbeiten würde. Die Künstlerinnen zeigen sich äußerst kreativ, wenn es darum geht, eine Fanbase aufzubauen, das Artwork von Vinyl zu gestalten etc. Auch das Beziehungsleben wird untersucht und auch hier zeigt sich eine bekannte Erkenntniss, die man aus vielen Berufen kennt: Wenn ein Partner ständig unterwegs ist, geht das zu Lasten von Beziehungen.

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Marie Montexier und Amy Woyth in Call me DJ!

Nun könnte man sich fragen, warum in der Doku Call Me DJ! der Fokus auf weibliche DJs gelegt wird, wenn kaum Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen vorhanden sind. Natürlich gibt es Unterschiede und hier sind sie kurz zusammengefasst:

Frauen verdienen in der DJ-Branche weniger als Männer und werden weniger gebucht als Männer. Es wird hauptsächlich Musik von Männern veröffentlicht. Deshalb veranstalten Frauen Partys, gründen Netzwerke und Labels, welche die Musik und das DJ-Handwerk von Frauen und LGBTQI+ Personen in den Mittelpunkt stellen. Frauen fordern, dass Clubs zu sicheren Orten (Safe Space) werden, da sexuelle Übergriffe im Nachtleben immer wieder vorkommen. Mit Sexismus, weiblichen Vorurteilen und Diskriminierung werden Frauen in der Techno-Szene ebenfalls konfrontiert. Weibliche DJs wünschen sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für die meisten der vorgestellten DJs kommen Kinder nicht infrage.

Pilocka Krach in Call me DJ!

Eine sehr authentische Dokumentation, welche die ARD aus dem breiten Thema der elektronischen Musik veröffentlicht hat und das liegt sicher daran, dass die Filmemacherin Rosanna Grüter aus der Szene kommt und weiß, wo die Chancen, Möglichkeiten und Probleme in der Szene aus Frauensicht liegen.

Zu Wort kommen u. a. die DJs, Musikerinnen und Künstlerinnen Electric Indigo, Pilocka Krach, Bebetta, Marie Montexier, Magdalena, Laura Aha, Joyce Muniz, Yazzus, Kataya, Franca, Camea, Judith von Waterkant, Rebekah, Jackie Houser-Brown etc.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    War vor einiger Zeit im Nachtprogramm der ARD zu sehen und war dbzgl. sehr überrascht. Hätte man doch so eine Dokureihe nicht in der ARD erwartet. Aber ganz ehrlich und schonungslos: Ich fand es ultralangweilig! Wenig Musik, wenig Equipment, aber viele Diskussionen. Das widerspiegelt nur meinen persönlichen Eindruck. Da gibt es meiner Ansicht nach weitaus interessantere Dokumentation.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @Filterpad Das dürfte an der Zielgruppe liegen. Die sind sicher fast alle zwar an der Situation weiblicher DJs interessiert, das Equipment interessiert aber nur die restlichen paarProzent. Die, die mit der Information überhaupt was anfangen können. Oder anders ausgedrückt, wären die auf Details beim Equipment oder der Musik eingegangen, hätten das fast alle ultralangweilig gefunden. So hat’s halt dich erwischt.

  2. Profilbild
    Anjin Sun

    Danke für den Hinweis, habs durchgezappt, fands langweilig. Damen die Netzwerke bilden, wie ihre männlichen Kollegen übrigens auch, folgend Partys veranstalten auf denen sie sich wiederrum selbst buchen. Wenn die Aufmerksamkeit ausserhalb dieses Kreises nicht groß genug wird, müssen Quoten auf den Partys von anderen herhalten.
    Ich persönlich gehe auf Party um z.B. Dave Clarke oder Monika Kruse zu hören, ob dann die blutjunge Newcomerin Dj X:dine beleidigt ist, weil sie nur Vorprogramm spielen darf, ist mir völlig schnuppe. Ihre Lorbeeren muss sie sich eben noch verdienen, wie Dave und Monika einst auch, ganz ohne Quote.
    Interessant fand ich: Sie ist für´s kreative, ihr Mann für´s technische zuständig. Oder wo die Krach sagt: Jetzt fliegt bestimmt gleich die Sicherung – ja, die Spannungsspitze ist eben zu hoch, wenn viele auf einmal wollen. 😁
    Auch stellt sich mir folgende Frage: Wenn ich einen A-geschlechtlichen Künstlernamen verwende, Korrespondenz so führe, wie soll mich dann ein Label diskriminieren? Vielleicht schon allein dadurch weil es meine Musik nicht veröffentlicht?

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Anjin Sun So sieht’s aus. Ich sah auch schon weibliche DJanes live (trotz Gendern trenne ich das jetzt bewusst) und so soll es ja auch sein. Daher ist die grundlegene Thematik der Doku gut. Geht es doch darum, als Frau oder Trans in der DJ-Welt Fuß zu fassen. Leider halt zu viel Bla Bla Bla. Bei der Doku „30 Jahre Techno“ waren auch weibliche DJs im Interview und am Pult. Bei dieser konnte ich mich nicht sattsehen….

    • Profilbild
      digital-synthologie AHU

      @Anjin Sun Es klingt immer so an, als ob es Männer da einfacher haben.
      Die haben es genauso schwer, aber keine Ausrede von wegen angeblicher Frauenfeindlichkeit. Als Mann ist man gewohnt, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt.

      Mir ist auf jeden Fall egal, wer die Musik gemacht hat oder wer da vorne auf der DJ-Kanzel steht. Entweder die Musik gefällt mir oder nicht.

  3. Profilbild
    oldschooltech

    „Electric Indigo, Pilocka Krach, Bebetta, Marie Montexier, Magdalena, Laura Aha, Joyce Muniz, Yazzus, Kataya, Franca, Camea, Judith von Waterkant, Rebekah, Jackie Houser-Brown“
    Mal ehrlich: was sind das für Namen? Kenne gerade mal Electric Indigo – wer auch nicht!?

    Wo sind: Nathalie de Borah, Monika Kruse, Anfisa Letyago, Charlotte de Witte, Amelie Lens, Deborah De Luca, Ellen Alien, Anja Schneider, AniMe, Lucca (überhaupt CZ!), Miss K8, und und und und und und und?

    Was für ein verwerfbarer Oeffi-Beitrag!

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