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Test: Ampeg, BA600-115, Bassverstärker

(ID: 2438)

Sound

Über den Röhrenkanal geschickt, bekommt man einen schönen, runden, weichen Ton. Je weiter man den Volume-Regler aufdreht, desto weicher und  undurchsichtiger wird er. Die präzise Kontur des Impulses geht vielleicht etwas verloren, aber die Fülle wird geboostet. Allerdings sind hier keine sägenden Zerrsound zu erwarten. Das Klangbild bleibt immer warm und schmeichelnd – auch bei voll aufgedrehtem Poti. Das ist Vintage-Style pur, wie es Ampeg schon in früheren Jahren immer wieder vorgemacht und damit Standards gesetzt hat!

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Setzt man den Kompressor ein, verstärkt sich dieser Eindruck noch weiter. Die Limitierung des Signals tritt eher als ein Zerren auf, als der Sound einer voll angesteuerten Röhre. Im Übermaß eingesetzt wird der Klang so schon fast unbrauchbar. Besonders im Bandgefüge lässt sich kaum noch durchsetzungsfähiger Bass erzeugen.

Die Beeinflussung durch die Klangregelung ist der Auslegung gemäß eher zahm. Dafür wird man keinen Sound einstellen können, der zu extrem ist. Das fällt auch im cleaneren Modern-Kanal auf. Zwar ist der Ton deutlich stärker formbar, mit den Schaltern zur Anhebung der hohen und tiefen Frequenzen lässt sich noch zusätzlich eine Schippe nachlegen. Trotzdem hat man auch in der extremsten Einstellung noch einen gut klingenden Sound. Erstaunlich ist ebenso die Feinzeichnung und Lautstärkefestigkeit: Da dröhnt nichts, und obwohl subjektiv nicht der Eindruck entsteht, dass es besonders laut wäre, beschweren sich die Nachbarn binnen dreier Minuten …

Schaltet man in den Tubechannel um, ist man erstaunt ob des dann subjektiv angefühlt muffigen Klanges. Die transistorisierte Weiterverarbeitung des Signals macht alles klarer und vielleicht auch etwas kühler, aber weit davon entfernt, steril zu sein. Dafür sorgt schon die Eingangsdoppeltriode.

Erstaunlich ist in jedem Fal,l wie wenig Eigenrauschen produziert wird: kein Eingangssignal – kein Ausgangssignal, so funktioniert digitale Verstärkung! Dazu kommt eine dementsprechend fast totale Stille in Spielpausen – weil es wie bereits erwähnt auch keinen Ventilator gibt!

Mobiles Vintage-Kraftpaket

Mobiles Vintage-Kraftpaket

Klangbeispiele

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Klangbeispiel 1: Kanal Vintage: Compressor ½, Volume ¾, Bass ¾, Treble ¾

Klangbeispiel 2: Kanal Modern: Compressor 1/4, Gain 1/2, Bass voll, Treble voll, Ultra Hi in, Ultra Low in

Klangbeispiel 3: Kanal Vintage: Compressor 1/2, Volume voll, Treble 0, Bass voll

Klangbeispiel 4: Kanal Vintage: Compressor 7/8, Volume 7/8, Treble 1/2, Bass 7/8

Klangbeispiel 5: Kanal Modern: Compressor 1/3, Gain 2/3, Bass 3/4, Mid 2/3, Treble 1/2, Ultra Hi und Lo aus.

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Fazit

Der Ampeg BSA600-115 klingt prima und bietet universell einsetzbare, brauchbare Sounds. Die Ausstattung mit den üblichen Anschlüssen für Effekte und Recording funktioniert ebenfalls tadellos. Würde ein Fußschalter mitgeliefert, um die Kanalumschaltung fernzubedienen, ginge das sicher auch.

Einfache intuitive Bedienung macht Spaß, und man hat alles mit einem Blick erfasst. Wer auf Ampeg-Sound steht, wird auch diesen Verstärker mögen oder sogar lieben!.

Es gibt einige (physikalische) Dinge, die der Reproduktion von satten Bässen und knackigem Ton zugute kommen. Das sind z.B. stabile Lautsprechergehäuse, die wenig Eigenschwingung aufweisen, möglichst mit großen Volumina. In diesen sollten stabile und belastbare Schallwandler stecken, die hohe Pegel sauber verarbeiten können. Dicke Ringkerntrafos in den Netzteilen schwerer Endstufen waren in Zeiten der prä-class-D-Technik angesagt. Sie hatten einen deutlich geringeren Wirkungsgrad und wandelten viel Energie in Wärme um, die wiederum durch Ventilatoren weggeblasen werden musste. Das alles war schwer.

Heutzutage geht es leichter, sehr viel leichter. Auch wenn sich bei mir subjektiv unterbewusst ein Gefühl von nicht absolut höchster Wertigkeit aufgrund des verwendeten Lautsprechers hält, ist das erzielte Ergebnis doch erstaunlich. Ob der Verstärker allerdings einer Dauerbelastung standhält, bleibt fraglich. Im professionellen Einsatz oder gar on tour lässt sich der Ampeg BA600-115 nur schwer vorstellen. Darum  erscheint der relativ hohe Preis hier ein wenig problematisch.

Interessant bliebe es, ein reines BA600-Topteil in Verbindung mit einer potenteren Lautsprecherkombination zu betreiben.

Plus

  • Gewicht
  • Bedienung
  • Sound
  • Optik

Minus

  • Preis
  • Lautsprecher
  • Roadtauglichkeit
  • Kompressorfunktion

Preis

  • ca. 1.200 Euro
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Klangbeispiele
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