12 Stimmen auf Teensy-Basis
Der südkoreanische Entwickler Electrotechnique stellt mit Momentum einen polyphonen DIY-Synthesizer vor. Es handelt sich um eine Art Weiterentwicklung des Erstlingswerkes TSynth.
Electrotechnique Momentum, polyphoner DIY-Synthesizer
Momentum arbeitet mit der von Sparkfun entwickelten MicroMod Teensy-Prozessor. Damit kann der virtuell-analoge Synthesizer 12 Stimmen erzeugen. Pro Stimme sind zwei Oszillatoren und ein State Variable Filter vorhanden. Die Beschreibung erwähnt noch „umfangreiche Modulation“, aber ohne näher darauf einzugehen. Weiterhin bietet der Synthesizer Stereo Ensemble- und Reverb-Effekte sowie einen Arpeggiator mit sechs Mustern und Clock Divider und einen einfachen Sequencer. Die acht Funktionstasten für die Menüs können auch als Mini-Keyboard mit unterschiedlichen Skalen genutzt werden.
Die Bedienung erfolgt über eine OLED-Anzeige und vier zuweisbare Encoder mit Druckfunktion.
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Es können acht Bänke mit je 128 Patches gespeichert werden. Dazu kommen 128 Speicherplätze für Performances, die Parameterzuweisungen der Encoder und MIDI-Settings beinhalten. Als Speichermedium die eine wechselbare SD-Karte.
Der Quell-Code ist Open Source und kann somit von anderen Programmierern modifiziert oder erweitert werden, wie es auch schon beim TSynth gemacht wurde.
Momentum besitzt drei MIDI-Ports, die gleichzeitig genutzt werden können. Host to MIDI (Class Compliant) ist für den direkten Anschluss von MIDI-Controllern ohne Rechner. Die Verbindung zum PC erfolgt den USB Client MIDI-In. Und dazu sind TRS-Buchsen (kompatibel zu Typ-A und Typ-B) für MIDI-In und MIDI-Out/Thru vorhanden, für die auch MIDI-Filter-Optionen zur Verfügung stehen. Die Stromversorgung erfolgt über USB.
Laut Entwickler ist Momentum einfacher zusammenzubauen als der TSynth. Das Gehäuse wurde mit einem 3D-Drucker hergestellt und die Hauptplatine ist, bis auf die Bedienelemente, die Buchsen, das Display und die LEDs, fertig bestückt.
Electrotechnique Momentum ist in drei Versionen erhältlich. Als Kit, ohne Teensy MicroMod und SD-Karte (müssen selbst beschafft werden) für 199,- US-Dollar, als komplettes Kit mit MicroMod und SD-Karte für 234,- US-Dollar und fertig aufgebaut sowie getestet für 284,- US-Dollar (jeweils zzgl. Versand und Importkosten). Momentum wird nur in kleiner Auflage hergestellt.
Den Tsynth habe ich vor kurzem mit Begeisterung selbst aufgebaut, von daher finde ich eine Weiterentwicklung durchaus interessant. Allerdings lebt der Tsynth auch ganz wesentlich von seinen vielen Reglern und seiner flachen Menüstruktur für die kein Mensch jemals ins Handbuch sehen muss. Momentum geht konzeptionell
nun offensichtlich in eine etwas andere Richtung: weniger Bauteile, viel leichterer Aufbau, dafür aber reduzierte Bedienoberfläche und mehr Menüdiving. Das muss jetzt ja auch nicht schlecht sein und ich möchte das auch gar nicht werten, aber einen echten Tsynth Nachfolger mit all dessen Qualitäten hätte ich persönlich doch noch eine Ecke spannender gefunden.
Hatte das Glück einen zusammengebauten TSynth auf ebay ergattern zu können.
Als Liebhaber USB-betriebener Synthesizer (die dann auch MIDI-USB können und USB class compliant sind) habe ich den (im Vergleich) Großen schnell ins Herz geschlossen.
Der Momentum sieht aus, als hätte man den TSynth mit einem meiner Lieblingssynthesizer gekreuzt: dem micromonsta 2.
Von daher schreckt mich auch das Bedienkonzept nicht ab. Reverb, Sequencer und Arp sind gern gesehen. Habe den Kleinen bestellt, wird wohl meinen TSynth ablösen