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Ein Besuch bei Synthesizer-Legende Rüdiger Lorenz im Jahre 1994

Rüdiger Lorenz, oder wie kam das Bild vom PPG System 300 Modularsynthesizer ins Internet?

27. Januar 2024

Der PPG System 300, ein mächtiger Modularsynthesizer. Wir schreiben das Jahr 1994. Dies ist die Geschichte eines jungen Physikers, der mutig von Darmstadt nach Ingelheim reiste, um dort den Apotheker und Musiker Rüdiger Lorenz zu besuchen und dessen Synthesizer zu sehen und zu fotografieren. Im Geschoss über dem Verkaufsraum sieht seine Kamera Gerätschaften, die es im Netz zuvor noch nie zu sehen gab.

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Einstimmung I: Wie informierte sich die Synthesizer Community um 1990?

(Die folgenden drei Abschnitte sollen den Kontext der frühen 1990er-Jahre vermitteln, Leser, die es eilig haben oder diese Zeit selber erlebt haben, mögen diese gerne überspringen.)

Aber halten wir kurz inne und vergegenwärtigen uns, wie man sich Anfang der 1990er-Jahre über Synthesizer und deren Technik informieren konnte. Das lief in der Hauptsache analog über Zeitschriften (Fachblatt ab 1972, Keyboards ab 1984, Keys ab 1989 oder auch international für mutige) oder Bücher ab. Der Zugang zu einer guten Stadt- oder Universitäts-Bücherei war sehr hilfreich.

Der PPG System 300 Modularsynthesizer von Rüdiger Lorenz mit den fotografischen Mitteln von 2024 (Foto: Dr. Georg Müller)

Der Bereich Vintage-Synthesizer wurde dann ab Ende der 80er-Jahre erschlossen, die Artikelreihe „Synthesizer von gestern“ von Matthias Becker erschien zum ersten Mal im September 1987 in der Zeitschrift Keyboards und beschäftigte sich mit dem Minimoog.

Die “Vintage Synths” Kolumne in der US-Keyboard folgte ab September 1989 mit einem Artikel ebenfalls zum Minimoog von Bob Moog persönlich, der nach einigen weiteren Kolumnen Anfang 1990 die “Vintage Synths” Kolumne Mark Vail übergab.

In der Zeitschrift Music Technology war es Peter Forrest, der August 1993 die „The A-Z of Analogue“ Artikelreihe startete. Dort ging es mit dem Akai AX60 los. Vorher hatte er schon seit März 1990 (zum Thema Oberheim OB-Xa) in loser Folge über Vintage-Synthesizer in Music Technology geschrieben.

Der Loran von Rüdiger Lorenz mit den fotografischen Mitteln von 2024 (Foto: Dr. Georg Müller)

Weitere Informationen zu Vintage Synthesizern gab es in diesen Büchern:

Keyfax: Julian Colbeck’s Guide to Electronic Keyboards Paperback – 1985
Synthesizer von gestern von Matthias Becker 1990
Key Report von H.J. Schäfer und L. Wagner 1992
Synthesizer von gestern Vol. 2 von Matthias Becker 1995
The A-Z of Analogue Synthesizers von Peter Forrest A-M 1994 N-Z 1996
Vintage Synths von Mark Vail 2000

Eine kleine Gemeinschaft Gleichgesinnter tauschte sich ab den 1970er-Jahren im Rahmen des IME (Informationskreis Musikelektronik) aus, der später in den AME e.V. (Arbeitskreis Musikelektronik) aufging und Anfang 1996 ca. 300 Mitglieder hatte. Stephan Dargel veröffentlichte im AME Newsletter Informationen zu allen ihm bekannten Synthesizern, die er ab 1991 als SYNTHDAT für Atari ST vertrieb. Mit SYNTHDAT wurde das Thema sozusagen digital, wenn auch noch an physische Datenträger gebunden und bis 1994 gepflegt. Ab 1994 ging es dann online weiter als SYNRISE.

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Wollte man Musik von Mitgliedern der kleinen Gemeinschaft von Synthesizer-Enthusiasten hören, so musste man auf in kleinen Auflagen privat veröffentlichter Kompaktkassetten oder CDs zurückgreifen. Vom AME sind eine MC und zwei CDs bekannt, es gab das Musenet 1992 Projekt mit einer Doppel-CD von Internet Artists und eine kommerziell bei Erdenklang 1998 verlegte Doppel-CD Musenalp – Wunderwelt Musik. Dort hatte  AHU Stephen Parsick alias Iggy Pop seinen ersten CD-Release mit dem Stück Celestial Voyage.

Diese MCs/CDs waren quasi das Soundcloud der damaligen Zeit.

Einstimmung II: Wie sah das Online-Leben um 1990 aus?

