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Test: DAngelico Deluxe Brighton OT, E-Gitarre

Eine D'Angelico für alles Weiche

30. Juli 2019
DAngelico Deluxe Brighton OT

DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre

Bei den Präsentationen von neuem „Spielzeug“ fiel uns in der Redaktion in den letzten Monaten vor allem der Name D’Angelico auf. Ohne großen Aufwand und Bürokratie schickte uns der deutsche Vertrieb der in den USA ansässigen Firma einige Gitarren für Tests, die durch die Bank weg positiv ausgingen. Ganz neu dazugestoßen im Portfolio von D’Angelico ist die Double-Cut E-Gitarre Deluxe Brighton OT, die in ihrem pompösen Erscheinungsbild keinen Schritt weit von ihren Brüdern und Schwestern und somit der Tradition des Herstellers abweicht. Ob sie ähnlich gute Ergebnisse im Test einfahren kann wie die von uns bereits in Augenschein genommenen Modelle, werden wir im nachfolgenden Review versuchen rauszubekommen.

DAngelico Deluxe Brighton OT Front

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DAngelico Deluxe Brighton OT – Facts & Features

Fein gezeichnet bis in das kleinste Detail präsentiert sich die Deluxe Brighton OT E-Gitarre nach dem Öffnen des mitgelieferten Koffers. Ja, richtig gelesen, ein edler Koffer mit einer geformten Schale und jeder Menge sanftem Plüsch im Innern gehört zum Lieferumfang. Absolut roadtauglich das Teil, da kann mit ruhigem Gewissen auch mal eine 2x12er Box drauf gestapelt werden! Der Korpus im Doublecut-Design wurde aus Sumpfesche gefertigt und trägt eine deckend blaue Metalliclackierung, die auf der Vorderseite von einem cremefarbenen Binding umrandet wird. Der Hersteller bezeichnet das Finish unseres Testinstruments als „Steel Blue“, was die Sache ziemlich gut trifft. Es handelt sich um ein sehr leichtes Stück Esche für den Body zu handeln, denn das Gewicht der Gitarre ist trotz des schmucken Beiwerks (Stichwort Hardware …) erstaunlich niedrig – was natürlich insgesamt ein gutes Handling verspricht.

Im krassen Gegensatz zum zarten Blauton des Korpus steht das verschnörkelt designte Tortoise-Pickguard, das den gesamten vorderen Teil des Korpus bedeckt, den Humbucker am Hals komplett und den hinteren zum Teil umschließt. Auffällig ist hier der kleine Abstand der beiden Doppelspuler zueinander und da auch die Brücke und das Tailpiece unmittelbar angrenzen, könnten Spieler mit großen Händen das Problem bekommen, mit dem Plektrum gelegentlich auf dem vorderen Pickup aufzuschlagen. Auf der anderen Seite entsteht aber durch das Anschlagen der Saiten nahe des Halses ein wärmerer Ton und vielleicht ist es genau das, was viele suchen und sich deshalb umgewöhnen möchten bzw. eine gewisse Eingewöhnungszeit mit der neuen E-Gitarre in Kauf nehmen werden.

DAngelico Deluxe Brighton OT Pickups

Bei den Tonabnehmern setzt D’Angelico auf einen erfahrenen Anbieter: Am Hals und in der Position am Steg/Tailpiece der DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre warten Pickups des US-Herstellers Seymour Duncan auf ihren Einsatz. Es sind zwei identische Modelle (DA-59), die sich mithilfe der zwei Tone-Potis unabhängig voneinander in den Singlecoil-Modus versetzen lassen. Angewählt werden sie über einen robusten Dreiwegeschalter, der eine griffgünstige Position im oberen Cutaway auf dem Pickguard gefunden hat. Je ein Volume-Regler pro Pickup komplettiert die elektrische Schaltung, die durch die Singlecoil-Option eine maximale Flexibilität bietet. Auf dem folgenden Bild kann man die möglichen Schaltungen sehen:

DAngelico Deluxe Brighton OT Elektrik

DAngelico Deluxe Brighton OT Schaltung

Der Schalter und die vier Regler hinterlassen prinzipiell einen guten Eindruck, jedoch sind die Knöpfe in ihrem Design zum einen nicht besonders attraktiv ausgefallen und zum anderen sind die Oberflächen nicht besonders griffig, sodass es speziell beim punktgenauen Anheben der Tone-Potis zu Schwierigkeiten kommen könnte. Egal, eine neue Reihe Knöpfe drauf und Schwamm drüber!

DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre – der Hals

Lassen wir unseren Blick weiter wandern und betrachten uns als Nächstes den Hals der DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre. Der besteht aus Ahorn mit einem eingesetzten Walnussstreifen in der Mitte, ist mit dem Korpus verleimt und besitzt ein Griffbrett aus Pau Ferro, das mit mächtigen Perlmutteinlagen bestückt wurde. Die Rückseite wurde vom blauen Metalliclack verschont, hier dient eine hauchdünne Satinlackierung als Schutz, die der Greifhand auch bei Feuchtigkeit keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt. In Höhe des Sattels endet die Satinschicht und wird wieder von einer Hochglanzlackierung abgelöst. Ähnlich verhält es sich am extrem ergonomisch geformten Halsfuß – dort übernimmt jedoch das „Steel Blue“ Finish die Oberfläche. Das Halsprofil kann/muss man als „Modern D“ bezeichnen: Es ist ziemlich flach, auch hier wird der eine oder andere sich vermutlich dran gewöhnen müssen bzw. sich wundern, dass hinter solch einem Vintage-Design ein solch modernes Brett steckt.

