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Praxiserfahrung: TC Helicon Voicetone C1

17. Februar 2021

Hardware Autotune als Vocal Stompbox

Der treffendste Name für dieses Teil ist „Hardware Autotune“, da es genau diese Funktion erfüllt.

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Gleichzeitig nenne ich die Geräte der Voicetone Serie, die praktisch alle Effekte umfasst, welche man für Gesang benötigen könnte, „Vocal-Stompboxen“ und zwar in Anlehnung an Gitarren Effektgeräte.

Das erste Mal begegnete mir das Konzept der Stompboxen, als ich meine erste Band hatte und der Leadgitarrist eben solche kleinen Bodeneffekte benutzte. Er beklagte damals, dass diese Teile sehr stark rauschen – ich empfahl ihm daraufhin eines der ersten digitalen Multieffektgeräte die für Gitarristen gedacht waren.
Obwohl sich diese inzwischen etablieren konnten, sieht man immer noch Gitarristen, welche solche Bodeneffekte benutzen. TC Helicon hat nun dieses Konzept für Sänger erschlossen. In der Voicetone Serie gibt es verschiedene Effekte, Hall, Echo, Vokalharmonie, das von mir bereits besprochene T1, welches Basisaufgaben übernimmt, die dafür sorgen, dass das Mikrofon Signal gut klingt.

Und nun als neuestes in meinem Gerätepark die Pitch-Correction, wie man es nennt, wenn man Markennamen respektieren möchte.

Es gibt auch wieder 3 Regler, der linke hat die Funktion, die (Dur-)Tonart einzustellen, kann leider damit nur natürliches Moll, womit das häufigere melodische oder harmonische Moll sich nicht korrigieren lässt.

Außerdem gibt es noch den Modus chromatisch, der immer auf den nächsten Halbton korrigiert, aber damit auch bei instabilen Sängern eine Verschlimmbesserung bewirken kann.

Die Möglichkeit, mit einem angeschlossenen Instrument die Tonkorrektur zu beeinflussen…ich habe keinen Plan, was ich dem Gerät genau zuführen soll und irgendwie habe ich nach Herumprobieren den Schluss gezogen, dass dies nichts bringt, zumindest nicht den Effekt, den Gesang auf harmnoisches Moll oder eine Blues-Scale zu korrigieren.

Der nächste Regler stellt die Stärke der Korrektur ein, 12 Uhr Position wäre der Maximalwert für „normale“ Anwendungen, darüber bekommt man eher Effekte, bei denen die Korrektur gut hörbar ist.

Der dritte Regler… hm… schöner wäre es gewesen, wenn hier ein Drehschalter wäre, mit dem man zwischen Dur, Blues Scale und verschiedenen Moll-Tonarten umschalten kann. Stattdessen ein „Gender“-Regler, der aber nicht wirklich Gender ist, wie man es von den teureren TC Helicon Vokalisten kennt, sondern eher die Auswirkung hat, die man daher kennt, wenn man etwas ohne Formantkorrektur pitcht.

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Gut, man kann damit die Stimme unkenntlich machen und möglicherweise kann ein Kind damit auch älter klingen, als es ist. Aber das ist doch nicht die Zielgruppe, oder?

Zum Ein- und Ausschalten des Effekts gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine erfolgt über den eingebauten Schalter mit dem Fuß, die andere mit einem speziellen Mikrofon, welches einen dafür passenden Schalter besitzt. Man muss aufpassen, wenn man nicht dieses spezielle Mikrofon benutzt, dass an der rechten Seite der Schalter Mic Control nicht eingedrückt ist, da sonst es passieren kann, dass sich der Effekt einfach so abschaltet.

Manchmal haben Mischpulte auch nur eine begrenzte Anzahl Mikrofoneingänge, dann kann über ein Adapterkabel das C1, genau wie jedes andere Gerät der Voicetone Serie einen Line-Eingang zum Mikrofoneingang erklären.

Der Hersteller selbst will dieses Teil sehen bei einem Gitarristen, dessen Mikrofon in dieses Teil gestöpselt wird und der das bearbeitete Signal hört.