Wie war das nun genau mit dem Internet Anfang der 1990er? Offiziell ging es am 29. Oktober 1969 los (als Arpanet). Bevor das Netz der Netze in weiten Teilen der Gesellschaft ankam, war es im akademischen und industriellen Bereich verfügbar. Das Deutsche Wissenschaftsnetz (WiN) wurde 1990 aufgebaut und verband Hochschulen, Fachhochschulen, Grossforschungseinrichtungen, Bibliotheken sowie weitere öffentliche Einrichtungen und einige Unternehmen. Die Bandbreite betrug bis zu 2 MBit/s.

1994 gab es knapp 4 Millionen Hosts im Internet. Anfang 2014 wurde die Grenze von einer Milliarde überschritten. Inzwischen wurde IPv6 eingeführt und 2018 hat man aufgehört, die IPv4 Hosts zu zählen.

Aber bis zur Gründung von AOL Deutschland 1995 war es immer noch ein Vergnügen für einige wenige, der Durchbruch kam 1999 und viele werden sich an Boris Becker mit seinem „Bin ich schon drin?“ erinnern.

Die Seite zum Synthesizer-Hobby als Unterseite der damaligen Homepage des Autors an der TH-Darmstadt 1994 (Quelle: Archiv des Autors)

Sollte man Anfang der 1990er schon Zugang zum Internet gehabt haben, so war das nicht mit heute vergleichbar. Man tauschte sich über Usenet News oder Mailing-Listen aus, Informationen und Dateien konnte man über Telnet, Gopher oder Anonymous FTP übermitteln. HTML gibt es seit 1992, den NCSA Mosaic Browser ab 1993 und Netscape Navigator ab 1994, dort baute sich die Seite schon beim Laden auf.

eBay gibt es seit 1995 (in Deutschland seit 1999), Google ist seit 15. September 1997 online.

Einstimmung III: Sonstiges zum Jahr des Besuches

Fotografiert wurde noch analog, erste Kameras für den privaten Gebrauch wie z. B. die Sony Mavica Reihe gab es ab 1997, wobei man dort 10 Bilder zu 640 × 480 auf eine 3,5-Zoll-Diskette schreiben konnte.

Am 1. Juli 1993 traten die neuen fünfstelligen Postleitzahlen in Kraft. Rolf, die gelbe Hand mit fünf Fingern warb dafür mit dem Slogan „Fünf ist Trümpf“. Im Radio liefen 1994 Mmm Mmm Mmm Mmm von den Crash Test Dummies, Hyper Hyper von Scooter und Go West von den Pet Shop Boys.

Besuch 1994 bei Rüdiger Lorenz zur Besichtigung des PPG System 300 Modularsynthesizers

Aber zurück zu dem jungen Physiker aus Darmstadt, der nun als Swissdoc für AMAZONA.de schreibt. Geboren in Frankfurt am Main, studierte er ab 1985 an der TH Darmstadt und konnte während der Diplomarbeit dort auf das Internet zugreifen und sich mit Gleichgesinnten im Usenet über Synthesizer austauschen.

Das Vorwort zu SynthDat Version 4.20 A (Quelle: Screenshot der Anwendung)

Am 24.10.94 hat er für 69,- DM SYNDAT gekauft und dort über den PPG System 300 Modularsynthesizer gelesen.

Der SynthDat-Eintrag zum PPG System 300 Modularsynthesizer (Quelle: Screenshot der Anwendung)

Dann erinnerte er sich an eine Anzeige in der Keyboards, wo jemand PPG 300er Module tauschen wollte.

Die Anzeige in der Keyboards von Juli 1993 auf Seite 167, die alles ins Rollen brachte

Nach kurzer Suche im Archiv fand sich die Anzeige im Heft von Juli 1993 und plötzlich ergaben die PPG Nummern dort im Zusammenhang mit den spärlichen Informationen aus SYNDAT einen Sinn.

Der SynthDat-Eintrag zu einigen Modulen des PPG System 300 Modularsynthesizer (Quelle: Screenshot der Anwendung)

Die Anzeige war von Rüdiger Lorenz aufgegeben worden, der sogleich per Telefon kontaktiert wurde. Nach kurzem Gespräch wurde ein Treffen vereinbart und so zog der Physiker am Samstag, den 29.10.1994 mit Kamera und Blitz ausgerüstet los nach Ingelheim, im Gepäck auch einen Stapel Fotokopien von Bernie Hutchins‘ Electronotes, ein Stapel DIN A4 Papier mit 1,6 cm Dicke und 640 g Gewicht. Rüdiger Lorenz hatte daran Interesse bekundet, war er doch ein engagierter Selbstbauer von Modulen.

Mit dem Stadtatlas des Rhein-Main-Gebietes war dann auch irgendwann die Apotheke in der Binger Straße 6 in Ingelheim gefunden und im Obergeschoss tat sich die Wunderwelt einer beachtlichen Sammlung an Synthesizern auf.

