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Test: Creamware LUNA II 24bit / 96kHz DSP-System

(ID: 4139)

Der 24-Kanal-Mixer alleine verbraucht sehr wenig Resourcen. Sobald man allerdings die EQs und Kompressoren hinzuschaltet, klimmt das DSP-Barometer unaufhaltsam in die Höhe, was aber nicht verwundert, da das Mischen von zwei Audiosignalen gerade mal zwei Multiplikationen für die Lautstärke und eine Addition für das eigentliche Mischen erfordert, wo hingegen ein EQ-Band eine enorme Anzahl an Rechenoperationen durchführen muss.

So ist es z.B. nicht möglich alle 24 Kanäle mit Kompressor und 4-Band EQ auszustatten (bei neun Kanälen waren die DSPs bei 100%), da hierfür die Rechenpower nicht ausreicht. Diese Bestückungsvariante ist aber auch für die meisten Recordingsessions übertrieben. Man benötigt ja schließlich nicht in jedem Kanal solch umfangreiche Bearbeitungsfunktionen. Bei elektronisch erzeugten Klängen, wie z.B. Softwaresynthesizern kann oft auf eine Dynamikstufe verzichtet werden, da ja meist schon ein definierter Pegel anliegt. Bei akustischen Aufnahmen, wie Gesang oder Gitarre ist allerdings fast immer eine umfangreiche Entzerrung durch EQs und eine Dynamikstufe (sei es ein Noise-Gate oder ein Kompressor) notwendig, um im Mix die gewünschte Durchsetztungsfähigkeit zu erlangen.

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Dennoch sind moderne Computer mit Taktraten jenseits des Gigahertz im Verbund mit Cubase oder Logic dem internen DSP-Mischpult von LUNA klar überlegen. Aber auch wenn man einen solchen Rechner sein Eigen nennt, verliert LUNA meiner Meinung nach nicht die Daseinsberechtigung, ist LUNA doch ein Audiointerface, was auch durch geringe Latenzzeiten und sehr gute Wandler besticht. Dank des ULLI (Ultra Low Latency Interface) ist es möglich sehr niedrige Latenzzeiten zu erreichen. Auf meinem System waren es immerhin 4ms. Bei hoher Samplerate von 96kHz komme ich auch bis 2ms runter, wobei hier die Gesamtperformance der Karte als auch die des Rechners in die Knie geht. Mit kleinen Projekten kann man aber gut arbeiten.

Klangqualität…

…ist Geschmackssache, weshalb ich hier nur meine Meinung kundtun kann. Im Endeffekt sollte sich jeder sein eigenes Bild machen.
Die Qualität der Digitalen EQs liegt im Bereich des „üblichen“ Mittelfeldes ohne hervorzuragen. Mastern würde ich also damit nicht. Ebenso verhält es sich mit den Kompressoren, mit denen ich aber sehr gute Effektkompressionen erzielen konnte. Zum abmischen und für dezente Kosmetik eigenen sie sich aber sehr gut. Gesangsspuren würde ich dennoch über einen hochwertigeren externen EQ bearbeiten, der sich dank der geringen Latenz auch einschleifen lässt, wenn man im Sequenzer die entsprechenden Spuren zeitlich nach vorne zieht.
Hall sollte man auf jeden Fall von externer Hardware berechnen lassen, und diese z.B. per S/PDIF in LUNA II einbinden. Ich habe das in der Testphase mit dem neuen MPX200 von Lexicon getan, was auch tadellos funktionierte. Die Möglichkeit nativen Hall in Cubase oder Logic zu erzeugen ist dank des flexiblen Routings auch gegeben.

 

Fazit

LUNA kann auf der ganzen Linie überzeugen und liefert zum Preis von ca. 777 DM drei DSPs. Wenn man den Pulsar zum Vergleich heranzieht, ist das schon ein Schnäppchen, da der Pulsar mit sechs DSPs teurer ist als zwei kaskadierte LUNA Karten. Pulsar bietet aber auch eine große Palette an PlugIn’s und hat ADAT I/Os onboard.
Die hohe Stabilität und Flexibilität des Systems lässt nicht zu wünschen übrig, wenn auch die drei DSPs schnell aus der Puste kommen. Falls man noch einen Pulsar I im Tower hat, kann man Rechenleistung und geringe Latenz einfach in Form der LUNA dazukaufen, was schon Produktpolitisch ein fettes Plus bedeutet.
Mit der ( leider nicht ganz billigen, ca. 1000 DM teuren ) 2496 I/O Erweiterung kann man auch externes Equipment in die Produktionsumgebung PC einbinden, und das noch latenzfrei, wenn man auf der DSP-Basis bleibt.
Ein Wunsch an Creamware sollte hier nicht fehlen : Die qualitative und quantitative Erweiterung der PlugIn-Palette (bis in den High-End-Bereich) würde der Scope-Plattform noch den letzten Kick geben. Auch eine nette Fernbedienung mit Fadern und Endlospotis wäre für die Zukunft nicht schlecht.

 

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+ höchst Flexibel Einsetztbar
+ gute Wandler
+ sehr gute Erweiterbarkeit
+ gute Stabilität
+ breites Freeware-Angebot
+ MIDI Interface eingebaut

 

– DSP-Auslastung recht schnell bei 100%

– MIDI-SysEx noch nicht voll einsatzfähig

– Handbuch nur auf CD

– Knacken beim Ein- und Ausschalten

 

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