Jeff Beck's Guitar Shop - die kleine laute Werkstatt
Manche Gitarren leben gefährlich, denn ihre Besitzer sehen in ihnen nicht bloß nur ein Instrument, sondern vielmehr eine Plattform, auf der man einen gewissen Drang zur Bastelei ausleben kann – all die Mods und manchmal fragwürdigen Eingriffe in Holz und Elektronikfach (immer zwecks Optimierung, versteht sich!) … So oder so ähnlich dürfte es sich – vermute ich – bei dieser Sorte Menschen verhalten, die gern an Autos schrauben. Was ist aber, wenn beide Leidenschaften im Herzen eines einzigen Mannes leben und dieser Mann – ganz nebenbei – Jeff Beck, der vielleicht spannendste E-Gitarrist seiner Generation, ist? Na, dann begibt er sich mit den richtigen Mitstreitern in die Werkst … ich meine „ins Studio“ und das Ergebnis heißt passenderweise Jeff Beck‘s Guitar Shop – das Album, mit dem sich der Stratmeister 1989 erfolgreich in der Liga der ultimativen Gitarrenhelden zurückmeldete. Aber der Reihe nach …
Jeff Beck‘s Guitar Shop – There and … back?
Die 80er Jahre gelten allgemein als verlorenes Jahrzehnt in der Karriere Jeff Becks. „Verloren“ mag eine zu kategorische Bewertung sein (wie es mit Verallgemeinerungen manchmal so ist), womöglich den hohen Erwartungen geschuldet, die auf den Schultern eines solchen Hochkalibers (Beck ist einer – das wird an dieser Stelle als Fakt betrachtet!) in der Regel lasten. Wollen wir uns auf „künstlerische Durststrecke“ einigen?
Das Transitionsalbum „There and back“ hatte 1980 die Dekade pünktlich eröffnet und was danach kam, war de facto ein Rückzug in sein Landhaus in der englischen Pampa, wo er – wie bereits erwähnt und immer der Legende nach – ungestört an seinen Autos schrauben konnte – eine Beschäftigung, die nur von gelegentlichen Gastauftritten, entweder live oder auf Platten von illustren Kollegen, unterbrochen wurde. Ach, und ein weiteres Solo-Album gab‘s auch (gleich mehr dazu)!
Gründe für die langen Pausen im eigenen Karrierezyklus gab Beck selbst vor einigen Jahren im Gespräch mit dem Guitar-World-Magazin zu Protokoll: „Für den Großteil der Achtzigerjahren ging das Business zu einem Ort, zu dem ich nicht hin wollte. (…) Die Voraussetzung, Videos drehen zu müssen, war etwas, woran ich nicht interessiert war, und die Vorherrschaft des Synthesizers deprimierte mich sehr – der Gedanke, diese könnten wahres Spielen womöglich überschatten …“ Und nach dem Hören von „Flash“ (1985) glaubt man ihm diese Aussage sofort, denn auf dem an akuter Achtzigeritis leidenden Werk mäandert sein Gitarrenspiel etwas ziellos, als sei Beck ein Gast im eigenen Album. Dagegen konnten sich an die vier Keyboarder darin austoben, unter ihnen Jan Hammer, einer von Jeffs besten Buddies, welcher auf manchen seiner eigenen Alben die Warnung (?) “No guitars were used in the recording of this album” süffisant aufbringen ließ. Nun …
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Dass das Miami Vice infizierte Stück „Escape“ Jeff seinen ersten Grammy brachte und mit dem Rod Stewart Duett „People Get Ready“ gleich eine chartnotierte Single auf „Flash“ war? Geschenkt! Nach dem Geschmack dieses Autors bleiben immerhin seine Beiträge zu Mick Jaggers ersten Soloalben („She‘s the boss“, 1985, und „Primitive cool“, 1987) als hörenswerte Souvenirs jener Jahre übrig.
Jeff Beck‘s Guitar Shop – An die Arbeit, Männer!
Nach eigener Aussage dämmerte es Jeff Beck irgendwann in 1989, dass seine Ausreden für das Nichtspielen aufgebraucht waren. Tony Hymas, der dank seiner Teilnahme an „There and back“ (1980) und dem misslungenen „Flash“ bereits Beck-erprobt war, bekam den ersten Anruf. Es folgten einige Jamsessions zum Ideenaustausch und Entstehung der ersten Skizzen, welche erst mit dem Einstieg von Terry Bozzio Form annahmen. Bozzio war damals ein gefragter Schlagzeuger, vielseitig von Pop bis Prog, in dessen Lebenslauf eine mehrjährige Beschäftigung als Stammdrummer bei Frank Zappa hervorstach.
