Frisch vorgeführt: Der neue Mixer von Richie Hawtin & Andy Rigby-Jones
PLAYdifferently
Da war viel Geheimniskrämerei angesagt, viele Gerüchte und viele Theorien – am Ende mit ebenso viel dahinter.
Die ersten Bilder, Screenshots eines Videos, tauchten bereits Ende des Jahres in einem südamerikanischen Thread auf – Richie Hawtin zeigend vor einem bisher unbekannten Mixer. Selbstverständlich war damit die Gerüchteküche massiv angeworfen: Was ist es? Die Hauptvermutung lag aufgrund der Nähe von Richie Hawtin zu Allen&Heath nahe, dass es sich um einen neuen Mixer aus dem britischen Hause handeln würde.
Step by step nun wurden die Neugierigen angefüttert, mal ein undeutliches Fotos, mal ein kleines Statement, nicht Halbes und nichts Ganzes. Die Neugier wuchs und wurde Anfang des Jahres ein wenig gestillt. PLAYdifferently betrat die Manege und gab dem Ganzen einen Namen, weitere Infos folgten stückchenweise, bis auch wir den Mixer zum ersten Mal auf der Musikmesse zu Gesicht bekamen.
Richie Hawtin lud ein zu einer privaten Präsentation zusammen mit Alex Zinn, dem PLAYdifferently-Produktmanager. Ein Foto gab es mit dem Mixer, allerdings nur von der Unterseite und auch erst, nachdem man eine Art Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet hatte. So gab es trotz Erwähnung im Messereport zur Musikmesse 2016 weder viel zu sagen, noch viel zu sehen.
Am vergangenen Dienstag fand die offizielle Präsentation in der Wahlheimat des Kanadiers statt – in Berlin – ein Tourstopp zwischen der laufenden PLAYdifferently Tour, die die Truppe von Berlin über Amsterdam, Miami und Los Angeles, Florenz, Paris bis nach Toronto bringt.
Berlin war sicher einer der interessantesten Tour-Stops, denn mit diesem wurde das Presse-Embargo aufgehoben und der Mixer, das Model 1, zunächst einem geladenen Kreis von Menschen „in die Hände“ gegeben.
Eine private Präsentation am Nachmittag mit der Möglichkeit, den Mixer in verschiedenen Setups selbst zu spielen, gefolgt von einem Boiler Room Event in derselben Location, dem Arena Club – so war der Ablauf. Alleine das Line-Up wäre die Reise wert gewesen: Chambray, Chris Liebing, Dubfire, Ellen Allien, Fabio Florida, Hito, Joseph Capriati, La Fleur, Richie Hawtin selbst und Whyt Noyz.
Das Ganze am Abend verpackt in klassischer Boiler Room Manier mit einer kleinen Technik-Schlacht am DJ-Pult inklusive dreier Model 1-Exemplare. Offenbar nahe serienreife Modelle, so ließ zumindest die Beschriftung vermuten.
Hinsichtlich der Gäste, die sich zum Testen und Rumnerden angesammelt hatten, betreibe ich mal kein Name-Dropping – es waren einige bekannte Gesichter der Techno-Szene dabei. Hinsichtlich der Leute hinter den Kulissen aber kann man mal zwei Namen nennen: Richie Hawtin war selbstverständlich dort – ebenso aber auch Andy Rigby-Jones.
Andy Rigby-Jones? Sicher vielen nicht bekannt, dabei ist er der Father of Allen&Heath Xone-Series – der Mann, der in den über 20 Jahren im Hause Allen&Heath maßgeblich für die Entwicklung der Mixer der Xone-Serie verantwortlich war. Vor gut 2 Jahren verließ Andy A&H und schloss sich mit Richie Hawtin zusammen um einen komplett neuen Mixer zu entwickeln.
Das Resultat: PLAYdifferently „Model 1“ – ein Mixer mit dem Anspruch, kompromisslos zu sein – höchste Audio-Qualität, intuitiv und den höchsten Ansprüchen genügend.
Der Model 1 ist ein voll-analoger 6-Kanal-Mixer mit zusätzlichen 2 Send & Return-Kanälen. 6 vollwertige Kanäle wohlgemerkt, drei Phono-/Line-/D-Sub-Kanäle und drei Line-/D-Sub-Kanäle. D-Sub? Später mehr.