Das Haus in der Binger Straße Nr. 6 in Ingelheim. Dort im ersten Geschoss befand sich das Studio von Rüdiger Lorenz, unten lag seine Apotheke. Das Bild ist von 2010 (Quelle: Historischer Verein Ingelheim)

Der PPG System 300 Modularsynthesizer wurde betrachtet, zu hören war er nicht und das geräumige Zimmer durchstreift. So manches Gerät war bekannt, aber bisher noch nie gesehen. Wir sprachen über alte Anzeigen, seine Musik, den K150FS und die Apple ][ Software. Rüdiger Lorenz erzählte die Geschichte, wie er das Mainboard seines K150 zu Hal Chamberlin bei Kurzweil geschickt hatte, der es auf die FS-Version aufgerüstet hat, für laue USD 25. Ein Stapel CDs wurde als Dank für die Electronotes überreicht und sollte in Ruhe und möglichst laut gehört werden.

PPG System 300 Modular, Moog Polymoog Synthesizer, Firstman SQ-10 Sequencer und DIY Modular im Studio von Rüdiger Lorenz 1994. Das TV Programm zeigt Samstag den 29.10.1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Formant System, Roland System 100M Polyphonic Keyboard und einige PPG System 300 Module. Dazu Moog Sample & Hold und Moog Ribbon Controller im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Formant System, Roland System 100M Polyphonic Keyboard, Korg Polysix, Teisco SX-400 und Yamaha SK50D im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Synthesizer und Effektgeräte im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Roland System 100m, Roland Jupiter-4, Korg PS-3200 und Yamaha CS60 im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Firstman SQ-10 Sequencer im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Die meiste Zeit galt jedoch dem Loran, den Rüdiger Lorenz ausführlich erklärte und vorführte. Er war sehr davoan angetan, dass seine Erläuterungen mit Interesse aufgenommen und auch problemlos verstanden wurden. Einige Sounds spielte er als Sample mit dem Korg DSS-1 vor.

Nach einigen intensiven Stunden und einem voll belichtetem Film ging die Fahrt zurück. Die Gedanken drehten sich um spektrale Komponenten und so entstand die Idee zu einer kleinen Software RAW2WT für den Waldorf Microwave, die Bilder einlesen konnte und daraus Wavetables für den Microwave berechnete. Das Graustufen-Bild wurde als Spektrogramm interpretiert und dieses konnte nach der Umrechnung hörbar gemacht werden.

Das Bild des PPG System 300 Modularsynthesizers geht online

Der Film wurde entwickelt und nach Auswahl einig der Bilder in groß belichtet, dann eingescannt und auf der damaligen Homepage an der TH Darmstadt online gestellt. Im Usenet wurde dieser Text eingestellt:

This weekend I met a guy, Ruediger Lorenz (Malte, you know him), a real
collector, not to say a freak. He owns virtually tons of gear, six or so
modulars, and 20-50 synths of other proveniences, from Vermona to Morpheus.

OK, he has a PPG 300 Modularsynthesizer and he has built one by himself, 
which is very interesting. I took pictures of both, which can be viewed
via WWW at

     http://www.physik.th-darmstadt.de/~georg/synths.html

Read till end, there is some K150 info waiting.

Der PPG System 300 Modularsynthesizer von Rüdiger Lorenz mit den fotografischen Mitteln von 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Description of the PPG (from top to bottom, from left to right):

First Row:
313 Sequential Switch, 314 Clocked Sequential Control, 310 Random Voltage
Generator, 309 Signal Mixer, 314 Clocked Sequential Control, 313 Sequential 
Switch

Second Row:
301 Voltage Controlled Oscillator (4 times), 309 Signal Mixer, 301 Voltage 
Controlled Oscillator (4 times), 309 Signal Mixer

Third Row:
305 Low Frequency Oscillator, 317 Voltage Controlled Filter, 307 Dual
Envelope Generator, 315 Dual Analog Multiplier, (VCF-ENV/FBY02) not PPG,
(LFO'S AND PITCH VOLTAGES) not PPG, 308 Dual Envelope Generator (2 times),
303 Voltage Controlled Modifier, 311 Power Supply

322 Duophonic Digital Keyboard

Der Loran im Studio von Rüdiger Lorenz 1994. Der Abzug dieses Bildes war die Basis des 1994 online gestellten Scans (Foto: Dr. Georg Müller)

Description of the DIY synth, (I think he called it Modulog)

First Row:
Noise/Tri Proz, Osz, Graphic, Harmonic, Filter, Amp 1/Amp 2

Second Row:
LFO, Osz, Graphic, Harmonic, Filter, Amp 2/Amp 4

Third Row:
Waveform Proz, Osz, Graphic, Harmonic, Filter, Filterbank

Fourth Row:
Ringmod, Waveseq, Karplus Strong, Sheppard, Hall/Chorus, (Power/MIDI) ??

