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Test: Alle Steinberg Controller der CMC Serie für Cubase

Cubase Spezialisten, die CMC Controller

25. November 2011

Optisch sehr schick kommen sie daher, die neuen Steinberg CMC Controller. Eine matt-schwarze Kunststoffoberfläche auf der mehrere Silikontaster bunt leuchten wird durch einen glänzend weißen Kunststoffrahmen gesäumt. Auch der Boden besteht aus matt-schwarzem Kunststoff, was die sechs verschiedenen Controller sehr leicht macht. Auch das Format der Abmessungen ist vorzüglich für den Einsatz auf Reisen geeignet. Nach dem Steinberg CC121 Controller soll nun die CMC-Serie das Herz des Musikschaffenden erobern. Optisch ist das schon gelungen, aber klappt es auch von der Anwendung her?

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Steinberg CMC Controller für Cubase

Steinberg debütiert die CMC Serie gleich mit sechs verschiedenen Modellen. Jedes Modell ist für einen bestimmten Einsatz zurechtgeschneidert und bietet daher auch unterschiedliche Bedienelemente mit unterschiedlicher Beschriftung. Dank dieses modularen Konzeptes kann sich der Anwender sein Setup nach eigenen speziellen Bedürfnissen zusammenstellen.
Allen CMCs ist gemein, dass sie über USB an den Rechner angeschlossen werden. Jedes CMC besitzt dazu eine Mini-USB Buchse. Klar dürfte sein, dass bei erhöhter Anzahl an CMCs auch ein entsprechend aktiver (also mit Netzteil gespeister) USB-Hub mit ins Budget eingerechnet werden sollte.
Damit die CMCs nicht wild und unordentlich auf dem Tisch liegen müssen, hat sich Steinberg für zwei Konzepte entschieden: Zum einen liegt jedem CMC ein Kunststoff-Clip bei, mit dem der mit seinem Nachbar verbunden werden kann. Diese Verbindung ist nur gesteckt und somit keineswegs stabil. Zum Zweiten bietet Steinberg zwei Kunststoff-Frames an. Im ersten können maximal vier CMCs Platz nehmen und werden so in korrekter Position gehalten. Zudem bietet das Frame genug Platz für USB-Hub und Netzteil, so dass von dort minimal zwei Kabel (USB und Stromversorgung) abgehen müssen. Das zweite Frame ist dafür vorgesehen, einen CC121 um zwei CMCs zu erweitern. Leider waren die Frames nicht im Testpaket, und so kann ich nichts über deren Verarbeitung sagen.

Damit die CMCs beim Bedienen ob des leichten Gewichts nicht von Tisch gleiten, sind auf der Unterseite Weichgummi-Pads angebracht. Somit stehen Sie recht stabil. Möchte man sie etwas schräg aufstellen, so klappt man einfach den Kunststoffbügel auf der Unterseite auf. In dieser Position machen die CMCs schon keinen so guten Eindruck mehr. Zwar hat der Aufstellbügel auch Weichgumminoppen, aber kann von der Stabilität nicht überzeugen.

Die CMC Controller sind bis auf den Quick Controller und den Pad Controller einzig mit der Cubase-Serie und Nuendo nutzbar und nicht für die Anwendung mit Fremdprodukten ausgelegt.

Nach der Installation des Treiber und Cubase-Extension Paketes meldet sich jedes CMC mit einer weißen, sich unter dem Plastik befindlichen LED, bereit Befehle zu empfangen und auszuführen.

Allen CMCs ist gemein, dass die Funktionstasten in Cubase anhand der Auswahl belegt werden können. Jeder Controller kommt schon mit einer Vorbelegung, die entsprechend angepasst werden kann.

Installation und Inbetriebnahme

Die Installation und die Einbindung in die Cubase-Serie ist absolut vorbildlich gelungen. Der Anwender braucht, abgesehen von der Belegung der Funktionstasten, keine Einstellungen vorzunehmen, um die CMCs in Cubase zu nutzen. Durch die Installation der Treiber und der CMC-Extensions erkennt Cubase diese automatisch und integriert sie direkt, so dass man sofort loslegen kann.