Ich habe noch nicht probiert, wie es ist, wenn man einen Lautsprecher als Monitor benutzt, aber bei der Verwendung von Kopfhörern, was sowohl bei Aufnahmen, als auch bei Livedarbietung passieren kann (wir sind ja im Zeitalter des „In Ear Monitoring“), wird es schwer zu intonieren. Der einzige Weg ist, dass man das Mikrofon splittet, das unbearbeitete Signal abgreift und dieses abhört und lediglich dem Publikum das bearbeitete Signal gibt.

Allerdings wird, wenn man über Kopfhörer seinen Sound mischt, genau das etwas kompliziert. Am besten man hat einen Kleinmixer mit 2 Subgruppen und zwar echten, nicht nur Alt3-4. Das mir bekannte preisgünstigste dafür geeignete Pult wäre das Behringer Xenyx QX1622 USB. Man muss zwar damit leben, dass im Kopfhörermix der Hall fehlt, aber es geht.

Wenn man eh Monosound nutzt und einen kleinen Kopfhörerverstärker besitzt, lässt sich auch ein ganz einfacher Mixer benutzen. Man schließt dann die Anlage am rechten Kanal, den Kopfhörerverstärker am linken an und bekommt dann auch sogar Nachhall.

Falls man keinen Kopfhörer nutzen will, wäre eine kleine aktive Monitorbox eine Lösung.

Für mich als jemanden, der schon einiges an Geräten verwendet, alles sicher kein Problem, aber für jemanden, der kaum was hat, wäre das wirklich ein Punkt, der dagegen sprechen könnte.

Zuletzt noch eine Möglichkeit, die nicht uninteressant ist, da ich ab und zu an einem Behringer X32 mische, hier würde ich das Mikro des Sängers einmal auf den C1 leiten und über das Splitkabel auch direkt auf einen weiteren Mikrokanal. Der Sänger würde dann Anweisung bekommen, dass auf dem Powerplay sein Gesang auf der 1 wäre, ich aber würde auf die Aufnahme den bearbeiteten Gesang geben, den die Mitmusiker nicht hören sollen. So hätte ich die Option, noch das unbearbeitete Signal noch zuzumischen und so eine Stimmdopplung zu erreichen.

Wenn man, wie vom Hersteller vorgeschlagen, das C1 zusammen mit einem anderen Voicetone Produkt einsetzen möchte, muss es in einer Kette an erster Stelle sein, da es eine Tonhöhenerkennung hat und dafür die Grundtonfrequenzen braucht, die man im normalen Alltag so nie hört und darum bei Beschallungsanlagen immer herausfiltert, erst danach kommt dann so ein Gerät, wie das T1.

Grundsätzlich können solche Geräte, wie auch das H1 oder die anderen Vokal-Harmonizer, ebenso auf andere einstimmige Instrumente angewendet werden, ich denke da nur an Blockflöte, bei welcher die Tonhöhe nicht immer exakt ist. Einziges Problem ist, da man dann den Direktschall besonders gut hört, kann es sich auch eher wie eine Dopplung anhören.

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Fazit
Das Voicetone C1 ist eine Vocal Stompbox, welche Pitch Correction anwendet.
Das Gerät erfüllt seine Aufgabe, aber nicht unbedingt in der vom Hersteller vorgeschlagenen Applikation.
Dabei ist es leider in den möglichen Tonarten auf Dur und natürliches Moll begrenzt.

Plus

  • + Tonhöhenkorrektur in Echtzeit
  • + neben chromatisch lassen sich Tonarten einstellen
  • + unkomplizierte Bedienung
  • + klein und handlich
  • + stellt Phantomspeisung

Minus

  • - leider keine Molltonarten, außer natürlichem Moll
  • - das bearbeitete Signal ist als Gesangsmonitor nur bedingt geeignet
  • - kein Autogain
  • - „Gender“ ist lediglich eine Formantverschiebung, wie man sie daher kennt, wenn man eine analoge Tonaufnahme schneller oder langsamer spielt
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    1-Mann-Band Berlin

    Noch ein ergänzender Hinweis, da ja das Gerät eine Phantomspeisung liefert, die sich nicht abschalten lässt, sollte man zum Splitten eine Lösung suchen, welche diese Phantomspeisung entfernt, gerade dann, wenn man den unbearbeiteten Sound z. B. einem T1 zuführen will.
    Es gibt so einen Splitter als kleine Box im DI-Box-Stil.

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