Ein erster Blick genügt aber schon, um zu erkennen, dass das nicht alles ist und dass „klassisch“ den Mixer nicht wirklich beschreibt. „Not enough space“ war eine Ansage die ich an diesem Tag häufiger gehört habe bei Nachfrage nach Funktionen oder Erweiterungen. Ja es fällt auf: Der Model 1 ist verdammt vollbepackt – jeder freie Platz wurde genutzt, um Funktionen zu ermöglichen, ein Mixer, mit dem man wirklich lernen muss zu spielen – ein Mixer, der an einigen Stellen den Zwang ausübt, anders zu arbeiten: PLAYdifferently.
So finden sich zwei Send- und Return-Kanäle, wie beim Xone:92 bekannt, oben im Kanalzug die Sends, schaltbar Pre- oder Post-Fader – für beide Sends gleichzeitig, links die Returns. Hier findet sich ein Input-Gain wie auch ein Level-Regler, Cue-Buttons, ein Low-Cut, der seine Grenzfrequenz bei 320 Hz hat, Flankensteilheit 6 dB pro Oktave sowie ein die Möglichkeit, die beiden Return-Signale auf das Master-Filter zu schicken.
Unter den Return-Kanälen findet sich das Filter, das sich auf alle 6 Kanäle zuweisen lässt – auswählbar im Kanalzug. Das Filter sind eigentlich „die Filter“ – ein High-Pass wie ein Low-Pass, wobei das High-Pass-Filter zusätzlich einen Resonanz-Parameter hat, der, so viel sei schon verraten, gerade im Bereich nähernd der 1 kHz und bei schnellen, kurzen Frequenz-Sweeps richtig zeigt, was er kann. Nicht zu vergessen, das Filter ist generell an- wie ausschaltbar. Insgesamt für 6 Kanäle also sieben Möglichkeiten, das Filter zu- oder abzuschalten – man muss wirklich aufpassen, was man drückt, wo das Filter noch zugewiesen ist oder nicht.
Ein genauer Blick auf die Kanalzüge lässt ebenso erkennen: Hier sind Dinge anderes. Beginnend bei den Studio-/Live-Mischpult-artigen Faderkappen und direkt darüber A- und B-Cue. Genau, es gibt zwei Kopfhörer-Wege mit separaten Ausgängen – nur A allerdings mit einem Cue-Mix-Regler. Cue B lässt nur das Abhören eines oder zweier Kanalzüge zu.
Der EQ besitzt drei Bänder, könnte man auf den ersten Blick meinen, darunter ein Filter pro Kanal. So war zumindest meine Vermutung, als es die ersten undeutlichen Bilder zu sehen gab. Schnell stellte sich aber die Frage, warum die Potikappen unterschiedlicher Art sind. Die Antwort: Es gibt keinen 3-Band-EQ und nein, auch keinen 4-Band. Dafür wurde ein Hybrid Filter + EQ verbaut. Im Klartext: kein Low- und kein High-Band, sondern ein High-Pass wie ein Low-Pass Filter sowie ein 1-parametrischer Mitten-EQ. Dabei ist die Frequenz wählbar zwischen 70 Hz und 7 kHz für den „Mitten-Bereich“ – bei dem Frequenzbereich kann man das „Mitten“ schon in Anführungsstriche setzen. Das High-Pass-Filter endet bei 1 kHZ, das Low-Pass-Filter bei 500 Hz. Das ist enorm. Der Mitten-EQ ist Cut wie auch Boost in einer Range von -20 dB bis +8 dB – ergo: kein Full-Kill.
Zugegeben, es ist zunächst ein wenig ungewöhnlich, mit dieser Art von Filter/EQ zu spielen, generell aber doch eigentlich sehr sinnvoll. Gerade tiefe wie hohe Frequenzen gehören nicht angehoben, sondern nur abgesenkt, der Mittenbereich lässt sich so genau definieren.
Hinsichtlich der Tatsache, dass der Mixer gerade für Hybrid-/Live-Sets konzipiert ist, lässt diese Wahl von Filtern und EQ ein sehr genaues Aufräumen im Frequenzspektrum zu und schafft, wie Andy Rigby-Jones es so schön sagt, „Luft“. Luft, die bei mehreren Signalen dringend gebraucht wird.
