Über die AMAZONA.de-AHU-Aktion stellen wir euch nach dem Motto „10 Fragen – 10 Antworten“ regelmäßig unsere treuesten Leser vor.
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Heute sprechen wir mit Martin Stecker. Ein Synthesizer-Verrückter, der der Musik trotz einiger Hindernisse, treu bleibt. Hier geht’s direkt zu seinem AMAZONA-Profil.
Amazona.de:
Hallo Martin. Erzähl uns doch zunächst etwas über dich.
Martin:
Hallo. Mein Name ist Martin Stecker (ich heiße wirklich so :-) ) und ich bin 54 Jahre alt/jung. Meine Berufsbezeichnung ist Dipl.Handelsfachwirt und ich arbeite (bin selbständig) in einem Fachgeschäft für hochwertige HiFi Geräte und Lautsprecher mit meinem Bruder (Technikermeister) zusammen. Bin also auch beruflich in der Musikecke zu finden. Neben meiner Familie habe ich auch noch andere Hobbies, die ich leider aus Zeitgründen gar nicht genug wahrnehmen kann, wie Motorrad fahren, anspruchsvoll Fotografieren inklusive Bildbearbeitung und 3D Konstruktionen und natürlich eigene Musik machen.
Amazona.de:
Wann hast Du angefangen, selbst Musik zu machen?
Martin:
Mit 6 Jahren haben mich meine Eltern „überzeugt“, eine klassische Klavierausbildung zu machen (natürlich wollte ich viel lieber Fußball spielen), die ich dann auch ca. 10 Jahre weitgehend fleißig wahrgenommen habe. Fußball habe ich aber dennoch im Verein gespielt – das ging bei mir als Junge gar nicht anders.
Amazona.de:
Welche Art von Musik hat Dich am meisten begleitet, inspiriert und letztendlich beeinflusst?
Martin:
Ganz klar Tangerine Dream und Klaus Schulze. Diese Art von Musik kannte ich bis dato nicht, als ich beim Stöbern im Plattenladen auf eine interessante Platte (vom Cover her) gestoßen bin. Diese war Moondawn von Klaus Schulze. Also flugs vom Verkäufer auflegen lassen, weil ich natürlich total neugierig darauf war, was dieser Herr dort, mit den mir völlig unbekannten elektronischen Geräten und der mir so vertrauten Black & White Keys, machte. Was soll ich sagen? Platte angehört und sofort sowas von geflasht gewesen, als ich zum ersten Mal solche abgefahrenen Töne und Sounds hörte. Seitdem ist Mr. Klaus Schulze mein absoluter Favorite – da geht für mich nix drüber! :-) Was lag also näher, als mir das Geld für meinen 1. Synthie zusammen zu sparen. Meine Eltern haben mir dann bei der Anschaffung geholfen und wir sind ins Synthesizerstudio Bonn gefahren, mit dem Wunsch, mir einen ARP Odyssey zu kaufen. Es kam leider ganz anders und Dirk Matten empfahl mir den gerade ziemlich neu erschienenen Sequential Circuits ProOne. Ich weiß eigentlich bis heute nicht, ob ich den Kauf des ProOne bereuen oder toll finden soll!? Ursprünglich wollte ich ja den ARP haben. Mit dem ProOne hatte ich natürlich auch meinen Spaß, während ich völlig unbedarft, sowie völlig ahnungslos an den Reglern schraubte und die Schalter betätigte.
Amazona.de:
Welche Musiker haben dich im Laufe der Jahre sonst noch geprägt?
Martin:
Wie oben schon erwähnt auch noch zusätzlich J.M. Jahre, Kraftwerk, einige Leute von Schulzens Label „Innovative Communication“ wie Baffo Banfi, Mikey D., Eberhard Schöner, Robert Schroeder und und und.
Netter, kurzer Einblick. Ich hab mich gleich am Anfang gefragt, was dass wohl für ein Soft-Modularer da auf dem Monitor ist. Danke für den Hinweis – Wird ausprobiert :) Wenn Du etwas Freizeit zum lesen übrig hast, kann ich Dir „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferriss nur wärmstens empfehlen! Speziell wenn Du selbständig bist, wirst Du hier einige Tipps und ungewöhnliche Hinweise bekommen, wie Du deine Arbeitszeit massiv verringern kannst, ohne an Produktivität einzubüßen ;)
Hi, das wär mal ne Nummer! Würd mich Mega Happy machen…ich kann nicht ohne Synths…ist wirklich so! Du glaubst nicht wie weh mir das getan hat als ich einen Teil meiner Instrumente aufgeben musste. Die Instrumente sind wie ein Ventil, Therapie für mein Seelenleben…genau kann ichs mir nicht erklären – ist seit den 80er so. Wenn ich also neben Zeit für die Family auch noch Regler drehen darf wär ich glücklich! Vielen Dank für den Tipp!