He build the modules from a mixed bag of kits from various manufacturers
(Paia, Formant, some German magazine stuff). Here some additional info:

Osz: The oscillator is mainly used to drive the Graphic/Harmonic Generators,
     it's a VCO, I think from Paia, probably the CEM one. The topmost Osz
     contains a digital osc too, from Digisound, waveforms stored in a
     EPROM are read out, clocked by the VCO. The two rows of LEDs and the 
     two red buttons belong to the digital osc. The other Osz are prepared
     to hold DOs, if he can get them from Digisound, anyone knows the 
     actual address?

Graphic: With the 16 slider you can "draw" the waveshape. All sliders can
     be controlled by control voltages.

Harmonic: With 16 sliders you "draw" the spectrum, again controllable by 
     CVs. He uses two analog sequencers (one Korg SQ-10 , one PPG 314)
     which are triggered when pressing a key to trigger lag processors 
     (seen on top of the unit) from the gate outs of the sequencers.
     The lag processors out is sent to the CV ins of the Harmonic Generator.
     Sounds pretty cool. The three HGs are driven in different orders, the 
     sound is a bit PPGesque.

Filter: Traditional VCF from Formant. Same for VCAs, don't know the source.

Filterbank: Sort of Graphic EQ, but you can set the volume of the bands to 
     zero. The output of each band is available via the row of jacks.

I forgot to ask about the Waveseq and the Karplus Strong module, but you
may know these buzzwords.

The Sheppard module is from Paia, they had in their 1992 catalog, the one 
and only I have.

And finaly, the guy is 53, so he had some money back in the heyday of analog
synthesis, and he is recording music, up to now 5 LPs and 5 CDs. So, if
you wanna hear the PPG doing the rhythm-loop, ask me, I forward you his 
address. BTW, he paid DM 500,- for the PPG in 1988, someone had it sitting
unused in his loft, gathering dust.

A last information for you Kurzweil K150 junkies. He sent the mainboard 
of his K150 to Hal Chamberlin, who upgraded it to the FS version for $25.
And he has the Apple ][ software to program the unit. So, if anybody
is interested, ask me.

Thanks for reading,

     Georg.

Das Bild vom PPG System 300 Modularsynthesizer machte dann die Runde und wurde in der Sammlung von Bildern bei „music machines, home of musical electronica on the web“ gespiegelt. Von dort hat es seinen Weg zur PPG Instruments Seite von Antarctica Media gefunden und weiter zum Synthmuseum „Your Vintage Synth Resource“. Auch die Seite von Paula Maddox zur Reihe der PPG Synthesizer verwendet es im Header zum PPG System 300 Modularsynthesizer.

Diese Links führen zu einigen der Seiten im Netz, die das Bild nutzen oder genutzt haben:

http://machines.hyperreal.org/manufacturers/PPG/images/
https://www.synthmuseum.com/ppg/ppg30001.html
http://ppg.synth.net/system300/
http://www.nashville.net/~antarct/300.htm
http://www.jarrography.free.fr/details_equipement_audio.php?id_equip=122

Screenshot der PPG Seite zum PPG System 300 Modularsynthesizer von Antarctica Media von 1997 mit dem Bild des Autors von Rüdiger Lorenz‘ Synthesizer (Quelle: Internet Archive)

Den PPG System 300 Modularsynthesizer kann man unter anderem hier hören:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von SoundCloud. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Der Abzug dieses Bildes vom PPG System 300 Modularsynthesizer war die Basis des 1994 online gestellten Scans (Foto: Dr. Georg Müller)

Ein zweiter Versuch, den PPG System 300 Modularsynthesizer im engen Studio mit Blitz aufzunehmen. 1994 war der Abzug zu flau, so dass das andere Bild für den Scan genutzt wurde (Foto: Dr. Georg Müller)

Von Paula Maddox kam im August 1996 eine Anfrage nach Schaltbildern, die wie folgt beantwortet wurde:

From georg Mon Aug 12 23:33:25 +0200 1996
To: Paula.Maddox(at)bew.co.uk
In-reply-to: <"00035A00000008C3*."(at)MHS>
Subject: To Georg

> Ive been to your web page a couple of times now
> and Im wondering If you are able to get any circuit diagrams
> of the PPG modular, Especially the Wave Sequencer part.
> Im trying to design one of these myself but It doesnt seem
> to quite work :-( .

Hi Paula,

sorry for the delay, I was busy writing my phd-thesis.
I think the module you are referring to is not from the PPG but from
the DIY synth by R. Lorenz. Anyway, I have no circuit diagrams of
them, but feel free to as Ruediger Lorenz directly with greetings from
me. Here is his postal address, he is not online.

     Ruediger Lorenz
     Binger Strasse 6
     D-55218 Ingelheim

     Germany

So long,

     Georg.

Ein erstes persönliches Treffen mit Paula Maddox fand dann zum PPG 2002 Event in Birmingham statt. Obiger Mail-Austausch war aber keinem mehr bewusst, er ist erst beim Durchstöbern des Archivs wieder aufgetaucht.