Nach drei Monaten Vorbereitung waren zumindest zwei Prämissen klar: Einerseits entwickelte sich das Ganze als Gruppenprojekt – nicht ohne Grund werden auf dem illustrierten Cover alle drei Musiker als „proprietors“ der Werkstatt aufgeführt. Auf der anderen Seite entschied man sich gegen die Aufnahme von Covers ins Album, seit jeher eine von Jeffs Stärken.
Um das in den Proben entstandene Material auf Band zu bannen, gingen die drei Musiker in das The Sol Studio im englischen Cookham, unweit von London und damals im Besitz von Freund und Kollege Jimmy Page. Dort wartete der Schwede Leif Mases, der bereits für ABBA, Led Zeppelin und Page (das Solodebüt „Outrider“, 1988) an den Reglern gesessen hatte und jetzt den ganzen Vorgang nicht nur aufnehmen, sondern auch zusammen mit Beck und Co. mitproduzieren sollte.
Was nach getaner Arbeit rauskam, waren laute gute Nachrichten. Statt einer Parade von Studiomusikern im Dienste von Fließbandkompositionen, auf denen ein Übergitarrist seine Soli spielte, bot Jeff Beck‘s Guitar Shop das spannungsgeladene Interagieren dreier Instrumentalisten durch eigens erschaffenes Material. Zusätzlich strotzte Letzteres nur so vor Abwechslungsreichtum – von der minimalistisch vorgetragenen Hymne „Where were you“ bis zur ekstatischen Achterbahnfahrt von „Sling shot“, sind auf dem Album mehrere Genres vertreten, ohne dass seine Homogenität darunter litt. Sieht man vom aus heutiger Sicht zu hohen Reverb-Anteil des Schlagzeugs ab (mehr dazu im Equipment-Teil), klingt das Album alles andere als überfrachtet – vorsichtig könnte man sogar das Prädikat „organisch“ bemühen, zumal das Trio auf bewährte Mittel wie Sequencing und E-Percussion verzichtete.
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Jeff Beck‘s Guitar Shop – Jeff bleibt Chef!
Die Aussage, es handele sich bei Jeff Beck‘s Guitar Shop um ein Gruppenprojekt, stellt sich als wahr heraus – das Album als Ganzes strahlt so etwas wie Teamgeist aus. Und dennoch steht die Spieldynamik von Hymas und Bozzio klar im Dienste von Becks Gitarrenkunst, die wiederum nur eine Richtung kennt: nach vorne! Womöglich bei keinem der anderen Gitarristen, die die British Blues Explosion in den 60ern gebar, entwickelte sich die eigene Technik so weiter. Und so klingt sein Spiel frischer, ideenreicher und singulärer denn je – 25 Jahre nach Karriereanfang, wohlgemerkt. In dieser Hinsicht könnte man eigentlich jedem Stück aus dem Album einen ganzen Absatz widmen – aber belassen wir es dabei, seinen Ansatz auf den zwei ruhigeren Stücken („Where were you“ und „Two rivers“) hervorzuheben. Darin fädelt Beck Flageoletts zu ätherischen Perlenketten ein und macht sich im nächsten Augenblick auf die Suche nach versteckten Tönen. Sein wichtigstes Werkzeug dabei? Der Hebel seines schwebenden Vibratosystems, den er so akkurat wie ausdrucksvoll bedient. In dieser lauten Werkstatt besitzen zweifelsohne alle den Meisterbrief und dennoch: Jeff bleibt Chef!
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Jeff Beck‘s Guitar Shop – A Day In The House
Im ansonsten reinen Instrumentalalbum gibt es auf Jeff Beck‘s Guitar Shop zwei Stücke, die mit diesem Konzept mithilfe von Sprachfetzen stellenweise brechen. Wäre der Begriff „Ambient“ im Musikjargon nicht anders besetzt, würde er genau das umschreiben, was im Titeltrack passiert: Becks Vorstellung der Klangkulisse eines gut besuchten Gitarrenladens an einem Samstagvormittag. Während die Instrumente den fieberhaften Betrieb virtuos nachahmen, bemüht sich eine leicht verfremdete Stimme ums Beraten und Fachsimpeln, was das Zeug hält. Ein lustiger Aufmacher!