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Überhaupt nicht gewöhnen muss man sich hingegen an die Bespielbarkeit, die nicht zuletzt aufgrund der hochwertigen Bundierung schlicht hervorragend ausfällt – hier sind in Verbindung mit dem kerzengeraden Hals der DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre Saitenlagen möglich, die selbst dem verwöhntesten Shredder gefallen dürften!

DAngelico Deluxe Brighton OT Back

DAngelico Deluxe Brighton OT Rückseite

Tja, und dann diese Kopfplatte … spätestens an dieser Stelle dürften sich die Geschmäcker trennen. Mir persönlich gefällt das Design sehr gut, das habe ich auch schon in meinen bisherigen Reviews über E-Gitarren aus dem Hause D’Angelico bemerkt. Für mich wirkt der Headstock keinesfalls billig und protzig, sondern fügt sich mit seiner detailverliebten Optik stimmig in das Gesamtkonzept der Gitarre ein. Zu diesem stattlichen Erscheinungsbild zählen auch die sechs Klemmmechaniken, die wie der Rest der Hardware eine Goldchromschicht tragen und sich während der Testdauer sowohl beim Halten der Stimmung als auch beim Stimmen selbst als absolut zuverlässige Partner erwiesen.

Ein Zwischenfazit

Hinsichtlich ihrer Verarbeitung gibt die DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre ein starkes Bild ab, nichts deutet auf ihre asiatische Herkunft hin und erneut wird deutlich, wie eng die Gräben doch zwischen E-Gitarren „Made in USA“ und hochwertigen asiatischen Instrumenten geworden sind. Mal schauen, wie sich die blaue Majestät im Praxisteil schlägt.

DAngelico Deluxe Brighton OT Kopfplatte

DAngelico Deluxe Brighton OT Kopfplatte

DAngelico Deluxe Brighton OT – In der Praxis!

Über die gute Bespielbarkeit habe ich schon berichtet und auch darüber, dass die DAngelico Deluxe Brighton OT ein angenehm niedriges Gewicht besitzt. Das sorgt schon mal für eine positive Grundstimmung, die durch den resonanten und ausgeglichenen Grundsound verstärkt wird. Die Kombination Esche/Erle wirkt offensichtlich auch hier und verleiht der Konstruktion einen Attack-reichen Klang, der durch den eingeleimten Hals weiteren Support in Sachen Sustain erhält.

Beste Voraussetzungen also für die beiden Duncan D-59 Humbucker, die mit dem Gebotenen schon eine ganze Menge anfangen können und dem Sound zusätzlich Wärme und Druck verleihen. Ideal, um cleane oder nur leicht angezerrte Settings zu spielen, doch auch bei höherer Zerrung bleiben die beiden Humbucker stets kalkulierbar und auch mit ihren Nebengeräuschen in der Spur. Warum sie jedoch so eng beieinander auf der Decke sitzen, bleibt wohl das Geheimnis der Luthiers bei D’Angelico, ein etwas größerer Abstand würde den klanglichen Unterschied zwischen Hals- und Steg-Pickup noch ein gutes Stück deutlicher machen. Ein wenig abfallen tut die Klangqualität beim Schalten in den Singlecoil-Modus, hier verliert der Klang spürbar an Charakter und Wärme. Aber das ist ja bei splitbaren Humbuckern oft der Fall, für eine Menge brauchbarer Cleansounds reicht die Palette des Gebotenen aber allemal!

Die Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich die DAngelico Deluxe Brighton OT E-Gitarre in den Eingang meines Orange Micro Dark mit einer gekoppelten 1×12″ Celestion Vintage 30 Box eingeklinkt. Aufgenommen wurden die Tracks in Logic Audio, Effekte wurden nicht benutzt.

DAngelico Deluxe Brighton OT Koffer

In diesem Koffer kommt sie!

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Fazit

Erneut eine starke Vorstellung, die uns D’Angelico mit der Deluxe Brighton OT bietet! Hervorzuheben sind neben dem extravaganten Design der Gitarre ihre hervorragende Verarbeitung, die kaum schlechtere Bespielbarkeit und der warme, runde Sound, den die beiden Seymour Duncan D-59 Pickups zusammen mit der resonanten Grundkonstruktion abliefern. Ein tolles Instrument, wie geschaffen für Jazz und Blues!

Plus

  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • Optik
  • druckvoller Klang
  • Koffer im Lieferumfang

Minus

  • Singlecoil-Sounds etwas dünn

Preis

  • Ladenpreis: 1299,- Euro
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Klangbeispiele
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