Behritone C5A
Der Traum eines jeden Mixing-Engineers wäre, wenn es auf der Welt genau einen Typ von Studiomonitor gäbe, der überall eingesetzt wird. Einmal gemischt würde es überall gleich klingen – unter optimalen Bedingungen. Yamahas NS10M waren seit den 80er Jahren so etwas wie ein Studiostandard, da er in sehr vielen Regien eingesetzt wurde und so die Verbreitung der heutigen kleinen Nahfeldmonitore vorbereitet hat. Nur die älteren Semester haben vorher mit den kleinen Auratone Monitoren gearbeitet. Sie waren quasi der Studiostandard, bevor die NS10M ihren Siegeszug antrat. Warum jedoch waren gerade so kleine Monitore gefragt, die gar nicht mal so gut klangen?
Niemand kann auf Dauer mit hohen Lautstärken, wie sie Hauptabhören erzeugen, mischen, ohne dass es Hörbeeinträchtigungen gibt. Also besann man sich dazu, viele Arbeiten nur mit kleinen Monitoren zu tätigen.

Die Auratones setzten sich damals vor allem als kleiner Monomonitor durch, der komplett passiv als Breitbandlautsprecher aufgebaut war und über keine Frequenzweiche verfügte. Da die Technik in den 70er Jahren noch bei weitem nicht so weit entwickelt war wie heute, klangen die Auratones wirklich nicht besonders gut. Die Wiedergabe beschränkte sich wirklich nur auf die Mittenfrequenzen, und der kleine Lautsprecher konnte weder Bässe noch Höhen befriedigend wiedergeben.
Die Vorteile gegenüber einem Full-Range System (20 Hz – 20 kHz) lagen vor allem darin, dass man sich ein Klangbild von der aktuellen Mischung machen konnte, so wie sie auf Mutters Küchenradio oder im alten Röhrenfernseher klangen. Die alten Geräte meiner Eltern klangen allerdings immer noch besser als die Auratones, so dass diese wirklich den SAL (Schlimmster Anzunehmender Lautsprecher) verkörpern. Hier kann man Pegelverhältnisse und Raumanteile in den Mitten relativ gut beurteilen, da man nicht von satten Bässen und strahlenden Höhen beeindruckt wird.

Die Firma Behringer hat nun mit der Behritone C5A einen aktiven Monitor entwickelt, der sich klanglich ähnlich verhalten und als Zweit- oder Drittabhöre fungieren soll. Dass der C5A als Studio-Monitor beworben wird, ist natürlich unter diesen oben beschriebenen Aspekten zu verstehen.
Bin sehr überrascht darüber, dass Behringer sich einmal nicht im Mainstream-Umfeld platzieren will. Das ist ja definitiv ein Nischenprodukt, mit denen sich Behringer eher schon an Semipro’s richtet.
Interessanter Test! Tendiere zu der für mich schöneren C50A, sehe aber gerade, dass sich C5A und C50A nicht nur in der Farbe unterscheiden, sondern wohl auch im KLang!! Denn die 50A hat einen Frequenzgang von 90 Hz bis 17 kHz, die 5A von 150 Hz bis 15 kHz. Es sind also völlig(?) unterschiedliche Boxen!?
@zeitlos Asche auf unser Haupt. Wir haben den Test soeben ergänzt. Vielen Dank für den Hinweis.
Vielleicht sollte man nicht vergessen zu erwähnen, dass auch hier mal wieder kein eigenes Produkt entwickelt wurde, sondern bei den C5A die originalen Auratones und mit den C50A die Avantone Mixcubes http://www.thomann.de/de/avantone_active_mixcubes.htm
sogar bis hin zum Typenschild kopiert wurden.
Behristyle eben!
@Orgelhedi Da die originalen Auratones (welche ich mal hatte und dämlicherweise verkauft habe) nicht mehr erhältlich sind, ist Behringer eher dafür zu danken, dass es diese „Kopien“ gibt. Die Avantones sind übrigens auch nicht das „Gelbe vom Ei“ (trotz der Farbe…).
Bin jetzt gerade am Bestellen der C5A und darum wieder auf den Test zurückgekommen.
@Orgelhedi Naja, die sehen von der Farbe her usw. etwas anders aus. Wieso kommt ihr immer darauf das Behringer kopiert? Die nutzen die Technik und die Materialen die am Markt verfügbar sind. Dann muss VW ja auch bei Daimler kopieren, denn beides sind Autos und haben Räder-Türen-Fenster etc. und es gibt sie beide auch in Weiß….
Aber nur weil Behringer drauf steht ist es kopiert oder scheiße. ICH jedenfalls bin auch im Live-Semiprofibereich und im Studio äußerst zufrieden. Da hatte ich schon „Markenprodukte“ die weit teurer aber auch weit schlechter waren als Behringer.
Ich hatte den C5A und schickte ihn zurück, klang gegen den Auratone 5c“ mumpfig“. Und die klaren Mitten sind doch das Ziel.
Kann bestätigen was der große Vergleich der Klone hier
beschreibt https://sonicscoop.com/the-great-auratone-roundup-with-reviews-of-the-avantone-and-behritone-studio-monitors/.
Was nicht bedeutet das man damit nicht das erwünschte Ziel erreichen kann, nur eben muss man sich anders einhören als bei den Auratone 5C.