Test: Digitech Vocalist Live 5, Effektgerät

Machen wir uns nichts vor, auch wenn Gitarristen, Keyboarder oder andere Instrumentalisten es nicht wahrhaben wollen, sobald man den Pfad der Instrumentalmusik verlässt, ist es nahezu ausschließlich der/die Sänger(in), der oder die vom Publikum wahrgenommen wird und der über Sieg oder Niederlage einer Show entscheidet. Abgesehen von lausigen Ansagen, unangenehmem Erscheinungsbild oder unprofessioneller Vorbereitung ist es insbesondere das pure Handwerk in Form von Intonation und Ausstrahlung, was dem Vokalisten auf der Bühne zum Verhängnis werden kann. Möchte man nun noch den Zuhörer mit der Königsdisziplin der Live-Performance, dem mehrstimmigen Satzgesang, zu anerkennenden Kopfnicken verleiten, vervielfachen sich die oben genannten Probleme.

Wenn man nun noch womöglich einen amtlichen Männergesangsverein wie die Eagles, Doobie Brothers oder gar die Championsleague à la Manhattan Transfer im Focus hat, kann man sich auf ein mehrjähriges Gesangstraining einstellen, was nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch extrem viel Engagement und Einsatz bedeutet. Nicht umsonst haben sich viele Musikrichtungen aufgrund der Komplexität endgültig vom Satzgesang verabschiedet oder sogar wie in einigen Metal Stilistiken üblich, die „Sänger“ nicht mal mehr eine einzige Gesangslinie hinbekommen und sich dem Geräusch-behafteten Grunzen ergeben.

Wer nun des Singens mächtig ist, kann sich elektronische Unterstützung in Sachen Satzgesang holen, zumal man die Anzahl und Ausrichtung seiner Gesangskollegen frei wählen kann. Die amerikanische Firma Digitech mischt mit ihrer Vocalist Serie bereits seit längerem erfolgreich in diesem Segment mit und hat neben Desktop und 19-Zoll Produkten auch Floorpedale im Katalog, die primär für den singenden Gitarristen ausgelegt wurden oder aber für Sänger, die einen Gitarristen in der Band führen. Der neuste Spross nennt sich Vocalist Live 5 und stellt, wer hätte es gedacht, den Nachfolger der erfolgreichen Version 4 dar.

Vocalist Live 5 Front