Auf der anderen Seite steht „A day in the house“, der erste Jam, der vor dem Einstieg Terry Bozzios Songkonturen angenommen hatte – nur, die Musiker merkten schnell, dass es „wie ein Backingtrack, bei dem der Sänger zu erscheinen vergaß“ sei, so der Schlagzeuger. Als Amerikaner, war Bozzio auf seltsame Weise von den Debatten im britischen Oberhaus fasziniert, die im Fernsehen übertragen wurden, und von dem Zynismus, der diesen verbalen Schlachten je nach Thema innewohnte – sofort war der Inhalt für den – hm – „Text“ gefunden. Und so machten sich Beck-Hymas-Bozzio einen Spaß daraus, die Lords (es geht im Titel um deren „House“) zu persiflieren, von den „oooorder!“-Rufen, über Aussagen wie „the consequences are devastating“ bis hin zum entscheidenden Kehrvers „much is being said, but nothing is being done!“. Wer traut sich nach der Brexit-Seifenoper dem zu widersprechen?
Jeff Beck‘s Guitar Shop – Feierabend
Parallel zur Veröffentlichung von Jeff Beck‘s Guitar Shop starteten die drei Protagonisten am 25. Oktober eine US-Tournee unter dem Namen ‚The Fire Meets The Fury Tour‘. Mit von der Partie waren keine Geringere als Stevie Ray Vaughn & Double Trouble. Da beide Acts sich in der Rolle der Vorgruppe abwechselten, bleibt die Frage danach, wer Feuer und wer Zorn war, offen. Dass es sich in Sachen Bluesrock womöglich um die Mutter aller Doppelprogramme handelte, dürfte allerdings jedem klar sein.
Jeff Beck‘s Guitar Shop bedeutete aus kommerzieller Sicht nur ein Achtungserfolg, vor allem verglichen mit seinen mit Edelmetall dekorierten Alben der Fusion-Phase in den 70ern. Im Paralleluniversum des japanischen Musikmarkts erreichte es jedoch Platz 1 der dortigen Charts. Wieder diesseits des Weltgeschehens war ihm der zweite Grammy in der Kategorie „Best Rock Instrumental Performance“ (für die er übrigens ein Abo zu haben scheint!) einige Monate später nicht wegzunehmen.
Es bleibt in gewisser Weise paradox, dass es ausgerechnet im Jahrzehnt mit der womöglich rasantester Entwicklung der Rockgitarre von einem wahren Original wie Jeff Beck kaum etwas zu hören gab, und wenn, dann überwiegend Durchwachsenes oder bestenfalls im falschen Rahmen platziert. Warum von dieser so stimmigen Trio-Konstellation (einem Format, das sich schon bei der erfolgreichen Beck/Bogert/Appice-Besetzung bewährt hatte) kein weiteres Material kam, ist auch eine Frage, die unbeantwortet bleibt. Umso erfreulicher also die Akzente die Jeff Beck‘s Guitar Shop seinerzeit setzen konnte – ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Instrumentalalbum, das den musikalischen TÜV ohne Beanstandungen weiter bestehen könnte.
Jeff Beck‘s Guitar Shop – Werkzeugkiste
Wenn schon kein Geringerer als Eric Clapton einmal behauptete, bei Jeff Beck käme tat-säch-lich alles aus seinen Händen, dann bräuchte man mit den nerdigen Aufzeichnungen zum Equipment erst gar nicht anzufangen – vor allem dann, wenn, wie im Falle von Jeff Beck‘s Guitar Shop, dieser Aspekt von vage bis gar nicht dokumentiert ist. Und trotzdem: Im Laufe seiner Jahre als Miterfinder der Rockgitarre (keine falsche Bescheidenheit, Jeff!) hatte Beck bereits sein Können mit diversen klassischen Ausführungen des Instruments zur Geltung gebracht: einer ’54er Fender Esquire (genau, mit einem „E“ vorne und hinten; weniger zu tun mit den günstigeren Fernostfabrikaten, vielmehr so etwas wie die „Ur-Telecaster“), einer ebenfalls ’54er Gibson Les Paul in der eigenartigen Oxblood-Farbe (in den späten 90ern als Signature-Model im Custom Shop gefertigt) und in dem Jahrzehnt, das uns beschäftigt, sogar ein paar Jackson-Soloist-Modelle (hat da jemand was von „Zeitgeist“ gesagt?). Aber, perspektivisch betrachtet, waren das nur Affären, denn seine Liebe galt immer der Fender Stratocaster.
