Kramer Striker Collection
Die 80er Jahre hatten nun mal eine ganz eigene Ästhetik: Von Glam Rock bis Thrash Metal: Die Gesten waren martialischer, die Riffs ungestümer, und die Geschmäcker…nun ja, anders. Manche Marken schaffen es, mit Charme und ohne störende Selbstironie diese 80er-Ästhetik einzufangen und für 2022 attraktiv zu machen. Dazu gehört definitiv Kramer. Kramer ist besonders – sie haben den Dreh raus, wenn es darum geht, diese Nostalgie zu bedienen, und sind dazu eben auch noch schön preiswert. Das gleiche gilt für die Striker Serie, die jetzt rauskommt – komplett neu erfunden haben sie das Rad damit nicht, aber das erwartet auch niemand. Viel mehr geht’s hier um Shredding und Gitarrenposen.
Kramer Striker
Aber Junge, Junge – hier nehmen Kramer definitiv keine Gefangenen. Charakteristisch, bissig, aber vielleicht fast schon ein bisschen…too much? Naja entscheidet selbst. Fakt ist – die Lackierungen passen: Ebony, Majestic Purple, Jumper Red – sieht alles geil aus. Die Ausführungen kommen mit Stoptail, ohne Decke oder mit Floyd Rose Vibrato.
Wie bei vielen anderen Kramers ist auch diese mit HSS Tonabnehmer-Konstellationen verbaut. Taugt schon sehr fein, vor allem, wenn man mit dem Hals Pickup in Clean spielt und den schönen glockigen Single-Coil Sound haben will. Der Humbucker ist wie gewohnt in der Bridge-Position. Alle sind mit Alnico-5-Magneten ausgestattet und besitzen einen Ahornhals in feinstem SlimTaper C-Profil. Wie gemacht fürs Shredding also – über 24 Bünde hinweg. Das Griffbrett übrigens besteht aus Lorbeer-Holz – fühlt sich ungefähr so an wie Palisander, wie ich finde, aber ein bisschen rauer.
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Und was kostet der Spaß? Hier wird’s spannend und erfreulich – die Kramer Gitarren sind durch die Bank im Low Budget Rahmen anzusiedeln – und klingen dafür famos. Hier geht’s mit 349,- Euro los – in der kleinsten Ausführung quasi, garniert mit dem Floyd Rose. Wer Stop Tail und eine schicke Ahorndecke will, zahlt 379 Euro, und beides kombiniert zusammen kostet 399 Euro. Alles im Großen und Ganzen ziemlicher Preishammer, wie ich finde. Werden wir uns definitiv ins Haus holen und mal genauer ansehen: immerhin hatten wir bereits ein paar Kramer im Test, und diese schönen Dinger machen definitiv Lust auf mehr.
Hmm. Die Striker-Linie war in den 80ern eine koreanische Budget-Version der Baretta Die Reihe gehört eigentlich nicht zu den gesuchten Kramer-Modellen, ich erinnere mich daran, dass früher sogar eher davon abgeraten wurde, eine gebrauchte Striker zu kaufen. Aber vielleicht will man ja die neuen Modelle auch bewusst als Budget-Versionen platzieren (die Preise sind ja entsprechend) und insofern ist das alles dann vielleicht doch wieder irgendwie geschichtsbewusst. Auf jeden Fall sieht der Headstock einfach nur falsch aus….
Zitat: „… vor allem, wenn man mit dem Hals Pickup in Clean spielt und den schönen glockigen Single-Coil Sound haben will.“
Dieser Satz passt meiner Meinung nach nicht zu 24 Bund Gitarren, da der berühmte glockige SC-Sound des Hals-Pickups die Position dessen Magnete am 24. Bund vorraussetzt.
Auch sind die HSS-Pickups bei 24 Bund Gitarren deutlich enger nebeneinander montiert, so daß auch die Parallelschaltung von Hals/Brücken-PU zum mittleren PU nicht wirklich befriedigend „authentisch“ klingt.
Aber bei einer HiGain-Gitte wie den Strikers spielt das natürlich eine untergeordnete Rolle, da hier die SCs ja nur ausnahmsweise benutzt werden … ;)
Cheers :)
@Blue Stimmt. Das ist quasi „inherent to design“. Den glockigen Hals-SC-Klang kann es mit 24 Bünden nicht in der Form geben, Das ist für mich auch der Grund, warum keine 24-Bündige dauerhaft bei mir geblieben ist. egal ob von Kramer, Jackson oder Lag.