Sound und Praxis
Nun ist es soweit: Endlich, und das ist bei so einer Testanlage natürlich Pflicht, habe ich die Flatwounds auf den Preci gezogen. Dann den Ampeg PF-20T eingeschaltet, wobei die Betriebsleuchte zunächst rot leuchtet, um dann bei Betriebsbereitschaft in ein violettes Licht überzugehen. Die kleine, aber feine Bassanlage sorgt für gehörigen Spielspaß und das keineswegs nur in der Oldschool-Variante mit Flatwound-Preci, wobei hier auf Anhieb authentische Sounds der Genres Motown, Beat, Rock ’n‘ Roll und Blues gelingen! Das klingt dann keineswegs dumpf und dröhnig sondern straff und konturiert.
Die Klangregelung stellt vielfältige und durchgehend einsetzbare Klangvarianten zur Verfügung und im Zusammenspiel von Gain und Volume entstehen die unterschiedlichsten angezerrten Sounds mit fein dosierbaren Zerrvarianten von Vor- und Endstufe. Aber auch cleane Sounds sind machbar und überzeugen mit hoher Plastizität und Durchsetzungskraft. Das Ganze klingt immer schön „fett“ und lebendig, auch moderne Slapsounds sind blitzschnell zurechtgeschraubt!
Bei einer Leistung, die mit 20 Watt angegeben ist, stößt man natürlich alsbald an die Grenzen, allerdings ist die erzielbare Lautstärke durchaus beachtlich und sollte, je nach Stilrichtung, auch für kleinere Kneipengigs mit Besenschlagzeug oder Cajon ausreichen. Leider vermag die PF-112 HLF das Potenzial des Topteils nicht voll auszuschöpfen. Gerade im Tiefbassbereich kommt da leider nicht allzu viel, da habe ich von dieser Bauart und Leistungsklasse schon Besseres gehört. Dafür überzeugt die Wiedergabe von charakterstarken, prägnanten Mitten, was den Sound sehr lebendig erscheinen lässt. Die Kombination mit dem PF-20T klingt gut und stimmig, was die außergewöhnlichen Qualitäten dieses Topteils nochmals unterstreicht. Sein volles Klangspektrum entfaltet es allerdings erst in Kombination mit anderen Boxen.