Detail der linken Seite des Loran im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail der rechten Seite des Loran im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Zum Loran gab es keine weiteren Anfragen. Bei der Recherche zu diesem Artikel kam jedoch über Colin Chung (coolcolj) ein Artikel von Peter Forrest im UK Magazin The Mix zum Vorschein, der neben einer ausführlichen Beschreibung des Loran auch eine Audio-Demo enthält.

Peter Forrest hat in seinem Buch The A-Z of Analogue Synthesizers Bilder von Rüdiger Lorenz zum PPG System 300 Modularsynthesizer und dem Loran sowie Beschreibungen der beiden Geräte, wobei der Text zum Loran nur in der Revised Edition von 1998 enthalten ist.

Der PPG System 300 Modularsynthesizer ist nicht alleine: Die Sammlung von Rüdiger Lorenz

Aus verschiedenen Quellen wurde diese Zusammenstellung der Synthesizer-Sammlung von Rüdiger Lorenz erstellt. Mit (x) sind die Synthesizer markiert, die 1994 im Studio vorhanden, aber nicht auf den Bildern zu sehen sind:

Synthesizer/Equipment Discogs Synrise The Mix A-Z Forrest Swissdoc
Akai ME-20A x
Akai ME100 x
Akai VX90 x
ARP 16-voice piano x
ARP Omni-2 x
ARP Pro/DGX x
Behringer Virtualizer x
Blacet Research Dark Star Chaos x
Blacet Research Frequency Divider x
Blacet Research Klangwerk x
BME Modular x
Boehm Soundlab x x
Boss Dr. Rhythm x
Boss RCE-10 Chorus Ensemble x
Casio Casiotone 201 x
Casio CZ-3000 x x
Casio VZ-10M x x x
Crumar Brassman x x
Digisound Modular x
Digitech S100 x
DSM 32×4 Drumsynth x
E-mu Carnaval x x
E-mu ESI-4000 x x
E-mu Morpheus x x x
E-mu MR-Rack+World Exp x x
E-mu Proteus/3 (World) x x x
Electro Harmonix Echoflanger x
Electro Harmonix Electric Mistress x
Electro Harmonix Polyphase x x
Elektor Ringmodulator x
Evolution Synthesis EVS1 x
Fender Rodes Chroma x (x)
Firstman SQ-10 Sequencer x x
Formant Modular x x x
Fostex Model 2016 Line Mixer 3x x
Hillwood Blue Comets 73 x
Hohner RDM 1000 x
Hohner Strings x
Jellinghaus DX-Programmer x (x)
Kawai 5000R x
Kawai K1m x x x
Kawai K3m x
Kawai K5 x x
Kawai K5000R x
Kawai K5m x x
Kawai Synthesizer-100F x x
Kawai XD-5 x x x
Korg 800DV x x
Korg 900PS x
Korg DDD-1 x x x
Korg DDM-110 x x
Korg DDM-220 x x
Korg Delta x
Korg DSS-1 x x
Korg DVP-1 x x
Korg DW-6000 x x
Korg EX-800 x
Korg Lambda x
Korg Micro Preset x
Korg Mony/Poly x
Korg MR-16 x
Korg MS-02 x
Korg MS-03 x
Korg MS-04 x
Korg MS-10 x
Korg MS-20 x x
Korg Poly 61 x
Korg Polysix x x x
Korg Prophecy x x x
Korg PS-3200 x x x x
Korg Sigma x
Korg SQ-10 x x
Korg VC-10 Vocoder x x
Korg Wavestation EX x x x
Kurzweil 150 FS x x (x)
Lexicon Vortex x
Loran Modular x x x
Loran Terzvocoder x x
Lorenziser System (3 Keyboards, 90Modules) x
Lorocoder x x
MFB 508 Sequencer x
Moog 12 Stage Phaser x
Moog Polymoog Synthesizer x
Moog Ribbon Controller x x
Moog Sample & Hold x x x
Moog Satellite x
Moog Sonic Six x
Moog-Musonics Sonic V x
Multivox MX-3000 x
MXR Stereo Chorus x
Paia Drumset x
Paia Hyperflange & Chorus x
Pearl Syncussion x
Peavey DPM V3 x
PPG 300 Modular x x x x x
PPG 314 Sequencer x
PPG 350 Computer Sequencer x
PPG Sequencer x
Rodgers PR-300 Sequencer x
Roland CMU-810 Compu Synth x x
Roland CSQ-600 x
Roland D-110 x x
Roland D-50 x
Roland D-550 x x x
Roland DEP-5 x x
Roland Jupiter 4 x x
Roland JV-88 + World Exp x
Roland JV-880 x x
Roland MC-202 x
Roland MPU-101 x
Roland R-8 x x
Roland SH-3 x
Roland SPH-323 Phase Shifter 2x x x
Roland System 100M mit Polyphonic Keyboard x x x
Roland System 101 x
Roland System 102 x
Roland System 103 x
Roland System 104 x
Roland TR-808 x
Roland VP-330 Vocoder Plus x x
Seiko DS-202 Keyboard x
Seiko DS-310 synthesizer x
Seiko DS-320 sequencer x
Sequential Circuits Model 700 Programmer x
Teisco 110F x
Teisco SX-400 x x
Thomas Synthi 1055 x
Vermona Synthesizer x x (x)
Vorg (Pearl) Echo-Orbit Tape Delay x
Vox Guitar Organ x
Waldorf Microwave x
Wersi CX-5 x
Wersi Organ x
Wersimatic x
Wersivoice Nachbau x x
Yamaha CS-40M x x
Yamaha CS-60 x
Yamaha CS-70M x x
Yamaha DX7 x
Yamaha FSR1 x
Yamaha RX5 x x x
Yamaha SY-1 x x
Yamaha TG77 x x x
Yamaha TX81Z x x x
Zoom 1201 x