Hybrid-/Live-Sets sind ein gutes Stichwort, um einmal auf die Rückseite zu schauen: Inputs in Cinch-Format für Line wie Phono. Ein kleiner versenkter Knopf auf der Rückseite schaltet um zwischen Line- und Phono-Preamp. Keine ganz glückliche Lösung könnte man denken, aber bei vollen sechs Kanälen kann man sich wohl vorher überlegen, was man wo anschließt und dann sollten die Kanäle auch ausreichen. Oder möchte hier jemand mit drei Plattenspielern und mehr als drei Zuspielern auf Line-Pegel spielen?
Outputs: XLR wie auch 6,3 mm Klinke für den Master 2, ebenso für den Booth wie auch für die Aux-Sends und die Returns. D-Sub wurde schon erwähnt. In der Tat gibt es zwei D-Sub In wie einen D-Sub out konform zum Tascam DB25 Standard. Das ermöglicht den unkomplizierten Anschluss aller Signal-Wege mit nur einer Steckverbindung von bzw. an zum Beispiele externe Soundkarten. Auch kann über den Ausgang ein Rec-Out genutzt werden, der es ermöglicht, alle Kanäle separat aufzunehmen.
Weitere interessante Features im Kurzdurchlauf:
- Mehrere Mixer können gelinkt werden. So kann in einem b2b-Set jeder einen eigenen vollen Mixer nutzen oder ein Act alleine kann die Anzahl seiner Kanäle auf über sechs erweitern. Folglich füttert nur ein Mixer die Main-PA, erfreulicherweise aber können die Cues beide genutzt werden – man kann also ebenso „in den Mixer des anderen hören“.
- Es gibt kein internes Netzteil, sondern sogar zwei externe. Zwei aus Sicherheitsgründen für größere Clubs oder Events – so kann man sicher gehen, dass falls eines aus zum Beispiel Überhitzung ausfällt, ein zweites direkt einspringt.
Der Schritt zu einem externen Netzteil generell findet sich einerseits im Punkt Platz, der im Mixer rar ist, andererseits im Hinblick auf Wärmeentwicklung und dem Schutz vor Störsignalen. Beide Fehlerquellen sind damit im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Mixer geschaffen. - Es gibt einen 3-Band-Master EQ sowie einen 2-Band Booth EQ.
- Kleiner Brocken hingeworfen zum Anfüttern für wahre technische Hintergründe: Die On-/Off-Schaltung der Filter ist Nulldurchgang-kontrolliert – Resultat: Kein Knacken beim Ein- oder Ausschalten.
Nach dem ersten Blick auf den Mixer auf der Messe war meine erste Frage: Was ist das? Dabei auf ein kleines eigentlich unscheinbares Poti in jedem Kanalzug zeigend, beschriftet mit Drive. Lachen bei Richie und Alex Zinn und die Antwort: Erklären wir später. Die Antwort kam und noch mehr Antworten zu der Funktionsweise dahinter gab es am Dienstag von Andy Rigby-Jones persönlich. Sehr interessant, würde hier aber den Rahmen sprengen – das gibt es dann im ausführlichen Testbericht.
Kurz zu Drive und das in Kurzform: Richie → 92er gern mal im roten Bereich → zerrt = gewünschter Effekt. Aber auch: unerwünschte Pegelanhebung. Drive: Möglichkeit, einzelne Kanäle per Überkompression in die Zerre zu fahren, ohne aber den Pegel anzuheben. Hinsichtlich des Signals wird hier genauer gesagt der Headroom limitiert per Kompressor, es zerrt, man hat einen Pegelverlust und dann, Post-Drive gibt es eine Level-Korrektur, die den Pegel wieder anhebt.
Geiles Feature, klanglich, nun ja, man fährt den Kanalzug halt in die Zerre – es muss vom Sound her passen – ist aber gerade für zuspielende Signale wie Sampler oder Maschine sehr interessant.
So erklärt sich vielleicht auch, warum das Poti dazu 1. so klein ist und 2. kräftig rot leuchtet. Aus Versehen aufgedreht lassen sollte man dieses Feature nicht.