Channel Controller

Der CH Channel Controller ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Bedieneinheit, die auf den Cubase Channel-Strip zugeschnitten ist. Er bietet einen neuartigen berührungsempfindlichen Bereich, der für die Faderfunktion vorgesehen ist. Ähnlich wie bei einem Touch-Screen wird er mit einem Finger bedient. Da der Bereich, in dem sich der Finger bewegt, physisch abgegrenzt ist, kann der Finger links und rechts nicht wegrutschen und wird so automatisch geführt. Auffällig ist, dass man recht fest drücken muss, damit der Controller reagiert. Die qualitative Ausführung ist in etwa mit einem mittelmäßigen Mauspad eines Laptops vergleichbar. Die Auflösung beträgt 128 Stufen und kann nur mit gleichzeitig gehaltener Shift-Taster auf insgesamt bis zu 1024 erhöht werden. Wenn man die Shift-Taste hält, ist der Regelbereich natürlich kleiner, aber feiner.
Der Fader kann in zwei Modi arbeiten: Catch und Jump. Im Jump Modus wird der angefasste Wert sofort an Cubase gesendet und es kann zu Lautstärkesprüngen kommen. Im Catch Modus wird gewartet, bis man den aktuellen Wert mit dem Finger überfährt, um ihn quasi abzuholen. Hierdurch vermeidet man Lautstärkesprünge.
Die im Fader befindlichen LEDs sind optisch nicht komplett voneinander getennt, so dass ein Übersprechen immer stattfindet. Ein weiterer optischer Leckerbissen, wem’s gefällt.
Während der FD Controller auch über eine Metering-Funktion verfügt, ist diese hier nicht vorhanden.

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Fader Controller

Der FD Fader Controller verfügt über vier berührungsempfindliche Bereiche, die obenrein noch als Meter-Anzeige benutzt werden können. Während die Meter-Anzeige aktiv ist, kann man aber die Position des virtuellen Fader nicht mehr erkennen. Hier hätte eine zweifarbige LED-Bestückung Abhilfe schaffen können.
Bis zu vier der FD Controller können an einem Cubase betrieben werden. Dabei kann man kanalweise durch die Kanäle steppen oder bankweise. Die Bankgröße richtet sich nach der Anzahl von angeschlossenen Fader Controllern (4 – 8 – 12 oder 16). Dadurch dass Displays fehlen, geht allerding schnell der Überblick verloren, welcher Kanal auf welchem Fader liegt.

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Transport Controller

Der TP Transport Controller spiegelt einige wichtige Funktionen des bekannten Transportfeldes wider. Wer das Cubase Transportfeld jedoch gewohnt ist, wird sich zunächst umgewöhnen müssen, da die Anordnung der Bedienelemente sich von der Grafik auf dem Monitor erheblich unterscheidet.
Interessant ist die Anwendung des berührungsempfindlichen Bereichs für mehrere Funktionen. Man kann ihn als Jog-, Shuttle und Locate-Streifen benutzen. Zusätzlich kann man scrollen, zoomen und sogar das Tempo eintappen.

Ich bin vom Transport-Controller wenig begeistert, da ich seit rund 20 Jahren den Nummernblock der Computertastatur für diese Funktionen verwende. Ein Vorteil ist demgegenüber natürlich, dass jede Silikontaste mit einer Farbe hinterleuchtet wird. Äußerst unglücklich ist allerdings, dass die Shift-Taste im Gegensatz zu den anderen CMCs an einen anderen Ort gerutscht ist. Das wird in der Praxis immer wieder zu Fehlbedienungen führen.

