Masterbereich im ZED-10 FX
Kommen wir zum Masterbereich. Hier gibt es mit Signalfluss-Aufdrucken einige Hilfestellungen bei der teils komplexen Bedienung. Die Potis in diesem Bereich haben ebenfalls gut erkennbare 0 dB Marken. Playback Level regelt die Signalstärke der dazugehörigen Klinken-Eingangsbuchsen (sozusagen ein Hilfseingang für Zuspieler). Das regelbare Playback-Signal kann zusätzlich auf den Aux-Bus gelegt werden. Der einzige Main Mix Regler ist nicht größer als alle anderen Potiknöpfe, wird aber zur besseren Unterscheidung von einem etwas größeren Aufdruck auf dem Gehäuse umgeben.
Die Kopfhörerbuchse (große Klinke) sitzt unmittelbar neben dem Masterregler. Dies erweist sich in der praktischen Arbeit als recht ungünstig. Wird ein Kopfhörer angeschlossen, ist die Bedienung des Masterreglers für Rechtshänder reichlich unbequem. Auf dem regelbaren Kopfhörerausgang liegt normalerweise das Summensignal an. Es können aber auch andere Quellen gewählt werden: Playback, USB Input, Aux Bus oder Record Bus. So sind vielfältige Abhörmöglichkeiten gegeben. Erwähnenswert ist der separate Monitor Bus, der seinen eigenen Masterregler besitzt. Hier können etliche Quellen abgegriffen werden. Entweder der Main Mix oder das, was auf dem Kopfhörer liegt.
Die LED-Ketten für den Gesamtpegel sind gut ablesbar. Sie arbeiten in bekannter ZED Art und Weise und ermöglichen präzise Kontrolle. Nach außen geht das Main Mix-Signal über zwei XLR-Buchsen. Auf Wunsch kann der Pegel um 30 dB abgesenkt werden. Das wird auf der Kopfseite über einen versenkten Schalter bewerkstelligt und ist dann sinnvoll, wenn das Signal in die XLR-Eingänge einer anderen Konsole gespeist werden soll. Zwei Insertpunkte für Master-Effekte sind natürlich auch vorhanden.
Bevor es an den Praxistest geht, einige Worte zum Erscheinungsbild und zur Verarbeitung. Das Design ist ZED-typisch mit roten Seitenteilen. Die Potiknöpfe haben ebenfalls den bekannten Farbcode und machen in Kombination mit der grauen Oberfläche des stabilen Stahlgehäuses einen aufgeräumten Eindruck. Potis und Buchsen sitzen fest, die Schalter sind stabil. Alles sieht aus und fühlt sich an wie für die Ewigkeit gebaut.
ZED-10 FX in der Praxis
Das angeschlossene Mikro klingt bereits bei Linearstellung der Klangregelung so, wie es sein soll. Der Dreiband-EQ arbeitet effektiv, das durchstimmbare Mittenfilter ist hilfreich. Bei Bedarf lässt sich die Klangfarbe der Stimme ordentlich verbiegen. Beachtlich auch der hohe Verstärkungsfaktor und die Klarheit des Signals. Der vierte Mikrofonkanal rauscht stärker als die anderen. Möglicherweise hat das etwas mit der Eingangsschaltung zu tun und ist auch nur bei vollem Gain wahrnehmbar.
Was Stereosignale beim Zuspielen von CDs betrifft, ist das Soundergebnis ausgezeichnet. Hier reicht die Zweibandklangregelung mit Höhen und Bässen völlig aus. Die variantenreichen Routing-Möglichkeiten mit separatem Monitor Out und USB gestatten bei der Studioarbeit vielfältige Optionen. Der Anschluss an meinem Windows Rechner funktioniert ohne Probleme. USB Kabel eingesteckt, der Rechner erkennt die neu angeschlossene Hardware sofort, und die erste Testaufnahme kann beginnen. Halt – zuerst muss ich Wavelab noch den richtigen Treiber zuweisen, dann kann’s losgehen. Aufnahme und Wiedergabe klappen prima. Leider ist auf der Tonaufzeichnung ein gewisses Grundrauschen zu hören. Die Effekte des ZED-10 FX klingen angenehm plastisch. Auch die Bedienung der Effekteinheit ist schnell verstanden und funktioniert einfach, aber effektiv.
Was mich besonders interessiert, sind die zwei Hi Z Eingänge. Dafür packe ich meine Stratocaster aus. Klinkenstecker ohne Umwege in Gitarre und Mixerbuchse – und ab geht die Post. Das Ergebnis im cleanen Bereich kann sich hören lassen. Vor allem die Möglichkeit, den Gitarrensound jetzt noch mit einer Prise Effekt zu versüßen, ist eine tolle Sache. Mal sehen, wie der Overdrive kling. Hier ist Fingerspitzengefühl und genaues Beobachten der Aussteuerungskontrolle angesagt. Das Signal kommt ganz schnell in den roten Bereich, wenn der Levelregler im Kanalzug zu hoch eingestellt ist und zuviel Gain gefahren wird. Ein genaues Aussteuern der beiden Potis untereinander ist hier unbedingt zu beachten. Richtig zur Sache geht es, als ich noch 26 dB Gain zuschalte. Allerdings kommt jetzt schnell ein Bereich, wo es durch die gewaltige Vorverstärkung ordentlich rauscht. Die Singlecoils meiner Strat geben ihr Übriges in Form von Einstreuungen hinzu. Gain- und Levelpoti arbeiten wie Vor- und Endstufenregler in einem Gitarrenverstärker. Der Sound ist Fuzz-ähnlich. Da bedarf es ein paar Drehungen an der Klangregelung, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
Welcher USB-Treiber liegt bei, wenn man unter Windows installiert?