Und es war ausgerechnet der Nachbau einer ’62 Strat für Jeff Beck (in der gleichen gelben Lackierung wie sein 1932 Ford Hot Rod!) einer der ersten prominenten Aufträge, die der 1987 eröffnete Fender Custom Shop erhielt. Auf den Wunsch Fenders, diese Gitarre später als Jeff-Beck-Signaturmodel in Serie herzustellen, legte der Musiker zunächst sein Veto ein. Letztendlich kam das Modell, das mit seinen innovativen Features nicht sehr vintage-mäßig gehalten wurde, unter dem Namen „Strat Plus“ auf den Markt und es war nach Meinung diverser Beckologen und Strat-Plus-Experte (ja, die gibt‘s!) die weapon of choice auf Jeff Beck‘s Guitar Shop.
Wenn es um Amps geht, waren während der 1989er Tour mit Stevie Ray Vaughan Fender Twin Reverb Reissues im Einsatz, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie im Studio einige Monate zuvor für Verstärkung sorgten, zumal Jeff im Laufe seiner Solokarriere auch Marshalls (JCM2000 DSL50 und JTM45 Plexi) u. a. im Wechselspiel mit den Fenders verwendete. Ob auf den alten ProCo Rat für die Extra-Portion Zerre zurückgegriffen wurde, lässt sich schwer ermitteln, genauso wie die Quelle, aus der das in vielen Passagen wirkungsvoll eingesetzte Echo stammt.
Jeff Beck‘s Guitar Shop – Let the drummer do the talking!
Wer sich dagegen vor einiger Zeit etwas auskunftsfreudiger gab, war Terry Bozzio – zumindest was die Formel hinter dem monumentalen Drumsound auf dem Album angeht. Zum Zeitpunkt der Produktion von Jeff Beck‘s Guitar Shop waren alle elektronischen Komponenten seines Drumkits im Lagerhaus sicher verstaut – es ging demzufolge um die Ab- und Aufnahme eines strikt akustischen Kits. Wie das angegangen wurde, erzählt „The Octopus“ (O-Ton Beck) selbst: „Die größte Anerkennung geht an Toningenieur und Produzent Leif Mases, der eine Menge Modifizierungen an den Dolby-Soundkarten, MCI-Konsole, Bandmaschinen und den AMS-Reverbs vornahm, die wir benutzten. Dazu noch hat er wunderbare Ohren! Aber im Allgemeinen kann ich sagen, dass wir hochqualitative Mikros (AKG, Neumann und Sennheiser) sowohl für Nah- als auch Raumabnahme, Vintage-Kompressoren und -EQ und eine DBX Boom Box für die Bassdrum verwendeten. Lustigerweise stammte das großartige gated Reverb hauptsächlich aus einem billigen (unter 100 USD) Alesis MidiVerb! Auf Tracks wie ‚Stand On It‘ und ‚Guitar Shop‘, wurden Kick und Snare in einem Durchgang allein aufgenommen, während die Fills von Toms und Becken nachträglich eingespielt wurden, um den Vorteil des Gated-Room-Sounds zu nutzen. (…) Abgesehen davon: Ein guter Schlagzeuger (meiner bescheidenen Meinung nach), ein richtig gestimmtes, gut klingendes Schlagzeug, ein großartig klingender Raum, ein großartiger Toningenieur – alles zusammen ergibt einen großartigen Drumsound!“ Noch Fragen?
Danke für den spannenden Bericht. Guitar Shop ist ein grossartiges Album. Es hat mich damals sehr inspiriert. Die grundsätzliche Klangqualität des Albums ist leider aufgrund der in den 80gern üblichen überbordenden technischen Experimente und vermutlich auch schlechter Studiomonitore (Stichwort NS10) aus heutiger Sicht nicht das Gelbe vom Ei (trotz Leif „Maselec“ Mases an den Reglern). Aber der Gitarrensound insbesondere auf den ruhigeren Stücken gehört für mich zu den besten jemals aufgenommenen.
Mit dem aufgezählten Equipment liegst Du meiner Einschätzung nach weitgehend richtig. Die gelbe StratPlus hat JB selbst allerdings nicht gespielt auch wenn das Gelb sein Vorschlag war. Beck’s Hauptgitarre war die Surf Green „Little Richard“ Strat. So gennant, da Beck sie von Little Richard geschenkt bekam. Lace Sensor PUs, Wilkinson „Split“ Rollensattel und „Baseball Bat“ Hals. Diese bildete dann auch die Vorlage für die von Fender später doch noch produzierte JB Mk1 Signature.
Hier ist die echte „Little Richard“ zu sehen und zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=tA37c1Nmuhs
Danke fü deine Ergänzung! Die Sache mit der gelben Strat wird aus verschiedenen Quellen immer etwas anders dargestellt; beim Versuch, aus diesen Varianten EINE Stimmige zu machen, war ich geneigt zu schreiben, er habe eigentlich alles mit einer giftgrünen Ibanez aufgenommen und basta! ;-)
Im Ernst: klar ist, dass „gelbe Strat“ nicht gleich „gelbe Strat“ ist, denn es soll eine Handvoll Prototypen gegeben haben, die wiederum … ach!