Klanglich lässt sich das zum jetzigen Zeitpunkt schwierig sagen: Die Test-Station waren bestückt mit Kopfhörern, die Boiler Room Veranstaltung im Arena Club wurde begleitet / betreut von dem Live-Technicker von Richie Hawtin – so dass sich schwierig trennen lässt: Was war nun der Klang des Mixers und was die gute Arbeit des Technikers. Sagen kann man soviel: klanglich fett, sehr fett. Sehr sauber, sehr voluminös auf ehrliche Art und Weise und sowohl am Abend als auch tagsüber auf den Kopfhörern konnte man schon feststellen, dass die Filter, sei es das Master-Filter oder das HPF und das LPF in den Kanalzügen wie auch der Mitten-EQ sehr sauber klingen.
Qualitativ muss man sagen: Der Model 1 fasst sich wirklich geil an. Haptisch eine glatte 1. Solides Stahlgehäuse, raue Faceplate, fest sitzende Stifte mit Poti-Kappen, die sich einfach nur gut anfühlen und dazu die Potis mit einem spürbaren Widerstand, den auch die Fader bieten, aber dabei bei leichtem Druck seicht gleiten oder sich drehen lassen. Die Fader selbst wurden speziell für den Model 1 gefertigt. Die Tasten sind ebenso verdammt sexy – nicht nur fassen sie sich so an, mehr noch sind die alle LED-beleuchtet und das (Achtung: kleiner, geiler-Feature-Beifall) per kleinem Poti in der Helligkeit regelbar.
Side-Fact: Gebaut wird der Mixer übrigens im Hause Allen&Heath – in Großbritannien.
Nun, man sieht, dafür dass es nur ein kurzer Report werden sollte, gibt es schon unglaublich viel zu sagen und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Erstes Fazit: Wahnsinn. Liest man den User Guide wird man noch wahnsinniger. Wenn einen Haptik und Funktion wie auch Klang noch nicht umgehauen haben, dann werden es die Technik-Infos im User Guide erledigen.
Kein Mixer für Anfänger, kein Mixer, mit dem man sofort spielen kann – dafür ein Mixer, der Grenzen verschieben kann und mit dem man Grenzen verschieben kann. PLAYdifferently bekommt hier an der einen oder anderen Stelle, an der man mit dem eigenen Workflow scheitert, eine wahre Bedeutung.
In jedem Fall eine sehr geglückte Präsentation, sehr viele sehr nerdige Gespräche mit tollen Menschen von „hinter den Kulissen“, sehr viele Infos und die Ehre, diese zum Beispiel von Richie wie auch Andy direkt zu erfahren und gleichzeitig zu erleben, welcher persönliche Enthusiasmus und welche Gedanken hinter welchen Ideen und Entwicklungen stecken.
„I spend the last 15 years on different mixers and it´s kind of like jumping on a bicycle, riding down the street, nearly doing a wheeli with my eyes closed.
Now it´s a period of experimenting and getting a feel of how i can push
things when i want to push things“
Richie Hawtin
Bleiben noch zwei Fragen zu beantworten: Ende Juni / Anfang Juli. Die ersten 250 Stück werden in Eigenregie vertrieben, danach läuft der Vertrieb über Allen&Heath und DiGiCo. Preislich ist die aktuelle Ansage: 2500,- britische Pfund. Damit liegen wir bei rund 3150,- Euro.
P.S.: Es gibt übrigens noch einen dritten Aux-Send – aber wie was wo, verraten wir dann im Testbericht.
„PLAYdifferently“ – Klingt zwar irgendwie total prätentiös aber das Konzept find ich echt geil!
Crossfader?!
Achso … differently. (?)
wofür? das erledigt man heute mit Samplesslots :)
In einem Club-orientierten Mixer, der dazu eindeutig für elektronische Musik konzipiert wurde, wäre ein Crossfader einfach nur Platzverschwendung.
@Max Neumann steile these, aber da gibt es bestimmt dj’s, die das anders sehen…
@dilux Ja, Hip Hop DJs. Aber die gehören offensichtlich nicht zur Zielgruppe.