Hi.
Bei meinem Testmodell lag überhaupt nichts bei.
Das Einbinden in meinen Rechner (Win XP) über USB funktionierte ohne Probleme mit den Windows eigenen Treibern.
Grüße.
Peter
…übrigens…ein cooles Bild hast du.
Gefällt mir gut!
Hi nochmals, ein externen Treiber liegt keiner bei. Windows erkennt das Pult automatisch und schaltet den USB Audio Codec (interner Windows-Treiber) aktiv.
Hab mir den Mischpult für Livejams und als EQ/Keyboardmischer geholt. Der Klang ist gemessen am Preis richtig gut.
Nutze selbst ne LXR Drum Machine (Mono 1,2 und stereo 1), ne MB33 (Mono 3) sowie nen MicroMonsta (Stereo 2) dran. Durch die gut zupackenden EQ, den guten Effekten sowie des Overdrives kann man damit stundenlang jammen.
Hallo Herr Ludl, bin etwas verwirrt. Einerseits schreiben Sie USB-Interface mit guter Auflösung, andererseits Grundrauschen bei USB-Aufnahmen. Wissen Sie noch, wie stark das Rauschen war? Wie ist die Latenz? Könnte man es zu Homerecordingzwecke benützen?
Vielen Dank mal vorab, macht weiter so mit eurem tollem Magazin!
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich denke, werde es mal testen und meinen Eindruck hier posten.
Hallo Scriptura.
Das Pult ist auf jeden Fall für Recording Zwecke einsetzbar. Das beschriebene Rauschen macht sich bei Gitarren Direktanschluss und dem 26 dB Boost bemerkbar, was immerhin zur normalen Vorverstärkung nochmal ein beachtlicher Schub ist. Wie ich schreibe, sind es aber auch die Singlecoils in meiner Strat, die nicht frei von Einstreuungen sind. Für anständige Overdrive oder Distortion Sounds mit der Gitarre würde ich ohnehin einen POD oder etwas ähnliches vorschalten. Damit ist man wesentlich flexibler in der Soundgestaltung. Zudem braucht auch die Eingangsverstärkung nicht so hoch gefahren werden und das Problem ist gelöst. Verzerrte Sounds sind auch mit einem normalen Amp bei aufgerissenem Gain und vorgeschalteten Bodentreter nicht rauschfrei. Zur Latenz kann ich nichts mehr sagen. Der Test ist zu lange her. Mir ist aber nichts Negatives aufgefallen.
Grüße und danke für die Frage.
Peter Ludl
Hi nochmals, inzwischen bin ich auch stolzer Besitzer des Pults. Kann mich den positiver Beschreibung nur anschließen.
Zum Recording, bei den Windowsinternen Treibern rauscht es in der Tat bei Aufnahmen, das bei ASIO4All nicht mehr der Fall ist. Daher ist es auch zum Recorden uneigeschränkt zu empfehlen.
Wem es interessiert, unter
http://www.....038;riff=0
habe ich meinem Frettless-Bass mit dem interem Delay des Pultes dazu aufgenommen.
Hallo Peter,
bauen die Hersteller solche Pulte in fast unveränderter Form nicht schon seit Jahrzehnten (außer USB Anschluß) ? Ich kann auch bei genaueren lesen, keine „faustdicken Ohren “ erkennen. Schön wäre ja mal eine Bluetooth oder WLAN-Direct, also Kabellose Verbindung anzubieten. Ein Sub Ausgang mit Frequenzeinstellung wäre auch nicht übel. Oder zumindest mal eine 3,5 mm Buchse mit Entzerrung für Tablet oder Smartphone Zuspielung. Effekt ohne Digitalanzeige , Fußschalteranbschluß gibt es wohl gar nicht ? Das im JAhr 2018. Kostet alles nicht mehr die Welt. Außer man frischt nur die Schaltpläne aus dem JAhre 2000 auf. Der Artikel ist gut geschrieben , gerade für Anfänger. Grüße Vati
Hmmja…eigentlich schon^^
Die Preamps wurden halt jedesmal (noch) rauschärmer, die Eq´s noch britisher oder sonst wie was und dazu dann halt USB Audio Interfaces mit unterschiedlichen Möglichkeiten.
Besitze selbst seit vielen Jahren ein Zed 10FX, klanglich bin ich voll zufrieden, Die onBoard Effekt lassen so manche Gitarrenpedal alt aussehen……. der einzige Makel, die kleinen Taster für Phone Select und die Monitor Sorce haben nach den Jahren ne Macke, sie kratzen und schalten sich oft von allein um…. aber mit viel gutem Zureden und ein paar Streicheleinheiten fangen sie sich meist wieder….
Ich habe das Zedi 10 FX und bin damit bis auf die Latenz auch richtig zufrieden …ist ein Mixer , Audio Interface und Effektgerät unter 300 Euro mit einer robusten Verarbeitung.