Special: iPad Music – Synths, Sampler & Controller – Teil 2

Strange Agency- Space Sound Scope
€3.99

Space Sound Scope

Aus der Gedankenwelt von Aliens, die in der Strange Agency ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben, kommt Space. Ein Synthesizer, wie der außerirdischer kaum sein könnte. Aber genau genommen geht der Synthie zurück an die Anfänge der elektronischen Musik, als Stockhausen noch aus Testsignalen von ausgeliehen Oszilloskopen Musik machte und die Elektronische Musik noch die Befreiung von Notenskalen und natürlichen Teiltönen feierte, bevor MIDI alles wieder in ein Quantisierungskorsett steckte. Das ist der Stoff, aus dem das Space Sound Scope App gemacht ist. Mit dem Finger zeichnen man die Schwingungsformen der zwei Oszillatoren. Je kantiger eine Schwingungsform gezeichnet und eingestellt wird, desto mehr Aliasing und 8 Bit-Rohheiten treten zutage. Am unteren Ende des Bildschirms befindet sich eine Darstellung des Frequenzbandes, auf dem die Klänge gespielt werden können. Der obere Teil der Anzeige dient zum zwei-Finger-Zoomen (Pinch) und -Scrollen, um einen bestimmten Frequenzbereiche genauer spielen zu können. Eine rote Linienmarke zeigt dabei die Tonhöhe, die gelbe den Detune-Wert und die grüne die Amplitude der horizontalen Frequenzmodulation des Kuzmoszillator-LFOs. Ein blauer Kreis zeigt schließlich die erzeugte Periode der Schwingungsform an, während seine Auf- und Abwärtsbewegung die Amplitude der vertikalen Lautstärkemodulation durch den Kuzmoszillator anzeigt. Der Arpeggiator kann mindestens zehn Noten behalten und mit einstellbarer Geschwindigkeit zwischen 10 und 250BPM wiedergeben. Durch das Zoomen der „Frequenzbandes“ können auch gemäßigtere musikalische Ereignisse erzeugt werden. Wer mit der Klangästhetik und dem minimalistischen Interface etwas anfangen kann, wird an Space seine wahre Freude haben.

Strange Agency – CP1919
€11.99

CP1919

Der additive Synthie, der auf der physikalischen Simulation von Flüssigkeit basiert, ist das bisher experimentellste App von Strange Agency. Bis zu 32 Oszillatoren können gleichzeitig über Fingergesten angeregt werden, als wären es Saiten einer Harfe.
Über verschiedene Parameter wird das Verhalten der Flüssigkeit und der daraus erzeugte Klänge gesteuert. Von honigviskosen Bewegungen bis zu explodierenden, kakophonen Geysiren ist alles möglich. Über Ribbon-Controller und zwei unabhängigen LFOs für Pitch und Spread werden Detuning, Gesamttonhöhe und die Verteilung der Oszillatoren auf dem Frequenzband moduliert. Die Klänge können auch über eine minimalistische Klaviatur gespielt werden. Zusätzlich können noch über ein Filter, das direkt ins Frequenzspektrum eingezeichnet wird, bestimmte Oszillatoren von der Anregung ausgeschlossen werden. Auch CP1919 richtet sich nicht an jeden. Vor allem für den verlangten Preis ist das App nicht obligatorisch. Die Ausführung des Konzepts und die Klangqualität sprechen allerdings für sich und rechtfertigen damit auch den Preis.