Test: Behringer B-Control Deejay BCD2000

Praxistest

Los geht’s nach dem Füllen der Songbibliothek mit dem Laden des ersten Tracks in eines der Decks. Die Wellenform und die Geschwindigkeit erscheinen unmittelbar und man vernimmt die ersten Töne, nachdem man die Wiedergabe gestartet und den Fader der Decks nach oben geschoben hat. Nachdem man den zweiten Song geladen hat, muss dieser vom Tempo her angeglichen werden. Hierzu kann man sich der automatischen Funktion bedienen und kleinere Unstimmigkeiten mittels der Pitchbend-Tasten und des Pitchfaders ausgleichen. Wie für alle digitalen DJ-Systeme gilt auch hier, dass man sich zunächst erst mit dem Zusammenspiel der Haptik und der Software vertraut machen muss. Hat man sich mit ein paar Tracks eingemixt, klappt das Mixen aber durchaus flüssig.

Da auch analoge Quellen in das Setup miteinbezogen werden können, muss man beispielsweise nicht auf die Widergabe seiner geliebten Vinyls verzichten. Hierzu einfach die Plattenspieler an den Controller anschließen und die analogen Eingänge am Controller aktivieren. Eine Klangregelung und die Effekte stehen für die analogen Quellen ebenfalls zur Verfügung, da deren Signal eine Bearbeitung durch die Software erfährt.

Wer seinen Mix für die Nachwelt aufzeichnen möchte oder einfach einen DJ-Mix mitschneiden will, der findet in der B-DJ-Software eine entsprechende Funktion vor. Die Aufzeichnung erfolgt als WAV-File auf der Festplatte des Rechners.

Man hat beim Einsatz des Controllers auch nach längerem Gebrauch nicht das Gefühl, dass das Gerät in naher Zukunft einen Schaden nimmt. Sicherlich fühlt sich der verbaute Kunststoff nicht extrem hochwertig an. Aber das würde man bei einem solch günstigen Anschaffungspreis auch nicht erwarten. Über das integrierte Audio-Interface lässt sich die gleiche Aussage treffen. Je nach eingesetztem Rechner sind Latenzen von bis zu 4 ms möglich, was eine sehr gute Anwendbarkeit des Systems ermöglicht.

Andere Mütter…

Wer als Digital-DJ an den Start gehen möchte, hat mittlerweile zum Glück eine ganze Reihe von Systemen zur Auswahl. So gibt es zum Beispiel die von vielen Profis eingesetzte Traktor DJ Studio Lösung von Native Instruments. Hierzu braucht man neben einem Rechner zusätzlich noch eine Audio-Karte und mindestens einen Controller. Dabei kann das benötigte Budget um einiges höher ausfallen als bei dem vorgestellten Behringer Paket. Der Vorteil dabei ist, dass man sich die Komponenten nach seinen eigenen Ansprüchen frei aussuchen kann. Eine andere All-in-one-Lösung stellt das ebenfalls hier auf Amazona.de getestete Paket von Guillemot dar. Hier sollte sich der Anwender vor Ort im Laden selbst ein Bild machen, was seinen Ansprüchen eher gerecht wird.

Fazit

Mit dem BDC2000 Paket von Behringer gelingen die ersten Schritte in das Thema Digital-DJ sehr gut. Software und Hardware sind gut aufeinander abgestimmt und werfen somit kaum Fragen auf. Wer schon immer mal Gehversuche in Richtung DJ machen wollte, macht mit diesem Produkt keinen Fehler.

PLUS

+++ günstiger Preis
+++ Paket zum sofortigen Loslegen (Hardware & Software)
++ Controller & Audiointerface in einem
++ Direct-X und VST-Effekte können eingebunden werden

MINUS

— kein zweiter Ausgang für ein DJ-Monitoring
— nur für Windows PCs
– Scratchen nur bedingt möglich
– Scratch-Sound nicht besonders authentisch

PREIS

UVP: 207 Euro
Straßenpreis: ca. 170 Euro

HERSTELLER

Behringer