 

Was geschah weiter mit dem PPG System 300 Modularsynthesizer?

Rüdiger Lorenz verstarb im Jahr 2000 und sein PPG System 300 Modularsynthesizer wurde von AHU Bernd-Michael Land übernommen und bei Nicola Santi in Italien komplett restauriert. Im Jahr 2005 wurde der Synthesizer bei Aliens-Project als Toy of the Month vorgestellt. Dort gibt es auch eine Reihe von Klangbeispielen. Das System wurde 2013 an Udo Hanten von YOU verkauft und ging 2017 bei einer Vemia Auktion nach Großbritannien.

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Rüdiger Lorenz erzählte mir 1994, dass er den PPG System 300 Modularsynthesizer 1988 für DM 500,- erworben habe, jemand hatte ihn in seinem Loft herumstehen gehabt, wo er Staub sammelte. Beim Verkauf über Vemia soll der Preis bei EUR 40.000 gelegen haben.

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG System 300 Modularsynthesizers im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Detail des PPG 322 Duophonic Digital Keyboard im Studio von Rüdiger Lorenz 1994 (Foto: Dr. Georg Müller)

Über den Verbleib des Loran konnte ich nicht viel herausbekommen. Nach Hinweisen aus dem Sequencer-Forum wurde er mal bei einer eBay-Auktion gesichtet.

Der Kurzweil K150FS von Rüdiger Lorenz wurde von einem der Sequencer-Forum-Mitglieder 2017 erworben, allerdings war er defekt und ist nun irgendwo in Deutschland in guten Händen.

Details zu den Bildern vom PPG System 300 Modularsynthesizer

Fotografischer Workflow 1994:

Die Bilder wurden mit einer Nikon F-801s auf Polaroid Color HD3 200 Film aufgenommen. Als Blitz kam ein Metz mecablitz System SCA3000 mit Adapter SCA3401 für Nikon D-TTL zum Einsatz. Die Negative wurden im Labor von Foto Baumann in Pfungstadt entwickelt und im Format 10×15 cm auf Agfa Quality Paper belichtet. Der Kassenbon ist vom 31.10.1994 über 11,70 DM. Es erfolgte eine Auswahl von drei Bildern (2× PPG und 1× Loran), die dann für den Scan in 20×30 cm belichtet wurden.

Der Eintrag zum PPG System 300 Modularsynthesizer im The A-Z of Analogue Synthesizers (Quelle: The A-Z of Analogue Synthesizers – Mit freundlicher Genehmigung von Peter Forrest)

Foto vom PPG System 300 Modularsynthesizer im The A-Z of Analogue Synthesizers (Fote: Rüdiger Lorenz – Quelle: The A-Z of Analogue Synthesizers – Mit freundlicher Genehmigung von Peter Forrest)

Der Scan erfolgte mit einem Canon CLC 10, ein Bubble Ink Jet Printer und Scanner mit 400 dpi von 1992, der am Institut für Angewandte Physik in der Arbeitsgruppe für Nichtlineare Dynamik zur Verfügung stand. Die Bearbeitung erfolgte auf einer Sun-3 Workstation von Sun Microsystems mit dem Shareware Programm XV von John Bradley.

Der Eintrag zum Loran im The A-Z of Analogue Synthesizers (Quelle: The A-Z of Analogue Synthesizers – Mit freundlicher Genehmigung von Peter Forrest)

Foto vom Loran im The A-Z of Analogue Synthesizers (Fote: Rüdiger Lorenz – Quelle: The A-Z of Analogue Synthesizers – Mit freundlicher Genehmigung von Peter Forrest)

Fotografischer Workflow 2024:

Die Negative wurden mit einem Nikon CoolScan IV ED bei maximaler Auflösung mit 14 Bit pro Farbkanal eingescannt, als TIFF abgespeichert und mit Affinity Photo sowie Darktable und GIMP bearbeitet und abschliessend als JPG gerendert. Das Bild zum PPG System 300 Modularsynthesizer sowie das zusammengesetzte Bild vom Loran weisen eine sehr hohe Auflösung auf. Man kann diese durch Öffnen des Bildes in einem eigenen Fenster voll genießen.

