Die Skelett Skelecaster - Shredden bis in alle Ewigkeit?
Eine Skelecaster – da bleibt einem die Pommesgabel in der Tasche stecken. Mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen, Faszination und ausreichend Fragezeichen im Blick, schaut man in einem auf YouTube veröffentlichten Video einem Gitarristen zu, wie er eine Gitarre in Form eines menschlichen Skelettes spielt. Noch größer dürften die Fragezeichen werden, wenn man erfährt, dass das Skelett echt ist und dem Onkel des Verstorbenen gehört. Ein makabrer Scherz? Eine geniale Idee? Oder einfach nur pietät- und geschmacklos?
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Die Skelecaster – Now uncle filip can shred for all eternity
Der ungarische Gitarrist, der sich selbst Prince Midnight nennt und auf Youtube zwar nur rund 300 Follower hat, dürfte mit diesem Video in die Geschichte des Metal eingehen. Bereits 200.000 Aufrufe des Videos werden die Reichweite des Youtubers wohl deutlich erhöhen. Die Intention zum Bau der Skelecaster beschreibt der Metalhead mit dem vermeintlichen Wunsch seines Onkels, bis in alle Ewigkeit „shredden“ zu wollen. Mit dem Bau der Skelecaster habe er im diesen Wunsch erfüllen wollen und er sei stolz auf das Ergebnis. „I’m super proud of the project and how it serves to honor him, his life and his influence on me“, so der O-Ton des Erbauers.
Kein Wunder, dass die Mitarbeiter von Dean Guitars die angefragte Hilfe bei der Umsetzung dieses Projekts ablehnten. Not every publicity is good publicity mag man sich dort gedacht haben, obwohl sich gerade dieser Hersteller bestens mit aussergewöhnlichen Designs und in der Heavy-Szene sehr angesagten Gitarren auskennt. Das ging dann aber wohl doch etwas zu weit, und so musste Prince Midnight die Skelecaster selbt entwickeln und bauen.
Darf der das? Aus meiner persönlichen Sicht kann ich sagen, dass ich wenig Probleme mit diesem wohl einmaligen Projekt habe, wenn es nicht nur zur Erreichung eines gewissen Bekanntheitsgrades dient. Trotzdem ist und bleibt der Tod und der Umgang damit wohl bis in alle Ewigkeit ein kontroverses Thema. Nicht zuletzt könnte diese Aktion auch ungewollt vom Tod betroffene Angehörige triggern und psychische Spuren hinterlassen. Was meint ihr? Geht, oder geht nicht? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren, aber bitte achtet auf die Nettikette.
Wenn man musikalisch nicht sonderlich viel zu sagen hat, dann muß es halt der Onkel reißen.
Immerhin — man redet drüber, und kostenlose Reklame ist die beste Reklame.
Einfach geschmacklos….
Alter Falter wird mir schlecht dabei! Ist das Kunst oder kann das weg? Wobei „geschmacklos“ so ne Sache ist. Denken wir an den Typen mit der Körperwelten-Ausstellung, was auch in diese Richtung geht. jedenfalls – meins ist es nicht und wird auch nie.
Es handelt sich bei dem Skelett mit Sicherheit um ein anatomisches Präparat. Die Geschichte mit dem Onkel ist gelogen.
Meiner Meinung nach hört Menschenwürde nicht mit dem Tod auf, und ein respektvoller Umgang mit menschlichen Überresten sollte in unserer Kultur eigentlich selbstverständlich sein.
Hier hat jemand mit begrenztem künstlerischen und intellektuellem Potential eine Grenzüberschreitung genutzt, um eine gewisse „Berühmtheit“ – wenn man es denn so nennen will – zu erlangen.
Dem Metal hat er damit wahrscheinlich einen Bärendienst erwiesen.
geschichte erfunden (auch in ungarn gibt es gesetze), provokation als click bait: hat erstklassig funktioniert. das ist die welt, in der wir leben.
Diese Gitarre wäre nicht das passende für mich. Ich habe Bedenken, dass eines Tages der Korpus fehlt, und mein Bernhardiner mit einem treu doofen Blick neben den übrig gebliebenen Resten sitzt.
Lausig
Wenn Onkel Metaller war bzw. das wollte – seine Sache…