Zielgruppe sind doch DJ´s oder?! Wenn man sich natürlich dieser Zunft angehörig fühlt weil man zwei Lieder/Loops dumpf ineinander mischen kann, am besten noch mit AutoSync, dabei ein bisschen mit dem EQ/FX rumspielt … bitte. Neben dem Gespür für das Publikum gehört für !MICH! schon etwas mehr an SKILLS dazu. Ein Quickmix mit Vynil z.B. ohne Crossfader ist wahrlich umständlich, um nur ein Beispiel zu nennen.
Zu gerne kommt dann die Ausrede: ach das will doch im Club keiner hören … NEIN, 98% können es schlicht und ergreifend nicht.
Hawtin hingegen definiert Dj Skills ja sowieso völlig neu … https://www.youtube.com/watch?v=IDozKCtVzcQ ab 0.40.
Mein erneutes Fazit: Bei dem Preis gehört da erst recht ein Crossfader rein! P.S. und jetzt alle, die Hände in die Höhe, denn Heute feiern wir.
ein guter DJ klatscht dir einen Quickmix nicht nur mit Linefader sondern sogar komplett übern EQ gemixed hin.
Aber abseits davon: Dieser Mixer IST primär ausgericht auf elektronische Musik, mehrere Kanäle gleichzeitig nutzend, primär für Hybrid- oder Live-Sets? Hier braucht es KEINEN Crossfader!
Diese Forderung ist genau so am Thema vorbei wie sich im Tech-Rider einen Battlemixer fordern und sich dann beschweren, dass das Teil nur 2 Kanalzüge hat.
Ein VW-Bus ist kein perfekter Stadt-Wagen und mit einem Smart ziehst du keine Anhänger – denoch sind es beides Autos.
Was ein Quatsch immer einen Crossfader oder derartiges zu fordern, nur weil es DJ-Mixer ist..mehr noch, er heißt sogar noch PLAY-differently.
Wer Einheits-Scheisse will kauft bitte Pioneer oder co. Da haste alles was du brauchst und es funktioniert. Innovation aber ist das nicht, maßgeschneidert auch nicht und mehr als 2-3 im Jahre im Club überlebt so ein Mixer auch nicht.
@Bolle / Johann Boll QuickMix mit EQ …. ???
Sorry, absolut NO!!!! NEIN, da muss man sogar zuerst die Frage stellen wie Quickmix definiert wird.
Standard Techno/House Djs…
können mit dem Crossfader nicht umgehen. Diese These wird hier folgend doch offenbar … und ist eine SkillLachNummer. Und NEIN Bolle, ich kenne keinen ProTechHouseDj aus meinen Umfeld der den Crossfader nicht nutzt.
Hybrid/Livesets, schön!
Dj Mixer?
Ja, Differently, vielleicht etabliert Hawtin nun auch das „auf Fans“ Monitorboxenweitwerfen?
99% der Techno/House DJs brauchen und nutzen den Crossfader meiner Erfahrung nach eh nicht. Und er ist eine Fehlerquelle, wann immer er versehentlich aus der Mittelstellung verschoben wird, ist einer der Linekanäle leiser oder stumm. Dadurch hat jeder DJ auf dem DJM schon mehr als einen Mix verbockt.
Naja Hip Hop DJs nutzen den halt schon und nun das große „aber“….für die ist der Mixer ja nun einmal nicht konzipiert.
Ansonsten sollte jeder nicht-Battle-Mixer, der einen Crossfader besitzt, die Möglichkeit besitzten ihn „ausser Gefecht“ zu setzen. Wie ja Xone und DJM bieten. Dann stört er mich nicht, aber klar, den Platz kann man halt auch anderes nutzen..
wer konnte schon gut Scratchen, wer hat es drauf, dieses EFX einzusetzen, wenn Traktor schon fast alles allein kann? Heute ist es doch eher eine Loop-Fraktion und die Grenzen verschwinden, hin zum Liveact mit einem Sample-Pack.
Vestax House Mixer hatten sogar nur Poti pro Kanal, Ohne Crosser :) Klar eine DJ ohne Crossfader…aber was sich so alles DJ nennen darf … reicher Papa Sohn mit ner MP3 beatz and portz
Als erstes kommt die Kompetenz das Publikum zu fühlen & folgend zu fesseln, dies stundenlang!