Bonus: Bilder von Rüdiger Lorenz auf Plattencovern

Da die beiden großen Modularsystemen von Rüdiger Lorenz so schön viele Knöpfe hatten, wurden die Bilder von diesen Synthesizern gerne für Plattencover verwendet.

Der PPG System 300 Modularsynthesizer von Rüdiger Lorenz auf dem Cover zu The Best of Manikin Records (Quelle: Discogs – Mit freundlicher Genehmigung von Mario Schönwälder)

Der Loran von Rüdiger Lorenz auf dem dem Cover zu nodular von RAMP in der Serie 444 Oscillators (Quelle: Discogs – Mit freundlicher Genehmigung von Stephen Parsick und Mario Schönwälder)

Weitere Seiten zum PPG System 300 Modularsynthesizer:
https://www.amazona.de/blue-box-ppg-system-300-100/
https://amsynths.co.uk/home/my-synths/ppg-300-modular/
http://www.synrise.de/guests/lorenz/coll/ppg300.html
http://www.asahi-net.or.jp/~wz4k-tnk/modula/ppg300.html
https://reverb.com/de/item/38231868-ppg-wolfgang-palm-modular-synthesizer-super-rare-1975-black

Musik und Diskografie von Rüdiger Lorenz:

https://www.forcedexposure.com/Artists/LORENZ.RUDIGER.html
https://www.amazon.de/Musik-CDs-Vinyl-R%C3%BCdiger-Lorenz/s?rh=n%3A255882%2Cp_32%3AR%C3%BCdiger+Lorenz
https://rudigerlorenz.bandcamp.com/album/invisible-voices
https://www.discogs.com/de/artist/20730-R%C3%BCdiger-Lorenz

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Fazit

Der Besuch 1994 bei Rüdiger Lorenz war ein Erlebnis. Rüdiger war supernett, eine coole Socke, wie man heute vielleicht sagen würde. Es gab Synthesizer zu sehen, von denen man zuvor nur gerüchteweise gehört hatte. Der Loran ist ein exklusives Gerät mit einem überzeugenden Klang. Die analogen Bilder geben mit digitaler Technik eine Menge her, was damals mit Consumer-Abzügen nicht zu sehen war.

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Forum
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    CDRowell AHU

    Danke für diesen wunderbaren Artikel!
    Ich bin beim Lesen 30 Jahre jünger geworden!😬👍
    So, nun geht es mit meinem „echtzeit-Alter“ in der Realität weiter!🤣

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      swissdoc RED

      @CDRowell Sorry, ich war das Wochenende unterwegs. Den Artikel zu schreiben, war wie eine Verjüngungkur. Zeitreisen sind möglich.

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    Chromengel

    Da kann ich mich nur anschließen.
    Habe so gut wie alle LP und CD von Rüdiger Lorenz in der Sammlung und werde da heute abend noch einmal reinhören.
    Vielen Dank und einen schönen Gruß

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      swissdoc RED

      @Chromengel Die CDs von Rüdiger liefen natürlich immer beim Verfassen des Text und dem Bearbeiten der Bilder. Grüsse zurück.

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    Tai AHU

    Schöner Artikel, Swissdoc. Dein Augenmerk geht jetzt vor allem Richtung Modular, mir kamen gleichzeitig viele Erinnerungen zu anderen genannten Geräten. 87-93 arbeitete ich in einem Musikladen, der reichlich Museumsstücke in zwei Räumen hortete. Daher kann ich diesen Beitrag gut nachvollziehen.

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      swissdoc RED

      @Tai Ich bin für alle Arten von Synths zu haben. So ein PPG 300 oder z.B. ein Roland 700 wären natürlich was feines. Aber ich bleibe da eher bescheiden mit Roland 100M und Formant. Und viel Hall.

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    PaulusS

    Zu dieser Zeit war ich ein Jugendlicher, der ebenfalls dieses wundervolle Hobby für sich entdeckt hat. Damals kamen meine ersten Kontakte fast ausschließlich durch Kleinanzeigen zustande. Dann gab es zudem noch die Leute von Touched-by-Sound und ein paar Jungs aus der Wohngegend hatten sich ebenfalls zum Thema „Elektronische Musik“ geoutet. Die meisten meiner besten Freunde waren ebenfalls Elektro-addicted :)

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      swissdoc RED

      @PaulusS Als ich so gegen 1985 mit C64, MS20 und CZ1000 anfing, war ich alleine, die ersten Kontakte kamen tatsächlich durch das damals noch junge Internet zustande. Einmal konnte ich einen Schüler an meiner Schule besuchen, eine andere Stufe, aber irgendwer hat mir gesteckt, dass er was mit Synths macht,

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    DasIch&DerEr

    Danke für den Artikel.