Dass das Album keine Remastering- bzw. Reissuebehandlung bekommen hat (30. Jubiläum wäre ein Anlass), wundert mich ein bisschen schon.
@Cristian Elena Das mit der Gelben ergibt schon Sinn. Ich habe da über Jahre immer wieder recherchiert, weil ich unbedingt hinter das Geheimnis dieses speziellen Gitarrenklanges kommen wollte. Wie ernst ich das Thema nehme, siehst Du in der Equipmentliste in meinem Profil ;)
Also ich verstehe das so: Fender fragt Beck wg. Signature Serie. -> Beck macht Vorschläge, z.B. flache Seitenreiter, das Gelb seines HotRods, etc. -> Fender baut einen (oder mehrere) gelben Prototypen -> Beck entscheidet sich gegen die Signature Serie -> Fender übernimmt einige der Features in die neue Strat Plus Serie. -> Beck bekommt von Little Richard eine Strat Plus geschenkt, diese ist so gut, dass sie sein Hauptinstrument wird -> Fender fragt erneut ob Beck nicht doch eine Signature herausbringen will, da er die Strat Plus ja nun eh spielt -> Beck ist einverstanden.
Puh :)
Anspiel Tipp für diesen speziellen Beck Sound: Gitarrensolo auf „What God Wants Pt.III“ vom Roger Waters „Amused to Death“ Album. Göttlich!!!
…stimmt, ein Remaster oder besser Remix von den Multitracks wäre eigentlich überfällig.
Der einzige Grund, weshalb ich mir mal „Amused to death“ gekauft UND behalten habe, sind’s JBs Gastbeiträge – nur so, nebenbei ;-)
@Cristian Elena naja, ATD ist schon eine gute bis sehr gute Platte, vielleicht die beste soloscheibe von waters
Weshalb man hier nicht die hervorragende Keyboardarbeit von Tony Hymas erwähnt, bleibt mir ein Rätsel. Schließlich kam dieses Trio ohne Bassisten aus – und Hymas erledigt diesen Job mit der linken Hand bravourös. Die (Roland) D 50 Sounds sind auch superb – und Jeff Beck ist sowieso soundmäßig der Hammer.
Übrigens gab es auch eine superbe LIVE Platte mit Jeff Beck und Jan Hammer….die wird leider auch nicht erwähnt !
Aber gut, hier geht’s offenbar ausschließlich ums Gitarrenequipment…..
@Organist007 Ein paar Erklärungen:
– im Artikel geht es nicht um einen Karriereüberblick Jeff Becks, sondern um die Entstehung eines bestimmten Albums – die Berücksichtigung des Hammer/Beck-Livealbums (übrigens, rein zufällig das allerserste Beck-Material, das mir mit 15 zu Ohren kam) fand ich in diesem Zusammenhang nicht relevant;
– im Artikel wird die kaum vorhandene Dokumentation zu Equipmentfragen zu diesem Album erwähnt. In Sachen Recherche ist „pedantisch“ für mich die 1. Stufe und trotzdem: meine Erfahrung bei der Suche nach jeder noch so kleinen Angabe zu TH (sowohl zu seinem Rig als auch zu seiner Person) in den zur Verfügung stehenden bibliografischen Quellen ist ernüchternd;
– „Guitar Shop“ bleibt – Bandatmosphäre hin oder her – an erster Stelle das Album eines Rockgitarristen. So viel steht fest … und dennoch wird z.B. dem Drumsound ein ganzer Absatz gewidmet.
@Organist007 Stimmt, Tony Hymas unterstützt Beck mit seiner Keyboardarbeit wirklich kongenial und trägt einen nicht unerheblichen Abteil zur Geniessbarkeit des Albums bei.
Ich finde das kommt in Cristian’s Bericht zwischen den Zeilen aber auch durchaus rüber, selbst wenn er es nicht explizit erwähnt.
was mich an der keyboardarbeit seinerzeit faszinierte waren
1. die sphärischen D 50 sounds und
2. die basslines
hymas spielte diese sachen auch live so !
@Organist007 Du hast diese Besetzung demnach damals live gesehen? Wo denn?
Wow, da bin ich etwas neidisch. Habe das damals leider verpasst und mich darüber ziemlich geärgert.
Finde die Keyboardsounds auch ausgesprochen geschmackvoll.