Und bist du zu leise, so brauch’ ich mididings
Die M-Audio CODE61-Klaviatur ist mein Liebling beim Musizieren und Einspielen von MIDI-Spuren. Wenn ich an Sounds für Softsynths schraube, stelle ich mir aber lieber die kleine Korg microKEY-25 vor die Rechnertastatur. Die CODE61 ist mir zu sperrig. Sie steht daher abgewinkelt links neben mir auf einem Keyboard-Ständer.
Das Problem: Die microKEY-25 ist „zu leise“: Man kann zwar Velocity-Kurven einstellen, aber die lautesten Werte sind nicht zu erreichen, ganz anders als mit der CODE61. Damit lassen sich Spuren mit Sounds, die auf die Velocity (Anschlagsstärke) reagieren, und die ich später mitd er CODE61 einspiele, nicht gut beurteilen.
Die Lösung: Anheben der Velocity der microKEY-25 um einen festen Wert.
Als Linuxer ist mididings (siehe unter Links) mein Werkzeug der Wahl. Das Addieren eines festen Werts zur Velocity ist keine große Sache:
mididings -balsa -i1 -o1 -c veladd "Filter(NOTEON) % Velocity(offset=32)"
Damit erschafft man einen ALSA-MIDI-Knoten namens „veladd“ mit je einem In- und einen Out-Port, der 32 zur Velocity addiert. Überläufe werden dabeiautomatisch verhindert. Die microKEY-25 verbinde ich mit dem In-Port, der Out-Port könnte zu einem Softsynth oder einer DAW gehen. In meinem Fall geht sie zu einer weiteren mididings-Instanz „cp2mod“, die Channel Pressure (Aftertouch) nach Mod-Wheel umsetzt (siehe frühere Leser-Story unter Links), weil das mein zentraler Eingabeknoten ist, und an den auch die CODE61 andockt.
Ein Teil meiner rechnerinternen logischen Verdrahtung sieht dann aus wie im Screenshot:
Hi, danke für diesen Einzeiler, ein Offset-würdiges MIDI-Keyboard besitze ich auch. Ich hatte mich auch gleich wieder an deinen Artikel vom September erinnert – auch dass ich damals schon mehr in mididings eintauchen wollte. Werde ich gleich nachholen. :)
Bei meinem MIDI-Key (Alesis V-Serie) war mir die Anschlagdynamik auch zu extrem. Dachte ich, was könnte man tun? Letzenendes habe ich die einfache Editor-Software des Keyboards runtergeladen und die Velo auf 0,00 gestellt. Interessanterweise ist immer noch eine recht ordenliche und unerklärliche Dynamik vorhanden, aber deutlich eingeschränkt. Nicht optimal, aber besser als vorher und ein Beweis das der Software-Editor funktioniert.
@Filterpad Mididings kann auch Velocitykurven, siehe http://dsacre.github.io/mididings/doc/units.html#modifiers
Guter Artikel, Bluebell. Bin zwar kein Linuxer, finde aber solche kleinen, jedoch effektiven Tipps immer interessant. Yamaha hatte mindestens ein halbes Jahrzehnt das Problem, dass hohe Velocities überhaupt nicht möglich waren. In Creator/Notator und ich glaube auch in Cubase gabs daher schon zu Atari Zeiten einen Skalierer dafür.
Guter Tipp, gern mehr davon.
Für Mac User gibt es da übrigens MIDIPipe, damit kann man Ähnliches und mehr und es ist eine App:
http://www.subtlesoft.square7.net/MidiPipe.html
Ich habe das Tool früher genutzt um bei alten Roland Keyboards das „All Notes Off“ zu unterbinden, die Oktave +1 sowie Velocity anzupassen, läuft im Hintergrund und die virtuellen Midi Ein/Ausgänge erscheinen in Ableton.