    Es ist immer schade, wenn solch tollen instrumente von der Bildfläche verschwinden. Werde mal nach Bernd’s Klangbeispielen suchen.

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    kiro7

    Toller Artikel, hier nur kleiner Fehler: Fotografiert wurde noch analog, erste DIGITALE Kameras für den

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      swissdoc RED

      @kiro7 Die Details sind unter Fotografischer Workflow 1994 sowie Fotografischer Workflow 2024 festgehalten.

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        kiro7

        @swissdoc schon klar.. wollte nur darauf hinweisen, in dem Satz fehlt das Wort „digitale“… Aber egal, jeder weiß was gemeint ist. Hut ab nochmals für den Aufwand!

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          swissdoc RED

          @kiro7 Ah, nun hat es klick gemacht. Danke für den Hinweis. Wenn ein Artikel online ist, kann nur noch das Lektorat Änderungen vornehmen. Vielleicht liest Dirk hier ja mit.

  7. Profilbild
    tim lorenz

    Hallo :)
    Der Loran wurde sicherlich nie bei einer ebay-Auktion gesehen (es sei denn es war eine Fake-Auktion). Der ist und bleibt in meinem Besitz :)
    Beste Grüße
    Tim Lorenz

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      AMAZONA Archiv

      @tim lorenz Das ist schön zu hören — ich hatte vor Jahren schon im synthesizerforum.de die Frage nach dem Verbleib gestellt.

      Ich hoffe, das Teil ist noch funktionstüchtig und ausreichend dokumentiert, sodaß es im Fall eines Defektes wieder repariert werden kann (ich kann nicht einschätzen, wie sorgfältig Rüdiger das alles dokumentiert hat).

      • Profilbild
        Florian Anwander RED

        .
        > ich kann nicht einschätzen, wie sorgfältig Rüdiger das
        > alles dokumentiert hat).

        Wenn ich mir die Detailliertheit der Ausführungen von Rüdiger in seinen Beiträgen im AME-Journal vor Augen führe, dann bin ich mir sicher, dass er hervorragende Unterlagen hatte. Und da Tim das Instrument offensichtlich zu schätzen weiß und in Ehren hält, bin ich mir sicher, dass diese Unterlagen auch erhalten bleiben.

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @tim lorenz Hallo Tim,

      vielen Dank für diese Information. Dann hat sich die Schwarmintelligenz des Forums geirrt. Magst Du etwas zum Loran im Jahr 2024 berichten? Mich selber würde es sehr freuen, einige Details zu diesem wunderbaren Instrument zu hören, welches Dein Vater mir damals vorgestellt hat.

      Liebe Grüsse.

    • Profilbild
      knarzman

      @tim lorenz Hi Tim, dann ist das Rätsel ja jetzt auch gelöst und hatte ich mir schon gedacht ;-) Liebe Grüsse

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    Paul_Johnson

    Meine Bibel damals war Julian Colbeck’s Guide to Electronic Keyboards. Amüsant geschrieben und gespickt mit dem, was man heute „dad jokes“ nennt. Skurril aus heutiger Perspektive ist, wie abschätzig er sich über viele Klassiker äußert, so zB über den CS-60.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Paul_Johnson Colbecks Schnöseligkeit resultierte vermutlich aus der Tatsache, daß er als Profimusiker mit vielen der vorgestellten Geräte arbeiten mußte und sie nicht als das wahrnahm, als was man sie heute gemeinhin betrachtet: Keine Kultobjekte und dergleichen, sondern größtenteils unpraktische, unhandliche und unzuverlässige Monstrositäten, die live oder im Studio öfter ein unerwünschtes Eigenleben entwickelten, als einem lieb sein konnte.

      Bei allem tongue-in-cheek sense of humour ist mir sein Stil über weite Strecken zu zerfaselt, sachfremd und herablassend. Das macht eher den Eindruck von argumentativer Hilflosigkeit.

      Das hat Peter Forrest wesentlich besser hinbekommen.

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        Paul_Johnson

        Stimmt, Colbeck träumte wohl von etwas wie einem Korg M1, den gab es aber noch nicht in meiner Ausgabe.
        Zum Glück habe ich seine Ratschläge bei meinen Käufen nicht beachtet ;)

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          AMAZONA Archiv

          @Paul_Johnson Offenbar färbte Colbecks Voreingenommenheit auf Matthias Becker ab und inspirierte ihn, dessen Werturteile (Stichwort: Yamaha CS60) , aber nicht dessen Sarkasmus zu übernehmen.

          Wie wohl eine M1 bei Julian weggekommen wäre? „Doofes Klingelteil mit unmöglichem Sequenzer, aber netten Gitarrensounds.“

          Oder so.

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @Paul_Johnson Ich habe leider nur die späteren Ausgaben in meiner Bibliothek, die erste Ausgabe wird ja nun fast schon mit Gold aufgewogen. Aber auch dort sind diese Spässe zu lesen und so manches Kultgerät von heute bekommt eine kalte Dusche ab.

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