Folgend kommen die Skills etwas zu performen, erst das setzt den DJ von der Masse ab. Auch im House/Club Kontext ist dies möglich! Warum denn bitte nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=GjZdg7cPDMs
Bitte diese Performance ohne Crossfader ausführen = Unmöglich!
Solch eine Performance sollte jeder Profi DJ in seinem Set vorweisen können, ist wie das Schlagzeug oder Gitarrensolo bei einem Konzert.
Denn … die Skills werden auch durch den 3,5K (Profi) Mixer nicht besser.
Quickmix: https://www.youtube.com/watch?v=chPja9gXshA
Wenn du schon den Bezug zur Gitarre bemühst: ein Jazz-Gitarrist braucht eine andere Gitarre und eine anderr Spieltechnik wie ein Metal-Gitarrist. Darum gibt es auch dort verschiedene Modelle. Und somit kann man da auch nicht sagen, was jeder guter Gitarrist und jede gute Gitarre können muss. Und so ist es auch bei den DJ-Mixern…
Kurze Frage: was bringt mir beim Lowcut Filter eine Grenzfrequenz von 320kHz? Ist das nicht etwas sehr hoch?
@CLRS nicht wirklich, wenn Du es Cutten willst, feines Feature. Ein EQ an einem Mixer ist eben das A und O. Musikalisch muss er sein und nicht zu seltsam in den Frequencen gewählt
@chain Ja..warum genau die 320 Hz habe ich auch nicht verstanden, werde ich aber noch einmal erfragen.
@Bolle / Johann Boll Also, warum die das machen, ist mir schon klar: die Grenzfrequenz ist ja die Frequenz, an der das Filter die größte Wirksamkeit erreicht, ergo – im Normalfall – 24dB abgesenkt hat. Wenn dein Filter eine Flankensteilheit von 6dB/Okt. hat, musst du die Cutoff-Frequenz (max 20kHz?) 4x verdoppeln (Okt. entspricht einer Frequenzverdoppelung) und voila: 320kHz. Der Punkt ist ein ganz anderer: du hörst das nicht. Erstmal wage ich (als Hörakustiker) mal die steile These aufzustellen, dass hier im Forum keiner mehr 20kHz hört und zweitens werden – gerade bei Vinyl – Master bei ca 15-20kHz gecutted, also ist schon auf der Quelle gar nichts vorhanden, was gefiltert werden kann.
Was ich mich frage ist warum all diese DJ-Pulte so teuer sind wenn man fürs gleiche Geld Studio-Mischpulte bekommt, die zwar Mono ausgelegt sind dafür aber bei doppelter Kanalzahl auch doppelt so viele Bedienelemente haben müssen. Wenn uns die Industrie immer weismachen möchte, dass dies die Kostentreiber sind.
In meinen Augen ist dies ein völlig überteuertes Segment.
@hijack Verkaufszahlen ;) Geringere Auflage = Höherer Preis. Steigen die Verkäufe sinkt der Preis. Schau Dir mal die Preise der Studiomixer von vor 15 Jahren an und schau, was die Modelle heute kosten. Und das trotz Inflation…
Das ist ein Ammenmärchen, dass Verkaufszahlen den Preis bestimmen. Folgt ja auch keine Logik, denn der Preis wird vor dem ersten Verkauf bestimmt und je günstiger ein Produkt ist umso eher wird es gekaut. Somit kann das nicht der Preisgeber sein.
Das kann man an Apple sehr gut sehen und wenn man im entsprechenden Produktsegment bleibt, so sind die Pioneer-Mixer auch nicht günstig.
Es ist viel mehr Image und Marketing und sicher auch in gewisser Weise Verarbeitungs-Qualität bzw. Wertigkeit der Materialien. Entwicklung spielt sich auch noch einen Faktor.
Interessantes Teil. Da ich selbst aber einen großen Bogen um Ableton Live mache, frage ich mich, welche DJ-Software denn derzeit in der Lage wäre 6 Decks zeitgleich abzuspielen, um die 6 Kanale dann auch voll zu nutzen. Und bitte nicht Virtual-DJ nennen, das ist meiner Meinung nach totaler Murks :D
2xVinyl
2xCDJ
2xTraktor
> nur ein Beispiel