@TimeActor scheidung habe ich auch schon hinter mir, hatte mich auch einiges an synths gekostet, aber inzwischen hat sich alles wieder normalisiert und jetzt habe ich wieder synths und ein unbeschwertes leben ;-)
Das heißt Synthesizerstudio Bonn, Klobrille schreibt man auch zusammen.
@Dirk Matten Ich denke, die Rechtschreibung verblasst gegenüber dem von Herrn Matten zugefügten Sequential P1 Trauma!
Ich hätte mich für den Arp entschieden …
böser Dirk du!!! 10 Runden Strafe auf dem Ponyhof für dich.
Das darf man jetzt nicht überbewerten…;-)
Es hätte auch andersherum laufen können – aber ihr wisst sicherlich wie das ist „mit unerfüllten Wünschen“! Ich hatte aufgrund anderer Synth Anschaffungen keine Gelegenheit mehr mir einen Originalen ARP anzueignen….das ist es wahrscheinlich was mir bis heute nachhängt und ich weiß mangels einem Live Vergleich mit dem Original und dem Korg Teil nicht ob ich mir den „Nachbau“ kaufen sollte.
@TimeActor Das war ja auch nur ein „wink“ in Richtung Dirk (ein mädchen vom immenhof). Witzige Geschichte, und ich hätte mich durchaus über hier Anhörbares gefreut. :)
Ich habe mir meinen ARP(KorgNachbau)Traum erfüllt … für den Preis, absolut super! Übrigens hat Hr. Matten mit seinen Erzählungen über den Plank/DAF Arp diesbezüglich den Dorn einst sehr tief gesetzt.
Jepp…hab ich so verstanden ;-). Der Dirk kennt das schon…ist nicht das 1. mal, dass ich darüber berichte ;-)
Bin perfektionistisch veranlagt und wenn mir die Sachen nicht gefallen oder es sind nur gerade angefangene unfertige Stücke (Ideen halt) dann ist es mir nicht so recht….es gibt ein paar angefangene „Fummeleien“ (zwecks Feedback) von mir auf Soundcloud. Vllt. sollte ich mir mal Gedanken um den ohne Tastatur machen…wenn ich das jetzt bei Gelegenheit nicht mal angehe berichte ich wahrscheinlich in 100 Jahren noch darüber. Muss die „traumatische Erfahrung“ wohl am besten mit dem Kauf des Korg ARPs therapieren :-) Auf der anderen Seite wollte ich mir einen TTSH (TwoThousandSixHundred) bauen – wird allerdings aus Zeitgründen nix draus.
Obwohl ich das große Latinum habe und die alten Römer bei „persuadere“ keinen Unterschied zwischen „überzeugen“ und „überreden“ machten, habe ich während meiner geschäftlichen Tätigkeit und Beratung in langen Gesprächen und Vorführungen die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen nachvollziehbar dargestellt und eine Hilfestellung bei der Entscheidung des Kunden gegeben. Mir war es immer egal, welches Instrument schlussendlich gekauft wurde, wichtig war, dass der Kunde mit seiner Entscheidung zufrieden war und gerne wiederkam. Ich kann mich an das vorliegende Gespräch nicht erinnern, aber möglicherweise war es auch ein wirtschaftlicher Grund, den Pro-One zu kaufen, da dieser bei ähnlichem Preis über einen Sequencer verfügte, die Leistungsmerkmale waren ansonsten ja recht ähnlich.
http://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/persuadere-uebersetzung.html
@Dirk Matten Da wirst Du Dich nicht mehr dran erinnern können…ich war damals so um die 16/17 (meine ich) Jahre alt und hatte meine Eltern im Schlepptau quasi in Deinen Laden aus dem Westerwald nach Bonn „gezerrt“. Ich kann mich (weil einschneidendes Erlebnis damals für mich…der 1. Synthie) noch gut erinnern. Ich bin sicher Du hast alles richtig gemacht und mich unbedarften jungen „Schnösel“ damals überzeugt denn ProOne zu kaufen (es muss der Sequenzer gewesen sein) und der Trick mit dem einfügen einer Pause indem man den Seq. Schalter kurz in Richtung „off“ was so in der Englischen Bed.Anleitung nicht aufgeführt war hattest Du mir auch noch gezeigt. Ich erinnere mich noch an ein paar Details. Insofern relaxt zurück lehnen…man kann ja im nachhinein nicht sagen, dass ich mit dem ARP evtl. mehr Spaß gehabt hätte! Beste Grüße Martin
@Dirk Matten Sehr löblich! Wenn da mal jeder Verkäufer, Händler diese Einstellung hätte, dann sähe musikalisch vielleicht auch einiges besser aus. Ansonsten, wo wir beim Thema sind: Vince Clarke, dazu gibt es ja aktuell auch ein Interview hier, schwört heute noch auf den Pro One. Viele seiner Hits sind mit dem Pro One entstanden. Und das ist nur ein prominenter Name. Bronski Beat z.B. fällt mir da noch spontan ein…. insofern ist es müßig, im „Was wäre, wenn…“Modus zu schwelgen. Auch in dieser Maschine schlummert Potential.
