Die spektrale Seekuh wächst
Zur Superbooth 22 wurden zwei Prototypen von Fred’s Lab Manatee gezeigt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es sich dabei noch nicht um die finale Form handelt. Aber auch der Name war wohl noch nicht ganz final, denn der Synthesizer heißt nun „The Manatee“.
Die Entwicklung ist inzwischen natürlich fortgeschritten, aber laut dem jüngsten Instagram-Posting noch nicht abgeschlossen. Immerhin wurde nun ein neues Design für das Gehäuse gezeigt. Die Abmessungen sind jetzt deutlich großzügiger ausgefallen und es gibt mehr Bedienelemente. Somit dürfte die Bedienung des Spectral Source Synthesizers merklich komfortabler als bei den bisherigen Geräten von Fred’s Lab werden. Ob auch ein größeres Display eingesetzt wird, lässt sich anhand des Bildes nur schwer abschätzen.
Ein wichtiger Punkt ist, das auf dem Gehäuse nun „4 Part Digital Synthesizer“ steht. Die Prototypen waren noch auf drei Parts und neun Stimmen ausgelegt. Ob die neue Version nun auch entsprechend mehr Stimmen, also 12, haben wird, bleibt abzuwarten.
Bei den Anschlüssen hat sich nur geändert, dass der Kopfhörerausgang jetzt separat ist. Daneben gibt es Main-Out und Aux-Out, jeweils in Stereo, MIDI-I/O und Clock-Eingang.
Inwieweit sich die Weiterentwicklung und das größere Gehäuse auf den ursprünglich prognostizierten Preis von 600,- Euro auswirken wird, wurde noch nicht mitgeteilt. Die angekündigte Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung der ersten Produktionsrunde wird möglicherweise nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Ab hier die Meldung vom 13. Mai 2022
Fred’s Lab Manatee geht mit der Kombination auf einer spektralen Klangquelle, Wavetables und Realtime Re-Synthese neue Wege der digitalen Klangerzeugung.
Manatee besitzt zwei sogenannte Spectral Generators. Dieser liefert das Ausgangsmaterial für Wavetables, die hier nicht wie sonst üblich mit fest angeordneten Waves arbeiten, sondern aus der spektralen Quelle gespeist werden. Ein Suboszillator kann das Signal noch verstärken. Die Sounds von Manatee klingen dabei sehr klar und sauber.
Die Engine wird voraussichtlich neun Stimmen und drei Parts (multitimbral) erzeugen können.
Zur Bearbeitung sind ein Multimodefilter, ein Overdrive und ein Delay vorhanden. Ein Resonator wird später noch implementiert werden. Es gibt zwei loopbare Hüllkurven und einen LFO sowie einen einfachen Arpeggiator/Sequencer, der mit den anderen Synthesizern von Fred’s Lab vergleichbar ist.
Die auf der Superbooth 22 gezeigten Geräte sind noch im Prototypen-Status. Diese beiden Exemplare mit dem Aufdruck „Superbooth Edition“ werden später auf eBay versteigert werden, was vielleicht für Sammler interessant sein könnte. Die Entwicklung bis hierhin war selbst finanziert.
Im Laufe des Jahres wird eine Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung gestartet werden, um einen erste Produktionsrunde von 150 Einheiten zu ermöglichen. Der Preis wird voraussichtlich um die 600,- Euro liegen. Bis dahin können bei Fred’s Lab Manatee noch einige Änderungen erfolgen, zum Beispiel Gehäuseform, Design, Audio Engine-Features.
Vielleicht erst mal die Bugs bei den bereits vorhandenen Geräten beheben – aber anscheinend ziehen es die allermeisten Entwickler vor, stattdessen entweder ständig neue Funktionen in verbuggte Systeme einzubauen (siehe zum Beispiel Super 6 oder Summit) oder gleich ganz neue Systeme zu entwickeln … Schade.
Hi Synthaesthet,
Hmm, ich habe in der nicht zu weit-weg-Zukunft eventuell vor ein Summit zu kaufen… was für (ärgerliche) Bugs gibt es dann beim Summit? Abhängig davon muss ich mir dann mal ein Urteil feilen :-)
Danke dir und viele Grüße, Garfield.
Was für bugs meinst du bei Fred’s Lab Synths?
Hatte mit denen noch nie Probleme
Bleed-through des Ringmodulators, eigenmächtige, extrem hörbare Änderung des Attack-Werts (wahrscheinlich um Knackser zu vermeiden), Aussetzer durch wahrscheinlich Prozessorüberlastung etc. pp. beim Töörö. Zu den anderen kann ich nichts sagen.
Kann es sein, dass Du mit „Aussetzer“ die Stimmverteilung meinst?
@ growl: Nein, das sind andere Aussetzer, vor allem bei hohen LFO-Geschwindigkeiten und Panorama-Modulation.
Ich bin sehr gespannt! Der TÖRÖÖ ist einer meiner Lieblings-Synths.
Mehr Schalter und Drehregler bedeutet weniger Mehrfachbelegung, was mir entgegen kommt.
Bin gespannt, da sich die Tonerzeugung durch eine eigenes Konzept von der Konkurrenz abhebt.
Ich verstehe die neue Env Section nicht. Warum nicht einfach zweimal 4 Potis, jeweils für die Envelopes (zudem könnte man sie vielleicht auch über shift anderen Parametern zuweisen)?
Sieht sehr vielversprechend aus