USB-Anschluss

USB-Anschluss

Pad Controller

Die Akai MPC lässt grüßen: Sechszehn kleine und doch anschlagdynamische Pads laden ein, Drums, Samples oder andere Phrasen abzufeuern. Die Pads reagieren sehr gut und auch schon bei sehr leichtem Berühren. Es sind verschiedene Dynamikkurven wählbar, und auch ein 4-Level Mode ist verfügbar. Bei Letzterem wird die Dynamik eines Pad über vier Pads verteilt, so wie man es in ähnlicher Form schon von Akai kennt. Durch die geringe Größe der Pads muss man jedoch darauf achten, nicht unbeabsichtigt zwei Pads gleichzeitig zu treffen.
Die Integration in GrooveAgent One ist gut gelungen, so kann man mit dem Browse-Taster und dem nebenanliegenden Encoder die Soundbänke direkt am Gerät durchforsten. Der PD ist übrigens auch mit nicht-Cubase Anwendungen zu benutzen. Dafür steht ein Editor zur Verfügung, über den der PD konfiguriert werden kann.

Unterseite

Unterseite

Quick Controller

Der Quick Controller ist neben dem Pad Controller der flexibelste unter den CMC. Einerseits steuert er die bekannten Quick-Controls, aber er kann auch den Channel-EQ bedienen. Zwar ist das Umschalten zwischen Frequenz und Q nicht optimal, aber im Zusammenspiel mit den CH Controller wird der Channelstrip etwas runder. Auch kann er gut als Ergänzung zum CC121 dienen, dem ja bekanntlich die Regler für die Aux-Sends fehlen. So kann man sich die Quick-Controls entsprechend konfigurieren.

Der QC ist einerseits auf Cubase abgestimmt, kann aber auch mit anderen Programmen zusammenarbeiten. Dafür steht auch hier ein Editor zur Verfügung, mit dem der QC programmiert werden kann. Dank dreier USB-MIDI I/Os kann der QC auch parallel zu Cubase laufende Applikationen oder sogar externes MIDI-Equipment steuern. Cubase muss übrigens nicht auf dem Rechner installiert oder aktiv sein, um den QC benutzen zu können.

Ab Cubase 6 ist die neue Quick-Control Learn Funktion verfügbar. Diese ist lediglich auf VST3 konforme Parameter anwendbar, die auch die Automation unterstützen. VST2 Parameter werden leider nicht unterstützt, auch wenn sie automatisierbar sind. Das ist sehr schade und sollte wenn möglich schnell in einem Update behoben werden, denn sonst riecht es zu sehr nach Produktpolitik. Der AI-Knob vermag es schließlich auch, korrekt implementierte VST2 Parameter zu bedienen.

AI Controller

Der AI Controller ist ein absolutes Muss für jeden, der mit Cubase arbeitet. Wenn man den AI Knob nicht bereits in Form des CC121 oder eines der Steinberg USB-Interfaces besitzt, sollte man sich diesen immer zulegen, da er die Bedienbarkeit von Cubase-Parametern enorm vereinfacht.
Der Knob kann im AI auch als Jog-Wheel oder Gesamtlautstärkeregler fungieren oder auch die Media-Bay durchscrollen. Schade nur, dass es nicht anstatt vier gleich acht Funktionstasten oder weitere Drehregler gibt. Vom Platz her hätten sie zumindest draufgepasst.
Der AI Controller ist innerhalb der CMC-Serie die absolute Kaufempfehlung.

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Die Steinberg CMS-Controller in der Praxis