Dieser P900 Softsynth ist nur für den Mac erhältlich, habe ich das richtig gelesen? Wenn ja, hat jemand Infos ob da sich was in Richtung Windows tun soll?
Da ich ab und an mal mit dem Entwickler kommuniziere, kann ich Dir sagen dass eine Windows Version geplant wenn nicht schon in Arbeit ist. Da er nebenbei Berufstätig ist und die Software Geschichte quasi ne „One Man Show“ ist muss man mit Wartezeit rechnen. Meines Erachtens lohnt das sich aber denn im Vergleich hängt der P900 den Arturia klanglich in allen Belangen ab…so zumindest meine Einschätzung…ich erhebe aber keinen Dogmatischen Anspruch ;-). Der Pulsar P900 funktioniert tadellos übrigens auf einem Original gekauftem OSX welches nativ (ungepatcht!) auf meiner PC Hardware läuft falls sich jemand über meine „Mac“ Hardware wundern sollte ;-)
Gruß Martin
@TimeActor Vielen Dank für die Info.
No Problem…sehr gerne!
Scheidungen sind teuer, das kenne ich. Meine hat mich glücklicherweise kein Studioinventar gekostet.
@richard Ja leider richtig Richard. Du musst völlig von unten wieder anfangen.
Da ich ja kein Soundbeispiel beim Interview parat hatte möchte ich dann doch was nachreichen ;-)
Hier auf Soundcloud liegen ein paar unfertige Tracks rum. Wer Bock drauf hat sich die in diesem Stadium anzuhören kann das hier: https://soundcloud.com/timeactor1/reaction tun. Leider durch meine Selbständigkeit und Family bleibt nicht viel Zeit zum komponieren und Tracks fertig stellen…hab aber kein Zeitdruck da ich ja nicht zwingend einen Hit abliefern muss :-)
@TimeActor Den Feiertag genutzt und ein bisschen mit den Synth gespielt. Das folgende ist dabei heraus gekommen ;-) : https://soundcloud.com/timeactor1/its-time-1
So, nun hab ich auch mal reingehört. Tolles Interview auch :)
Mucke gefällt mir gut. Den einen Song, der am Ende so orientalisch wird, finde ich richtig fett. Ich bin fast Orientale, weil es einige Jahre in meinem Leben gab, in denen ich kulturell extrem beeinflusst wurde und dann auch viel Percussion spielte. Man rechnet bei dem Song gar nicht damit, weil er sich ewig aufbaut. Das ist irgendwie toll, aber ich finde das letzte Drittel des Songs hätte auch das Zeug dazu dramaturgisch etwas früher zu erscheinen. Aber solche Aussagen sind immer doof, denn es ist Kunst und wenn es sich so richtig anfühlt wie es ist, hat es auch seine Wirkung und es soll ja auch kein Dance sein. Mach weiter so. Musik für die man sich Zeit und Ruhe nehmen muss und dann mit noch mehr Ruhe und demnach auch wieder Zeit (ist ja Wahrnehmungssache) belohnt wird :)
Dein Profilbild bei Soundcloud ist DER Hammer. Richtiges Star-Bild :D
@GioGio Hey Danke Giorgio für die Blumen :-)
Glaub mir, nach Beendigung eines Stücks bin ich immer unzufrieden und habe aber auch keine Ideen oder Lust mehr (wenn man das während der Entstehung zu oft hört) da weiter dran zu feilen. Habe Komposition nicht gelernt sondern alles Learning by dooing und lerne täglich auch noch dazu und auch beim Mixing, Mastering lerne ich noch viel dazu. Auch wenn ich kein Hit landen muss, ist mein Anspruch allerdings trotzdem sehr hoch und ich möchte im Kompositorischen Bereich sowie beim Arrangieren besser werden. Die Mixing und Masteringkomponente halte ich auch für sehr wichtig – denn nur ein ausgewogener Mix bringt alle Facetten hervor – das ist mir bis dato noch nicht gut gelungen und da beschäftige ich mich derzeit sehr stark damit.
Alles eine Frage der knappen Freizeit! Das Profilbild ist Marke „Eigenbau“ ich habe mich auch sehr stark mit Fotografie sowie Bildbearbeitung beschäftigt und bei der Bildbearbeitung einen eigenen Style kreiert sodass ich schon Anfragen von etablierten Fotografen bekam wie man dies oder jenes in Photoshop macht…ich verrate aber keine Tricks wofür ich selber 1-2 Jahre gebraucht habe ;-)
Herzliche Grüße Martin