Alle CMC Controller hinterlassen fertigungstechnisch einen guten Eindruck. Die Verarbeitung ist grundsätzlich gut, man merkt aber an der Verwindungssteifigkeit, dass die Produkte aus Kunststoff hergestellt sind. Die Tasten lassen sich gut betätigen, auch wenn die haptische Rückmeldung eindeutig zeigt, dass es sich um günstige Varianten von Silikontasten handelt, die stets ein leicht schwammiges Gefühl hinterlassen, dafür aber sehr leise sind und das Abhören nicht störend beeinflussen wie so mancher Plastiktaster. Eine Ausnahme bildet der PD, die Pads sind massiv aus Silikon und lassen sich sehr gut (natürlich auch anschlagsdynamisch) spielen.
Während der AI Knob aufgrund der Größe sehr gut in der Hand bzw. zwischen den Fingern liegt, können mich die anderen Drehregler nicht zum Freund gewinnen. Durch die konisch zulaufende Form rutschen meine Finger nach oben ab, als wolle sich der Regler gar nicht anfassen lassen. Für die tägliche Arbeit wäre mir das zu unergonomisch. Ich bin mir jedoch sicher, dass andere Anwender gut damit zurecht kommen werden, die Kritik spiegelt nur meinen persönlichen Eindruck wider.
Ähnlich verhält es sich mit den berührungsempfindlichen Fadern. Die Grundidee ist sehr gut, vor allem das Hinterlegen von LEDs ist gut. In der Praxis habe ich jedoch Probleme damit. Zum einen muss ich trotz Berührungsempfindlichkeit einen recht hohen Druck ausüben, damit der Fader so reagiert wie gewünscht, zum anderen ist es nicht leicht, im Catch-Modus den Fader zu „erwischen“.
Es kommt hinzu, dass mir die Fader beim Loslassen oft vom eingestellten Wert weggesprungen sind. Das ist dadurch bedingt, dass die Fingerkuppe durch den relativ starken Druck (ich würde nie so stark auf einen echten Fader drücken) automatisch breiter wird. Beim Loslassen deformiert sie sich wieder, was zu einem unbeabsichtigten Verstellen des Wertes führen kann.
Ribbon Controller gibt es schon lange. Auch wenn die kapazitiven Fader eine Weiterentwicklung darstellen, haben sich echte Fader nicht ohne Grund für die Bedienung eines Mischpultes durchgesetzt und werden meiner Meinung auch in Zukunft für angenehmes und akkurates Arbeiten unerlässlich sein. Dass Motorfader teuer sind und physisch viel Platz beanspruchen, sind natürlich zwei Nachteile, die nicht in das CMC Konzept passen

Dass die CMCs vollkommen ohne Displays auskommen müssen, ist sicher auch kein Minuspunkt, da konzeptbedingt. Jedoch vermisst man ein Display mit Kanalnamen, vor allem beim FD und CH, denn vor allem dort wäre es wichtig, direkt beim Blick auf die Hardware zu wissen, was man eigentlich steuert. So muss man sich immer auf dem Monitor rückversichern, was den Arbeitsfluss hemmt. Gleiches gilt übrigens für alle anderen Controller ohne Display wie das CC121, das Behringer BCF-2000 oder alle ähnlichen Controller.

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Fazit

Als leichte und portable Controller-Lösung eignet sich die Steinberg CMC-Serie dank der sehr gelungenen Einbindung in die Cubase-Serie, an vielen Stellen die herkömmliche Bedienung über Tastatur und Maus zu ergänzen. Dank des modularen Konzeptes kann sich jeder Anwender sein eigenes Setup zusammenstellen. Hervorheben möchte ich noch mal den AI Controller, den ich wirklich jedem Cubase-Anwender uneingeschränkt empfehlen kann.
Durch das Fehlen von Displays, die kapazitiven Fader und die kurzen Drehknöpfe eignet sich die CMC-Serie eher für Heimstudios oder für Musiker auf Reisen als für das professionelle Tonstudio.

Plus

  • Integration in Cubase und Nuendo
  • keine Konfiguration nötig
  • modulares System

Minus

  • Aufstellbügel instabil

Preis

  • CMC-QC Straßenpreis: 150 Euro
  • CMC-PD Straßenpreis: 150 Euro
  • CMC-AI Straßenpreis: 150 Euro
  • CMC-TP Straßenpreis: 150 Euro
  • CMC-CH Straßenpreis: 150 Euro
  • CMC-FD Straßenpreis: 180 Euro
  • CMC Studio Frame Straßenpreis: 125 Euro
  • CMC CC121 Extension Frame Straßenpreis: 144 Euro
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